Montag, 30. November 2009

264, Drunter und Drüber bei Schwarz-Gelb.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar
und per Link (wenn verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.

Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße die schöne Chefin … hallo Marlies, mein Engel … ick nehme een Pils und vorher hätte ick jerne nochn Küsschen.

Is keen Problem, Walther … komm her … und jetz dir hin … ick muss mir anne Arbeit machen … nich, dass de mir noch verdurschtest.

Wenn ick die Kneipe hier immer erreicht habe, denn bin ick quasi schon außer Lebensjefahr … du würdest mir doch nich an Tisch 1 austrocknen lassen, wenn die Not mal richtig groß wäre … oder?

Uff keen Fall, mein Lieber … und wenn dit hart uff hart käme, denn würde ick dir ooch an Zapphahn anschließen und dir direkt befülln.

Jenau so stelle ick mir lebenserhaltende Maßnahmen in meine Stammkneipe ooch vor … und die einjefüllte Pilsmenge müssten wir denn eben irjendwie schätzen.

Du sagst dit, Walther. Aber nach deine Worte is ja die Not heute noch nich janz so groß … denn könn wir uns den Testfall nochn bisschen uffheben.

Na ja, also uff Kreuzfahrtschiffe findet die Seenotrettungsübung immer am ersten Reisetag statt … meist unmittelbar nach die Einschiffung.

Is schon richtig, Walther, aber dit is ja immer nur ne Trockenübung … und wie ick dir kenne, is dir anne Trockenübung nüscht jelejen.

Tachchen, meine Lieben. Marlies … een Pils hätte ick jerne.

Is keen Problem, Emmy … fangt mal schon an zu quatschen … ihr beede habt euch ja ne janze Weile nich jesehn.

So is dit, Marlies. Na, Walther … is wieder allet jut mit dein Computer? Haste dit neue Ding schon ins Herz jeschlossen und dir in seine Festplatte verliebt?

So kann man dit sehn. Mein alter Kumpel Bernd hat mir dit wieder allet so jemacht, wie ick dit kenne … einfach perfekt. Ick hab mir noch zwee Tage einjearbeitet … und mein janzet altet Zeug von dem andern Computer hatter mir ooch jerettet … dit is jetz allet uff dit neue Ding druff … ooch die Fotos von hier aus die Kneipe … is allet wieder da. Ick krieje die bloß nocvh nich hiern in Text rin ... aber dit schaffe ick ooch noch.

Tja, Walther … dit macht eben alte Kumpels aus, dass man sich uff die verlassen kann, besonders inne Not … wenn de verstehst, wat ick meine.

So, meine Lieben … hier sind eure zwee Pils. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Dit machen wir … ick stoße heute mal uff olle Bernd an … Prösterchen … haste Klasse jemacht … funktioniert allet perfekt … nu kann dit also wieder losjehn mit unsere täglichen Jesprächsprotokolle.

Die letzten Tage warn ja an Höhepunkte kaum zu überbieten … unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…hat im Kriegsministerium mal kurz durchjewischt … aber mit Sicherheit noch lange nich gründlich jenug … ick fürchte, da liegt noch jede Menge Dreck inne Ecken.

Davon kannste ausjehn, Emmy. Und man wees ja ooch nich, wie weit die Uffklärung da überhaupt jejangen wäre, wenn die Bild-Zeitung dit Bombenvideo nich ans Licht jezerrt und veröffentlicht hätte. Die Damen und Herren inne Ministerien jeben doch sowieso nur immer dit zu, wat nich mehr zu leugnen oder zu verstecken is. Den Staatssekretär Peter Wichert und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhahn hamse doch als Bauernopfer nur vorjeschoben … ick möchte mal wissen, warum sich keener an Ex-Kriegsminister Jung rantraut … ob der mal wat mit die Merkel hatte?

Dit wees ick nich. Zurückjetreten isser am Freitag jedenfalls denn doch noch … aber nur unter Druck von außen. Dit hat also mit schlechtet Jewissen nüscht zu tun … sondern nur mit schlechtet Benehmen. Der hätte nur noch sagen müssen: Wenn ihr alle mir nich leiden könnt, denn spiele ick eben nich mehr mit euch … is mir doch ejal …. däh, däh, däh … ihr seid doch alle doof. Dit janze Kabinett kommt mir langsam vor wien Kinderjarten mit Mutti anne Spitze.

Ex-Kriegs-und-Ex-Abeitsminister Jung … Mensch, dit is ja een Titel, den musste erst mal hinkriejen in vier Wochen … der soll ja uff Empfehlung von Roland Koch, dem Hessen-Herrscher, inne Rejierung jekommen sein … dit sind wohl dicke Kumpels, die beede.

Dit is mir eijentlich ejal. Wennde den Koch als Freund hast, denn brauchste jedenfalls keene Feinde mehr. Die Erika Steinbach vonne Vertriebenen hat ooch wieder für ville Wirbel jesorgt … die is aber ooch sowat von hartnäckig und verbohrt … da biste sprachlos. Die Merkel wollte die Olle ja uff een Staatssekretärsposten einparken, aber die hat dit durchschaut und abjelehnt. Die will lieber weiter stänkern … dit hat schon jeheißen, dass die Koalition uff die Kippe steht, weil Westerwelle strikt jejen die Steinbach im Stiftungsrat is … und die Merkel mal wieder nüscht dazu sagt. Dit is wie immer. Und der nächste Ärjer steht Mutti in diese Woche noch bevor: Mehrere CDU-Ministerpräsidenten ham anjekündigt, die versprochenen Steuersenkungen im Bundesrat zu blockieren. Na … denn jute Nacht Schwarz-Jelb … sone Chaostruppe hat bei uns noch nie behauptet, dasse anjeblich rejiert. Die Kabarettisten könn janich so schnell ihre Texte uff den neusten Stand bringen, wie unsere Laienspiel-Truppe ihre Posten und Positionen ändert … dit is ja nich mehr feierlich.

Mir hat dit ja fast aus die Socken jehaun, dass Dubai quasi zahlungsunfähig is … stell dir mal vor, die ham um Uffschub jebeten für een Kredit, den se für ihre künstliche Palmeninsel uffjenommen haben … ick bestelle mal gleich noch zwee Pils … bevor unser Jeld ooch alle is. Marlies, mach uns doch bitte noch ne Runde fertig.

Aber jerne doch. Ick bin in paar Minuten bei euch. Quatscht mal nochn bisschen … falls euch noch wat einfällt…

Da kannste aber wat druff nehmen, schöne Chefin. Am Freitag hat der Verwaltungsrat vom ZDF beschlossen, dass der Vertrag mit ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nich verlängert wird. Der liegt wohl die Mutti und dem Chef-Koch aus Hessen mächtig quer im Magen, weil der Brender nich so will wie die CDU. Der streitet für kritischen und parteiunabhängigen Journalismus … und da isser ja nu bei die CDU janz jenau richtig.

Dit is ne absolute Sauerei, dass die Parteien janz keck und frech die Pressefreiheit untergraben, die se sonst in jede Festrede immer janz hochhalten. Jibt dit eijentlich irjendeen Politiker, der keene jespaltene Zunge hat? Der janze Bundestag is doch keen Parlament … dit is ne einzije Schlangengrube … und sonst nüscht.

So … ick muss noch mal janz kurz störn … ick hab nämlich eure Bestellung fertig. Prösterchen, meine Lieben … lasst dit euch schmecken.

Prost … uff die schönen Frauen. Die Merkel hat am Wochenende gleich dit halbe Kabinett umjebildet, die von den Laien is jetz Arbeitsministerin und eene jewisse Kristina Köhler is mit ihre 32 Jahre jetz neue Familienministerin. Aber ick wees nich, ob dit ne Tochter von Horst Köhler is, vom Alter käme dit ja hin.

Dit is doch ejal, wichtig is, dasse wat druff hat.

Dit spielt keene Rolle … wichtig is, dasse aus dem Bundesland stammt, wo der Ex-Ex-Minister Jung herkommt … in dem Falle aus Hessen. Da passt der Chef-Koch vonne CDU janz jenau uff … der benimmt sich doch sowieso schon ne janze Weile wie der Schattenkanzler … dit jeht nämlich inne Rejierung nich nach Fähigkeit und Kompetenz … dit jeht nach Herkunft und Bundesland.

Die Frau zu Juttenberg…

…hat die ooch so ville Vornamen wie ihr Mann?...

…dit wees ick nich, also jedenfalls musste die Olle von dem am letzten Donnerstag den Bambi entjejen nehmen … weil ihr Mann mit Rejiern so beschäftigt war, dasser nich extra nach Potsdam kommen konnte, um sich dit Rehkitz verleihen zu lassen.

Seine Teilnahme am Bundes-Presseball hatter ooch abjesagt … wejen dringende Rejierungsjeschäfte. Tja, die neue Rejierung war ja nu der absolute Fehlstart … schlimmer hätte dit Mutti nich treffen können … Pleiten, Pech und Pannen uff höchste Ebene. Und dit nach nur vier Wochen im Amt … da kannste dir ja vorstelln, wat uns die nächsten vier Jahre noch erwartet … ick sage nur: Nüscht jutet!

Wir wern dit ja erleben … müssen. Aber … lass uns langsam Feierabend machen für heute … ick muss los. Marlies, mach doch bitte meine Rechnung fertig.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick mache mir ooch langsam uff die Socken.




Hier geht’s zum Rätselspaß für durchgeknallte Typen und solche, die es werden wollen…


Sonntag, 29. November 2009

263, Bis morgen denn!

Bis morgen denn!


Da sind wir nämlich wieder da, also Emmy & icke. Ick hab mir schon überlegt, wat ick mit Emmy allet uffarbeiten muss ... von vorije Woche ... und bin mal janz jespannt, watse dazu fürne Meinung hat. Na, ja ... morjen um die Zeit sind wir alle schlauer. Bis gleich also.



Samstag, 28. November 2009

262, Endlich frei!

So ... heute is Wochenende ...


da trinke ick mein Pils zu Hause ... nich, weils billijer is, sondern weil ick mir wenigstens am Wochenende maln bisschen um meine Olle und um mein Jarten kümmern muss. Und morjen bin ick ooch nich inne S-Bahn ... aber Montag wieder.











Freitag, 27. November 2009

261, Ansprache an die Nebentische.

So! Ick wende mir an alle anne Nebentische!


Ab Montag jeht dit hier wieder los. Olle Bernd hat janze Arbeit jeleistet mit mein neuen Computer ... ick übe jetz am Wochenende nochn bisschen an die unjewohnte Tastatur ... und denn kann mir und Emmy ab nächste Woche keen Skandal mehr aus die Bahn werfen ... ejal, wie die alle heißen ... also ob Merkel, Jung, Steinbach oder Jens Dirk Nonnenmacher ... wir nehm uns denn alle wieder zur Brust ... und dit, wie Frank Plasberg sagen würde, hart aber fair.

Bis Montag denn!

Freitag, 20. November 2009

260, Der persönliche Super-Gau ... Bernd, hilf!!!

SUPER-GAU!



Emmy, stell dir mal vor, die Festplatte von mein Computer hat die Hufe hochjerissen ... jetz sitze ick hier bei die Schulzen, wat meine Nachbarin is, am Computer, um die Leute anne Nebentische wenigstens mitzuteilen, dass uns beede nüscht zujestoßen is ... aber eben mein Computer. Jetz kann ick aber nich jeden Tag die Schulzen uff die Kette jehn, nur, um dit Jesprächsprotoll von unsere Treffen abzutippen ... dit hält die nich aus, und wie lange ihr Oller, wat der Martin is, da mitmachen würde ... und ob überhaupt ... dit wees ick allet ooch nich. Nu hab ick mir zwar een neuet Laptop zujelegt ... also uff zwee Jahre Abzahlung, aber ick verstehe doch von die Dinger nüscht ... ick kann nur einschalten, lostippen und denn wieder ausschalten. Eijentlich hätte ick mir ooch ne Schreibmaschine koofen können, aber ick wees nich, ob und wie ick damit int Internet kommen würde. Is also allet Kacke. Mein alter Kumpel Bernd will mir dit neue Ding fitmachen ... aber dit dauert eben oochn paar Tage. Und denn willer noch versuchen, die wichtijen Daten von meine alte Festplatte uff die neue ruffzumachen ... sonst hab ick praktisch janüscht mehr von uns beede ... keene Fotos, keene Texte ... nüscht. Und dit wäre für mir persönlich ville tragischer als der Einsturz vom Kölner Stadtarchiv im Frühjahr.
So, jetz wird die Schulzen langsam hippelig ... die will fernkiecken. Ick mache mal Schluss an die Stelle. Kieckt einfach mal alle zwee Tage nach, ob wir beede ... also Emmy und icke ... wieder da sind ... und denn könnt ihr alle ooch gleich mal sehn, ob olle Bernd een flotter Schrauber is ... een flotter Typ isser uff jeden Fall. Ick zeige euch mal een Foto von dem ... aber erst, wenn dit allet wieder so looft, wie ick dit jerne hätte und vor allem wie ick dit ooch bedienen kann.

Ick hoffe, bis bald denn. Schöne Grüße von Walther. Mein Jott, unsere Politiker, die Manager und die Bankenfritzen werden alle durchatmen ... jetz hamse een paar Tage Ruhe vor uns ... aber freut euch nich zu früh: WIR KOMMEN WIEDER! Und ... wir verjessen nüscht, mitte Hand uffschreiben kann ick ja...



Donnerstag, 19. November 2009

259, Studenten fordern: Reiche Eltern für alle!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Hallöchen, Peter … wat denn nu? Is Walther heute noch janich da … oder is der uffn Klo?

Nee, isser nich … vielleicht jeht der heute fremd ... also inne andre Kneipe? Willste trotzdem wat trinken? Ick bin nämlich grade beim Zappen.

Ja, denn mach mir gleich een Pils mit. Ick setz mir mal schon hin … der wird ja bestimmt gleich kommen … denke ick mal.

Aber sicher doch … uff Walther is doch eijentlich Verlass … und wenn ihm mal wat dazwischen kommt, denn ruft der doch immer an. Aber … da kommter ja grade anjestürmt.

Ick grüße euch … Mensch, is dit ein Wind heute … ick bin fast wegjeflogen … mach maln Pils, bitte, Peter.

Ick bin schon dabei … in drei Minuten bin ick bei euch … fangt mal schon an zu quatschen.

Du hattest wohl Jejenwind … weil de so spät kommst?

Nee, ick hab die Schulzen jetroffen, meine Nachbarin … und da hamwa noch schnell zwee Minuten jequatscht. Nüscht wichtijet … nur so … die hat uffn Bus jewartet … und du weest doch selber … wenn man quatscht, denn verjeht die Zeit schneller … ooch die Wartezeit.

Ick hätte mir jestern beölen können, als ick jehört habe, wat in die Klausurtagung von unsern Kabinett beschlossen wurde. Nüscht.

Immerhin hamse doch tatsächlich beschlossen, dass für die wichtijen Themen, wie Steuern, Jesundheit und Neuverschuldung sowie Kriegseinsätze jetz kompetente Arbeitsgruppen einjesetzt werden … und Anfang Dezember treffense sich zur nächsten Beratung. Im Focus hamse jeschrieben, uns erwartet een Politikstil der permanenten Beratung. Und dit kann Mutti am besten … Probleme uff die lange Bank schieben … vielleicht jewinnt ja Finanzminister Schäuble nächsten Samstag im Lotto.

Du bist ja schon wieder so böse heute zu unsere Politik-Darsteller … Walther, Walther…

So, ick muss mal kurz störn … eure Bestellung is nämlich fertig … lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prost, die Herren. Ick dachte, du hast dir über Nacht beruhigt … aber dit scheint nich der Fall zu sein.

Mir jeht der Schmickler aus die Mitternachtsspitzen nich ausn Kopp … der hat ja sowat von Recht mit dem, watter sagt zu unsere Laien-Spieler-Truppe. Ick hab mir dit bestimmt schon 10mal anjehört.

Die Studenten, die überall demonstrieren, die hatten richtig witzije Plakate dabei. Uff dem eenen stand als Forderung: Reiche Eltern für alle! Dit hatter bestimmt bei die Linkspartei im Bundestagswahlkampf uffjeschnappt.

Erstaunlich is aber, dass die wirklich schon wat erreicht haben. Die Schawan will jetz ne Bafög-Erhöhung durchsetzen und diese beeden neuen Studienjänge überarbeiten lassen. Immerhin … dass dit so schnell jeht,damit habe ick nich jerechnet … Hut ab.

Een konkretet Erjebnis von Schloss Meseberg fällt mir übrijens doch noch ein: Unsere drei Kriegseinsätze in Afghanistan, am Horn von Afrika und vorm Libanon, um een Jahr zu verlängern.


Stell dir mal vor … unsere Kriegsmarine hat in die janze Zeit, diese da schon rumschippern, nich een Jewehr … jeschweige denn een Maschinenjewehr … von die Waffenschmuggeler beschlagnahmt, die dit Zeug übert Meer in Libanon bringen. Sowat nenne ick effektiven Einsatz von Steuermitteln.

Vielleicht traun se sich ja nu, seit die Marine da is, ooch nich mehr hin … in Libanon. Vielleicht haben die Waffenschmuggler Angst…

Bestimmt … die machen sich vor Angst in die Hose, wennse eene von unsere Fregatten oder een Zerstörer von uns ooch nur von weitem sehn. Die ham ja schon sone jefährlichen Schiffsnamen … zum Beispiel „Mecklenburg-Vorpommern“ … da bricht die Schmuggler sofort der Angstschweiß aus.

Peter, mach uns mal noch ne Runde Pils fertig.

Wenn ick nich euer Jesabbel aus die Ferne jehört hätte, denn hätte ick jedacht, dass ihr beede einjeschlafen seid. Aber … keene Angst, die Pils sind gleich fertig.

Nich hetzen, mein Kleener … je länger dit noch dauert, desto mehr Dampf könn wir beede noch ablassen.

Dit mache ick ooch. Vattenfall und RWE erhöhn ab Januar wieder die Strompreise … und zwar kräftig. Als Begründung hamse jesagt, dass die Einspeisungsjebührn für Öko-Strom immer mehr zu Buche schlagen. Jut kann sein … aber der Hauptgrund is, dass die Aktionäre mehr Rendite ham wolln. Die verarschen uns doch alle … die Politiker jenauso die die Manager und die Banker … alle in een Sack stecken … mitn Knüppel druff haun … du triffts immer den Richtijen.

So, da bin ick schon … noch mal sehr zum Wohle, meine Lieben.

Noch mal uff die Herrn. Ihr seid doch die beeden Besten … also jedenfalls jetz im Moment. Inne Ukraine streiken die Studenten übrijens ooch … besser jesagt, die Studentinnen … wejen sexuelle Belästijungen.

Ja, ja … die männlichen Studenten sind inne Ukraine eben ooch nich prüde … kann ick mir denken.

Von wejen Studenten … die Professoren und Wohnheimbetreiber sind die Grabscher … eene Studentin hat jesagt, dass ohne Sex keene juten Noten zu kriejen sind und een Platz im Wohnheim schon janich. Die ham vorm Bildungsministerium demonstriert … aber frage mir nich, wie!

Übrijens: Guantanamo wird später jeschlossen … hat Obama jestern verkündet. Der wees nich wohin mit die Häftlinge … na ja, die andern machen dem dit aber ooch nich leicht, seine Wahlversprechen einzulösen … so is dit eben.

Walther … ick muss langsam los … Peter, ick hätte jerne die Rechnung.

Bring mal meinen Zettel gleich mit. Emmy … ick muss dir mal noch wat erzähln, dit is janich lustig. Und wenn de een empfindsamet Jemüt hast … denn hör jetz lieber weg … dit betrifft ooch die anne Nebentische. aber mir bewegt dit so … ick muss dit einfach loswerden. Ick höre manchmal nachts im WDR die Sendung „Domian“, da könn Leute anrufen und mit dem Domian über allet reden, watse so beschäftigt … und der Domian versucht denn, dem Anrufer Tipps und Anrejungen zu jeben.
Jut, also jestern rief da ne Frau an, die is jetz Rentnerin und sagte, dasse mit ihm noch mal über den Enke reden muss, also über den Torwart, der sich vorn Zug jeschmissen hat. Der wurde betrauert und bedauert rund um die Uhr. Manchmal wurde sojar der Lokführer noch erwähnt, dessen Leben nu ooch völlig aus die Bahn is. Und denn sagte se, dass keen Mensch an die Männer und Frauen denkt, die die Reste von sone Selbstmörder einsammeln müssen … und denn fing se an zu weenen. Die war nämlich mal leitende Krankenschwester inne Psychiatrie, und dit Krankenhaus war in unmittelbare Nähe zu ne Hochjeschwindigkeitsstrecke vonne Bahn. Dreimal is ihr dit passiert, dass in ihre Dienstzeit een Patient abjehaun is und sich vorn Zug jeschmissen hat. Sie wurde denn immer jeholt, um die Toten zu identifizieren … denn hat se wieder jeweent und jesagt … da war nüscht mehr zu identifizieren. Denn musste se in die janzen blutijen Reste rumwühlen, bisse een Ring oder ne Kette odern Schuh jefunden hat, wat se zuordnen konnte. Da warn nämlich ooch die Klamotten nich mehr zu erkennen … allet blutjetränkt … und keener wees, welche Reste da noch irgendwo am Zug jeklebt haben oder inne Jejend bis sonst wo rumjeflogen sind. Und an die Leute, die die Arbeit machen müssen, denkt keener … die wern nirjends ooch nich mal nur erwähnt. Und nach der dritten Aktion wurde se verrentet … aber ihr Leben is komplett zerstört … und denn hat se noch mal jeweent und jesagt, dass sich Leute, die in ihre Verzweiflung nich mehr anders könn, uff keen Fall vorn Zug schmeißen solln … die solln sich uffhängen oder erschießen oder verjiften … und keener von die janze Trauerjemeinde soll denken, dass in dem Sarg, der da im Stadion jestanden hat, ooch nur noch wat annähernd menschlichet drinne jelejen hat oder gar uffjebettet war … dit warn nur noch die traurijen Reste, die se irjendwo vonne Lok jekratzt haben. Und denn hat se uffjelegt … und Domian musste erst mal janz kurz seine Erkennungsmelodie einspieln … der konnte bestimmt drei Minuten lang nüscht mehr sagen … und feuchte Augen hatter ooch jehabt.
So, Emmy … ick muss los.




Unser Rätsel für Fortgeschrittene finden Sie hier!





Mittwoch, 18. November 2009

258, Rund 80.000 waren auf der Straße.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003


Hallo, Thorsten … ick grüße dir … mach mir mal bitte een Pils … mein Hals is komplett ausjetrocknet.

Ach, du großer Jott … willste erstmal een Glas Wasser? Dit jeht janz schnell.

Ick will mir ja nich die Hände waschen … ick hab Durscht. Ick setz mir mal schon hin.

Mach dit, Walther … ick hab jetz jedenfalls stramm zu tun mit deine Bestellung.

Nu jib mal nich so an … wenn ick jetz nich jekommen wäre, denn wäre die Kneipe komplett leer.

Jenau dit meine ick ja. Ick könnte janz in Ruhe mein Kaffe trinken und mir uff die Jesellschaft einstelln, die in eene Stunde kommt … denn brennt hier nämlich die Luft.

So lange bleiben wir ja nich … ick will dit nämlich nich sehn, wennde hier hektisch durch die Jejend rennst und mit Teller und Tabletts jonglierst. Wenn ick Äckschen ham will, denn jehe ick ins Kino.

Als du dit letzte Mal im Kino warst, da jabs doch bestimmt noch jakeene Tonfilme…

Nu is aber jenug, Thorsten.

Hallöchen, ihr beede, ick grüße euch … und een Pils hätte ick jerne … wenn’s recht is.

Is sehr recht … meine Liebe. Und nu fangt endlich an zu quatschen … aber nich mit mir … ick muss mir jetz komplett uff die Arbeit konzentrieren.

Mein Jott, dass Bier zappen so anstrengend is, hab ick bisher noch janich jewusst. An unsere Universitäten is ja zurzeit janz schön wat los … nich, dass die besonders fleißig studiern … im Jejenteil, die streiken.

Haste dit ooch schon mitjekriegt, Walther? Dit jeht doch schon seit vorije Woche … jestern warn dit 80.000, die in janz Deutschland uff die Straße jejangen sind. Und die ham ooch völlig berechtigte Forderungen … mehr Jeld und Zeit für ihre Studienbedingungen. Die reden von Verschulung der Studienjänge … dit soll heißen, dass die Vorlesungen quasi so funktioniern wie Unterricht inne Schule.

Dit is ja eijentlich immer so, dass Streikende, ejal aus welche Berufs- oder Bildungsgruppe, mit ihre Forderungen Recht haben … aber entweder bleiben se völlig uff die Strecke, zum Beispiel bei Betriebsschließungen oder Abbau von Arbeitsplätze … oder die müssen sich mit wenijer zufrieden jeben, als se eijentlich fordern.

So … meine Lieben … lasst euch mal kurz störn … eure zwee Pils sind fertig … Prösterchen.

Prost, die Herren. Ick finde immer, dass Streiks wichtig sind, um uff Probleme uffmerksam zu machen. Wir beede zum Beispiel wissen doch janich, wat los is an die Unis … jut, dass die Studienjebührn zahlen müssen, dit hat sich rumjesprochen … dass ville Unis marode sind, kann man sich vorstelln, warum soll da der bauliche Zustand besser sein als an unsere Schulen … aber von die Studienbedingungen und so hab ick bisher nüscht jewusst. Ick denke mal, die streiken noch ne Weile.

Ick finde sowieso, dass unser janzet Bildungssystem irjendwie marode is … ejal ob Uni oder Schule … meiner Meinung nach jehört sowat in die Hände vom Bund und nich in die Länder. Dit kann doch nich sein, dass Bildung in jedet Bundesland nach andre Jesetze und Lehrpläne funktioniert … oder besser jesagt: Nich funktioniert. Übrijens … Niedersachsen hat heute sojar schon reagiert … die wolln die Studienjänge überarbeiten.

Haste eijentlich wat aus Meseberg jehört, wo unser Kabinett derzeit in Klausur tagt? Aber, bevor du antwortest, bestelle ick noch zwee frische Pils. Thorsten, mach mal bitte noch ne Runde fertig.

Ick bin schon dabei … den Umsatz lasse ick mir doch nich durch die Lappen jehn.

Tja … Meeseberg und Klausurtagung … der Politikberater Spreng hat dit da als Gruppentherapie bezeichnet. Der sagt sinnjemäß, dass sich die Koalition nu zusammenreißen muss, weil der Koalitionsvertrag schlampig ausjehandelt war. Und für 2011 hamse jestern Steuersenkungen in Höhe von 20 Milliarden zujesagt … jejen den dringenden Rat der Wirtschaftsweisen. Ick gloobe, die Koalition richtet unser Land nu restlos zu Grunde … dit sind doch allet Laiendarsteller, die sich zu ne Theatergruppe zusammen jefunden hat … und die nenn se Rejierung.

Mein Jott, du jehst ja heute janich zimperlich um mit unsere höchsten Repräsentanten. Wenn uns eener anne Nebentische zuhört … wat soll der denn von uns denken?

Hör dir mal den Schmickler aus die Mitternachtsspitzen an … denn weeste, wovon ick rede … der hat unsere Rejierung zur Wahl gratuliert … der hat ne Rede jehalten, die könn die sich hintern Spiejel stecken. Und da stimmt jedet Wort, wat der die ins Stammbuch jeschrieben hat.

So … ick störe noch mal schnell … hier sind eure zwee Pils … lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Ick dachte schon, du bist einjeschlafen hinter dein Tresen. Prösterchen. Israel macht ooch schon wieder Ärjer. Die ham den Siedlungsbau im besetzten Ost-Jerusalem jenehmigt … die UNO reajierte bestürzte … Obama is entsetzt. Der Obama hatte die Israelis nämlich inständig jebeten, mit ihre aggressive Siedlungspolitik in die Palästinenser-Jebiete uffzuhörn … aber die denken mal wieder janich dran.

Sowat nennt man ooch Politik der Nadelstiche … so lange pieken, bis die andere Seite zurückschlägt … und schon hat man wieder een Grund, richtig druffzuhaun … Merkel wird se denn schon wieder in Schutz nehmen und jejen alle Vorwürfe und Anfeindungen verteidijen. Mutti richtet dit denn schon wieder.

So, Emmy … war wieder ne nette halbe Stunde mit dir … aber ick muss langsam los. Thorsten, mach doch bitte meine Rechnung fertig.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick mache mir denn ooch uff die Socken.




Zum kleinen Rätselspaß geht’s hier.



Dienstag, 17. November 2009

257, Kai Dieckmann ziert taz-Fassade.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Hallo, Susan, mein Engel … schön, dir zu sehn … ick hätte jerne erstmal een Entspannungsküsschen und denn nochn Pils.

Entspannungsküsschen jibs hier nich … höchstens een Begrüßungsküsschen … so, und nu setz dir hin.

Aber jerne doch … der Tag war wieder janz schön anstrengend … die Arbeit wird einfach nich wenijer … ooch, wenn ick jeden Tag janz schön wat wegschaffe … am nächsten Morjen is der Schreibtisch wieder voll … so jeht dit bestimmt noch bis zur Rente … ick darf janich dran denken…

Die zwee Jahre schaffste doch locker, Walther…

Nu werd mal nich frech … dit dauert ville länger, als de denkst.

Ick grüße euch, meine Lieben … Susan, ick nehme heute maln Pils.

Haste dir dit ooch jut überlegt? Nich, dass de mir noch uffn Jeschmack kommst ... und denn willste jeden Tag Pils.

Dit könnte passiern, Susan. Na, Walther … jibs wat neuet inne Welt?

So richtig wat fällt mir im Moment janich ein … aber dit kann ja noch kommen.

Denn erzähle ick dir mal wat … ick hab jelesen, dass der Lafontaine und die Wagenknecht vonne Linkspartei nich nur een sehr jutet Verhältnis haben … sondern ooch een richtijet … wennde verstehst, wat ick meine.

Nu hör doch uff mit deine Gruseljeschichten aus die Bild-Zeitung … Lafontaine und Wagenknecht … dass ick nich lache … der is doch verheiratet.

Na und? … Dit is doch keen Grund, nich noch nebenbei wat am Loofen zu haben … da wäre der ja nich der erste. Und außerdem hab ick dit nich inne Bild jelesen … sondern inne taz … und die ham dit ausm Spiejel … aus deinem Leib- und Magenblatt. Wat sagste nu?

Ick sage Prost … hier sind eure beeden Pils … lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prost … uff den Schreck muss ick erst mal wat trinken … wat alkoholisches. Ick meine, wenn ick mir die Olle von dem Lafontaine ankiecke und vor allem anhöre, denn tut der mir sowieso immer leid, und ick frage mir, wat die an sich hat, dass der sich an die ranjemacht hat. Bei Anne Will am Sonntag hat die wieder een Scheiß jeredet, da stehn einem die Haare zu Berje. Und denn dieset uffjesetzte Lächeln immer von die.

Na ja, also vom Aussehn und vonne Intellijenz her hätte sich der Lafontaine denn uff jeden Fall verbessert … da muss ick dir recht jeben. Und dass der Lafontaine mit die Wagenknecht nächtelang dit kommunistische Manifest diskutiert, dit kann ich mir ooch nich vorstelln. Na, ick denke mal, von die Jeschichte wern wir noch wat hörn.

Bleib mal dranne an die Sache, Emmy … dit interessiert mir, wat da draus wird.

Mach ick, Walther. Und denn hab ick noch inne taz jelesen, dass een Künstler an dit Jebäude, wo die drinne sitzen, den Kai Dieckmann, wat der Chefredakteur vonne Bild is, janz in nackt an die Fassade ranmodelliert hat … mit een sechs Meter langen Penis. Stell dir dit mal vor.

Lieber nich … Kai Dieckmann in nackt, da is doch der janze Tag schon jeloofen, wenn de früh zur Arbeit musst und untern sein Hoden durchjehst … da bleiben dir doch alle juten Jedanken und Ideen sofort im Halse stecken. Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils … Emmy haut heute Dinger raus … da fehln dir die Worte … wer wees, wat ick mir hier noch anhörn muss.

Soll ick euch zwee Kräuter mitbringen, wenn die Pils fertig sind?

Nee, uff keen Fall, Emmy redet mir heute schon jenug besoffen … und ick will ooch nich übertreiben. Wat ham die sich denn dabei jedacht? Der Dieckmann is doch sojar eener von die Jenossenschafter vonne taz … also, ob der dit jut findet?

Wees ick nich … villeicht findet der dit ja ooch lustig. Kannste ja mal selber lesen, wie der Künstler dit begründet … ick jeb dir die Zeitung nachher mit … ick habse nämlich schon durch … ick hab die inne S-Bahn ausjelesen … da is ja nu langsam wiedern bisschen mehr Platz.

So, meine Lieben … ick hab hier noch mal frische Jetränke für euch … sehr zum Wohle denn.

Prost … uff die schönen Frauen. Ick bin janz entsetzt über die taz … ick lese die ja nur jelejentlich ... wat is denn da bloß in die Redaktion rinjefahrn?

Na ja, die ham ja ooch andere Themen drinne in ihrn Blatt. Zum Beispiel schreiben se, dass bei die nächste Klausurtagung vom Kabinett uff Schloss Meseberg wohl keene Kuschelstimmung uffkommen wird, obwohl dit da eijentlich sehr jemütlich is … wat man so ausn Fernsehn kennt.

Ja, die drei Koalitions-Parteien sind sich ja nich mehr so richtig grün … die CSU is jejen die Jesundheitsprämie, die die FDP unbedingt ham will, die FDP is jejen die Erika Steinbach, die die CDU jerne im Stiftungsrat für die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ sehen würde, wat die polnische Seite strikt ablehnt … und inne Steuerpolitik sind se alle untereenander zerstritten, die CDU sojar mit sich selbst … Merkel will Steuerleichterungen durchsetzen und Schäuble sagt: Dit is mit mir nich zu machen … und der hat als einziger Minister Vetorecht. Und dit Theater schon nach vier Wochen … kannste dir vostelln, wat da noch uff uns zukommt?

Aber sicher doch. Unser Jesprächsstoff is für die nächsten vier Jahre jesichert … falls die Traumpartner dit überhaupt so lange mitnander aushalten … und dit sehe ick noch nich so richtig.

Da kann ick dir nur zustimmen, Emmy. Jetz muss ick aber langsam los … Susan, mach doch bitte meine Rechnung fertig. Dit war ooch mal janz nett, Emmy, dass wir heute nich nur die Weltpolitik durchjearbeitet haben … hoffentlich träume ick heute Nacht nich von Lafontaine und seine neue Liebe…

Träume mal lieber von mir, Walther … dit mit Lafontaine und Wagenknecht is ja noch nich offiziell … und ick bin schließlich real. Susan … mein Zettel kannste gleich mitbringen … ick jehe denn ooch.

Ach, Emmy … wat ick noch sagen wollte: Falls de jestern um 21 Uhr inne ARD die Reportage über die Bahn verpasst hast … die musste dir unbedingt noch ankiecken … du loofst lieber zur Arbeit, als dass de inne S-Bahn einsteigst … kannste glooben … der Mehdorn warn Jängster … dit kann ick nich anders sagen, nach dem Beitrag … ick hoffe, den sperrn se noch weg … und wir zahln dem noch drei Millionen Abfindung … dit is mal wieder een Skandal janz nach mein Jerschmack … kann ick dir sagen. Jetz muss ick aber endjültig los.




Es gibt nicht nur Kreuzworträtsel und Kreuzgitter und Schwedenrätsel und so … sondern auch die Alber(ei) … und diese Weltneuheit finden Sie ganz genau hier!

Montag, 16. November 2009

256, Der SPD-Parteitag ist Geschichte.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Ick grüße die schöne Chefin … Hallo, Marlies, ick hätte jerne een Pils … und ick wünsche dir een schönen Restmontag.

Und keen Küsschen heute…?

Ick trau mir janich zu fragen … weil ick so lange nich hier war.

Ach, Walther … du hattest bestimmt deine Gründe … ick kann mir nich vorstelln, dass dir dit hier nich mehr jefällt. Komm, meine Kleener, lass dir knutschen … und nu setz dir hin.

Dit mach ick jerne, mein Engelchen … ach, is dit schön, dassde mir nich böse bist.

Uff ja keen Fall, Walther … wichtig is, dassde hier jetz wieder jeden Tag uffschlägst … denn is schon allet jut.

Ick jeb mir Mühe, Marlies … dit kannste glooben.

Hallöchen, meine Lieben … ick grüße euch … und ick hätte jerne een Pils.

Aber sicher doch, Emmy … und nu setz dir zu Walther und fangt beede an zu quatschen … ick bin gleich bei euch.

Sag mal, Walther, wir beede reden ja eijentlich nich über Sport, weil wir davon nüscht verstehn und uns die janze Profikacke einfach direkt am Arsch vorbei jeht … aber dit mit dem Enke, der sich vorije Woche völlig verzweifelt vorn Zug jeschmissen hat, dit scheint ja wohl die janze Nation durchjeschüttelt zu haben. Jestern is sojar die 12-Uhr-Tagesschau ausjefalln, weilse im Fernsehen die Trauerfeier übertragen haben. Ick kann mir nich erinnern, dass schon mal irjendwann überhaupt ne Tagesschau ausjefalln is…

Tja, Emmy, ick hatte den Namen Robert Enke bis vorije Woche noch nie jehört.

Dit wundert mir allerdings nich … der letzte Torwart, an den du dir erinnerst, is bestimmt Sepp Meyer.

Aber ooch nur janz schwach. Ick versuche dit mal nüchtern zu betrachten … wir ham ja noch keen Pils jetrunken heute. Also, der Enke war Torwart-Profi, seine kleene Tochter is verstorben, der hat sich sozial engagiert, hatte ville Freunde und Fans … also dit hab ick zwangsläufig die letzten Tage allet mitjekriegt … der war schwer depressiv … und hat sich nu dit Leben jenommen. Dit is een tragischet Schicksal, besonders für seine Frau und für den Lokführer, bei dem er sich vorn Zug jeworfen hat.

Een kleenen Moment … ick will bloß schnell servieren … Prost, meine Lieben.

Prost, uff die Frauen. Also noch mal zu dem Enke. Ick hab Verständnis dafür, dass seine Fans trauern und dasse im Fußballstadion von Hannover ne Trauerfeier machen … dit is o.k. Aber dass schon vorije Woche uff alle Programme zig Sondersendungen liefen und dasse nu jestern inne ARD die komplette Trauerfeier übertragen haben, dit jeht mir ehrlich jesagt zu weit. Aber lassen wir dit Thema, sonst werde ick ooch noch depressiv.

Um Jottes Willen … bloß dit nich. Der SPD-Parteitag in Dresden is ja nu endlich vorbei … neue Führung … aber ooch neue Ideen? Ick bin mir nich janz sicher, ob die Jenossen anne Basis mit dit Erjebnis zufrieden sind. Ick denke mal, dasse sich jewünscht hätten, dass der Parteitag sich klar von die Ära Schröder verabschiedet und sich entschuldigt, dass die Jenossen zujelassen haben, dass der Altkanzler son sozialen Kahlschlag in Deutschland veranstaltet. Dit verjessen die Leute nich so schnell, wat der mit seine Agenda 2010 anjerichtet hat … und dit is ooch jut so.

Haste recht, Emmy … in Ansätze konnte man dit zwar raushörn, aber klare Worte hörn sich anders an. Na ja, wolln mal sehn, wie dit weiter jeht mitte SPD. Ick bestelle erst mal noch zwee Pils. Schöne Chefin … wir nehm noch ne Runde.

Aber jerne doch, meine Lieben … ick mach mir sofort anne Arbeit … ick bin gleich bei euch … quatscht mal nochn bisschen.

Dit machen wir, Marlies. Ick hab inne Bild jelesen, dass dit in England een Wettbewerb jab, wie oft sich ne Frau in eene Minute den BH ausziehn und wieder anziehn kann … sieben Mal. Dit kann man sich sojar da ankiecken. Ick hab dit ooch mal pobiert … aber ick hab nur zweemal jeschafft.

Immerhin … eijentlich reicht ja eenmal. Dit is sowieso nich zu fassen, wat dit allet für Wettbewerbe jibt. Mit dit Jinnes-Buch der Rekorde ham die überall die Menschen wie irre jemacht. Die is ja nüscht mehr zu peinlich, um damit in dit Buch veröffentlicht zu werden. Ick hab manchmal dit Jefühl, dass die Menschheit ihren intellektuellen Höhepunkt nu endjültig überschritten hat … und nu jeht dit eben wieder abwärts, bis wir wieder im Urwald anjekommen sind ... aber der is denn leider komplett abjeholzt.

Dit is ja ooch keen Wunder bei die Fernsehprogramme, mit die se täglich die Leute einlullen … von furzende Supertalente bis schreiende zahnlose Asoziale in Talk-Shows … dit kann ja nich uff Dauer jut jehn.

Ick muss noch mal kurz störn … eure Bestellung is nämlich fertig … lasst dit euch noch mal schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Prost … uff die schönen Frauen. Als unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…in Afghanistan war, da hamse sein Hubschrauber über Kundus wahrscheinlich beschossen. Vielleicht hatter da mal ne kleene Ahnung davon jekriegt, wie sich dit anfühlt, wenn man am Hindukusch die deutsche Freiheit verteidigt. Der kann von Glück reden, dass die Taliban keene Rakete zur Hand hatten … dit hätte sonst janz schnell zum Staatsbegräbnis führn können. Da hätter ja denn als Verteidijungsminister wohl Anspruch druff jehabt.

Davon jehe ick mal aus … aber so schlimm isset ja zum Glück nich jekomm. Haste dit mitjekriegt, wie unsere Merkel vorije Woche ihre eijenen Wirtschaftsweisen mit dit von ihr selbst bestellte Jutachten abjekanzlert hat?

Abjekanzlert … dit haste fantastisch formuliert … besser kann man dit janich zusammen fassen … und dit bloß, weilse die Wahrheit jesagt haben … und ihr nich zum Munde jeredet. Da war die Olle richtig zickig. Die Wahrheit kannse eben nich vertragen. Und schon janich inne Öffentlichkeit … denn wird Mutti nämlich böse.

Na jut, Walther … ick muss aber trotzdem langsam los … Marlies, mach mal bitte meine Rechnung fertig.

Meinen Zettel kannste gleich mitbringen … ick jehe denn ooch.





Rätselspaß für Fortgeschrittene gibt’s hier.



Sonntag, 15. November 2009

255, Sonntagsruhe ... morgen sind wir wieder da.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Langsam jeht mein Pilsvorrat zur Neije ... jut, bis morjen reicht dit noch ... und denn treffe ick mir ja mit Emmy endlich wieder inne S-Bahn. Ick hoffe, dass denn ooch der eene oder andere von euch wieder anne Nebentische sitzt. Schönen Sonntag noch.



Samstag, 14. November 2009

254, Sonnabends sind wir nicht mehr in der S-Bahn.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003








Nee, heute komm wir nich ... is doch Samstag ... und da trinken wir unser Pils zu Hause. Erst am Montag treffe ick mir wieder mit Emmy hier. Also ... bis denne...


Freitag, 13. November 2009

253, Walther hat eines im Moment nicht: Zeit.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003

Thorsten ... sei nich sauer ... ick kann heute noch mal nich kommen. Ick schaff dit einfach nich. Denn kommt ja erst mal Wochenende ... aber Montag treffe ick mir wieder mit Emmy bei euch inne S-Bahn. Also denne ... bis Anfang nächste Woche.





Donnerstag, 12. November 2009

252, Walther muss auch heute passen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Peter, sei nich sauer ... aber ooch, wenn du heute noch mal Dienst schiebst, sieht dit nich jut aus ... ick kann heute nämlich schon wieder nich kommen ... ick hab einfach keene Zeit. Emmy is schon richtig sauer ... aber dit jibt eben manchmal sone Tage. Vielleicht morjen wieder ... und wenn nich, denn aber nächsten Montag uff jeden Fall. Machs jut ... du hörst wieder von mir.



Die Tagesaufgabe gibt es heute aus Zeitgründen auch nicht ... jedenfalls keine neue.

Mittwoch, 11. November 2009

251, Wir haben leider heute keine Zeit.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003








Tut mir leid, Peter ... ick kann heute nich kommen ... ick hab keene Zeit. Bei Emmy hab ick schon telefonisch abjesagt ... die kommt heute ooch nich ... morjen is denn wieder allet wie jehabt. 'n schönen Tag noch.

Danke ... gleichfalls.




Das neue Rätsel gibt es trotzdem ... und zwar hier.

Dienstag, 10. November 2009

250, Die MwSt. für Hotels sinkt auf 7 Prozent.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Hallo Susan … ick grüße dir, mein Engelchen … ick nehme wie immer, wenn de weest, wat ick meine.

Also een Küsschen und een Pils.

Küsschen könn ruhig mehr sein … Pils nich, da is denn bloß der Schaum weg…

Mehr Küsschen als Pils jibs nich … so … und nu setz dir hin … ick muss mir ooch noch um andere Jäste kümmern.

Ja, dit is schon klar, dass ick keene Sonderbehandlung krieje … damit muss ick eben leben.

Nu hör aber uff, Walther … du kriegst hier nur Sonderbehandlung … du kannst dir doch wirklich nich beschwern.

Nee, dit mache ick ja ooch nich … is schon allet jut so … ick bin ja bescheiden und mit dit wenige zufrieden.

Hallöchen, meine Lieben … ick grüße euch und würde jerne een Pils bestelln … ick setze mir mal schon zu Walther.

Mach dit, Emmy … und fangt an zu quatschen, denn verjeht die Zeit schneller. Ick bin gleich bei euch.

So machen wir dit, Susan. Jestern war ja nu rund um die Uhr 20 Jahre Mauerfall … alle Nachrichten … alle Zeitungen … Merkel von früh bis spät … so oft hab ick die noch nie im Fernsehn jesehn und Reden halten jehört … ick gloobe, ick hab jetz erst mal ne Merkel-Phobie … ick hoffe, dit jeht von alleene wieder weg.

Dit jab weltweit Mauer-Öffnungs-Feierlichkeiten damit hatte ick janich jerechnet … sojar in Los Angeles hattense quer über ne große Straße ne Mauer uffjestellt und denn umfalln lassen … und in Paris war ooch ne Riesenparty. Dit war schon een Ereignis damals, wat die janze Welt verändert hat.

Und olle Thierse hat Ärjer mitte CDU deswejen jekriegt. Der hat sinnjemäß jesagt, dass die Rolle von Helmut Kohl als Kanzler der Einheit heute verklärt wird. Die Mauer wurde nich von Kohl jeöffnet sondern von die DDR-Bürjer … und da hatter ja Recht. Die CDU sieht dit natürlich janz anders und hat Thierse beschimpft als kleingeistig und verbittert … und die lassen die Rolle von Kohl nich herabwürdijen … hamse jesagt.

Een kleenen Moment bitte … ick bringe nur rasch eure Jetränke … Prösterchen.

Uff die schönen Frauen mal wieder. Dit neue Kabinett hat die ersten konkreten Steuersenkungen beschlossen … rund 8,5 Milliarden Euro … dit betrifft uns beede aber nich weiter … davon profitieren vor allem die Reichen. Die wolln die Kinderfreibeträge erhöhn und sowat allet. Und die Mehrwertsteuer für Hotels und Pensionen soll von 19 uff 7 Prozent abjesenkt werden.

Du gloobst doch wohl selber nich, dass sich dit uff die Bettenpreise auswirkt. Die kassiern dit selbe Jeld wie bisher und stecken sich die 12 einjesparten Prozente selber inne Tasche … da bin ick mir ziemlich sicher.

Die Experten sehn dit jenauso. Die janze Aktion kostet den Steuerzahler ne Menge Jeld … und keener hat wat davon.

Doch … die Hotel- und Pensionsbetreiber klatschen inne Hände und freun sich über die Dämlichkeit von unsere politischen Laienspieler … dit jeht also mit die neue Rejierung so weiter, wie dit mit die alte uffjehört hat.

Du sagst dit … aber ick bestelle jetz erst mal noch wat zu trinken. Susan, wir nehm noch ne Runde.

Is keen Problem … ick mach mir sofort anne Arbeit.

Mach janz in Ruhe, Susan … wir quatschen nochn bisschen.

Anjeblich hamse in irjendeen Archiv Filmuffnahmen von dit Unjeheuer ausm Loch Ness jefunden und veröffentlicht. Ick hab mir dit mal anjekieckt … dit kann sonst wat sein, wat da rumschwimmt.

Mein Jott, wat ham die nich schon allet unternommen, um dit Vieh zu finden. Also, ick persönlich gloobe nich daran, dass da wat jeheimnisvollet in dem See drinne is. Dit is ne nette Legende, die den Tourismus ankurbelt … und so soll dit ooch bleiben. Stell dir mal vor, wie ville Andenkenhändler da Pleite jehn würden, wenn endjültig jeklärt wäre, dass dit Ding nur een Phantom is … also, ick finde, dit hat son jewisset Prickeln, wenn de da am Wasser stehst und knipst oder filmst … immer inne Hoffnung, dass du dit Vieh zufällig optisch zur Strecke bringst.

So … da bin ick noch mal … hier sind eure zwee Pils … Prösterchen.

Prost, meine Hübschen. Ihr seht aber heute ooch wieder sowat von jut aus.

Dit haste nett jesagt … aber Freibier jibs trotzdem nich … die zwee Pils sind schon jebongt…

Die Arcandor-Pleite wird zum Milliardengrab … hat der Insolvenzverwalter jesagt. Für drei Tage ham die die Gruga-Halle in Essen jemietet, da könn sich jetz alle Gläubiger melden … aber ville wird da nich mehr zu holn sein. Für jeden Euro, den die noch zu kriejen haben, wird dit nur 1 Cent jeben … maximal. Dit heißt also 99 Prozent Verlust … ick fürchte, da wern nochn paar andere Betriebe mit über die Klinge springen … wie dit eben immer so is, wenn sone große Bude dicht macht.

Der Chef von Jenerell Motors is heute und morjen bei Opel in Rüsselheim und will da Jespräche führn über die Zukunft … also, wie dit weiterjehn soll … der will quasi erläutern, wie sich die Mutter inne USA die Zukunft der Tochter in Europa vorstellt. Da bin ick mal jespannt, wat die Amis sich ausjedacht haben.

Lass uns dit morjen bereden … denn könn wir ooch die Rejierungserklärung auswerten, die unsere Merkel heute jibt. Ick muss langsam nach Hause … Susan, ick hätte jerne die Rechnung.

Denn kannste mein Zettel mitbringen … ick jehe gleich mit.




Lust auf ein völlig durchgeknalltes Rätsel? Sie finden es hier!

Montag, 9. November 2009

249, Zum Tag der Deutschen Einheit.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Ick grüße die schöne Chefin … hallo Marlies, een Küsschen bitte und een Pils gleich danach ooch noch noch.

Schön, dir zu sehn, Walther … und nu setz dir hin, damit ick dein Jetränk schnell fertig machen kann.

Nich hetzen, meine Liebe … mach janz in Ruhe … ick muss ja noch uff Emmy warten, bevor ick een zum Anstoßen habe.

Na, die wird doch ooch gleich kommen, wie ick se kenne … uff Emmy is doch eijentlich immer Verlass.

Ja, da haste recht … dit is wirklich ne treue Seele. Mit Emmy kannste Pferde stehlen … aber ick wüsste nich, wat ick mit die Pferde denn machen sollte … ick kann nämlich janich reiten. Also werde ick lieber nich kriminell … jedenfalls nich wejen Pferde … ansonsten kann man ja nie wissen…

Hallöchen, liebe Maries … grüß dir, Walther … und mach mal bitte een Pils für mir, ick muss den ersten Arbeitstag vonne Woche runter spüln.

War der so schlimm, Emmy?

Wie mans nimmt … der war wie jeder Montag in jede Woche … und schlimm finde ick dit immer, wenn de nach zwee Ruhetage wieder uff die Piste musst … und dit noch bis zur Rente … ick darf janich dran denken…

Mein Jott, nu jammer mal nich so rum, Emmy … sooo lange is dit ja nu ooch nich mehr hin.

Danke für dit Kompliment … ick finde jedenfalls, dass ick mir janz jut jehalten habe für mein Alter.

Momentchen bitte … ick muss mal kurz störn … ick hab hier nämlich frisch jezappte Jetränke für euch … lasst dit euch schmecken, mein Lieben.

Prost … uff die schönen Frauen … und heute mal janz besonders uff die schöne und junge Emmy.

Und uff den Mauerfall … heute vor 20 Jahre. Kannst du dir noch erinnern, watte damals jemacht hast?

Aber jenau … ick war im Palast der Republik zu eenem Rockkonzert … ick bin heute noch heilfroh, dass ick dit überlebt habe.

Wieso denn ditte … war die Musik so schlecht oder so laut?

Nee, nich wejen die Musik … sondern wejen dit Asbest, wat se denn jefunden haben und wat anjeblich so lebensbedrohlich war, dass unsere neu jewählte Rejierung im März 1990 nur noch mit Mundschutz inne Volkskammer rinkam. Die Musik war richtig jut … die Stimmung ooch … und alle Musiker ham am Schluss von ihrn Ufftritt immer jesagt, dass wir alle da bleiben und nich abhaun solln … die ham jesagt, dass wir selber im Land wat verändern müssen … und dit jeht nich vom Westen aus … dit jeht nur, wennde inne DDR bleibst. Und als wir denn nach dem Konzert nach Hause jefahrn sind, vom Zentrum raus Richtung Marzahn, da kam uns so ville Autos entjejen … da hat meine Olle jesagt, dasse bisher janich jewusst hat, wie ville Leute zur Nachtschicht fahrn inne Stadt müssen … und dit ooch noch am Freitag.

Dit hab ick bisher allerdings ooch noch nich jewusst, dass dit so war damals.

Mensch, Emmy, die Leute sind doch nich zur Arbeit jefahrn … die wollten zu die Grenzüberjänge und nachkiecken, ob man da jetz wirklich durchkommt, wiese dit inne Nachrichten jemeldet hatten.

Dit jibt ja Leute, die sagen, dass die Mauer nich von Schabowski jeöffnet wurde sondern von Hajo Friedrich, der inne Tagesthemen vermeldet hat, dass man von jetz an sofort in Westen jehn kann … und denn sind die Leute also los, um dit mal zu testen. Also … vonne Zeit her kommt dit hin.

Ick bestelle erst mal gleich noch wat zu trinken … Marlies, wir hätten jerne noch zwee Pils.

Is keen Problem … meine Lieben … quatscht mal nochn bisschen … ick bin gleich bei euch.

Dit machen wir jerne … heute starten ja überall in Deutschland Maueröffnungspartys ... die größte natürlich wieder in Berlin rund um dit Brandenburger Tor. Da hamse ne Mauer aus anjemalte Domino-Steine uffjebaut … und wenn unsere Merkel und die janzen Staatsjäste da sind, denn lassense die umfalln … so, wie beim Domino-Day uff RTL. Na jut, so ville Steine, wie im Fernsehen, sind dit nich, dafür sind die aber riesengroß … also im Vergleich zu die im Fernsehen.

Und ne Menschenmauer wolln se in Berlin ooch uffstelln … die ham sich im Internet alle einjetragen, wo se sich hinstellen wolln, also da, wo die Mauerer wirklich war … und denn wolln se sich alle anne Hände fassen und zu een bestimmten Zeitpunkt loslassen und wegjehn … jenau um die Zeit, als die Grenzüberjangsstelle Bornholmer Straße vor 20 Jahre jeöffnet wurde. Da ham sich wohl rund 35.000 Menschen für jemeldet.

Ick muss noch mal kurz störn … meine Lieben … hier sind eure beeden Pils … Prösterchen.

Noch mal uff die schönen Frauen. Im Fernsehen is ja seit Tagen ooch nur noch Maueröffnung … uff alle Programme. Aber dit war ja wirklich een Ereignis, mit wat eijentlich keener jerechnet hatte.

Dit war ja ooch jut, dass dit so jekommen is. Dit konnte ja inne DDR so nich mehr weiter jehn, wie dit damals war. Allerdings hab ick persönlich noch jegloobt, dass wir unser Land verändern können … und nich, dass dit ruckzuck weg is … bloß wir sind übrig jeblieben. Und denn wurden wir übernommen … finde ick jedenfalls.

Und denn kam die Treuhand, denn kam die Wiedervereinijung … und denn kriegten wir die janzen Jesetze, Steuern, Versicherungen, Versandhäuser, Banken, Supermärkte und allet andere überjeholfen … und dit in eene Nacht … vom 2. zum 3. Oktober 1990.

Die Versandhäuser und die Supermärkte kam schon eher … die sind schon mitte D-Mark bei uns uffjetaucht … und da ham die dit Jeschäft ihres Lebens jemacht … stell dir mal vor: von een Tag uffn andern 17 Millionen neue Kunden … und dit janz ohne Werbung.

Ick hab jetz am Wochenende jehört, dass seit 1990 1,6 Billionen D-Mark zu uns in Osten jeflossen sind … aber ick hab dit Jefühl, dass eene Billion davon wieder im Westen jelandet is … und zwar in die Kassen vonne Westunternehmen … von Bau bis Versandhaus … oder von Auto bis Zentralheizung.

Jut … lass uns noch mal anstoßen uff den 9. November … und lass uns dit Fazit ziehn, dass nich allet daran schlecht war und ooch nich allet jut … wie dit eben immer is, wenn historische Ereignisse passieren. Und dit is nu mal eens, wat wir hautnah miterlebt haben. Marlies, ick würde jerne zahlen.

Denn bring doch meinen Zettel gleich mit … ick mach mir denn ooch uff die Socken…




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Sonntag, 8. November 2009

248, Noch immer Wochenende.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
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Fon: (030) 5627003







Langsam jeht mein Pilsvorrat zu Hause zur Neije ... wird Zeit, dass Montag is ... und ick mir wieder mit Emmy inne S-Bahn treffe. Und dit am 9. November ... da wern wir wohl morjen nur een Thema ... ja, jenau ... dit wat alle morjen haben...







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Samstag, 7. November 2009

247, Heute ist Samstagsruhe.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Mensch ... heute is doch Wochenende ... da trinke ick mein Pils janz jemütlich zu Hause ... mit Emmy treffe ick mir erst am Montag wieder inne S-Bahn ... ich wünsche euch alle anne Nebentische een jutet Wochenende.







Unser Rätselheft ist auch am Samstag und Sonntag geöffnet ... Sie finden es hier.

Freitag, 6. November 2009

246, Bei Opel alles zurück auf Anfang.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Hallo, Peter, ick grüße dir … und ick hätte so direkt vorm Wochenende noch een Pils … wenn dit jeht.

Ja, dit jeht so grade noch … setz dir mal schon hin … ick mach mir sofort anne Arbeit.

Mach janz in Ruhe Peter … ick bereite mir schon mal uff die freien Tage vor … immerhin zwee.

Tachchen, meine Lieben … ick grüße euch janz herzlich … und een Pils hätte ick jerne, Peter. Aber mach janz jemächlich … also nich hetzen … meine ick.

Ihr beede seid ja heute so besorgt um mir … mach in Ruhe … nich hetzen … sone Worte kenne ick ja von euch janich.

Emmy und icke sind eben besorgt um dir … du wirst ja ooch nich jünger … und wir wolln ja noch lange hier umsorgt werden … wenn de verstehst, wat ick meine.

Ja … ick verstehe dir … aber nu fangt endlich an zu quatschen … ick hab zu tun…

Jestern is unser neuer Außenminister Westerwelle inne USA einjetroffen … der trifft sich mit seine Amtskollegin Clinton … und der hat ne janze Menge Forderungen … oder besser jesagt: Wünsche im Jepäck. Der will, dass sich die amerikanische Rejierung bei Jenerell Motors einmischt und da mal Klartext redet, wat Opel betrifft … schließlich jehört die Autobude inzwischen die Rejierung … die ham da 50 Milliarden rinjesteckt … natürlich ooch Steuerjelder … und nu solln se da mal uffn Tisch haun, damit dit inne Opel-Werke weiterjehn kann … also, dit wolln jedenfalls unsere Politiker … und der Westerwelle muss dit jetz rüber bringen sozusagen.

Na, da bin ick mal jespannt. Dit is ja nu die erste echte Uffjabe, die Westerwelle zu lösen hat … allet andere war ja bisher nur Spaß … der war ja bisher nur uff Antrittsbesuche.

Ja, und denn will der Westerwelle noch ansprechen, dass die Amis ihre letzten Atomraketen aus Deutschland abziehn … die wern hier wohl so schnell nich mehr jebraucht sozusagen.

Kleenen Moment … ick will nur schnell eure zwee Pils abstelln. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Uff die Herren … also uff euch beede. Und uff een schönet Wochenende … dit fängt ja jetz quasi an. Wat die Pkw-Maut betrifft, rudert der Ramsauer schon wieder zurück … man hätte ihn falsch verstanden … hatter jesagt. Die neuen Politiker eiern schon wieder jenauso rum wie die alten … dit is wirklich scheißejal, welche Partei du wählst … wat denn da anne Rejierung kommt, dit kannste allet verjessen ... ejal, von welche Partei die komm. Die hängen alle ihre Fahne in Wind. Und sowie sich Widerspruch meldet, rudern die zurück.

Mir kommt dit immer vor, als wenn die sich im Kabinett nie richtig abstimmen, mit wat für ne neue Sensationsmeldung sich die Damen und Herren Minister inne Öffentlichkeit mal wieder zu Wort melden.

Da haste Recht … Opel is ja dit beste Beispiel. Ick hab jestern im Fernsehn son Zusammenschnitte jesehn von die janzen Meldungen zu Opel … von März bis November. Da jabs quasi jeden Tag ne neue Lagemeldung … und unsere Kanzlerin hat immer wieder verkündet, dass nu endlich allet klar is. Und was is wirklich? Nüscht … absolut janüscht. Wir ham den Stand von vor neun Monate … allerdings jibs zwee Unterschiede: Inne Staatskasse fehln jetz 1,5 Milliarden, die anjeblich bis Ende November zurückjezahlt werden sollen … und die Opelaner sind stinksauer, weil letztendlich nüscht jeklärt is.

Lass uns noch wat zu trinken bestelln … Peter, wir nehm noch eene Runde frischet Pils.

Aber jerne doch … ick hab schon mal vorjezappt, damit ihr mir bloß nich uffn Trockenen sitzt. Kleen Moment noch … ick bin gleich bei euch.

Die indische Milliardärsfamilie Mittal hat die deutsche Mode-Firma Escada jekooft … die sind ja im Sommer Pleite jejangen. Die Schwiejertochter von dem Unternehmer hat jestern den Kaufvertrag unterschrieben … der Preis is Jeheimsache. Eijentlich machen die ja in Stahl … und nu also ooch noch in Mode … ob dit so richtig passt, dit wees ick nich, aber uff jeden Fall hat die Schwiejertochter jetz jenug schicke und teure Klamotten zum Anziehn.

Ick bringe noch mal frische Jetränke für euch … Prost, meine Lieben … lasst dit euch noch mal schmecken denn.

Prost … ick stoße noch mal uff die Herrn an. Dit Versandhaus Otto kooft anjeblich Teile von Quelle … zum Beispiel die Eijenmarke Privileg, die für Quelle Waschmaschinen und sowat allet herjestellt hat … weiße Ware, wie der Fachmann sagt.

Wat du allet weest, Emmy. Du machst mir immer wieder sprachlos. Früher wurde Privileg ja ooch inne DDR jebaut, zum Beispiel bei Foron … die ham jede Menge in Westen jeliefert … dit hat aber kaum eener jewusst. Und schon janich die Leute im Westen … die ham sich jefreut, dasse so billig zu ihre neuen Jeräte jekommen sind … und die warn wirklich jut.

Dit stimmt. Unsere Autos im Osten warn ja ooch jut … und werthaltig. Ick kann mir erinnern, dass wir uns mal een Wartburg jekooft haben, der war 10 Jahre alt … und noch jenauso teuer wie an sein Auslieferungstag. Sone Qualität kriste ja heute janich mehr. Wenn de dir jetz zum Beispiel een neuen Opel koofst, denn hat der in dem Moment, wo de vom Autohändler uff die Straße abbiegst, schon 25 Prozent an Wert verloren … dit is doch keene Wertanlage mehr … dit is doch nur noch een Fortbewejungsmittel.

So is dit, Emmy. Aber ick muss langsam los. Peter, bring doch meine Rechnung demnächst mal mit vorbei…

…und meinen Zettel ooch … und nu lass uns ins Wochenende jehn, Walther … Montag sehn wir uns ja schon wieder.




Der Wochenend-Rätselspaß verbirgt sich hier!

Donnerstag, 5. November 2009

245, Deutschland wird eine bunte Republik.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Hallo, Thorsten … ick grüße dir janz herzlich und ick hätte jerne een Pils … wenn noch wat da is.

Jede Menge, Walther … jedenfalls mehr, als du schaffst … selbst wenn ick dir über Nacht hier einschließe … denn bist du zwar morjen früh hackevoll, aber in die Fässer is immer noch jenug drinne … dit garantiere ick dir.

Druff ankommen lassen willste dit aber bestimmt nich, wie ick dir kenne.

Dit stimmt … ick könnte ja nich überprüfen, ob du ooch korrekt die Pils anschreibst, die de trinkst … da is mir dit schon lieber, wenn ick dabei bin.

Ick grüße euch, meine Lieben … Thorsten … mach mir mal gleich een Pils mit … wennde schon mal dabei bist.

Aber jerne doch, Emmy … ick kann dir ooch heute natürlich wieder keen Wunsch abschlagen, wennde mir so nett bittest. Fangt mal schon an zu quatschen … ick bin denn gleich bei euch.

Dit machen wir, Thorsten. Opel und Jenerell Motors waren ja jestern dit Thema überhaupt … unsere Merkel hat janz schön betrippt aus ihre Jacke mit die drei Knöppe jekieckt … damit hatte se nich jerechnet, dass die Amis Opel nu doch endjültig behalten.

Emmy … eijentlich is dit die Merkel jetz ejal, wat aus Opel wird … die Wahlen sind jeloofen … schon olle Adenauer hatte mal jesagt: Wat interessiert mir mein Jeschwätz von jestern? Außerdem zahlt sich jetz aus, dass unsere Politiker nich wirklich nachjedacht haben, als se sich um die Opelrettung bemüht haben … die wollten een Unternehmen verkoofen, wat die janich jehört hat … dit is nu mal Fakt.

Ick muss mal janz kurz störn … ick hab hier nämlich zwee Jetränke für euch … Prösterchen.

Zum Wohle, die Herren. Inne Medien jehnse mit unsere Merkel ooch nich grade zimperlich um. Mit Abwrackprämie und Milliardenhilfe hatse schließlich dafür jesorgt, dass Opel wieder uff die Beene jekommen is. Und der nächste Fehler war, dasse sich uff Magna als einzig möglichen Käufer festjelegt hat. Dabei hatte die dit janich zu entscheiden … dit wäre so, als würde ick dit Haus von mein Nachbarn verkoofen … dit würde der sich nämlich nich jefalln lassen.

Dit haste perfekt formuliert, Emmy. Die Opel-Arbeiter wolln ja heute überall in Deutschland streiken … aber ick kann mir nich vorstelln, dass sich die Amis davon sonderlich beeindrucken lassen. Die wolln in Europa 10.000 Mitarbeiter entlassen … Werksschließungen sind ooch jeplant. Mit Opel wern wir wohl noch Jesprächsstoff haben für die nächsten Jahre. Jenau wie mit die Hypo-Real-Bank in München … die ham schon wieder drei Milliarden Euro nachjefasst … dit is einfach nich zu glooben, wie die dit Jeld durch die Finger rinnt.

Hast du eijentlich jewusst, dass man mit een Jabelstapler so richtig abräumen kann? Eene Überwachsungskamera in een Moskauer Lager hat dit jefilmt. Dit musste dir mal ankiecken … ick denke mal, die ham da nochn paar Tage uffzuräumen.

Jetz jeht dit ja nu ooch uff Landesebene mit die neuen Koalitionen los. Nachdem der Start für Schwarz-Rot in Thüringen ziemlich schleppend losjing, steht jetz im Saarland Jamaika mit Schwarz, Jelb und Grün und in Brandenburg ham die Delegierten vonne Linkspartei und vonne SPD uff Sonderparteitagen Rot-Rot zujestimmt. Man kann also sagen: Deutschland is bunt jeworden … also wat die Parteienlandschaft betrifft.

Thorsten kieckt schon wieder so komisch … ick werde mal sicherheitshalber noch zwee Pils bestelln … Thorsten, mach uns doch bitte noch ne Runde Jetränke.

Is gleich fertig … noch eenmal nachzappen, denn bin ick bei euch.

Unser neuer Verkehrsminister Ramsauer … also, an die Namen muss ick mir erst noch jewöhnen … will nu die Pkw-Maut für Autobahnen einführen. Ick bin mal jespannt, wie der ADAC da druff reajiert.

Na, mit Protest natürlich. Aber von mir aus könnse die Autobahnmaut ruhig einführn … sowie de aus Deutschland raus bist, musste ja ringsrum ooch überall abdrücken, wennde uff die Piste willst. Und wenn nich, denn musste eben Landstraße fahrn. Und die Autofahrer zahlen eijentlich klaglos, weil die Straßen da wesentlich besser in Schuss sind als bei uns. Allerdings müsste dit ooch jewährleistet sein, dass dit Jeld denn ausschließlich in die Autobahnen investiert wird … und nich irjendwo versickert.

Momentchen … ick muss kurz störn … hier sind eure zwee Pils … lasst dit euch schmecken, meine Lieben … zum Wohle.

Prösterchen die Herrn. Und denn bring mal gleich meine Rechnung, Thorsten. Ick kann heute nich so lange bleiben … ick muss los.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick trinke bloß noch schnell aus.








Einen Rätselspaß für etwas Verrückte … den finden Sie hier.





Mittwoch, 4. November 2009

244, Die Regierung will den Wehrdienst verkürzen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Ach, Susan, ick freue mir, dir mal wieder zu sehn … jib mir maln Küsschen und denn hätte ick jerne noch een Pils.

Komm her, du alter Jenießer … und jetz setz dir hin und jib Ruhe.

Ja … ick sage doch janüscht mehr … dit heißt … ick muss unbedingt noch sagen, dass du heute mal wieder richtig jut aussiehst.

Kann sein, ick fühle mir ooch jut … bei mir is allet im grünen Breich … wie man so sagt.

Dit höre ick jerne. Dit freut mir richtig, dass dir dit rundrum jut jeht … da biste echt zu beneiden … so mitten inne Woche.

Ick grüße euch, meine Lieben … Susan … wo de schon mal dabei bist, mach mir doch mal bitte gleich een Pils mit fertig … damit ick mit Walther anstoßen kann.

Nüscht lieber als dit, Emmy … fangt mal schon beede an zu quatschen … dit dauert noch drei Minuten, bis eure Jetränke fertig sind.

Dit machen wir Susan. Und … Walther … haste jestern Merkels Ufftritt vorm US-Kongress verfolgt? Die wurde ja da jefeiert wie een Popstar. Die Kongress-Mitglieder ham stehend applaudiert … dit hätte mir nich jewundert, wenn der Obama die Merkel uff seine Schultern rausjetragen hätte.

Also, ehrlich jesagt verstehe ick nich so richtig, wie leicht die Amis zu bejeistern sind. Die hat zum Beispiel jesagt, dasse sich zu DDR-Zeiten nich hätte vostelln können, mal vor dem US-Kongress ne Rede zu halten. Dit gloobe ick ihr uffs Wort … ick hätte mir zu DDR-Zeiten ooch so allerlei nich vorstelln können … aber manchmal kommt dit im Leben eben anders als jedacht.

Na ja, aber die hat ja den Amis ooch jedankt für die Luftbrücke und für die Widervereinijung 1990 … und denn hat se noch jeagt, dass Deutschland janz fest an die Seite von Israel steht, dass wir nich zulassen werden, dass sich der Iran Atombomben bastelt und dass wir alle jemiensam wat tun müssen, um den Klimawandel zu stoppen … und sowat allet eben.

Ick muss mal kurz störn … ick hab hier nämlich zwee Pils für euch … Prösterchen, meine Lieben.

Uff die schönen Frauen … wenn die Koalition den Wehrdienst verkürzen will, denn verkürzt sich ooch der Zivildienst. Die Sozialverbände schlagen Alarm. Die ham denn nich mehr jenug Zivis … und vor allem sind dit denn mehr oder wenijer Praktikanten … wennse die einjearbeitet haben, denn is der Zivildienst schon wieder vorbei … und mit die könnse nüscht anfangen.

Tja, so greift eben eens ins andere. Von mir aus könnse die Wehrpflicht komplett abschaffen, ick wäre für ne reine Berufsarmee … und denn is jut. Dit System, wat wir jetz haben, dit is sowieso unjerecht … die een ziehn se ein und die andern nich … denn sollnse dit gleich janz sein lassen und bloß noch die anne Waffen rufen, die dit von berusfwejen machen wolln. Und alle andern sollnse in Ruhe lassen. Heute vor 20 Jahre, am 4. November 1989, war uffn Alexanderplatz in Berlin die größte Demo, die inne DDR je stattjefunden hat … da warn ne halbe Million Menschen … und da war ne Stimmung, dit jing mir durch und durch.

An den Tag kann ick mir noch janz jenau erinnern … dit warn Sonntag … ick hab mir dit im Fernsehen anjekieckt … und zu Mittag jabs bei uns süß-sauer Eier … ja, dit jibt so Tage, die verjisst man einfach nich. Damals hatte ick ja noch jedacht, dass wir die DDR umbaun … also anders und besser machen. Aber daraus is ja nu nüscht jeworden.

Bevor du jetz noch melancholischer wirst, bestelle ick noch wat zu trinken für uns. Susan, mach doch bitte noch ne Runde für uns fertig.

Ick bin schon dabei … nochn kleen Moment, denn bin ick sofort bei euch. Quatscht mal nochn bisschen.

Jenerell Motors hat ja nu jestern die Bombe platzen lassen … die verkoofen Opel nich … allet zurück uff Anfang. Ick könnte mir totlachen … unsere Rejierung rettet anjeblich Opel … und nu stellt sich raus, dass dit allet nur Spaß war … allerdings een ziemlich teurer.

Die Bundesrejierung hat ja schon rumjplärrt, dasse nu janz schnell die 1,5 Milliarden zurück haben will, die se da schon rinjesteckt hat. Na, mal sehn, wann dit klappt.

Ick muss noch mal janz kurz störn … meine Lieben … hier sin d eure zwee Pils … Prösterchen.

Noch mal uff die schönen Frauen. Prost … ick kann mir heute mal wieder janich satt sehn an euch. Dit mit Opel jing jetz een halbet Jahr … und ick muss sagen, die Amis ham uns da so richtig vorjeführt … also am Nasenring durch die Arena jeführt. Ick vermute, die wollten nie ernsthaft verfkoofen … die ham mal schnell Jeld jebraucht, um sich durch die Krise zu retten … und dit hat ooch jeklappt.

Und unsere Politiker ham dit Spiel unfreiwillig mitjemacht, weilse sich im Wahlkampf nich leisten konnten, dass Opel anne Wand fährt. Aber … wat in die Opel-Arbeiter vorjeht, dit will ick mir janich vorstelln. Die ham ne Stinkwut und ne Scheißangst vor die Zukunft.

Die Jewerkschaft hat ooch sofort verkündet, dass mit die Entscheidung von Jenerell Motors der Lohnverzicht und der Verzicht uff Weihnachtsjeld vom Tisch sind. Die wolln jetz für die Arbeiter dit volle Jeld, wat die zusteht.

Is ejal … ick muss los. Susan, mach doch bitte meine Rechnung fertig.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…




Und jetzt ist Rätsel-Zeit … und zwar hier.








Dienstag, 3. November 2009

243, Ist nun doch Krieg in Afghanistan?

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Ick grüße die schöne Chefin … wie immer, Marlies … erst maln Küsschen und denn een Pils bitte … und jenau in die Reihenfolge, wie ick bestellt habe.

Komm her, du alter Quatschkopp … und nu nimm Platz … ick hab jetz zutun.

Ja, ja … nu überschlag dir mal nich … ick bin noch een Moment da … bei dit Scheißwetter hab ick heute sowieso keene Lust uff draußen. Da is dit hier inne Kneipe doch wesentlich jemütlicher … jut jeheizt habt ihr ooch … nu fehlt nur noch Emmy zu mein Glück.

Die kommt grade die Treppe hoch … und da isse schon höchstpersönlich.

Ick grüße euch, ihr zwee beede … Marlies … wo de schon mal dabei bist, zappe mir mal gleich een Pils mit.

Mach ick doch jerne, Emmy. Setz dir mal schon zu dein Walther hin und fangt beede an zu quatschen … denn verjeht die Zeit schneller, bis ick mit dit Pils komme.

Mach janz in Ruhe, Marlies. Nich, dass de mir noch ins schwitzen kommst. Na, Walther, wat jibs Neuet?

Nich ville. Jestern hamse den Karsai in Afghanistan zum alten und neuen Präsidenten ausjerufen … unser Außenminister Westerwelle hat gleich gratuliert, und denn hatter dem Karsai mit uffn Weg jejeben, dasser sich nu mal endlich uffmachen soll im Kampf jejen die Korruption und Drogenhandel und so.

Denn soller mal gleich sein Bruder verhaften … damit wären die Probleme in Afghanistan so jut wie jelöst … also zumindest die, die wat mit Rauschjift und Bestechung zu tun haben.

Eenen kleenen Moment bitte … ick will bloß schnell servieren. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prösterchen, schöne Chefin … Prost Emmy. Unsere Merkel hält ja nu heute inne USA ihre zwee Reden … eene vorm Kongress und eene vorm Senat. Der letzte Kanzler, dem die Ehre zuteil wurde, war olle Adenauer. Und nu also Merkel.

Bei Quelle hat jestern der Ausverkauf bejonnen … dit war janz schön chaotisch. Wat ick so im Fernsehen jesehn habe, sah dit in die Shops und Quelle-Kaufhäuser aus, als wenn da een Taifun durchjezogen wäre … jede Menge leere Rejale und Kleiderständer … und die Mitarbeiter sind ooch nich grade bester Laune, wennse jetz die letzten Klamotten und Technki und so an Mann bringen.

Tja, du kannst ja nu nich verlangen, dass die alle jubeln, weilse in een paar Wochen nich mehr uff Arbeit jehn müssen. Die ham doch alle jedacht, dasse von Quelle aus direkt in Rente jehn … mit Arbeitslosigkeit hat keener von die jerechnet … nich im Traume. Quelle … dit war ne Firma, da brauchte man sich keene Sorjen um die Zukunft machen … dachten die alle. Womit die aber nich jerechnet hatten war, dass die Schickedanz als Firmenerbin dit Unternehmen in die Hände von total unfähige Manager jibt, denen die Familientradition scheißejal war … und die nur dit schnelle Jeld verdienen wollten. Ick sage nur Middelhoff.

Mit die Schweinegrippe machense nu wieder een Jewese inne Medien. Lässt du dir denn impfen?

Nee, uff keen Fall … für mir is die janze Impfaktion nach wie vor nur ne Jeldbeschaffungsmaßnahme für die Pharma-Konzerne. Davon lasse ick mir ooch nich abbringen. Die jesamte Ukraine wurde übrijens wejen Schweinegrippe inzwischen quasi unter Quarantäne jestellt … da soll dit anjeblich schon 60 Tote jejeben haben. Jestern hamse erstmal een janzet Flugzeug voll mit Impfstoff dahin jeliefert.

Ejal … ick lasse mir jedenfalls nich davon abbringen, jetz noch ne Runde Pils zu bestelln. Marlies, wir hätten jerne noch wat zu trinken.

Jeht in Ordnung, meine Lieben … ick mach mir sofort anne Arbeit … ick muss bloß noch schnell Essen rausbringen.

Mach mal janz in Ruhe, Marlies … wir quatschen nochn bisschen.

Dit wollte ick euch grade vorschlagen…

Jestern is ja nu dit erste durchjesickert aus dem Nato-Bericht über den Luftangriff uff die beeden Tanklaster in Afghanistan. Und da soll drinne stehn, dass der deutsche Oberst Klein jejen Einsatzrejeln der Nato verstoßen hat. Die Luftwaffe hätte die Tanker nich gleich abschießen dürfen … die hätten erstmal sojenannte Scheinangriffe fliejen müssen, um Zivilisten die Möglichkeit zu jeben, abzuhaun.

Unser neuer Verteidijungsminister zu Juttenberg … mit die ville Vornamen … hat jestern dit erste Mal von Krieg in Afghanistan jesprochen. Der hat jesagt, dass er dit die Soldaten nich verdenken kann, wennse sagen , dasse sich im Krieg befinden. Aber ändern an dem Einsatz tut dit erst mal nüscht.

So … hier hab ick noch mal zwee Pils für euch beede … sehr zum Wohle, meine Lieben.

Noch mal uff die schöne Chefin … und uff die schöne Emmy. Die Commerz-Bank hat ooch schon wieder Verlust jemacht … eene Milliarde im dritten Quartal. Die verballern alle dit Jeld, da kannste nur mit die Ohrn schlackern. Und wenn du mal dein Konto um een paar Euro überziehst, denn schlagen se mit dicke Zinsen sofort zu. Na ja … is eben so.

Lass uns mal austrinken, Walther … ick kann heute nich janz so lange bleiben … wir kriejen heute Abend noch Besuch. Marlies, mach doch bitte meine Rechnung fertig.

Wenn Emmy mir so drängelt heute, denn haue ick ooch mit ab … bring doch meinen Zettel bitte gleich mit.



Rätsel gefällig? Bitteschön!