Freitag, 6. November 2009

246, Bei Opel alles zurück auf Anfang.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Hallo, Peter, ick grüße dir … und ick hätte so direkt vorm Wochenende noch een Pils … wenn dit jeht.

Ja, dit jeht so grade noch … setz dir mal schon hin … ick mach mir sofort anne Arbeit.

Mach janz in Ruhe Peter … ick bereite mir schon mal uff die freien Tage vor … immerhin zwee.

Tachchen, meine Lieben … ick grüße euch janz herzlich … und een Pils hätte ick jerne, Peter. Aber mach janz jemächlich … also nich hetzen … meine ick.

Ihr beede seid ja heute so besorgt um mir … mach in Ruhe … nich hetzen … sone Worte kenne ick ja von euch janich.

Emmy und icke sind eben besorgt um dir … du wirst ja ooch nich jünger … und wir wolln ja noch lange hier umsorgt werden … wenn de verstehst, wat ick meine.

Ja … ick verstehe dir … aber nu fangt endlich an zu quatschen … ick hab zu tun…

Jestern is unser neuer Außenminister Westerwelle inne USA einjetroffen … der trifft sich mit seine Amtskollegin Clinton … und der hat ne janze Menge Forderungen … oder besser jesagt: Wünsche im Jepäck. Der will, dass sich die amerikanische Rejierung bei Jenerell Motors einmischt und da mal Klartext redet, wat Opel betrifft … schließlich jehört die Autobude inzwischen die Rejierung … die ham da 50 Milliarden rinjesteckt … natürlich ooch Steuerjelder … und nu solln se da mal uffn Tisch haun, damit dit inne Opel-Werke weiterjehn kann … also, dit wolln jedenfalls unsere Politiker … und der Westerwelle muss dit jetz rüber bringen sozusagen.

Na, da bin ick mal jespannt. Dit is ja nu die erste echte Uffjabe, die Westerwelle zu lösen hat … allet andere war ja bisher nur Spaß … der war ja bisher nur uff Antrittsbesuche.

Ja, und denn will der Westerwelle noch ansprechen, dass die Amis ihre letzten Atomraketen aus Deutschland abziehn … die wern hier wohl so schnell nich mehr jebraucht sozusagen.

Kleenen Moment … ick will nur schnell eure zwee Pils abstelln. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Uff die Herren … also uff euch beede. Und uff een schönet Wochenende … dit fängt ja jetz quasi an. Wat die Pkw-Maut betrifft, rudert der Ramsauer schon wieder zurück … man hätte ihn falsch verstanden … hatter jesagt. Die neuen Politiker eiern schon wieder jenauso rum wie die alten … dit is wirklich scheißejal, welche Partei du wählst … wat denn da anne Rejierung kommt, dit kannste allet verjessen ... ejal, von welche Partei die komm. Die hängen alle ihre Fahne in Wind. Und sowie sich Widerspruch meldet, rudern die zurück.

Mir kommt dit immer vor, als wenn die sich im Kabinett nie richtig abstimmen, mit wat für ne neue Sensationsmeldung sich die Damen und Herren Minister inne Öffentlichkeit mal wieder zu Wort melden.

Da haste Recht … Opel is ja dit beste Beispiel. Ick hab jestern im Fernsehn son Zusammenschnitte jesehn von die janzen Meldungen zu Opel … von März bis November. Da jabs quasi jeden Tag ne neue Lagemeldung … und unsere Kanzlerin hat immer wieder verkündet, dass nu endlich allet klar is. Und was is wirklich? Nüscht … absolut janüscht. Wir ham den Stand von vor neun Monate … allerdings jibs zwee Unterschiede: Inne Staatskasse fehln jetz 1,5 Milliarden, die anjeblich bis Ende November zurückjezahlt werden sollen … und die Opelaner sind stinksauer, weil letztendlich nüscht jeklärt is.

Lass uns noch wat zu trinken bestelln … Peter, wir nehm noch eene Runde frischet Pils.

Aber jerne doch … ick hab schon mal vorjezappt, damit ihr mir bloß nich uffn Trockenen sitzt. Kleen Moment noch … ick bin gleich bei euch.

Die indische Milliardärsfamilie Mittal hat die deutsche Mode-Firma Escada jekooft … die sind ja im Sommer Pleite jejangen. Die Schwiejertochter von dem Unternehmer hat jestern den Kaufvertrag unterschrieben … der Preis is Jeheimsache. Eijentlich machen die ja in Stahl … und nu also ooch noch in Mode … ob dit so richtig passt, dit wees ick nich, aber uff jeden Fall hat die Schwiejertochter jetz jenug schicke und teure Klamotten zum Anziehn.

Ick bringe noch mal frische Jetränke für euch … Prost, meine Lieben … lasst dit euch noch mal schmecken denn.

Prost … ick stoße noch mal uff die Herrn an. Dit Versandhaus Otto kooft anjeblich Teile von Quelle … zum Beispiel die Eijenmarke Privileg, die für Quelle Waschmaschinen und sowat allet herjestellt hat … weiße Ware, wie der Fachmann sagt.

Wat du allet weest, Emmy. Du machst mir immer wieder sprachlos. Früher wurde Privileg ja ooch inne DDR jebaut, zum Beispiel bei Foron … die ham jede Menge in Westen jeliefert … dit hat aber kaum eener jewusst. Und schon janich die Leute im Westen … die ham sich jefreut, dasse so billig zu ihre neuen Jeräte jekommen sind … und die warn wirklich jut.

Dit stimmt. Unsere Autos im Osten warn ja ooch jut … und werthaltig. Ick kann mir erinnern, dass wir uns mal een Wartburg jekooft haben, der war 10 Jahre alt … und noch jenauso teuer wie an sein Auslieferungstag. Sone Qualität kriste ja heute janich mehr. Wenn de dir jetz zum Beispiel een neuen Opel koofst, denn hat der in dem Moment, wo de vom Autohändler uff die Straße abbiegst, schon 25 Prozent an Wert verloren … dit is doch keene Wertanlage mehr … dit is doch nur noch een Fortbewejungsmittel.

So is dit, Emmy. Aber ick muss langsam los. Peter, bring doch meine Rechnung demnächst mal mit vorbei…

…und meinen Zettel ooch … und nu lass uns ins Wochenende jehn, Walther … Montag sehn wir uns ja schon wieder.




Der Wochenend-Rätselspaß verbirgt sich hier!

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