Mittwoch, 31. März 2010

385, Wir haben den Urknall überlebt ... erstmal.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Im Gespräch natürlich: Emmy & Walther … und Marlies serviert.




Ick grüße die schöne Chefin … Marlies, een Pils würde ick jerne trinken … lässt sich dit so kurz vor Ostern noch einrichten?



Nüscht leichter als dit, Walther. Schließlich müssen wir uns ja schon mal warm arbeiten für die Feiertage … mit Draußensitzen wird dit ja wohl noch nüscht … also herrscht denn hier drinne inne Kneipe Jedränge … so ville is jetz schon sicher…



Ihr seid also jut jebucht zu Ostern…



So is dit, Walther … willste ooch vorbei kommen, oder jibste Tisch 1 für die vier Tage frei?



Ick hab reichlich Familientreffen übers Wochenende … mal zu Hause … mal unterwegs … also, inne S-Bahn siehste mir über Ostern nich.



Ick grüße euch, meine Lieben. Marlies, mein Engelchen, machste mir een Pils?



Aber natürlich, liebe Emmy. Setz dir mal schon hin … und denn fangt beede an zu quatschen, damit die Warte-Zeit schneller verjeht.



Jenau … dit machen wir. Jestern jabs also im Cern-Institut in Genf den kleenen Urknall … zu sehn oder zu hörn war davon allerdings nüscht ... außer, dass die Wissenschaftler irjendwann losjejubelt und mit Sekt anjestoßen haben. Und Schwarze Löcher sind wohl ooch nich entstanden … jedenfalls is nüscht verschwunden … außer unser Bundes-Köhler … aber der war ja schon Tage vorher wieder unterjetaucht … nach seine Rejierungs-Mecker.



Ick hab jehört, dass dit bis zu 10 Jahre dauern kann, bis die Erjebnisse von dem Urknall ausjewertet sind. Na ja, von sone Teilchen-Physik verstehe ick sowieso nüscht. Und wahrscheinlich musste ooch een jewissen Glauben haben an die Wissenschaft…



Weil wir grade mal wieder beim Glauben sind: Die katholische Kirche hat jestern neue Offenheit demonstriert … die ham sone Art Meldestelle für Missbrauchsopfer und Täter einjerichtet … da kann man sich anonym oder mit Namen hinwenden … und denn soll einem jeholfen werden.



Jetz wird euch erst mal jeholfen … mit zwee frische Pils. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen inne S-Bahn. Kritiker und ooch Mitglieder der katholischen Kirche ham aber jesagt, dass dit nur een janz kleener erster Schritt is, den die Hirten da jejangen sind. Die erwarten eijentlich alle, dass die Kirche ihr Verhältnis zur Sexualität und ooch zur Rolle der Frauen grundlegend überarbeitet und denn ändert.



Dit sehe ick jenauso … die müssen sich vom Mittelalter nu endlich mal verabschieden und inne Jetztzeit ankommen … alles andere könn se sich sparn. Die Zusatzbeiträge machen übrijens die Krankenkassen mächtig zu schaffen. Manche schlagen aber ooch gnadenlos zu. Dit soll Kassen jeben, die wolln über 37 Euro mehr … und zwar pro Monat. Da wirste doch erst mal krank, wenn de den Brief uffmachst. Rund 500.000 Mitglieder ham ihre Kasse jekündigt und jewechselt. Mein Jott … wat dit wieder alles kostet.



Stell dir mal vor, Emmy, bei die Regionalwahlen in Italien ham doch Berlusconi und seine Bündnispartner glatt wieder jewonnen. Dit is nich zu fassen. Die Italiener müssen doch irjendwann mal mitkriejen, wat se sich mit dem Typ immer wieder für ne Laus in Pelz setzen. Korrupt … Verbindung zur Maffia … sexgeil … selbstherrlich … verlogen. Wat muss der denn nu noch machen, damit der nich mehr inne Rejierung kommt?



Ick denke mal, die Italiener interessieren sich eben mehr fürs schöne Wetter und für jute Laune statt für Politik. Anders kann ick mir dit jedenfalls nich erklärn. Weil du grade vonne Maffia jesprochen hast … in Taiwan is kürzlich een einheimischer Maffia-Boss verstorben … und der hat testamentarisch 1,4 Millionen Euro für soziale Zwecke jespendet. Dit is nich schlecht … oder?



Dit kommt druff an. Wenn er sich damit sein Platz im Paradies erkoofen wollte, denn isset verwerflich … wenn der dit jemacht hat, weil er irjendwat bedauert, denn isset zumindestens beachtenswert … aber nich beachtlich. Ick könnte mir nämlich vorstelln, dass der in sein Maffia-Leben ne janze Menge Schuld uff sich jeladen hat. Aber … die Nutznießer von der Spende wird dit ziemlich ejal sein. Und dit is ooch jut so.



Jestern jabs een Urteil im sojenannten Maultaschen-Prozess. Da wurde doch eene Altenpflejerin jekündigt, weil se 6 Maultaschen mit nach Hause nehmen wollte, die da uff ihre Arbeit übrig jeblieben warn. Und nu ham sich die beeden Parteien vor Jericht uff een Vergleich jeeinigt. Die Kündijung bleibt bestehen … aber die Kläjerin, also die Jekündigte, kriegt rund 42.000 Euro Abfindung und Jehaltsnachzahlung.



Weeste, Emmy, ick bin bei die sojenannten Bagatell-Kündigungen innerlich hin- und herjerissen. Sicher hört sich dit albern an, wenn jemand jekündigt wird wejen sechs Maultaschen oder een Pfandbon über 1 Euro 30. Aber wenn sowat eben verboten is, dass man Restessen mit nach Hause nimmt … denn darf man dit eben nich machen. Na klar wäre ne Abmahnung in son Fall sicherlich anjebrachter … aber eben nich zwingend nötig.



Ick bin mir sicher, dass der Volkszorn vor allem deshalb so hoch kocht, weil die eenen wejen ne jejessene Wurschtscheibe rausfliejen … und die dicken Fische kriejen noch Millionen ausjezahlt, wenn se janze Unternehmen oder Konzerne zu Grunde jerichtet haben.



So is dit, Emmy. Aber jetz bestelle ick erst mal noch wat zu trinken. Marlies, mein Engelchen … mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Nüscht lieber als dit. Ick bin in drei Minuten bei euch … quatscht mal nochn bisschen…



Dit machen wir. Man kann sich allerdings ooch viel elejanter seiner Mitarbeiter entledigen. Die „Kieler Nachrichten“ ham alle Mitarbeiter der Druckerei inne Leiharbeitsfirma ausjelagert. Und als die da nu anjefangen haben, eenen Betriebsrat zu gründen … da wurden se quasi jefeuert … jetreu dem Motto: Wehret den Anfängen.



Dit is dit Prinzip Schlecker … würde ick sagen. Anjeblich nich jewollt und beabsichtigt von unsere Star-Politiker … aber per Jesetz trotzdem jeregelt. Mein Jott … wenn die doch bloß mal Jesetze hinkriejen würden, wo ooch mal unsere Rechte eindeutig jeregelt sind … und nich bloß die vonne Arbeitjeber. Aber … dit wern wir wohl nich mehr erleben.



Een Bielefelder Fitness-Studio verwehrt eener Ägypterin, die da mitn Kopptuch rin will, den Zutritt, obwohl se Mitglied is. Mit Kopptuch wäre nich jestattet … sagt der Inhaber … nur mit ohne. Und nu fühlt sich die Dame diskriminiert … und will Klage einreichen.



So … frische Jetränke für euch, meine Lieben. Ick sage noch mal: Prösterchen … uff euer Wohl.



Uff unser aller Wohl … würde ick sagen. Zurück zum Kopptuch … jetz bin ick mal innerlich jespalten … so, wie du vorhin bei die Bagatellkündigungen. Wenn ick in islamische Länder reise, denn wird mir als Touristin immer jesagt, ick soll meine Schultern und Arme bedecken, keene Mini-Röcke anziehn … und een tiefen Ausschnitt schon janich zeijen. Ick würde damit die religiösen Jefühle der Menschen verletzen.



So is dit. Aber insjesamt sind wir in Deutschland … und ooch in viele andere Länder … wesentlich toleranter, wat religiöse Jefühle und damit verbundene Bekleidung betrifft. Von mir aus kann jeder rumloofem wie er oder sie will … da hab ick nüscht dajejen … außer jejen Burka … da erschrecke ick mir zu Tode, wenn mir Frauen begegnen, die völlig verhüllt sind und denn ooch noch verjitterte Jesichter haben. Dit passt hier einfach nich her … dit is Mittelalter … frauenfeindlich … und jehört für mir abjeschafft.



Haste jestern Abend Frontal 21 jesehn? Da hatten sie wieder sehr interessante Themen … natürlich jings um die katholische Kirche und die Missbrauchsfällt … um Contergan … diesmal allerdings nich um den Skandal von damals, sondern um den Wirkstoff, der da drinne is, der heute noch vonne Pharma-Industrie verwendet wird … allerdings zum hundertfachen Preis von früher … und um die Bespitzelung von Arbeitnehmer. Dit warn mal wieder 30 Minuten zum ununterbrochenen Uffrejen (!), kann ick dir sagen.



Emmy … sei nich sauer … aber ick muss langsam los. Marlies, ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…







Dienstag, 30. März 2010

384, Bloß kein Ärger mit Martin!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Es unterhalten sich: Emmy & Walther und Peter serviert.




Ick grüße dir, Peter … also Sachen jibt dit. Da hat doch jestern irjend eener die janzen Fotos hier vonne Seite wegjeklaut. Stell dir mal vor … Emmy & Walther sozusagen nackt.



Um Jottes Willen … wer will denn sowat sehn … dit jibt schon jenug Elend und Schmuddelkram im Netz … und nu ooch noch ihr beede nackig … wenn ick mir dit bloß vorstelle, denn krieje ick glatt Pickel am…



Nu hör doch mal uff. Wir beede, also Emmy und icke, wir warn doch nich nackig. Nur der Text war ohne Bilder. Und … ob heute wat zu sehn is, dit wees ick ooch noch nich … na, hoffentlich sind wir wenigstens noch zu hören. Mach maln Pils, Peter … ick muss erst mal schnell wat trinken.



Aber jerne doch.



Ick grüße euch, meine Lieben … Mensch, Walther, wat kieckste denn so belämmert. Peter, een Pils krieje ick bitte.



Keen Problem … Emmy. Setz dir mal zu Walther … und denn fangt beede erst mal an zu quatschen.



So … nu erzähl mal. Is dir wat passiert?



Nich mir direkt … aber uns beede. Stell dir mal vor … jestern war hier vonne Seite unser großes Bild einfach verschwunden … also dit, wat man immer sieht, wenn man sich an een vonne Nebentische setzt.



Ach du Scheiße … dass dit so schnell jeht und so schlimm wird, damit hab ick wirklich nich jerechnet.



Du sprichst in komplette Rätsel. Mit wat haste nich jerechnet wat so schlimm wird?



Na, Mensch, im Forschungsinstitut Cern in Genf wolln die doch heute künstlich een Schwarzes Loch erzeujen … und dit jibt Wissenschaftler, die ham jesagt, dass in dit Schwarze Loch die janze Erde verschwinden könnte … aber dass dit nu ausjerechnet uns beede trifft … und wie dit aussieht nur uns beede … dit macht mir stutzig.



Trinkt erst maln Schluck … bevor dit Pils ooch noch in irjendwelche Schwarzen Löcher verschwindet … und falls ihr beede in den Strudel mit rinjeraten solltet … denn habt ihr wenigstens keen Durscht unterwegs … wohin ooch immer ihr denn unterwegs sein solltet. Prost.



Danke für die juten Wünsche. Prost. Ja, da in Genf wolln irjend son paar Wissenschaftler den Urknall nachvollziehn … und zwar in kleen. Und dit spaltet die Wissenschaft an sich. Die eenen ham Angst, dass da een sojenanntes Schwarzes Loch entsteht wat alles mögliche in sich verschlingt … bis hin zu Mutter…



…du meinst Mutti?



Quatsch … Mutter Erde … meine ick … denn Mond, Mars, Venus und wie die Planeten alle heißen.



Wat ick wees is, dass die da zwee Protonenstrahlen jejenläufig uff Lichtjeschwindigkeit beschleunigen, die denn uffnander knalln … anjeblich kontrolliert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dit wirklich passiert, die is so groß, als wenn de zwee Stecknadeln von Ost nach West und umjekehrt durch den Atlantik schießt … und hoffst, dasse sich uff halbem Wege treffen.



Nu lass mir doch erst mal von die jespaltenen Wissenschaftler weiter erzähln … also, die eene fürchten dit Schwarze Loch und die andern sagen dit is völliger Quatsch … da kann nüscht schlimmes passiern. Und heute Abend wern wir wissen, wer recht hatte … oder ooch nich.



Also weeste, Emmy … dit hätten die in Genf aber ooch nach Ostern machen können … die vier freien Tage würde ick schon janz jerne noch mitnehm. Wer wees, wann man in son Schwarzes Loch wieder mal frei kriegt.



Stell dir mal vor, Walther … dem Middelhoff, der Karstadt in Ruin jetrieben hat, dem hamse doch tatsächlich 10 Millionen ausjezahlt. Fürn Beratervertrag übern paar Monate hat dem Sal. Oppenheimer dem wirklich die Kohle überwiesen. Ick sage nur: Jangster in Nadelstreifen … Banken-Maffia … brutale durchtriebene Verbrecher. Skrupellose Menschenhändler … dit is mir grade noch einjefalln.



Die ham doch keen Jewissen … diese Finanzschweine. Und ick sage dir, wenn ehemalige Arcandor-Mitarbeiter den Typ vonne Straße mal kurz wegschnappen und gnadenlos zusammenschlagen … und ick würde rein zufällig daneben stehn, denn würde ick dem Middelhoff uff keen Fall helfen … aber ordentlich Beifall klatschen. Sone Typen (!) kannste doch nur mit brutaler Jewalt Angst machen … über Politiker und Jesetze lachen die sich doch tot … na jut … tot leider nich … aber schlapp.



Da falln mir übrijens die Grünen ein. Die sind oochn bisschen weltfremd. Da hamse ne 29-Jährige Abjeordnete von die befragt, wie son Tag, ne Woche oder een Monat im Parlament ablooft … und denn hat die losjeplappert. Son naives Jeschwätz … da is mir Himmelangst jeworden (!!!) um unsere Zukunft und um Deutschland. Mein Jott … von wat für Typen wern wir bloß rejiert … dit kann einfach nich mehr lange jut jehn … denn schon lieber im Schwarzen Loch verschwinden.



Ick bestelle erst mal noch wat zu trinken. Peter … wir hätten jerne noch zwee Pils. Und bring mal ausnahmsweise noch zwee Kräuter mit … die brauchen wir heute.



Zwee Pils … zwee Kräuter … der Umsatz könnte heute noch richtig jut werden. Habt ihr noch mehr sone nejativen Themen?



Ick fürchte … ja. Zu Ostern wird nämlich Benzin teurer. Der ADAC hat jeraten, spätestens heute noch mal voll zu tanken … die Politiker planen wieder een Zwerjenuffstand jejen ie Ölmultis … und die zucken die Schultern. Die wissen nämlich ooch nich, warum ausjerechnet zu den Hauptreisezeiten der Sprit immer teurer wird.



Dit muss doch schön sein, wenn man von nüscht ne Ahnung hat und von janüscht wat wees. Shell, Aral und wie die alle heißen, die wundern sich ja selber, warum rund um die Feiertage ihre Konten fast überschwappen. Übrijens … Fliejen kann noch richtig Spaß machen … dit hängt von die Besatzung ab.



Ick hab ja da een janz tollen Gag. Immer, wenn sich der Pilot meldet und sagt: Im Namen der Crew begrüßt Sie ganz herzlich ihr Kapitän Lehmann an Bord … denn rufe ick janz laut: Kapitän Lehmann???!!! Um Jottes Willen … bloß nich der schon wieder … der musste letzte Woche dreimal uff Majorka durchstarten, bis der endlich die Landebahn jetroffen hat … und schon is eisijes Schweigen für die nächsten Stunden … so ruhig kann Fliejen sein.



Dit jibt ja noch janz andere Jeschichten ausn Cockpit … deine würde da übrijens richtig jut rinpassen. Hier … kannste mal lesen.



So … die Jetränke … zwee Pils … zwee Kräuter … heute is irjendwie mein Tag. Prösterchen.



Uff uns dreie. Prost. Ick muss noch mal uff Autos zurückkommen. Wat denkste denn, in welche Länder die Autodichte am höchsten is?



Also … bei Menschendichte hätte ick spontan mit China jeantwortet … aber bei Autos … vielleicht Deutschland? Staus ham wir och schließlich ohne Ende.



Deutschland steht aber bloß uff Platz 16. Die höchste Autodichte herrscht in Gibraltar. Da ham von 1000 Einwohnern 744 eens. Uff Platz zwei und drei foljen Monako und Luxemburg. Hier kannste dit alles nachlesen.



Inne USA hamse übrijens jetz een frei jelassen … der hat 35 Jahre unschuldig im Knast jessen. Der war verurteilt wejen Verjewaltijung von een Jungen…



…und nu hamse den Priester endlich erwischt…



Ob dit een Priester war, dit wees ick nich. Aber die ham mit ne Gen-Analyse festjestellt, dass der Verurteilte dit jedenfalls uff ja keen Fall war.



Der Obama hat sich jestern in Afghanistan den Präsidenten Karsai zur Brust jenommen. Der hat dem dringend ins Jewissen jeredet, endlich wat jejen die Korruption in seine Rejierung zu unternehmen … und jejen den Drogenanbau und Drogenhandel … sonst jibs Ärjer … und zwar richtig.



Ick muss langsam nach Hause … sonst jibs bei mir nämlich ooch Ärjer … zwar nich mit Obama … aber mit mein Martin. Peter, mach doch bitte meine Rechnung fertig.



Denn bring mal mein Zettel gleich mit







Montag, 29. März 2010

383, Kleingeld macht auch ... Arbeit.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Hallo Thorsten … ick grüße dir. Dit is immer noch März, und wir ham schon April-Wetter…



Dit is ja ooch noch immer Frühling … und wir ham schon Sommerzeit. Nimmste een Pils, Walther?



Ja … dit is ne janz jute Idee. Mach mal. Ick setze mir schon hin … der erste Arbeitstag inne Woche is immer der schlimmste.



War denn heute groß wat los bei dir im Büro?



Nee … nich wirklich. Dit war eijentlich wie immer … jede Menge Akten, Briefe und Telefonate … und wenn ick mir denn zum Feierabend uffn Schreibtisch umkiecke, denn muss ick immer feststellen … dit sieht aus wie morjens. Die Akten an sich sind zwar andere … aber der Stapel selbst is jeblieben.



Dit is wie hier inne Kneipe … wenn ick früh komme, denn sind alle Gläser leer und alle Teller ooch … und wenn ick abends nach Hause jehe … dit selbe Bild. So soll dit eben sein, Walther.



Ick grüße euch, meine Lieben. Thorsten … weil ick dir grade beim Zappen sehe … ick nehme ebenfalls een Pils.



Dit lässt sich einrichten, Emmy. Setz dir mal schon hin und fangt beede an zu quatschen … denn verjeht die Zeit schneller.



Dit machen wir. Jestern war übrijens Palmsonntag … haste dit jewusst, Walther?



Nich so richtig. Wat issn ditte … Palmsonntag? Hat dit wat mitte Kanarischen Inseln zu tun oder mitte Kirche?



Die is der letze Sonntag der Fastenzeit … und gleichzeitig der Sonntag direkt vor Ostern. Und mit dem Palmsonntag fängt die Karwoche an. Und die wiederum endet mit dem berühmten Karfreitag.



Na, denn war jestern in Rom bestimmt anjestrengte Stille und Jebetsamkeit. Weeste, Emmy, so intensiv wie zurzeit ham wir beede uns noch nie mitte Kirche beschäftigt … is dir dit nich ooch schon uffjefalln?



Aber sicher doch … dit hat ja ooch seine Gründe … denke ick mal. Der Papst hat sich übrijens in Sachen Missbrauch von kleene Jungs wieder zu Wort jemeldet. Der hat die Vorwürfe als Blödsinn abjetan. Und wörtlich hatter jesagt, dass ihm der Glaube an Jesus Christus die Stärke jibt, sich nich vom belanglosen Jeschwätz der vorherrschenden Meinung einschüchtern zu lassen. Amen … du armer alter Mann…



Ick muss mal kurz störn … eure zwee Pils sind fertig. Sehr zum Wohle, meine Lieben … Prösterchen.



Prost … uff uns dreie heute. Stell dir mal vor, Emmy, eene Künstlerin treibt unser Finanzministerium zur Verzweiflung. Die überweist seit Mai letzten Jahres jeden Tag een Cent … und uff den Überweiser schreibt se immer 108 Zeichen ausn Kapital von Karl Marx. In 43 Jahren hat denn dit Ministerium dit jesamte Werk von Marx in seine Buchungsunterlagen stehn … und die janze Sache kostet rund 157 €.



Dit is ne echt geile Idee … die müssen jeden Zahlungseinjang verbuchen … wenn dit janz ville Leute machen würden, denn könnte man den janzen Staat lahm lejen. Stell dir mal vor, alle Bundesbürjer würden dit mal een Monat lang (!!!) durchziehn … also rund 80 Millionen 1-Cent-Überweisungen pro Tag … der Staat würde komplett zusammenbrechen … ohne Jeneralstreik … ohne Revolution … ohne Waffenjewalt oder sonstwat. Einfach so.



Weil wir grade beim Thema Jeld sind: Een Multimillionär ausn Einzugsbereich Wiesbaden hat sich verpflichtet, rund 10 Millionen Euro Steuern nachzuzahlen. Der hat sich selber anjezeigt wejen die Steuer-CD. Ick möchte nich wissen, wie ville schlaflose Nächte und randvolle Unterhosen der hinter sich hatte, bisser sich zu dem Schritt entschlossen hat.



Da fällt mir zu Jeld gleich noch wat ein. Anjeblich solln sich die neues Bundesländer demnächst über 230 Millionen Euro freun können. Dit sind die sojenannten SED-Millionen … also Vermögen in Westjeld, wat die Arbeiter- und Bauernpartei im NSW jewinnbringend und jut verzinst anjelegt hatte. Na ja, die Altkommunisten um die beeden Erichs waren eben doch janz schön durchtrieben. Die Bank Austria, wo dit Jeld deponiert is, wurde von een Schweizer Jericht zur Rückzahlung verdonnert.



Dit is ja zur Zeit een Jeldsejen in Deutschland … dit is ja einfach nich zu fassen. Dafür is dit um Vater Rhein zur Zeit schlecht bestelllt.



Warum denn ditte … Überschwemmung … Fischsterben … Umweltverbrechen? Ick hab janüscht jehört.



Nee, der Rhein is jeschrumpft … sozusagen. Der is kürzer, als dit in alle einschlägigen Nachschlage-Werke drinne steht … um janze 90 Kilometer.



Wie is denn sowat möglich? Hat dit wat mitn Klima-Wandel zu tun … oder etwa ooch mitte Katholische Kirche?



Nee, diesmal nich. In aktuelle Bücher is der Rhein mit 1.320 Kilometer anjejeben … in Bücher bis 1969 stehn aber nur 1.230 Kilometer drinne. Wahrscheinlich jabs um die Zeit rum mal een Zahlendreher … und weil eener vom andern abschreibt, wurde der Rhein eben um 90 Kilometer verlängert … uff die ökologische Art sozusagen … ohne Ausbaggern und so.



Kennst du eijentlich die Jeschichte vonne Arschkarte, Walther?



Die kriegt ihr gleich … ihr habt nämlich schon wieder keene Jetränke jeordert. Und weil dit so nich jeht, hat Onkel Thorsten also mal wieder unuffjefordert für euch jezappt. Und dit Erjebnis würde ick euch jetz jerne präsentieren … uff euer Wohl.



Du bist so jut zu uns. Prost, Thorsten. Tja, die Arschkarte an sich kenne ick, aber wat dit damit uff sich hat … keene Ahnung. Wie ick dir kenne, Emmy, wirste mir dit aber gleich erklärn.



Jenau, Walther. Im Jahr 1966 jabs Tumulte bei een WM-Spiel in England und der Stuttgarter Schiedsrichter Rudolf Kreitlein wollte een Spieler vom Platz stellen. Und weil die Fans dit und den Grund nich mitjekriegt haben, sind die fast ausjetickt. Und uff dem Rückweg ins Hotel kam Kreitleins englischem Schiedsrichterbetreuer Ken Aston een Jeistesblitz … die jelbe und die rote Karte waren quasi erfunden. Und weil die Schiedsrichter die Karten damals hinten inne Hose jesteckt haben, warn dit eben die Arschkarten.



Is ja interessant. Wem könnten wir denn heute noch die Arschkarte jeben? Zum Beispiel dem Jung … dem Ex-Ex-Minister ... der war doch mal Kriegsminister … du erinnerst dir?



So janz dunkel schon noch. Und warum jibste dem die Rote Karte?



Weil der immer noch lügt. Der hat letzten Freitag vorm Kundus-Untersuchungsausschuss ausjesagt … und der behauptet doch glatt unjebrochen, dass er er Tage nach dem Vorfall erjahren hat, dass da Zivilisten jetötet wurden.



Jut … denn jibs die nächste Arschkarte für die CDU-Kohlrejierung.



Warum willste denn Leichenfledderei betreiben … die Arschkarte passt doch jenauso jut für die Merkel-CDU.



Dit schon … aber ick wees nich, ob unsere Arschkarten reichen. Also … bleiben wir erst mal inne Verjangenheit. Spätestens 1995 jab dit Beweise, dass Wasser in dit Atommüll-Lager Asse eindringt … und zwar in Größenordnungen. Und Kohl und seine Jetreuen ham dit untern Tisch fallen lassen … da musste sojar ne Doktorarbeit umjeschrieben werden, damit dit jeheim bleibt.



Jut … her mit die nächste Arschkarte. Die jibs fürn Grundwehrdienst inne Bundeswehr. Da streiten sich jetz CSU und FDP um die Verkürzung von 9 uff 6 Monate. Zu Juttenberg will … und Elke Hoff vonne Koalitions-Opposition is dajejen. Ick würde sagen: Rote Karte für beede.



Einverstanden. Ham wir noch eene … also ne Rote Karte, meine ick?



Aber sicher doch. Noch zwee … und wenn die alle sind, denn schicken wir Thorsten zu Mäc Paper … neue Rote Karten holn.


Nee … ick will ja ooch mal nach Hause heute. Eene Rote Karte für Russland … olle Medwedjew will da den Straßenverkehr zum Erliejen bringen … mit een einzijes Jesetz. Der will in sein Riesenreich Nullkommanull Promille einführn.



Ach du Scheiße … nüchtern kriejen doch die Russen nich mal den Schlüssel ins Zündschloss. Die zerkratzen doch dit jesamte Armaturenbrett … dit kanner doch wirklich nich machen.



Jut … eene Arschkarte haben wir noch … und die jeht heute nach China. Die Chinesen ham doch tatsächlich Volvo uffjekooft. Und nu kannste dir ja vorstelln, wat jetz losjeht. Die ham Westtechnologie vom Feinsten und janz ville fleißje Arbeiter. Und dit heißt: In Kürze rolln die den europäischen und den amerikanischen Automarkt uff. Aber … jetz zahle ick erst mal. Thorsten … ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn bring doch mein Zettel gleich mit…










Sonntag, 28. März 2010

382, Schlechtes Wetter ... aber gute Laune.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.



Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003







Ick grüße euch ... kommt mal rin ... nee, Schuhe braucht ihr nich ausziehn ... nur die Jacke ... bei uns is nämlich noch jeheizt. Na, alle Uhrn umjestellt heute Nacht? Nehmt euch maln Pils ... Gläser sind links im Schrank ... und denn setzt euch erstmal hin. Dit Wetter is ja nu heute nich wirklich besser als jestern ... aber mein Programm für euch. Ick hab mal die janze letzte Woche für euch noch mal nachjehört ... Tag für Tag ... von letzten Montag bis letzten Freitag ... aus der Sicht von Schmickler, Pispers und so weiter. Zieht euch dit mal rin ... is immer wieder lustig ... obwohl dit nich wirklich zum Lachen is. Ihr wisst ja ... die einzelnen Tage müsst ihr euch alleene anklicken ... alles andere hab ick schon vorbereitet. So ... und jetz der Oberhammer. Jestern hatten uns in die Damen und Herren vom ZDF ne Nase jedreht ... von wejen ihre Mediathek. Ick hatte euch die Rückkehr vom Schwarzen Kanal versprochen ... und die Heinis aus Mainz hatten den Beitrag aus rechtliche Gründe ... wie se jeschrieben haben, vom Sender jenommen. Aber ... dit hat sich mein Korrespondent aus Hoyerswerda nich bieten lassen. Der hat jesagt: Wat heißt hier rechtliche Gründe? Wir sind sojar öffentlich-rechtlich ... und denn hat der inne Untiefen des ZDF den Beitrag doch tatsächlich jefunden. Und nu könnt ihr euch den wirklich ankiecken ... hier isser. So ... ick verabschiede mir denn schon mal von euch ... bis morjen inne S-Bahn ... da bin ick mit Emmy denn wieder pünktlich vor Ort. Und ick hoffe, dass die Nebentische jut jefüllt sind. Bis gleich also ... Pils könnt ihr euch übrijens noch rausnehmen ... ick hab nochn Kasten jeholt...







Samstag, 27. März 2010

381, Umstellung auf Sommerzeit im Regen.

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Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Also ... wenn dit so weiterjeht, denn krieje ick die Krise. Arbeitswoche ... tolles Wetter ... Sonne, warm, Frühling pur. Und denn die Nacht von Freitag uff Sonnabend ... erst Sturm ... denn Rejen. Wenn ick ausn Fenster kiecke, denn stelln sich mir die Nackenhaare senkrecht nach oben. Aber ... kommt erst mal rin ... den Schirm könnt ihr da inne Ecke stelln ... so ... nehmt euchn Pils ... Gläser sind links im Schrank ... und denn lasst uns anstoßen ... zum Beispiel uff die letzte Woche. Warum? Weil se vorbei is. Prösterchen. Ihr habt schon wieder verjessen, wat da los war? Zum Glück hab ick een Korrespondenten in Hoyerswerda ... und der verjisst nie. Hier ... die letzte Woche in drei Minuten ... weil de dit länger janich aushälst. Und denn noch ausnahmsweise wat längeres ... weil so schlechtes Wetter is ... und weil man draußen sowieso nüscht machen kann. Nehmt euch mal ne halbe Stunde Zeit ... und haltet euch fest: "Der schwarze Kanal" kehrt zurück uffn Sender. Ihr gloobt dit nich? Hier is der Beweis. Viel Spaß denn. Habt ihr wat jemerkt? Die Sackjesichter vom ZDF ham den Beitrag "aus rechtliche Gründe" aus ihre Medieathek entfernt. Die ham dochn Knall. Ick zahle sowat von meine Jebührn, und denn hab ick nich mal dit Recht, mir dit nochmal anzukiecken. Nu jut. Denn lenke ick euch eben um uff "quer" ... dit is ooch immer janz lustig ... Jeschichten ausn (bayerischen) Leben ... ihr könnt janz in Ruhe austrinken .... entschuldigt ... ick muss mal kurz anne Tür. Dit hat schon wieder jeklingelt. Und nich verjessen: Heute Nacht wird die Zeit umjestellt. Um zweie isset denn dreie ... ihr könnt dit aber ooch morjen Vormittag janz in Ruhe machen ... dit Wetter wird nämlich jenauso beschissen wie heute. Ansonsten ... ihr könnt am Sonntag jerne noch mal bei mir vorbeikommen ... Pils hab ick noch jenug da...

Freitag, 26. März 2010

380, Sex-Steuer in NRW geplant.

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Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Tag, mein Engel … ick freue mir, die schöne Chefin zu sehn heute … Marlies, een Pils hätte ick jerne … und vielleicht vorher nochn…



…Küsschen eventuell? Komm her, mein Kleener … und nu setz dir hin. Ick hab zu tun.



Ja, mach ick. Lass dir bloß nich störn von mir … du brauchst mir ooch janich zuhörn … ick warte einfach, ob irjend jemand an mein Tisch kommt…



Mein Jott … nu spiel doch hier nich die beleidigte Leberwurscht … ick kann mir ja schlecht mit zu dir an Tisch setzen … dit sind ja schließlich ooch noch andere Jäste da, um die ick mir kümmern muss.



Ick grüße euch, meine Lieben … dit is ja noch mal richtig tolles Wetter heute … dit macht Appetit uffn Pils, Marlies. Kannste da eventuell wat machen?



Aber sicher doch … heiter mal den Herrn an Tisch 1 een bisschen uff … der sucht nämlich een zum Quatschen.



Da komme ick ja grade richtig. Hallo Walther … muffelste heute rum … so kurz vorm Wochenende?



Quatsch. Ick bin wie immer. Jedenfalls fühle ick mir so. Und ick bin heilfroh, dass ick nich in Hessen lebe.



Wie kommste denn jetz uff Hessen? Hat der Koch wieder irjendwat anjestellt?



Davon hab ick nüscht jehört … aber dit will ja nüscht heißen. Der Koch stellt eijentlich jeden Tag irjendwat an … ooch wenn dit nich gleich durch alle Medien jeht. Nee, mit Koch hat dit nüscht zu tun … vielmehr mit die Jetzeslage in Hessen.



Ick verstehe nur noch Bahnhof. Wat hast du denn mit die Jesetzeslage in Hessen zu tun?



Zum Glück nüscht. In Hessen jilt nämlich noch die Todesstrafe … also … die steht da noch inne Verfassung der Hessischen Landesrejierung drinne … Artikel 21, Absatz 1.



Mach keen Quatsch. In Hessen wern noch Leute hinjerichtet? Mit Jiftspritze oder uffn Elektrischen Stuhl etwa?


Nee, janz so schlimm isset noch nich. Bundesrecht jeht über Landesrecht … deshalb könn se da ooch keen hinrichten … aber die Todesstrafe steht da noch immer inne Verfassung.



So … ick muss mal janz kurz störn … eure beeden Pils sind fertig. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.



Prost … uffn schönes Wochenende … und uff uns dreie. Jetz ham se inne USA den Papst am Wickel … wejen Vertuschung von Missbrauchsfälle. Als olle Ratzinger noch der Chef der Glaubenskongregation im Vatikan war, da wurden dem über 200 Übergriffe uff kleene Jungs (!) jemeldet … alle von een Priester verübt … anne Schwerhörigenschule.



Lass mir raten … Ratzinger hat dit damals für sich behalten … und der Vatikan streitet dit heute ab.



Du hast echt hellseherische Fähigkeiten, Walther. Jenauso is dit. Und ick denke mal, die nächste Medienschelte wird sofort kommen. In Amerika sind alle Zeitungen voll damit und in Rundfunk und Fernsehen looft die Meldung hoch und runter … aber der Stellvertreter muss sich wahrscheinlich erst noch mit sein Herrn absprechen … und denn kanner sich bis Ostern in Schweijen hülln.



Spätestens da musser denn aber raus … wejen Urbi et Orbi … den Segen der Stadt und dem Erdkreis erteilen. Und zum Glück kommt da ja ooch die Passage drinne vor „…erbarme Sich euer der allmächtige Gott und nachdem Er alle eure Sünden vergeben hat, führe euch Jesus Christus zum ewigen Leben.“



Na, dit passt doch jut … Ostersonntag wern alle Sünden verjeben … denn kann ja die nächste Woche komm.



Frau Käßmann wurde jestern übrijens verurteilt wejen ihre Autofahrt im Suff. Fürn paar Monate isse ihrn Lappen los, 8.000 Euro musse anne Jerichtskasse überweisen … und mit 7 Punkte schlägt sich die Sache in Flensburg nieder.



Tja … Taxe wär billijer jewesen. Na ejal … is eben passiert. Jedenfalls muss man ihr eens lassen: Die hat sofort Konsequenzen jezogen und steht klaglos zu ihre Verfehlung. Da könn sich die Katholiken jede Menge Bibelseiten von abschneiden.



Jestern is völlig überraschend der Chef von die Hypo-Real-Bank zurückjetreten … der Wieandt. Der is anjeblich mit die SoFFin nich klarjekommen, also mit die Leute vom Sonderfond Finanzmarktstabilisierung … dit sind die, die im Ufftrag vonne Rejierung uffpassen solln, dass nich noch mehr Milliarden in die schwarzen Löcher der Pleite-Banken verschwinden.



Vielleicht hat den sein Rücktritt aber ooch mit die Bilanzpressekonferenz vonne HRE zu tun, die heute stattfindet. Der wird keene Lust haben, schon wieder schlechte Nachrichten zu verkünden, denn soweit ick wees, is da schon wieder ne janze Menge Staatsknete fällig.



Ach ja … dit Bankenelend nimmt einfach keen Ende. Ick bestelle mal gleich noch wat zu trinken. Marlies, mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Is keen Problem, meine Lieben. Quatscht mal nochn bisschen … ick bin denn gleich bei euch.



So machen wir dit. Stell dir mal vor, Walther, im letzten Jahr sind bei alle Fluglinien weltweit zusammen 25 Millionen Jepäckstücke verschwunden. Jut, davon sind n paar ooch wieder uffjetaucht … die hatten sich bloß verflogen … aber die meisten sind weg.



Denn siehste aber noch älter aus als de bist …. wenn de irjendwo inne Welt rumstehst … ohne wat anzuziehn. Also … sowat will ick eijentlich nich wirklich erleben.



Jestern war in Berlin doch dit Richtfest für die neue BND-Zentrale. Und da hat sich so nebenbei rausjestellt, dass alleene die Bewachung der Bauarbeiter zig Millionen kostet.



Sind dit allet Strafjefangene, die da die Blöcke hochziehn?



Quatsch. Dit sind Leute wie du und icke ... bloß mit andere Berufe eben. Aber ansonsten unbescholten. Und die sind ooch alle schon dreimal von alle Seiten durchleuchtet … und trotzdem wern die bewacht, damit se da nich irjendwat inne Wände einbaun können, watse von fremde Jeheimdienste zujesteckt jekriegt ham.



So … da bin ick noch mal mit Nachschub. Lasst dit euch beede schmecken, meine Lieben. Prösterchen.



Prost … uff die schönen Frauen inne S-Bahn heute noch mal. Und uffn schönes Wochenende. Weeste, die neue BND-Zentrale in Berlin wird mit Sicherheit ville teurer als jeplant … nich nur wejen die Bewachung der Bauarbeiter. Da jebe ick dir Brief und Siejel druff.



Den BND hamse ja jetz ooch vorm Untersuchungsausschuss zu die Kundus-Affäre beim Wickel. Der hat nur wenige Stunden nach dem Luftangriff dem Bundeskanzlerinnenamt mitjeteilt, dass viele Zivilisten dabei ums Leben jekommen sind. Aber Merkel und Kriegsminister Jung ham davon nüscht mitjekriegt … wie dit eben immer so is.



Ick gloobe die alle keen Wort. Und ick bin mir sicher, dass der janze Untersuchungsausschuss ausjehn wird wie dit Hornberger Schießen. Ville Wind und heiße Luft … keener wusste wat und keener hat Schuld. Is eben so. Warum solln die ausjerechnet vor dem Ausschuss die Wahrheit sagen … schließlich lüjen die doch rund um die Uhr.



Haste nich nochn bisschen leichte Kost uff Lager … so zur Einstimmung uffs Wochenende? Ick will freitags nich immer so schlecht jelaunt nach Hause jehn.



Na jut … eens hab ick noch. In Nordrhein-Westfalen wolln se jetz wat jejen die leeren Kassen inne Kommunen tun … da soll ne Sex-Steuer einjeführt werden.



Mach keen Quatsch. Muss ick dit denn da irjendwo anmelden, wenn ick am Wochenende mit meine Olle wat vor habe?



Janz so weit jeht dit noch nich. Also … inne Familie kannste dit so oft treiben wie de willst … also ohne Jeld. Aber für Huren soll ne Tagesvignette einjeführt werden und für Freier ne Maut.



Ick werd verrückt. Wie soll denn dit funktionieren?



Dit musste alleene lesen … ick hab keene Lust druff, dir dit ooch noch zu erklärn. Und außerdem muss ick nach Hause. Marlies … ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick muss denn ooch los … ick lese nur noch schnell fertig. Und … ehe ick dit verjesse: Ick wünsche euch anne Nebentische een schönes Wochenende … und wer am Wochenende Zeit hat, der kann mir ja uffn Pils zu Hause besuchen komm … een paar kleene Leckereien hab ick außerdem für euch. Also … bis gleich … oder bis Montag … janz, wie ihr wollt und Zeit habt.











Donnerstag, 25. März 2010

379, Privatschulen ... wie komme ich rein?

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Peter … mach mir mal bitte een Pils … ick könnte een frisches Jetränk jut vertragen heute.



Is irjendwat passiert? Haste Probleme? Kann ick dir helfen?



Mein einzijes Problem is, dass ick im Moment nüscht zu trinken habe … aber wie ick sehe, arbeitest du schon an die Problemlösung.



So is dit, Walther. Ick zappe mir hier die Hände wund … und du sitzt inne Ecke und lässt dir dit jut jehn. Die Welt is unjerecht … finde icke.



Wie kommste denn da druff? Als ick heute früh uffjestanden bin, bist du wahrscheinlich grade erst ins Bett jejangen.



Dit kann durchaus sein … hier jeht der Dienst immer so lange, bis alle Jäste weg sind.



Hallöchen alle zusammen … ick grüße euch. Peter, zappe mir mal gleich een Pils mit … ick hab Durscht heute.



Dit is ja mal wat janz neues. Setz dir mal janz in Ruhe hin … und denn machte beede eure Plaudertaschen uff…



Jute Idee … hast du schon mal wat von Objektophile jehört, Walther?



Nee … dit sagt mir absolut nüscht. Aber ick fürchte, dass du mir gleich erzählen wirst, wat dit is.



Aber nur, wenn dir dit wirklich interessiert. Also pass uff. Objektophile sind Menschen, die sich in Sachen, Bauwerke oder Jejenstände verliebt haben.



Denn is der Martin, also unsere Nachbar, so eener. Wat der sein Rad ewig putzt und denn damit stolz wien Spanier rumfährt, dit is nich mehr normal.



Janz so is dit nich. Objektophil isser erst, wenn er mit sein Fahrrad Sexualverkehr hat … oder wenn der dit heiratet.



Nu hör doch mal uff, Emmy. Der Martin jeht doch mit sein Fahrrad nich ins Bett … da würde seine Olle ihn aber janz flott rausschmeißen … von wejen Kettenfett und Nabenöl uffn Koppkissen. Jetz redeste aber wirr.



Nee, Walther … dit jibt in echt sone Menschen. Eene Amerikanerin hat zum Beispiel den Eiffelturm jeheiratet … und zwee, dreimal im Jahr besucht se ihrn Mann in Paris. Im Pass steht sojar der Name drinne … und fürs Bett hat se een in kleen. Andere lieben Kreuzfahrtschiffe, Autos oder sonstwat. Tja … wo die Liebe eben hinfällt.



So … da bin ick schon. Hier sind denn erstmal frische Jetränke für euch. Ick sage nur: Prösterchen.



Prost. Ick gloobe, Emmy is schon besoffen heute … die erzählt Sachen … da is man sprachlos.



Na jut … denn schiebe ick gleich noch een nach. Hast du schon mal wat von die Alpen uffn Mars jehört?



Bis heute nich … nur von grüne Marsmännchen … aber die solls wohl doch nich jeben…



Aber die Alpen uffn Mars sind echt … die wurden vonne Sonde fotografiert. Jut … dit sind nich unsere Alpen … aber die sehn uff die Fotos janz jenau so aus. Und man könnte sojar denken, dass da Schnee druffliegt … dit is aber wahrscheinlich nur Staub.



Also jut … wenn du hier heute sone Schoten raushaust, denn lasse ick ooch mal een kiecken. Ville Verkehrszeichen ham janz unbemerkt ihre Bedeutung verloren. Die jibs nämlich janich mehr … also, die jibs schon noch, aber die gelten nich mehr … weil dit inzwischen neue Motive dafür jibt.



Jetz sprichte in Rätseln … Walther.



Ick sag mal een Beispiel. Wenn am Straßenrand een Schild für absolutes Halteverbot steht … und der Richtungspfeil zeigt unten im Schild nach links oder rechts … denn hat dit nüscht mehr zu bedeuten. In die neuen Schilder sind die Richtungspfeile nämlich oben drinne. Verstehste dit nu? Dit jab für die alten Schilder noch Überjangsfristen … und die sind nu abjeloofen … und keener hat dit jemerkt. Und jetz stehn zum Beispiel in Berlin hunderttausende Verkehrsschilder, die alle unjültig sind.



Dit würde ja bedeuten, dass ick mir nu mit mein Auto ins alte absolute Halteverbot stellen könnte, ohne, dass mir die Politesse een Knöllchen verpasst.



So is dit, Emmy. Rein rechtlich jesehn, kannste dit machen … allerdings wees keener, wie die Sache ausjeht, wenn du mit dein Knöllchen denn vor Jericht landest. Da jibs bisher noch keene Urteile.



Olle Bundes-Köhler is übriejns nach wie vor der beliebteste Politiker Deutschlands … ick möchte mal wissen, warum dit so is?



Weil keener wat von dem hört … der stört also nich den Tagesablauf der Bürjer. Aber ick werde jetz erst mal noch Jetränke bestelln. Peter, mach uns doch bitte noch ne Runde fertig.



Aber jerne doch … zwee Pils für Tisch 1 … sind schon in Arbeit … quatscht mal nochn bisschen.



Dit machen wir. Ja … und wenn der Köhler sich denn doch mal aus sein Schloss raustraut … denn redet der schlecht über Merkel und Konsorten … der wees eben, wie man sich beliebt macht ohne wirklich wat zu tun.



Merkel und Westerwelle stehn dafür direkt am Abgrund der Beliebtheit. Die ham heute nich mal mehr 40 Prozent Zustimmung vom Volk … dit is dit schlechteste Erjebnis seit der Parteispendenjeschichte von Kohl. Und die spielte sich Ende des vorijen Jahrhunderts ab.



Die Rejierung hat jestern Christine Bergmann, die ehemalige Bundesfamilienministerin vonne SPD, als Missbrauchsbeufftragte einjesetzt. Die soll den Runden Tisch leiten, an dem die Kirchen, Sportvereine, staatliche und private Schulen denn Platz nehmen.



Hör mir bloß uff mit die privaten und katholischen Schulen. Een Reporter is mal losmarschiert … von Montessori … über Waldorf … bis zu katholische Internate. Da herrschte überall Andrang wie bei ne Eröffnung vom Saturn-Markt … Eltern und Kinder ohne Ende.



Dit hätte ick nich jedacht, dass da so ville Andrang herrscht … die Schulen sind doch ooch nich grade billig.



Momentchen bitte … ick will bloß mal schnell servieren. So … bitteschön … eure zwee Pils. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die netten Herrn … und uff mir. Uff Jeld komme ick noch. Bei die katholischen Internate musste erst mal nachweisen, dass alle jetauft sind und anne Kirche ihre Steuern bezahln … sonst jibs erst ja keen Antrag mit. Denn sind bei die Schulen Jebühren fällig … noch nich für die Uffnahme … aber schon mal für die Anmeldung.



Da kommt janz schön wat zusammen … könnte ick mir vorstelln.



Denn wirste anjefragt, wie ville Darlehen du der Schule jeben würdest … und als Beispiele werden dir jenannt, dass die eenen eben nur 5.000 Euro uff den Tisch des Hauses lejen können … und die andern 50.000. Die Höhe des Schuldarlehens hat natürlich keen Einfluss uff die eventuelle Uffnahme des Kindes…



Natürlich nich … dit könnte ick mir ooch janich vorstelln. Wo kämen wir denn da hin?



Na ja, denn jabs noch zig Zwangselternabende … Auswahl total … zum Wohle der Kinder. Hier kannste dit komplett nachlesen (!) … über drei Seiten. Und eener hat da bei Kommentare rinjeschrieben: Bei PISA schneiden die Privatschulen trotzdem nich besser ab als die staatlichen. Prost noch mal.



Inne USA wurde Anklage erhoben jejen Daimler … wejen Bestechung in mindestens 22 Ländern. Die ham sich da lukrative Jeschäfte erkooft. Und stell dir mal vor, Bruder Zetsche und seine Vorstände ham anjeboten, freiwillig rund 185 Millionen Dollar zu zahln, wenn dit Verfahren einjestellt wird.



Also, een besseres Schuldeinjeständnis könn die doch janich machen. Aber weeste, wat ick jetz mache? Feierabend. Peter … ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…