Dienstag, 1. Dezember 2009

265, Rauhe Töne zwischen Ländern und Bund.



Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (wenn verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.

Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Hallo Susan, mein schönet Kind … du siehst ja heute wieder sowat von jut aus … krieje ick een Pils und vorher nochn Küsschen von dir?

Dit lässt sich beedet einrichten, komm her mein Kleener … und nu jib Ruhe und setz dir hin.

Ja, ja … ick belästije dir ja nich weiter. Vielleicht kommt Emmy bald, denn hab ick wenigstens een zum Quatschen.

Die lässt dir doch nich hängen … uff Emmy is doch eijentlich immer Verlass.

Dit stimmt … ooch wenn wir nich immer eener Meinung sind … aber man kann ja über allet reden … und dit machen wir beede ja ausjiebig. Ach … da kommtse ja schon.

Ick grüße euch … langsam scheint dit nu doch Winter zu werden … is janz schön kalt heute … Susan, mach mir mal trotzdem een Pils.

Jeht sofort los, Emmy … häng mal deinen Mantel heute über die Stuhllehne … die Jarderobe is proppevoll … wir ham im Saal Jesellschaft … die erste Weihnachtsfeier dieset Jahr. Marlies kommt ooch gleich … is nämlich jede Menge zu tun … die ham alle Jänsekeule vorbestellt … mit Klöße … Grünkohl und Rotkohl.

Lecker … lecker … een jemeinsamet Weihnachtsessen könnten wir beede eijentlich ooch mal machen … vielleicht bringe ick mein Martin mit und du deine Olle …

Könn wir ja mal drüber nachdenken … is ja keene schlechte Idee … denn könn die beede ja mitnander quatschen … während wir uns um die wichtijen Themen kümmern.

Een kleen Moment mal … ick hab hier zwee Frischjezappte für euch … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prösterchen … uff dir, Walther … und uff Müntefering.

Uff Müntefering? Wieso schließte denn den in unsere Trinksprüche ein? Der is doch schon vor längere Zeit zurückjetreten.

Dit schon … aber der heiratet doch … noch im Dezember … sone jungsche Ische … die is erst 29 und Münte wird im Januar 70. Und umjezogen isser ooch … der wohnt jetz bei die Olle in Berlin-Kreuzberg … mitten inne Szene sozusagen.

Hoffentlich rennt der denn in die nächste Zeit nich ooch noch mit Spraydosen um die Häuser und besprüht Wände mit SPD-Parolen … zuzutraun is dem allet. Wenn mit die alten Säcke die Pferde durchjehn, denn musste doch mit allet rechnen. Und sone neue Liebe verlangt eben ooch Opfer. Also … ick für mein Teil würde mir son jungschet Ding jedenfalls nich mehr antun … bis der die sich wieder richtig hinjebogen hat und die seine janzen Macken und Anjewohnheiten akzeptiert, isser mindestens 90.

Du weest doch Walther … je oller … je doller. Ick hab jelesen, dass 17 Journalisten und Verlejer den Fall Brender vor die EU-Kommission und vor den Europarat bringen wolln. Die lassen sich dit nich bieten, dass der Chef-Koch von Hessen und seine Handlanger den als Chefredakteur im ZDF quasi abjesetzt haben … dit is aber ooch ne Sauerei, dass sich die sojenannte Politik in journalistische Entscheidungen einmischt. An wat erinnert mir dit denn bloß…?

Vielleicht an die Thüringer Alljemeine? Da soll nämlich der Sergej Lochthofen, wat da der Chefredakteur is, abberufen werden. Und seine Olle gleich mit … die is nämlich ooch inne Chefredaktion. Der Lochthofen issn Ossi, der macht den Job schon seit 1990 … und der macht den jut und is sehr beliebt bei seine Mitarbeiter … und im Presseclub, sonntags Mittag inne ARD, sitzt der ooch öfter … aber Verdienste und Beliebtheit zähln eben heute nich mehr … nich mal Kompetenz … und die kann dem nu wirklich keener absprechen. Die jehörn zur WAZ-Gruppe … und denen passt dit wohl nich, dass der Chefredakteur unbequem is und streitbar mit seine West-Chefs umjeht.

Is also überall dit selbe. Ick bestelle mal noch ne Runde für uns … Susan, mach doch bitte noch zwee Pils.

Ick bin schon dabei … in drei Minütchen bin ick bei euch. Quatscht mal nochn bisschen.

Dit machen wir, meine Kleene. Walther, die Kinder der Jemeinde Jottes müssen nu doch zur Schule jehn … die dürfen nich von ihre Eltern zu Hause unterrichtet werden.

Wat denn für Kinder vonne Jemeinde Jottes? Da hab ick ja noch nie wat von jehört.

Die sind streng gläubig … also vor allem die Eltern … die leben komplett nach die Bibel und glooben also janz strikt an allet, wat da drinne steht … eben dass die Erde in sieben Tage jeschaffen wurde und der Liebe Jott den Adam aus Lehm jeknetet hat und nachdem er ihm denn Leben einjehaucht hatte die Eva aus die Rippen jeschnitten hat … dit kennste doch allet … oder nich?

Ick muss noch mal kurz stören, meine Lieben … ick hab hier zwee Pils für euch. Prösterchen.

Prost … uff die schönen Frauen hier inne Kneipe. Ja, jehört hab ick davon … aber dass Leute da dranne glooben, dass dit damals so war … dit kann ick mir nich vorstelln. Und ick finde, dass dit denn janz jut is, dass die Kinder von die inne Schule jehn und lernen, wie dit wirklich war mit die Entstehung von Erde, Tier und Mensch. Ansonsten kann jeder glooben watter und an wen er will … dit is jeden seine Sache … aber wat eindeutig wissenschaftlich belegt is, dit muss man ja nu zumindest anerkennen … finde ick.

Ja, aber die Eltern von denen wolln nich, dass ihre Kinder weltlichen Einflüssen ausjesetzt werden … und dem wirklichen Leben schon janich. Die unterrichten die zu Hause … und nich mal schlecht … die bringen richtig jute Leistungen … aber nu hat een Jericht in Stuttgart entschieden, dass dit so nich jeht. Staatliche Schule oder Privatschule … ejal … aber Schule eben … und nich zu Hause.

Dit finde ick richtig. Die SPD hat dit Kanzleramt in Verdacht, in Sachen Luftangriff in Afghanistan nich die Wahrheit zu sagen, Fakten zurückzuhalten … und ob die Merkel aus die janze Sache ohne Beulen rauskommt, dit is ooch noch lange nich sicher. Die Linken ham gleich noch een druffjesetzt … die vermuten öffentlich, dass der Steinmeier als ehemalijer Außenminister selbst Dreck am Stecken hat … und dasser in Absprache mit Mutti dit janze Ausmaß und die kompletten Fakten wejen die bevorstehende Wahl Ende September unter die Decke jehalten hat.

Ach ja, die Linken … die ham dit ja im Moment in Brandenburg ooch nich leicht. Jestern is die Landtags-Vizepräsidentin Stobrawa zurückjetreten und die Abjeornete Adolph hat ihr Mandat gleich janz zurückjejeben … beede wejen Stasi-Verstrickungen … und weilse nich die Wahrheit jesagt haben.

Weeste, Emmy, die ham alle nüscht dazujelernt. Ooch die Linken nich, also ville von die jeben immer nur dit zu, wat nich mehr zu leugnen is … und denn hoffense, dass der janze Rest nich rauskommt. Und dit nehme ick die wirklich übel. Wennse dit Ernst nehmen würden mit die Verjangenheitsbewältijung, denn sollten se eenmal die janze Wahrheit sagen … und denn een Schluss-Strich ziehn … und nu kann die Linkspartei entscheiden, obse Ämter übernehmen solln oder nich. Aber so wird dit nüscht … und außerdem schaden se ihrer Partei … und die politischen Jegner stürzen sich druff wie die Geier … so wie umjekehrt die Linken bei alle möglichen Anlässe, die andere Parteien jeben. Also ehrlich: Glaubwürdigkeit sieht janz anders aus.

Quelle hat jestern sein Ausverkauf im Internet beendet. Den traurijen Rest wernse wahrscheinlich nu noch in die paar Quelle-Shops verramschen, die noch übrig geblieben sind. Und denn is Quelle endjültig Jeschichte … denn is wieder eens von die Wirtschaftswunderunternehmen der Nachkriegszeit endjültig verschwunden … jute Nacht, Deutschland.

Und die neue Rejierung kriegt immer mehr Ärjer mit ihre eijenen Ministerpräsidenten. Die loofen jetz Sturm jejen die jeplante Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels. Alleene der Carstensen in Schleswig-Holstein rechnet mit 70 Millionen Steuerausfälle … und Thüringen, Sachsen und eijentlich alle andern Bundesländer gleich mit jehn nu uff Mutti los … die sitzt langsam zwischen alle Stühle und steht zwischen alle Fronten … die wird von ihre eijenen Parteisoldaten voll unter Beschuss jenommen. Hoffentlich krieje ick nich noch Mitleid mit die Merkel … dit würde mir grade noch fehlen.

Bevor dir gleich die Tränen kommen … lass uns Schluss machen für heute … Susan, ick hätte jerne meine Rechnung.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick jehe gleich mit.





Unser Rätsel Alber(ei) muss derzeit wegen technischer Probleme entfallen. Dafür entschuldigt sich ausdrücklich Frank Frenzel persönlich … und das vor allem bei Herrn Mahn aus Hoyerswerda. Auf diesem Wege herzlich Grüße nach Sachsen!


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