Mittwoch, 12. August 2009

160, Lobbyisten regieren in Berlin mit.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Hallo, Thorsten … schön, dir mal wieder zu sehen … mach mir mal bitte een Pils.

Hallo, Walther, schön, dass du ooch mal wieder vorbei kommst.

Na, du bist jut … ick bin jeden Tag hier, aber du nich. Noch öfter kann ick nich kommen, denn rastet meine Olle komplett aus. Eenmal am Tag für ne halbe Stunde … dit muss reichen. Ick kann ja nu nich mein jesamtes Jeld hierher tragen.

Warum eijentlich nich? Denn würde ick vielleicht mal ne Jehaltserhöhung von Norbert kriejen … aber mit dein bisschen Umsatz jeht dit nich … dit sehe ick ooch ein.

Ick grüße euch, ihr beede. Thorsten … falls de ne Hand frei hast … mach mir mal bitte een Pils.

Dazu brauch ick zwee Hände. Mit die eene muss ick dit Glas halten und mit die andere den Zapphahn bedienen. Kellnern is nämlich ne schwierige Arbeit … da musste schon wat druff haben…

Ja, ja … is schon klar. Jestern hatten wir doch die Vera Lengsfeld vonne CDU beim Wickel mit ihrn Wahl-Plakaten … wo se mit ihrn Dekolletè rumprotzt.

Jenau … da kann ick mir dran erinnern. Aber, wie ick hörte, war dit mit Frau Merkel nich abjesprochen und hat inne CDU-Zentrale ooch für ne janze Menge Wirbel jesorgt.

Korrekt, Walther, völlig korrekt. Aber die Linke in Friedrichshain-Kreuzberg hat gleich nachjelegt. Die eene Kandidatin hat ihren Hintern fotografieren lassen und wirbt mit dem Slogan „Mit Arsch in der Hose in den Bundestag“.

Dit jibt son Film, der heißt „…denn sie wissen nicht, was sie tun“ … ick gloobe, der Titel trifft dit, wat unsere Möchtejern-Politiker zurzeit machen. Die übertreffen sich mit Jeschmacklosigkeiten und völlig bekloppten Ideen, bloß, damit se inne Nachrichten vorkommen. Man kann nur hoffen, dass die alle nich jewählt werden … aber dit wird sich wohl mal wieder nich verhindern lassen…

Ick muss euer Jesabbel mal kurz unterbrechen … ick hätte hier nämlich frische Jetränke für euch beede … Prösterchen.

Prösterchen. Walther, jetz hat die Krise ooch unsere Kinder erreicht … die kriejen weniger Taschenjeld … also statistisch jesehn. Dit macht pro Kind 1,70 Euro im Monat … da kommen zig Millionen im Jahr zusammen.

Ja, dit is een Wirtschaftsfaktor, wenn die kleen Jeister nich mehr so ville Jeld haben für Süßigkeiten und Zeitschriften und so … dit macht sich echt bemerkbar.

Mitte September treffen Merkel und Steinmeier im Fernsehen uffeinander. Dit wird zeitgleich übertragen in ARD, ZDF, RTL und SAT 1. Die rechnen mit über 20 Millionen Zuschauer.

Na, dit wird ja een echt spannender Abend. Merkel jejen Steinmeier … oder umjekehrt … zwee absolut große Redner hauen sich jejenseitig die Argumente um die Ohren. Da bin ick schon jetz janz jespannt druff. Für den Abend werde ick mir wahrscheinlich Kino-Karten besorjen … oder so.

Mein Jott, nu sei doch mal nich immer so unjerecht. Die jeben sich bestimmt beede janz viel Mühe.

Die Besatzung von dem Schiff „Hansa Stavanger“, wat die Piraten entführt hatten, is jestern in Hamburg jelandet. Die machen jetz erst mal Urlaub mit ihre Familien.

Den Urlaub ham die sich aber ooch verdient … dit muss ja schrecklich jewesen sein, wat die da in Somalia erlebt haben. Scheinhinrichtungen und sowat allet … und dit fast jeden Tag … vier Monate lang…

Ja, dit jibt schon ville Unjerechtigkeit und so uff die Welt … Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils für uns.

Jeht sofort los, meine Lieben … ick mach mir gleich anne Arbeit … von wejen zappen und so.

Nich hetzen … immerhin ham wir noch Hochsommer … bei leichte 17 Grad und starke Bewölkung.

Haste jestern Frontal 21 jekieckt, Emmy? Da ham se mal een paar Einblicke jejeben, wie der Lobbyismus in Berlin funktioniert. Die Vertreter vonne Wirtschaft schreiben sogar Jesetze mit … dit is einfach nich zu fassen. Am Schärfsten finde ick dit ja mit dem Wissmann, der war ja mal Verkehrsminister und is jetz Chef vom Automobilverband … da kannste dir ja vorstelln, wie der mit seine alten Kumpels inne Rejierung zusammenhängt … die machen doch, wat der Wissmann will … anjeblich hat der sogar die Abwrackprämie erfunden … ick fasse dit nich mehr.

Hör doch uff, Walther, dit is doch überall dit selbe. Der Chef vonne Hypo Real, der hat im Januar mal so nebenbei 500.000 Euro Prämie einkassiert … ick möchte bloß mal wissen, wofür. Die ham rund 100 Milliarden Staatshilfen abjefasst … und der Chef kriegt ne Prämie. Dit kann man doch keen normalen Menschen mehr erklären … da muss doch mal eener zwischen haun … so kann dit nich mehr weiterjehn … wir sind doch noch keene Bananen-Republik, wo jeder machen kann, wat er will…

Emmy, ick gloobe, wir sind davon nich mehr weit weg … und unsere Politik-Darstellerinnen werben mit Brüste und Ärsche … wat willste denn da noch erwarten?

Ick erwarte, dass du mal kurz uffhörst, rumzuhampeln … ick möchte hier nämlich mal kurz meiner Arbeit nachjehen … Prösterchen.

Prösterchen. In London ham jestern zwee Gangster aber so richtig abjeräumt. Die ham een Juwelier ausjeraubt und dabei fast 50 Millionen Euro Beute jemacht … unmaskiert und jut jekleidet.

Na ja, wenn du so een großet Ding drehst, denn musste vorher schon een bisschen investieren … und wenn dit in teure Klamotten is. Oder … die ham bei Escada einjekooft, die verramschen ja zurzeit ihre Reste … wie man so sagt … und spätestens Freitag melden se Insolvenz an … 2.300 Arbeitsplätze im Arsch…

Escada hat aber nur Damen-Mode herjestellt. Wie ooch immer, Walther … ick muss langsam los. Thorsten, mach mal bitte meine Rechnung.

Für mir ooch, Thorsten … ick jehe denn gleich mit…




www.alberei.blogspot.com




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