Montag, 19. April 2010

404, Kommt 'ne Türe geflogen...

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Hallo Susan, mein Engel … ick grüße dir … ick nehm wie immer … Pils und Küsschen. Du strahlst ja heute mitte Sonne um die Wette.



Ick jeb mir Mühe. So … und nu setz dir hin, damitte ausn Weg kommst … ick erwarte 40 Jäste zum Eisbeinessen.



Na, da fängt ja die Woche für euch jut an. Und ick muss sagen … euer Eisbein is unerreicht … und preiswert.



Woher willst du denn dit wissen? Du hast doch hier noch nie Eisbein jejessen…



Dit nich, aber jehört hab ick dit schon vonne Nebentisch … und die Teller sind immer ratzfatz leer … bis uff den Knochen.



So muss dit sein … ick erwarte von unsere Jäste, dasse uffessen.



Tachchen, ihr beede. Ick grüße euch … und een Pils würde ick nehmen, Susan … natürlich nur, wenn sich dit machen lässt.



Is doch keen Problem. Fangt mal schon beede an zu quatschen … denn verjeht die Wartezeit schneller.



So machen wir dit. Mensch, Walther, wat sagst du denn zu dit Chaos mit die Aschewolke?



Dit isn Ding. Zu mir hat mal eener vorn paar Jahre jesagt: Dit interessiert mir jenauso wenig, wie wenn uff Island een Vulkan ausbricht. Der dachte, er hätte sich wat janz besonderes ausjedacht, weil doch sonst immer alle von dem Sack Reis reden, der in China umjefallen is. Verstehst, wie ick dit meine?



Ick bin doch nich von jestern. Allerdings verstehe ick nich, warum manche Flugzeuje trotz Asche fliejen dürfen und andere nich.



Dit kann ick dir erklären. Bei Düsenmaschinen besteht die Jefahr, dass die Asche in die Turbinen schmilzt und denn die Dinger verklebt. Propellermaschinen macht dit nüscht aus … die wirbeln die Asche bloß kräftig durchnander … maximal wern die Propeller dreckig.


So … meine Lieben … eure zwee Pils sind fertig. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen inne S-Bahn. Eens muss man sagen: Wenn uff Island mal een Vulkan rülpst, denn steht die Weltpolitik still. Merkel und zu Juttenberg komm nich mehr nach Hause…



…Merkel musste mitn Reisebus von Rom aus über die Alpen … ick hab een Foto jesehn, da könnteste denken, die war mit Holiday-Reisen inne Sommerfrische. Zu Juttenberg is von Istanbul nach Budapest mitn Kleenbus jefahrn … inkognito. Mitn Propellerflugzeug isser denn nach Berlin jedüst. Der opfert sich wirklich uff für sein Amt. Und Obama und ville andere Staatschefs ham ihre Teilnahme an die Trauerfeier für Kascynski und seine Olle abjesagt … alles wejen die Aschewolke.



Die Polen ham die beeden nu doch in eene Gruft inne Wawel-Burg beijesetzt … neben Nationalhelden und Könige. Also … verdient hatter dit meiner Meinung nach lange nich … aber jut … dit is die Sache vonne Polen. Wenn se den nu so verklärn wolln, denn solln se dit machen.



Und in Afghanistan fand jestern die Trauerfeier für die vier jefallenen Soldaten statt. Die letzte Ehre wirde se am Freitag in Ulm erwiesen … von Kriegsminister zu Juttenberg. Merkel is nich anjekündigt … aber die is bestimmt in Jedanken bei die Opfer und ihre Anjehörigen. Die kann ja nu nich immer dabei sein, wenn dit mal wieder heißt: Helm ab zum Jebet.



Da jibs ja schon wieder die wildesten Vermutungen, ob der Einsatz, bei dem die jefallen sind, een taktischer Fehler war. Aber jenau jenommen is der janze Krieg da een riesengroßer Fehler … und nich nur een taktischer. Und mit immer mehr deutsche Opfer is demnächst sowieso zu rechnen, weil unsere Soldaten jetz zusammen mit die Afghanen inne Fläche jehn solln.



Und dit alles für een korrupten und kriminellen Präsidenten, der zur Not ooch zu die Taliban überwechseln will … aber dit Thema hatten wir ja schon ausführlich.



Denn hab ick wat neues. Von unsere ICEs falln jetz jelejentlich während die Fahrt die Türen ab … dit is nich zu fassen, wat sich die Bahn immer wieder ausdenkt, um inne Medien zu kommen.



Verspätungen sind inzwischen so normal, da schreibt schon ja keener mehr drüber … da sind eben neue Ideen jefragt für kostenlose Öffentlichkeitsarbeit.



Na … ob dit wirklich Vertraun inne Bahn schafft, dit wage ick zu bezweifeln. Stell dir mal vor, wie weit die Tür jeflogen wäre, wenn nich der Jejenzug jenau im richtigen Moment jekommen wäre. Und wat die fürn Schaden hätte anrichten könn, wenn die durch een Wohnjebiet jerauscht wäre … zumindest am ersten Haus.



Ick bestelle noch ne Runde Jetränke. Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Keen Problem … für euch beede mache ick doch alles … also … fast alles. Ick hoffe, ihr habt noch wat zu quatschen.



Aber sicher doch … die Kirche kommt einfach nich aus die Schlagzeilen. Ick sage nur: Bischof Mixa. Nu hat der Typ die eene oder andere Watsche, wie er dit nennt, zujejeben. Und jewisse Unrejelmäßigkeiten inne Buchführung von die Waisenhaus-Stiftung musste er ooch bestätigen. Der steht doch mit een Been schon im Fejefeuer … der brennt doch quasi schon lichterloh … und wenn dit wirklich een lieben Jott jibt, denn kommt der Mixa da nie wieder raus. Von ewiger Seeligkeit im Himmelreich kann der sich uff jeden Fall verabschieden.



Dit is eene Verlogenheit und Arroganz bei die alten gläubigen Männer … dit is schon Alterstarrsinn. Da lobe ick mir die Käßmann mit ihrn Rücktritt wejen fahrn unter Alkohol. Bei so ville Verstöße und Verfehlöungen wie bei ihre katholischen Jebetsbrüder wäre die mindestens vom Hochhaus jesprungen … wat sage ick Hochhaus … vom Mount Everest hätte die sich jestürzt.



So … da bin ick schon wieder … Prost, meine Lieben. Eure Zettel hab ick schon mitjebracht … der Eisbein-Reisebus is grade vorjefahrn … jetz wird dit hier hektisch. Lasst dit Jeld gleich uffn Tisch liejen … ihr habt ja immer passend.



Prost … so machen wir dit. Wir trinken nur noch schnell aus … und quatschen dabei. Bei uns hat nu endlich die Spargel-Ernte bejonnen … und welche Sprache hörste uff die Felder? Polnisch. Unsere persönlichen Jastarbeiter sind wieder pünktlich zur Stelle … uff die is Verlass.



Du sagst dit. Een amerikanischer Nobelpreisträger…



… Obama?



…nee, die ham da noch ville mehr, der hat jefordert, die Mega-Banken zu zerschlagen … also nich die Fenster und Büromöbel … sondern die Banken an sich. Denn, so hat der jesagt, wenn son Jeldinstitut systemrelevant is und nich Pleite jehn darf, ejal wie ville Kohle die verspekuliert oder verwettet haben, denn isset für die Weltwirtschaft brandjefährlich … und dem Steuerzahler bleibt janüscht weiter übrig, als die wieder uff die Beene zu helfen.



Verstehe. Die Mega-Banken müssen also so jeschrumpft werden, dass sich der Schaden bei ne Pleite in enge Grenzen hält … und nur die Spekulanten ärmer macht, und nich janze Völker. Ick muss dir oochz noch schnell wat erzähln, Emmy.



Na, nüscht wie raus mitte Sprache. Wat haste denn noch uffn Herzen, Walther?



Bei die CDU in Rheinland-Pfalz jibs een Finanzskandal. Da wurde Jeld in Größenordnungen zweckentfremdet … dajejen is Bischof Mixa een Waisenknabe. Der Vergleich passt übrijens wie die Faust uffs Auge… Jedenfalls hat der frühere Fraktionsjeschäftsführer Markus Häbgen een Teil von dit Jeld gleich mit volle Hände in Edelpuff jetragen haben. So viel noch zum Thema christlich…



Ach ja, Walther … der liebe Jott hat dit schon nich leicht mit seine irdischen Schäfchen. Lass uns Schluss machen für heute. So … Jeld hab ick hinjelegt.



Ick ooch. Susan … wir jehn … schönen Abend noch.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen