Montag, 3. Mai 2010

418, Der Papst warnt vor dem Internet.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003







Hallo Peter, ick grüße dir janz herzlich … een Pils hätte ick jerne.



Keen Problem, Walther … setz dir mal schon hin … ruh dir aus … der erste Tag inne Woche is doch immer der schwerste.



Du sagst dit, Peter. Noch vier Tage … denn is endlich Wochenende. Na ja, die halte ick ooch noch durch … irjendwie.



Du sitzt doch hier jeden Tag anne Quelle … zum Kraft tanken. Da kann dir doch eijentlich janüscht passiern die Woche über.



Ick grüße euch, meine Lieben … und uff den Start in die neue Woche nehme ick heute een Pils.



Du brauchst dit hier nich begründen, wenn de wat trinken willst. Fangt mal schon beede an zu quatschen … denn verjeht die Zeit schneller.



So machen wir dit. Und, Walther … wie war dein erstes Mai-Wochenende?



Also uff meine Terrasse und rundum war alles ruhig … hier am Stadtrand von Berlin. Im Zentrum jings allerdings janz schön zur Sache … besonders in Kreuzberg … Randale, Brände … wie immer eijentlich. Trotzdem war Innensenator Körting janz zufrieden … dit jab weniger Zwischenfälle als 2009.



Und in Hamburg war dit umjekehrt. Da hatte die Polizei dit Jewaltpotential total unterschätzt. Die Schlacht tobte da die janze Nacht von Walpurgis bis 2. Mai. Und jestern Abend hatte sich die Lage wohl noch immer nich komplett beruhigt.



In Berlin könnte ja der Wolfgang Thierse noch richtig Ärjer kriejen. Der hatte anne Sitzblockade jejen die anjemeldete Nazi-Demo teiljenommen. Und polizeiliche Ufforderungen, seinen Widerstand jejen den jenehmigten Uffmarsch uffzujeben, isser zunächst nich nachjekommen.



Also … ob nu Thierse oder nich … so richtig kann ick dit nich nachvollziehn, dass Widerstand jejen braune Uffmärsche strafbar is. Jut … die Politiker begründen dit immer mit Demonstrationsfreiheit … aber ick finde, man kann nich normale Menschen verbieten, dasse sich jejen die braune Brut zur Wehr setzen … nich mit Jewalt, aber mit friedlichem Widerstand.


So, da bin ick schon mit eure Jetränke … lasst dit euch schmecken … Prösterchen, meine Lieben.



Uff uns dreie … Prost. In Griechenland hat der Papandreou jestern harte Einschnitte bei Löhne, Jehälter und Renten anjekündigt … und die Steuern solln kräftig erhöht werden … sehr zur Freude der Bevölkerung.



Die Bejeisterung kann ick sojar verstehn. Wat denkste, wat bei uns los wäre, wenn wir wenijer Jeld kriejen würden und gleichzeitig höhere Steuern zahlen müssten. Aber ick fürchte, so janz weit weg sind wir davon ooch nich mehr.



Schuld für dit Desaster trägt die Politik und … du wirst dit ahnen: die Banken und der Finanzsektor insjesamt. Denn … wenn die Bürjer da nich ordentlich ihre Steuern zahln und alle täglichen Probleme mit Trinkjeld lösen müssen, denn hat doch eindeutig der Staat versagt. Und die Kredit- und Finanzwirtschaft hat dem Land denn den Rest jejeben.



Jestern wurde eene Woche vor die Wahl in NRW een neuer Parteispendenskandal der Landes-CDU bekannt. Wenn sich dit alles als richtig rausstellt, denn kann olle Rüttgers in sein Büro langsam schon mal dit Licht ausmachen … denn sind für den alle Züje abjefahrn und alle Messen jesungen.



Apropos Messen jesungen … der Papst warnt vorm Internet. Der sieht dit als Teufelszeug, wat die Menschen verdirbt, Unwahrheiten verbreitet … na ja … und die alte Leier von Sex, Moral und sowat alles.



Wundert dir dit? Die katholische Kirche is doch jeistig und moralisch noch im 16. Jahrhundert … wahrscheinlich staunen die ooch noch, warum immer Licht brennt, wenn man an bestimmte Stellen vonne Wand da een Stecker rinmacht.



Beim letzten Klima-Jipfel in Kopenhagen jings wohl doch nich so harmonisch zu, wie bisher behauptet. Jetz sind Mitschnitte von jeheime Jespräche uffjetaucht, die anjeblich versehentlich jemacht wurden. Da sind hinter verschlossene Türen nich nur die Fetzen jeflogen … sondern ooch mehr als deutliche Worte zwischen die Staatschefs.



Mutti wird sich da schon irjendwie rausreden … dit macht se doch schon, seit ick se kenne. Und Obama hat inzwischen janz andere Sorjen als dit Klima. Der hat sich jestern den großen Ölfleck im Golf von Mexiko höchstpersönlich anjekieckt und festjestellt: der sieht janich jut aus für die Umwelt. Und verkündet hatter, dass BP die Rechnung bezahlen wird.



Wenn dit Rohöl da noch ne Weile aus die Erde blubbert, denn dürfte der Schaden gigantisch werden … und die vernichtete Natur is sowieso unbezahlbar, die kannste dir nämlich nirgends nachkoofen. Die muss nachwachsen … und dit kann dauern. Peter, mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Ick bin schon dabei … noch eene Minute, denn bin ick bei euch.



Da lohnt dit doch janich, nochn neues Thema anzufangen. Brennt dir denn überhaupt noch irjendwat uff deine Seele, wat heute unbedingt raus muss?



Du weest doch, Emmy … die Themen jehn mir nie aus … schon eher die Jetränke.



Dit ändert sich in diesem Moment. Lasst dit euch schmecken, mein Lieben … Prösterchen.



Uff die netten Herren inne S-Bahn. Prost. Na, denn schieß mal los, Walther.



Dit jibt Neuigkeiten vonne Odenwaldschule. Da hat sich jetz rausjestellt, dass een Musiklehrer richtije Kinderpornos jedreht hat … mit seine eijene Kamera. Jut, der Lehrer is inzwischen verstorben … aber jemacht hatter dit trotzdem.



Dit is nich zu fassen. Und wer wees, wat da noch so alles rauskommt. Aber … ick muss trotzdem langsam los. Peter, mach doch bitte meine Rechnung fertig.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…














Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen