Dienstag, 11. Mai 2010

426, In NRW wollen 40 % gar keine Regierung.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003






Hallo Susan, mein Engelchen … schön, dir mal wiederzusehn. Wie immer bitte … een Pils und vorher nochn Küsschen … weil dit schneller jeht.



Du lässt dir jeden Tag wat anderes einfallen … und dit schon seit anderthalb Jahre … alle Achtung.



Ach weeste, dit jeht vom Uffwand her … Marlies und du, ihr seid doch immer im Wechsel mit Thorsten und Peter hier … und von die will ick ja nich jeküsst werden … nich mal zur Begrüßung. Dit hält sich also in Grenzen mit die Einfälle.



Hallöchen, meine Lieben … Susan, ick bin heute in Eile … ick kann bloß uff een Pils bleiben … aus Zeitgründe … Durscht hätte ick für fünfe.



Denn setz dir mal hin … aber een paar Minuten musste schon warten … du weest doch: Bier wird bei uns jezappt und nich jeschöpft.



Ja, den Spruch hab ick ja nu schon hundertmal hier jehört…



Warum biste denn so in Eile?



Ick muss noch wat vorbereiten für ne Hochzeit von Nachbars Sohn … am Wochenende … und da hab ick irre zu tun. Lass uns heute uff dit Wesentliche beschränken.



Na jut … die Volksparteien looft dit Volk weg … die verliern immer mehr … nich nur an Zustimmung … ooch an Menschen an sich.



Ja … du bist ja als Wähler verraten und verkooft … dit is dit Problem. Ick hab jestern mit ne jute Bekannte in Leverkusen telefoniert … dit is in NRW.



Ick bin ja nich doof. Halt dir nich mit Einzelheiten uff … wo liegt dit Problem?



Also, die hat SPD jewählt … erst wollte se Grün wählen, hat sich aber noch umentschieden, weil se unbedingt den Rüttgers weghaben wollte und die Linke im Landtag verhindern. So … nu hat Frau Kraft also ihre Stimme, und jetz kann se damit machen, wat se will.



So is dit bei jede Wahl. Komm doch mal uffn Punkt, wenn de keene Zeit hast.



Jetz komm ick erst mal. Zwee Pils für euch … Prösterchen.



Prost … uff die Hochzeit von Nachbars Sohn. Zurück zu Frau Kraft. Die Olle is machtgeil … die will jetz endlich mitrejiern. Und nu hatse zwee Möglichkeiten: Entweder große Koalition mit Rüttgers anne Spitze … oder zusammen mit Grün und Links. Die Kraft macht also mit die Stimme von meine Bekannte dit, wat die unbedingt nich wollte.



Tja … da musste als Wähler mit leben. Man kann dit aber ooch so sehn: 40 Prozent der Wähler wolln ja keene Rejierung … so ville sind nämlich erst janich hinjejangen zur Wahl.



Mutti hat ja nu jestern Herrn Westerwelle erst mal inne Schranken jewiesen. Die Steuersenkungen kanner sich bis 2013 ausn Kopp schlagen … und denn wird die FDP sowieso nich mehr mitrejiern. Bei Mutti bin ick mir noch nich so sicher. Und begründet hatse dit mit die Ausjaben für die Euro-Rettung.



Dit jeht ja nu drunter und drüber uff die Finanzmärkte. Dit kommt mir langsam vor wie wie dit Wettrüsten im Kalten Krieg.



Wie meinste denn dit?



Na … erinner dir mal … die Amis ham damals den jesamten Ostblock finanziell kaputtjerüstet. Um dit militärische Gleichjewicht zu halten, mussten wir mehr Jeld ausjeben, als wir hatten. Dit jing die Amis nich um den Krieg an sich … sondern nur noch darum, den Ostblock wirtschaftlich inne Knie zu zwingen … wat ja schließlich ooch jeklappt hat.



Verstehe. Und wer is nu bei dit Wett-Finanzieren der Osten und wer der Westen?



Jenau da liegt der Hase im Pfeffer begraben … oder wie dit heißt. Die Frage is noch nich beantwortet … dit wird die Zukunft erst zeijen. Wenn die janzen Spekulanten sich zusammentun und jejen den Euro wetten, denn wern Milliarden an Sicherheiten und Bürgschaften nich mehr reichen … denn könnte dit um Billionen jehn … mindestens.



Und denn kommt dit zum Zusammenbruch … entweder vom Euro … oder von die Finanz-Jongleure.



Du sagst dit … und denn wern wir wissen … wer Osten is und wer Westen … denn eene Seite bleibt uff die Strecke.



Mein Jott … du machst mir ja nich so richtig Hoffnund für die Zukunft … aber ick muss trotzdem los. Eijentlich wollte ick dir ja noch von dem uralten Yogi in Indien erzähln, der anjeblich seit sein achten Lebensjahr nüscht mehr jejessen und jetrunken hat … aber dit schaffen wir heute nich mehr. Susan … meine Rechnung bitte.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen