Dienstag, 13. Oktober 2009

222, Die Legende der "sauberen" Kriegsführung.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003








Hallo Susan, mein Engelchen … dein Anblick is dit jenaue Jejenteil vom Wetter … du siehst einfach jut aus … und draußen is dit eklig. Een Pils hätte ick jerne … und vorher noch een Küsschen … wenn’s jeht.

Ja, dit jeht … komm her, Waltherchen … und jetz setz dir hin … Pils dauert noch een Moment.

Allet klar, Susan … ick kiecke dir einfach n bisschen beim Zappen zu … irjendwat muss ick ja machen, bis Emmy kommt.

Deine Ablenkung is schon unterwegs … Emmy kommt grade die Treppe hoch … jetz jeht die Tür uff … und jetz…

Hallöchen meine Lieben … ick grüße euch und würde jerne een Pils bestelln … falls noch wat da is.

Emmy, du weest doch … Mangel an Pils hatten wir noch nie … nich mal im Osten … also vor über 20 Jahre … im Jejenteil, damals jing der Hahn während der Öffnungszeit überhaupt nich zu … da floss dit Pils von früh bis spät … und die Jäste standen in Dreierreihe vorm Tresen … da kostete dit Glas 51 Pfennije … Ost wohljemerkt.

Ja, ja … dit is lange her. Haste schon jehört, Walther, dass in Afghanistan Bundeswehrpistolen überall jekooft werden können? Wir ham 10.000 Waffen für die Sicherheitskräfte jeliefert, aber een Teil davon is irjendwie abhanden jekommen … eene Knarre kostet anjeblich 1.600 Dollar … die Taliban stehn da wahrscheinlich mit dicke Jeldbündel an und koofen munter ein.

Du, ick bin mir sicher, dass de da noch janz andere Waffen koofen kannst … bis zur Boden-Luftrakete is da bestimmt allet zu haben … die NATO kämpft jejen Windmühlenflüjel … der Krieg is da nich zu jewinnen … und Nachschub für die Taliban jibs jenug … an Leute und an Waffen … die Leute komm aus Pakistan … und die Waffen liefern wir und die andern NATO-Staaten.

Uff Spiejel-online hab ick jesehen, dass die Amis da sojenannten Drohnen einsetzen, die fliejen ohne Besatzung durch die Jejend und schießen Raketen ab uff allet, wat Taliban sein könnten. Die Amis nennen dit „saubere“ Kriegsführung … die Piloten sitzen inne USA, sehen den Flug von die Drohnen über Monitore, schießen denn mögliche Jegner ab … und fahrn anschließend nach Hause und machen mit ihre Kinder denn die Hausaufgaben. Und Friedensnobelpreisträger Obama hat dit Oberkommando. Dit musste dir unbedingt mal ankiecken.

Momentchen mal … ick will nur eure Jetränke abstelln … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Zum Wohle … uff die schönen Damen hier. Den Krieg in Afghanistan jewinnen die Amis ooch nich mit Drohnen … und dass die nur zieljerichtet Taliban töten, dit halte ick fürn Jerücht. Die ham ooch schon janze Hochzeitsjesellschaften inne Luft jejagd mit ihre Bombenangriffe.

Peer Steinbrück hat jestern ooch wieder klare Worte jefunden. Der hat sich mit ne flammende Rede ausm Parteivorstand verabschiedet … der hat abjerechnet mit seine Jenossen … und du weest ja … wenn der sich in Rage redet, denn kann sich sein Jejenüber warm anziehen … da macht der keen Unterschied, ob Bankvorstände oder Manager dit sind … oder eben seine politischen Wegjefährten. Seine Jenossen jedenfalls hatter vorjeworfen, dass die in eene Führungskrise stecken und außerdem een Revolutionstribunal einjerichtet haben … jejen verdiente Parteiarbeiter.

Der Sarkozy in Frankreich is nu ooch dabei, langsam zu überziehen … der wird dem Berluscone immer ähnlicher und dem Louis Defuenet sowieso. Stell dir mal vor, der will seinen 23-jährijen Sohn zum Chef von eene Behörde machen, die Milliarden-Uffträge verjibt und abwickelt … der Piepel hat grade mal zwee Semester Jura studiert … der is also noch grün hinter die Ohren … die Opposition in Frankreich spricht von Vetternwirtschaft…

Bei Wirtschaft fällt mir grade wat ein … ick werde mal noch schnelle zwee Pils bestellen … Susan, mach uns doch bitte noch ne Runde fertig.

Ick bin gleich bei euch … ick nämlich mal wieder vorjearbeitet … schließlich kenne ick euch schon lange jenug … und damit ooch euer Trinkverhalten…

In Brandenburg is die CDU stinksauer, dass sich Platzeck für die Linken entschieden hat … die ham quasi Schaum vorm Mund … reden von Wendebetrüjer und wat wees ick allet.

Und im Saarland trampeln alle uff die Grünen rum, weil se sich für Jamaika entschieden haben. Die Linke hatte da im Wahlkampf plakatiert „Wer Grün wählt, wird sich Schwarz ärgern!“ … und jenauso isset jekommen.

Een kleenen Moment bitte … ick will nur eure zwee Pils abstelln … Prösterchen meine Lieben.

Prösterchen … noch mal uff die schönen Frauen hier inne Kneipe. Weeste, Emmy, du bist aber als Wähler ooch völlig machtlos … wennde deine Stimme abjejeben hast, denn isse weg, und wat deine Partei damit macht … dit is unberechnebar. Ick kann mir nich vorstellen, dass ooch nur een grüner Wähler wollte, dasse mit die CDU zusammenjehn.

In Hamburg hamse dit doch ooch jemacht … aber da knirscht dit schon jewaltig im Jebälk. CDU und Grüne passen eben irjendwie nich richtig zusammen.

Na, in Thüringen brennt doch ooch die Luft inne SPD … erst plakatiern se „CDU abwähln!“ und denn wollnse dafür sorjen, dass die CDU anne Rejierung bleibt. Da fühlste dir doch als Wähler restlos verarscht.

In Berlin jibs bei die FDP langsam een böset Erwachen … da fangen die Steuerversprechen an zu bröckeln … die kriejen nu ooch langsam mit, dass die Staatskassen relativ leer sind … um nich zu sagen … restlos leer … da siehste ja keen Boden mehr … da is nur noch een großet schwarzet Loch … und du weest ja: Schwarze Löcher saugen alle Materie uff, die da ooch nur inne Nähe von kommt.

In Schleswig-Holstein jeht dit Wahlerjebnis jetz sojar vor Jericht. CDU und FDP könnten da zwar ne Rejierung bilden … aber nur mit drei Überhangsmandate. Und dajejen klagen jetz der Südschleswige Wählerverband und die Grünen … du siehst also … überall is nach die Wahlen erst mal Chaos … und dafür hätten wir eijentlich janich wählen jehn müssen … denn Chaos hatten wir vorher ooch schon.

Sei nich sauer, aber ick muss langsam los. Susan, bring doch bitte mal meine Rechnung vorbei … ick muss zahlen.

Meinen Zettel ooch … ick jehe denn gleich mit.




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