Freitag, 23. Oktober 2009

232, Von Ackermann bis Zumwinkel.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Ach, Susan … dit is aber schön, dir mal wieder zu sehen … ick hätte jerne een Pils und vorher nochn Küsschen … wenn’s jeht.

Lässt sich beedet machen, lieber Walther … Küsschen sofort … Pils in Kürze … setz dir mal schon hin.

Dit mach ick jerne, Susan … ick kiecke dir doch immer so jerne beim Zappen zu … wie du dit immer wieder machst … dit is beneidenswert.

Nu hör doch mal uff mit son blödet Jequatsche … wenn Thorsten oder Peter zappen … oder Marlies … denn sieht dit jenauso aus.

Also, Marlies lasse ick grade noch durchjehn … aber so zärtlich wie ihr beede machen dit Thorsten und Peter uff keen Fall.

Mein Jott … du redest een Stuss heute … hoffentlich kommt Emmy bald … ach, die kommt grade die Treppe ruff.

Hallo, ihr beede … ick wünsche euch een schönen Feierabend … und von Susan hätte ick jerne nochn Pils … bevor se Feierabend macht.

Da bin ick nochn paar Stunden von weg, Emmy. Setz dir mal schon zu Walther und fangt beede an zu quatschen.

Hast du jewusst, Walther, dass Merkel und Westerwelle zum Mond fliejen wollten? Dit soll anjeblich im Entwurf von dem Koalitionsvertrag jestanden haben, dass die dafür 1,5 Milliarden einplanen wollten … aber dit is nu vom Tisch … weil dit Jeld so knapp is.

Also, wenn ick sicher sein könnten, dass Merkel und Westerwelle wirklich zum Mond fliejen … und man da ooch nochn paar andere mitschicken könnte, denn würde ick glatt inne Fußjängerzonen sammeln jehn.

Die wollten doch nich selber fliejen … die wollten dit nur finanzieren … aber daraus wird nu nüscht … is eben keen Jeld da.

Aber hier is erstmal Pils für euch beede … lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Prost … wie immer, wenn ihr beede da seid, uff die schönen Frauen. In Berlin jibs erst mal keene Impfung jejen Schweinegrippe … die Ärzte wolln mehr Honorar haben für die Spritze … aber der Senat weijert sich, dit Budget zu erhöhen. Und die meisten Leute wolln sich sowieso nich impfen lassen. Die alljemeine Meinung inne Bevölkerung is, dass die Impfung nur der Pharma-Industrie hilft … und dit finde ick ooch.

Hör mir uff mit die Pharma-Fritzen. Letzten Montag lief inne ARD ne Reportage über ne Creme, die richtig jut bei Neurodermitis hilft … aber die ham die Produktion abjelehnt, weilse denn ihre wesentlich teureren und trotzdem schlechteren Mittel nich mehr loswerden würden … die jeht dit nämlich janich um Heilung und Hilfe … die jeht dit nur um Jeld … und dit nich zu knapp.

Dit stimmt, Emmy … aber die Creme wird nu doch herjestellt … und zwar vonne kleene Bude, die sich schon jetz vor lauter Bestellungen janich mehr retten kann. Aber … dit is ejal welche Branche … die Großkonzerne sorjen überall dafür, dass kleene und billije Produkte, die ihre eijenen Kreise, Umsätze und Jewinne stören könnten, keene Chance haben. Und über alle Erfindungen können se schließlich keene Reportagen machen … so ville Sendezeit ham nich mal alle TV-Stationen zusammen.

Bei Quelle wern jetz rund 18 Millionen Artikel verramscht … die liejen und stehn da noch überall rum … stell dir mal vor, wat dit fürne Menge is.

Du wirst dit nich glooben … aber die Internet-Seite von Quelle is immer noch in Betrieb ... so, als wäre nüscht jewesen. Aber ick bestelle erst mal noch Jetränke. Susan, wir hätten jerne noch ne Runde.

Is keen Problem, meine Lieben … ick hab schon mal leicht vorjearbeitet … ick kenne euch beede ja nu schon seit ne janze Weile.

Ein Glück, dass wir alle uns kennen jelernt haben … dit Leben wäre ja anders janich mehr auszuhalten. Der Obama will die Jehälter von alle Manager inne USA, deren Unternehmen Staatshilfe jekriegt haben, um 90 Prozent kürzen. Dit finde ick mal ne jute Entscheidung … sowat könnten unsere Politik-Darsteller eijentlich ooch mal veranlassen ... also in Deutschland.

Hör mir uff mit die Heinis inne Rejierung … dit sind doch allet nur Marionetten vonne Banken und Konzerne … wenn de jenau hinkieckst, denn kannste doch die Strippen sehn, mit die die alle zum Leben erweckt werden … oder am Leben jehalten … wie ooch immer. Und an die Strippen ziehn alle … von Ackermann bis Zumwinkel … also von A bis Z. Und wenn se sich mal nich so bewejen, wie se solln, denn wern die Strippen einfach abjeschnitten und an die nächste hohle Holzfijur jeknüppert.

Ick muss mal kurz stören … hier sind noch mal zwee Pils für euch … Prösterchen, meine Lieben.

Uff die schönen Frauen noch mal … also uff euch beede. Du musst dir mal bei die Mitternachtsspitzen anhörn, wat der Schmickler unsere neue Rejierung mit uffn Weg jejeben hat … der hat so deutliche und klare Worte jefunden … die müsste man in Stein meißeln.

Anjeblich is ja der sojenannte Schattenhaushalt vom Tisch … hab ick jehört.

Der is nich vom Tisch … der is nur verschoben … uff 2010. Warte mal ab, bis die schwarzen und jelben Damen und Herren erst mal vereidigt sind … und an ihre Strippen hängen, um dit von vorhin noch mal uffzugreifen … denn wern uns alle die Augen tränen … und zwar die nächsten vier Jahre lang … dit kannste glooben.

Die Milchbauern ham jestern Großlager von Lidl und Aldi blockiert, damit da keener rin und raus kann. Die wern immer wütender, weil se immer noch nich mehr Jeld kriejen für ihre Milch … so um die 20 Cent fürn Liter sind einfach zu wenig … 40 Cent wärn kostendeckend, und denn würde ooch nochn bisschen übrig bleiben für Investitionen … aber so, wiet is, reichtet eben nich mal zum Leben.

So … aber mir reicht dit … zumindest für heute. Susan, mach doch bitte meine Rechnung fertig.

Und mein Zettel kannste gleich mitbringen … ick jehe ooch langsam.

Dit macht für jeden für euch 3 Euro 40. Und, wie siehts am Wochenende aus … lasst ihr uns da wieder hier alleene?

4 Euro … stimmt so … und wat dit Wochenende betrifft … tja, da müsst ihr uff uns leider wieder verzichten … dit betrifft übriejens ooch die Leute anne Nebentisch, die uns ab und zu mal zuhörn…




Rätsel gewünscht? Bitte schön! Gratis … aber hoffentlich nicht umsonst.

2 Kommentare:

  1. Nabnd, heute schon fernjesehn? Wat sind die Honorarstreitereien und Schattenhaushalte von jestern jejen die Kopfpauschale von morjen? Tschüß. siggi

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  2. Ach, Siggi, Du hast ja so recht ... aber weeste, wir könn nichn janzen Tag und den janzen Abend inne Kneipe sitzen ... wir treffen uns immer tagsüber ... und da sind noch nich alle Nachrichten durch ... obwohl ... wahrscheinlich kann man die nächsten vier Jahre nur noch im Suff ertragen. Ick sage nur Schäuble Finanzminister, zu Juttenberg (dit is der mit die ville Vornamen) wird Kriegsminister ... aber dit werten wir allet am Montag aus. Wir ham uns übrijens sehr über Deine Zuschrift jefreut ... sollten wir uns zufällig mal inne S-Bahn treffen, denn jibt Emmy een aus.

    Schönet Wochenende wünschen wir dir noch!

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