Mittwoch, 2. Juni 2010

448, Keine Chance mehr über 50.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003






Ick grüße die schöne Chefin … hallo Marlies … een Grog bitte … und weil du bestimmt für een heißen Flirt nich zu haben bist, wäre ick ooch schon mitn Küsschen zufrieden.



Du jehst ja ran heute … so … setz dir hin. Haste dit mit dem Grog ernst jemeint?



Da kannste aber wat druff nehmen. Bei Temperaturen kurz übern Jefrierpunkt schmeckt mir Bier nich. Da kann ick nüscht jejen machen.



Denn werde ick mal Wasser uffsetzen … ob Emmy ooch Grog trinkt?



Jestern hatse … und heute is dit Wetter ja nich wärmer. Aber du kannst se gleich selber fragen … Emmy kommt grade die Treppe hoch.



Ick grüße euch … Marlies, setz mal Wasser uff … für Grog.



Hab ick schon. Wollt ihr den Grog einfach oder doppelt?



Dreifach. Mir is heute alles egal. In Leipzig war jestern uffn Flugplatz richtig Betrieb. Da ham die Lufthansa-Piloten dit Starten und Landen mit dem neuen A 380 jeübt. Die sind zigmal ruff und runter … denn hamse janz kurz zur Landung uffjesetzt … und sind gleich wieder durchjestartet.



Die müssen eben ne weiche Landung hinkriejen, wenn se in Kürze unsere Fußball-Millionäre nach Südafrika fliejen … der Löw hat schließlich schon jenug Verletzte.



Keen Wort über Fußball. Mir graut schon vor die nächsten Wochen. Da kann ick meinen Fernseher abmelden … alle Sendungen, die mir interessieren, falln aus … von Frontal 21 bis Kontraste … von Will bis Illner … alles ersatzlos jestrichen … und die Mitternachtsspitzen warn erst letzten Sonnabend.



So, meine Lieben … zwee Grog für euch … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen inne S-Bahn … und uff mir. Jestern hat Israel die beeden Bundestagsabjeordneten vonne Linken frei jelassen. Die sind jejen Mittag in Berlin jelandet … wie Landstreicher … ohne Jepäck. Dit is wahrscheinlich noch uff den Schiffen, mit denen se unterwegs waren.



Hoffentlich hat die janze Sache nochn Nachspiel für Israel … die benehmen sich doch da unten wie wildjewordene Seeräuber … zu Wasser und zu Lande. Und der Netanjahu stellt sich doch tatsächlich vor die Weltpresse und erklärt, dass seine Elite-Soldaten in Notwehr jehandelt haben. Dit muss man sich mal vorstelln, israelische Soldaten greifen in internationalen Jewässern Schiffe an, stürmen die Kähne von Hubschraubern aus … und wenn die Schiffsbesatzungen sich verteidigen, denn handeln die Soldaten in Notwehr.



Uff sone Begründung musste erst mal kommen. Ick hoffe, dass Israel endlich mal in seine Schranken jewiesen wird. Dit is doch keen Wunder, wenn die Nachbarstaaten nich jut zu sprechen sind uff die. Und in Gaza war jestern große Trauer anjesagt … wejen die Toten und wejen dem Verlust der Hilfsgüter. Du gloobst doch selber nich, dass Israel die beschlagnahmten Sachen in Gaza-Streifen weiterleitet.



Zum Glück hat Ägypten jestern die Grenze zu Gaza wieder jeöffnet … so sind die jebeutelten Bewohner nich mehr völlig vonne Welt abjeschnitten. Der Rücktritt von Köhler is jestern durch den Blätterwald jerauscht wie een Orkan. Wenn der die Schlagzeilen jelesen hat, denn gloobe ick wirklich, dasser nu depressiv is. Mein Jott … da ham sich aber manche Redakteure ihrn Frust komplett vonne Seele jeschrieben.



Ja … da warn tolle Sachen dabei ... von „Fahnenflucht“ über „Scherbenhaufen“ bis „Verzweiflungstat“. Aber ick sage dir mal wat, Emmy. Der Köhler war längst nich überall so beliebt wie anjeblich beim Volk. Seine Mitarbeiter im Schloss Bellevue ham von seinem präsidialen Jehabe nich allzu viel jehalten. Köhler galt da als aufbrausend und beratungsresistent.



Dit kann ick mir jut vorstelln. Sein grußloser Abjang vorjestern war ja ebenfalls nich von der feinen Art. Sowat jehört sich einfach nich für den anjeblich höchsten Amts- und Würdenträger, den wir haben … besser jesagt … hatten. Ick hab jestern jelesen, dass Bundesgesundheitsminister zu Hause den Müll rausbringt. Und … weil der keene Zeit hat, sich in Berlin ne Wohnung zu suchen, schläft der quasi hinter sein Schreibtisch … also in een Raum neben sein Büro.



Na, denn kanner doch nachts, wenner von seine Jesundheitsreform jeträumt hat, schnell mal rüber jehn und sich Notizen machen … wenn de hörst, wat der sich immer so ausdenkt, denn kannste doch wirklich davon ausjehn, dass der noch im Halbschlaf war, als ihm dit einjefallen is. Ick hab noch Durscht. Marlies … unser Grog is alle … mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Jerne … ick hab schon mal vorjezappt … ick bin gleich bei euch. Ick hoffe, euch brenn nochn paar Themen uff der Seele.



Aber sicher … ick fürchte, wir müssen heute länger bleiben. Bundesbanker Sarrazins hat jestern ooch mal wieder wat kiecken lassen. Der fordert ebenfalls Einschnitte bei Ausgaben für Bildung … jenau wie Koch.



Der soll doch endlich mal sein Kopp zu machen. Eijentlich müsste der als Banker im Moment janz andere Probleme haben, als unseren unfähigen Politikern ooch noch völlig bescheuerte Vorschläge zu machen.




Und … da bin ick schon. Bitteschön … zwee frische Pils für euch. Prösterchen, meine Lieben.



Und noch mal uff die schönen Frauen inne S-Bahn. In NRW hat die ach so standhafte FDP mal wieder schnell ihre Meinung jeändert. Nu wolln se mit SPD und Grüne doch über ne Ampel verhandeln. Da kannste dir doch nur noch an Kopp fassen. Dit is doch wirklich keen Wunder, wenn am Wahltag immer mehr Bürger sagen: Lasst mir in Ruhe … ick kiecke lieber fern.



Du sagst dit, Walther. Ick hab jelesen, dass Leute über 50 uffn Arbeitsmarkt praktisch keene Chance mehr haben. Dit heißt, wenn de nich mehr werberelevant bist … denn brauchste ooch nich mehr arbeiten. Warum ooch? Du weest doch janich, wofür de dein Jeld ausjeben sollst. Mit 49 biste noch interessant … ab 50 interessiert sich keene Sau mehr für dich. Also … sei immer nett zu dein Chef.



Ick hab ne Chefin … und zu die darf ick nich nett sein … dit erlaubt mir meine Olle nich. Aber … ick muss noch mal uff Fußball zurück kommen. In Südafrika fangen die Medizin-Männer jetz an, die Stadien zu verhexen. Die vergraben Knochen unter der Torlinie und sowat alles. Die wolln mit Hexerei und Voodoo-Zauber den Pokal nach Afrika holen.



Hoffentlich hat Jogi Löw dit ooch jehört, denn brauch er nich weiter nach Ausreden suchen, wenn Deutschland inne Vorrunde nach Hause jeschickt wird. So … jetz muss ick aber langsam los. Marlies, ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen. Und wenn eener wissen will, über wat jestern sonst noch jesprochen und jeschrieben wurde … denn könnt ihr euch hier schlau machen. Bis morjen…







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