Freitag, 24. April 2009

Emmy & Walther, Folge 66, Biosprit vor Aus!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind "belastbar", sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Grüß dir, Susan, du siehst ja heute wieder sowat von jut aus … ick trau mir ja kaum, mir von dir bedienen zu lassen.

Da kommst aber nich drum rum … und um Küsschen von mir ooch nich … nimmste een Pils?

Wenn de mir so nett fragst, denn mach mal.

Tach, ihr zwee beede. Susan, mach mal bitte n Pils.

Aber jerne doch. Setz dir zu Walther … ick bin gleich bei euch.

In die Autoindustrie jeht dit ja nu ooch drüber und drunter. Ick habe jehört, dass Fiat bei Opel einsteijen will und VW plant die Übernahme von Porsche. Hatte Porsche nich erst VW übernommen? Also, ick seh da nich mehr durch.

Dit gloobe ick dir unjesehen, Emmy. Dit is ja ooch nich zu verstehen. Die Eijentümer von VW und von Porsche sind ja praktisch dieselben, also die Familien Porsche und die Familie Piesch … oder wie die heißen. Die könn beim Nachmittagskaffe uff ihre Terrasse überlejen, wer wen grade mal übernimmt.

Zwee Pils für euch. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Hatte sich dieser Pharma-Fritze Merckle nich vorn Zug jeschmissen, als Porsche noch vor kurzem die Aktien-Preise von VW immer weiter nach oben jetrieben hat?

So is dit, Emmy. Und nu stellt sich wohl raus, dass Porsche zu hoch jepokert hat. Weeste, dit is ja dit verrückte … da wird an die Börse nur Papier hin und her jeschoben. Der Kostolany, dit war son janz alter ausjefuchster Börsenmensch, der hatte mal jesagt: An die Börse sollste nur dit Jeld einsetzen, wat de wirklich übrig hast … wat de also nich mehr brauchst … und wenn dit weg is, denn isset eben weg … musste immer mit rechnen ... und musste denn eben ooch verschmerzen können.

Der Kostolany hatte aber ooch jesagt, dass dit Jeld eigentlich nich weg is … dit hat denn nur een anderer … und nich mehr du.

Na ja, is nich unser Problem. Ick hab keen Jeld übrig … bis uff dit bisschen, wat ick hier jeden Tag in die Kneipe trage.

Jestern hat ja nu ooch die Schwan, die unsere Bundespräsidentin werden will, vor soziale Unruhen jewarnt … also wat der Sommer vonne Jewerkschaft schon vorjestern jesagt hat. Und die Wirtschaftsinstitute ham jestern bei unsere Rejierung ooch keene wirklich juten Nachrichten verkündet.

Emmy, ick wees nich, wat sone Jutachten kosten. Aber ick wees, dass jeder normale Mensch hier im Lande dit unsere Politiker jenauso jut hätte sagen können. Da braucht man doch nich lange rumforschen, um mitzukriejen, dass hier erst mal allet noch ne janze Weile bergab jeht. Dit liest de doch in jede Zeitung … und im Fernsehen bringen se dit ooch…

Weeste, wenn ick den Professor Sinn als Wirtschaftsexperten und den Professor Pfeiffer als Kriminalexperten schon immer im Fernsehen sehe, denn schwillt mir der Kamm. Man könnte denken, dit sind die einzijen beeden Experten, die wir haben. Die reden so een Stuß und werden trotzdem von eene Sendung in die nächste durchjereicht, dass die sich inzwischen schon selber janz wichtig nehmen.
Susan, wir brauchen noch dringend zwee Kaltjetränke mit Schaum druff … mir fällt grade der Name nich ein…


Du meinst zwee Pils … mach ick sofort für euch.

Opel ruft 266.000 Autos zurück, da rosten die Vorderachsen schneller als jedacht … Astra und Zafira sind davon betroffen … dit macht sich richtig jut, wenn de grade ums Überleben kämpfst. Stell dir mal vor, wat dit kostet … wenn de schon keen Jeld hast.

Und ne richtig tolle Werbung is dit ja ooch nich. Und trotzdem will Fiat bei Opel einsteijen. Aber ick bin mir sicher, dass dit für Opel nicht jut ausjehen würde. Die sind doch beede im selben Preissegment tätig, und wenn Fiat der Chef is, denn machen se die Buden hier in Deutschland zu und verkoofen statt rostende Opels eben rostende Fiats.

Rosten die Fiats denn jenau so?

Keene Ahnung, aber die Vorderachsen wern doch bestimmt irjendwo einjekooft … dit jibt doch keene Automarke mehr, die allet alleene herstellt … die suchen doch die einzelnen Baugruppen und Teile sonst wo zusammen.

Für euch, meine Lieben, noch mal zwee Pils.

Prösterchen. Ick hab in meine Bild jelesen, dass dit zwischen dem Kerner und dem ZDF auseinander jejangen is, weil der Kerner zu ville Jeld wollte.

Ja, ja, die Öffentlich-Rechtlichen verwalten ja Jebühren … und damit müssen se sparsam umjehn ... so, wie unsere Politiker mit unsere Steuerjelder. Ick hab in mein SPIEJEL jelesen, dass der MDR sich mit Jebührenjelder anne Börse verspekuliert hat … da haste doch keene Worte mehr für.

Is doch eijentlich fast ejal, ob se dit Jeld für Rosamunde Pilcher oder Silbereisen ausjeben … oder uff Aktien spekulieren … anne Börse könnte ja wenigstens noch wat bei rauskommen.

Sonnabend sind wieder 15 Millionen im Lotto-Jackpot.

Denn soll der Steinbrück mal n paar Tipps abjeben. Werde ick übrijens ooch machen. Aber, wenn ick groß rauskommen, denn behalte ick dit Jeld für mir … also, n bisschen jebe ick dir schon ab … und Freibier haste denn hier ooch uff Lebenszeit … verspreche ick dir.

Bio-Sprit steht ooch wieder vorm Aus. Wejen die Umwelt … wenn de verstehst, wat ick meine.

Verstehe ick nich. Den Bio-Sprit ham se doch wegen die Umwelt erst einjeführt und steuerlich bejünstigt…?

Is richtig, dit stimmt schon. Aber damals ham se nich damit jerechnet, dass in Asien janze Rejenwälder abjeholzt werden, um Ölfrüchte anzubauen … und dass die Lebensmittel für die halbe Weltbevölkerung in unsere Auto-Tanks verschwinden … dit konnten se sich ooch nich vorstellen … unsere Politik-Komiker und Minister-Darsteller in alle Parteien...

Dit is wie mit dem Jesundheits-Fonds … hochjelobt und jefeiert … und jetzt tun sich erste Milliarden-Löcher uff, weil die Beschäftijung zurückjeht. Hat natürlich ooch keener mit jerechnet. Ach, Walther, ick habs satt für heute, ick zahle. Susan, mach mal bitte die Rechnung für mir.

Ick ooch. Emmy, kommenden Sonntag könn wa ja in Berlin mal wieder mitbstimmen. Ob Religion gleichberechtigt neben Ethik anne Schulen anjeboten werden muss.

Na siehste, Walther, in die wirklich wichtijen Entscheidungen wern wir doch nu immer mit einbezogen…



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Ich hoffe, wir sehen uns gleich.

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