Sonntag, 22. Februar 2009
Emmy & Walther (1): Springer und die PIN-AG
Original erschienen am 10.12.2007.
Der Ort dieses erhellenden Dialoges ist der Stammtisch in der Gaststätte zur S-Bahn, Heinrich-Grüber-Str. 1, 1261 Berlin.
Emmy: Hallo Torsten, bring mal zwee Pils und zwee Kurze, aber zackzack!
Torsten: Jeht nich. Bier wird jezapft und nich jeschöpft
Emmy: Allet klar, hast ja Recht. Is Walther schon da?
Torsten: Is pinkeln, aber schon ne janze Weile
Emmy: Hoffentlich looft er nich leer.
Torsten: Und wenn schon…ach, da kommt er ja
Walther: Grüß Dich, meine Kleene. Hast Dir wohl doch noch die Tagesschau rinjezogen. Und, hat det wat jebracht?
Emmy: Ach hör uff. Springer will seine PIN-AJ schließen. Tausende neue Arbeitslose, ick darf ja nich dran denken…
Walther: Mensch, sei doch froh, kriste keene Post mehr vons Finanzamt und die janzen andern Behörden, ooch der Polizeipräsident muss denn seine Blitzer mit’n Funkwagen rumschicken.
Emmy: So hab ick det noch ja nich jesehn. Aber stimmt ja. Die Briefe von Tante Frieda komm mit de Post, weil se Imehl nich kann. Warum is det denn so? Warum schickt Tante Frieda denn ihre Briefe nich ooch mit PIN?
Walther: Kann ick Dir sagen: Weil Tante Frieda janich wees, wo se die Briefmarken kricht und wo die Briefkästen stehen…
Emmy: Und wo kooft det Finanzamt die Briefmarken?
Walther: Det Finanzamt kooft die ja nich. Dit is ne Behörde, die macht Ausschreibungen.
Emmy: Mit de Post?
Walther : Nee, wejen de Post. Also, ick muss mal weiter ausholen: Unsre Behörden verwalten ja Steuerjelder. Also zum Beispiel die Mehrwertsteuer, von die beeden Pils hier. Die jeht an dit Finanzamt. Und damit jehn die janz sparsam um.
Emmy: Is ooch besser so.
Walther: Du vastehst janüscht. Die sind von Jesetzes wejen vaflichtet, Uffträje so zu vajeben, dass der billichste Anbieter dit Rennen macht.
Emmy: Is doch jenau mein Ding, bin ick ooch dafür.
Walther: Mensch Emmy, jetzt hör doch mal zu bis zu Ende. Springer hat also an die Behörden een Anjebot jemacht, wat 10 Cent pro Brief billijer is als bei de Post. Aber dafür zahln se ihre Leute een Jehalt, von dit keene leben kann.
Emmy: Und wovon leben die?
Walther: Vom Arbeitsamt.
Emmy: Wieso vom Amt? Die haben doch Arbeit.
Walther: Ja, Arbeit ham se jenug, aber eben zu wenig Jehalt.
Emmy: Und warum zahlt Springer nich mehr?
Walther: Weil se denn dit selbe Porto nehmen müssen wie de Post.
Emmy: Und warum machen se dit nich?
Walther: Weil se denn den Ufftrach nich kriejen.
Emmy: Aber dit Arbeitsamt lebt doch ooch von de Steuern…
Walther: … und von de Beiträje
Emmy: Aber ooch von de Steuern.
Walther: Aber dit is ne andre Behörde!!! Mensch, nu krich doch dit mal in Dein Kopp!!! Dit Finanzamt und der Polizeipräsident sparen ville Jeld beis Porto, weil die ville mehr Briefe vaschicken als Tante Frieda.
Emmy: Aber dit Arbeitsamt…
Walther: …dit is ne andre Behörde…
Emmy: …macht doch n schlechtet Jeschäft
Walther: Dit is doch dit Finanzamt ejal…
Emmy: Ick vasteh dit einfach nich…
Walther: Ick ooch nich … aba jetz muss ick erst mal pinkeln. Torsten, noch zwee Pils und zwee Kurze. Und die Rechnung.
Der Ort dieses erhellenden Dialoges ist der Stammtisch in der Gaststätte zur S-Bahn, Heinrich-Grüber-Str. 1, 1261 Berlin.
Emmy: Hallo Torsten, bring mal zwee Pils und zwee Kurze, aber zackzack!
Torsten: Jeht nich. Bier wird jezapft und nich jeschöpft
Emmy: Allet klar, hast ja Recht. Is Walther schon da?
Torsten: Is pinkeln, aber schon ne janze Weile
Emmy: Hoffentlich looft er nich leer.
Torsten: Und wenn schon…ach, da kommt er ja
Walther: Grüß Dich, meine Kleene. Hast Dir wohl doch noch die Tagesschau rinjezogen. Und, hat det wat jebracht?
Emmy: Ach hör uff. Springer will seine PIN-AJ schließen. Tausende neue Arbeitslose, ick darf ja nich dran denken…
Walther: Mensch, sei doch froh, kriste keene Post mehr vons Finanzamt und die janzen andern Behörden, ooch der Polizeipräsident muss denn seine Blitzer mit’n Funkwagen rumschicken.
Emmy: So hab ick det noch ja nich jesehn. Aber stimmt ja. Die Briefe von Tante Frieda komm mit de Post, weil se Imehl nich kann. Warum is det denn so? Warum schickt Tante Frieda denn ihre Briefe nich ooch mit PIN?
Walther: Kann ick Dir sagen: Weil Tante Frieda janich wees, wo se die Briefmarken kricht und wo die Briefkästen stehen…
Emmy: Und wo kooft det Finanzamt die Briefmarken?
Walther: Det Finanzamt kooft die ja nich. Dit is ne Behörde, die macht Ausschreibungen.
Emmy: Mit de Post?
Walther : Nee, wejen de Post. Also, ick muss mal weiter ausholen: Unsre Behörden verwalten ja Steuerjelder. Also zum Beispiel die Mehrwertsteuer, von die beeden Pils hier. Die jeht an dit Finanzamt. Und damit jehn die janz sparsam um.
Emmy: Is ooch besser so.
Walther: Du vastehst janüscht. Die sind von Jesetzes wejen vaflichtet, Uffträje so zu vajeben, dass der billichste Anbieter dit Rennen macht.
Emmy: Is doch jenau mein Ding, bin ick ooch dafür.
Walther: Mensch Emmy, jetzt hör doch mal zu bis zu Ende. Springer hat also an die Behörden een Anjebot jemacht, wat 10 Cent pro Brief billijer is als bei de Post. Aber dafür zahln se ihre Leute een Jehalt, von dit keene leben kann.
Emmy: Und wovon leben die?
Walther: Vom Arbeitsamt.
Emmy: Wieso vom Amt? Die haben doch Arbeit.
Walther: Ja, Arbeit ham se jenug, aber eben zu wenig Jehalt.
Emmy: Und warum zahlt Springer nich mehr?
Walther: Weil se denn dit selbe Porto nehmen müssen wie de Post.
Emmy: Und warum machen se dit nich?
Walther: Weil se denn den Ufftrach nich kriejen.
Emmy: Aber dit Arbeitsamt lebt doch ooch von de Steuern…
Walther: … und von de Beiträje
Emmy: Aber ooch von de Steuern.
Walther: Aber dit is ne andre Behörde!!! Mensch, nu krich doch dit mal in Dein Kopp!!! Dit Finanzamt und der Polizeipräsident sparen ville Jeld beis Porto, weil die ville mehr Briefe vaschicken als Tante Frieda.
Emmy: Aber dit Arbeitsamt…
Walther: …dit is ne andre Behörde…
Emmy: …macht doch n schlechtet Jeschäft
Walther: Dit is doch dit Finanzamt ejal…
Emmy: Ick vasteh dit einfach nich…
Walther: Ick ooch nich … aba jetz muss ick erst mal pinkeln. Torsten, noch zwee Pils und zwee Kurze. Und die Rechnung.
Eingestellt von
Frank Frenzel
am
Sonntag, Februar 22, 2009
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