Donnerstag, 25. Juni 2009

123, Walther mach mal Urlaub.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Hallo, Susan, ick grüße dir … mein Jott, siehst du heute wieder jut aus. Mal anjenommen, ick würde een Pils bestelln … krieje ick denn ooch n Küsschen von dir?

Da könnten wir drüber reden. Na, wat is? Nimmste een Pils?

Du hast mir überredet.

Denn kriste ooch een Küsschen … so, und nu jib Ruhe und setz dir hin. Ick hab ooch noch andere Jäste, um die ick mir kümmern muss.

Um mir musste dir ja nich kümmern … um mir darfste dir kümmern.

Nu dreh mal nich so am Rad. Soll ick für Emmy ooch schon zapfen … die wird je gleich kommen … oder, wat meinst du?

Ick hoffe doch, dass gleich die Tür uffjeht und denn…

Tachchen alle zusammen. Ick hätte jerne een Pils. Is Recht, Susan?

Klar doch, Emmy. Für dir immer wieder jerne. Setz dir mal schon hin … ick bin gleich bei euch.

Ick kann heute nich lange bleiben, Emmy. Wir sind im Reisevorbereitungsstress. Meine Olle is schon beim Kofferpacken … und morjen zieht meine Schwäjerin bei uns ein … wejen die Katze … damit die nich verhungert und nich verdurschtet in die Zeit, wo wir weg sind.

Von wann bis wann jeht denn eure Kreuzfahrt?

Sonnabende fliejen wir nach Venedig, da steijen wir uffs Schiff und denn jehts über Italien, Kroatien und Griechenland nach Istanbul … und zurück. Am 4. Juli sind wir wieder hier … und am 5. Juli könn wir beede uns denn wieder treffen.

Momentchen bitte, ick muss mal schnell eure frischen Jetränke abstelln. Prösterchen … lasst dit euch schmecken.

Prösterchen, meine Lieben. Susan, mach mal bitte gleich die Rechnung. Ick zahle heute für Emmy mit … dit is meine Urlaubslage.

Prost, mein Lieber. Ick hoffe, dass du besseres Wetter hast als wir hier. Aber in Italien solln ja ooch schwere Unwetter sein … mit Hochwasser und so.

Hochwasser macht ja son Schiff nüscht aus … dit schwimmt immer oben druff, ejal, wie hoch dit Wasser is. Dit is dit schöne bei Schiffe.

So, Walther, denn macht dit heute 3 Euro 40 für euch beede zusammen.

Mach 5 Euro, Susan … du sollst ooch wat davon haben, dass ick in Urlaub jehe.



Mein Jott … dit is aber großzügig von dir. Denn wünsche ick dir ne schöne Woche und freue mir schon uff nächsten Sonntag, also uff den 5. Juli. Da hab ick ooch wieder Dienst.

Ja, Walther, erhol dir jut … und komm jesund und munter wieder.





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Mittwoch, 24. Juni 2009

122, Obama ist fast Nichtraucher.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Ach, da is ja die schöne Chefin wieder mal hinter die Theke. Ick hätte jerne een Küsschen und een Pils … wenns Recht is.

Is Recht … komm her Walther, lass dir knutschen … Pils kommt gleich.

Nich hetzen, meine Liebe … ick bleibe ja nochn Moment.

Dit will ick aber ooch hoffen.

Tachchen, alle zusammen. Marlies, mach mal bitte een Pils für mir.

Aber jerne doch, Emmy … setz dir mal schon zu Walther, ick bin gleich bei euch.

Jestern war ja nu für unsere Bundeswehr in Afghanistan wieder een janz schwarzer Tag … 3 Tote in Kundus. Und inne Tagesschau ham se jesagt, dass die bei eenem Kampfeinsatz jestorben sind. Ick finde, die könnten rughig melden, dass die im Krieg jefallen sind. Is doch schließlich so.

Unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt, so hat dit unser früherer Verteidijungsminister Struck mal janz klar und deutlich formuliert … und nu siehste, wat dabei rauskommt. Von mehr Freiheit keene Spur … aber immer wieder tote Soldaten. Dit wird wohl ooch so weiterjehn…

Ick muss mal kurz störn … ick bringe frische Jetränke für euch beede. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prost, Marlies, Prost, Emmy. Der Wächterrat im Iran hat jestern dit Wahlerjebnis endjültig bestätigt. Aber, wenn die mir fragst, damit kehrt in dem Land noch lange keene Ruhe ein. Ick denke mal, dass die Demonstrationen da weiter jehn.

Dit denke ick ooch. Ick bin mir ziemlich sicher, dass die Iraner weiter uff die Straße jehn und jejen den Wahlbetrug demonstrieren. Und dit wird bestimmt nich friedlich abjehn … da wird noch ne Menge Blut fließen. Wie lange der Achmadenischad … oder wie der heißt, dit durchsteht, dit wees ick ooch nich.

Bei Opel in Eisenach is nu Kurzarbeit anjemeldet … erst mal vom 13. bis 19. Juli … ab 20. Juli ham se denn für zwee Wochen Betriebsferien. Und denn is Anfang Aujust … die Abwrackprämie hat ihrn Reiz verloren … neue Autos wern wahrscheinlich kaum noch jekooft … ick denke mal, inne zweete Jahreshälfte schlägt dit bei unsere Autobauer so richtig zu.

Jenau so sehe ick dit ooch. Wer ne alte Karre hatte, der hat jetz ne neue … und die andern ham jute Autos, die se noch nich ersetzen müssen. Die Abwrackprämie hat n bisschen Luft jebracht … aber mehr ooch nich. Dit war sozusagen ne Luftnummer … finanziert mit Steuermittel … so, wie immer.

Obama hat jesagt, dass er sich dit Rauchen zu 95 Prozent abjewöhnt hat. Also, der raucht nur noch zu 5 Prozent, wenn ick dit richtig verstehe. Nehm wir mal an, der hat früher 40 Zijaretten pro Tag jeraucht, denn raucht der heute nur noch zwee Zijaretten in die selbe Zeit. Dit hab ick ausjerechnet.

Ick finde, denn könnte der Obama aber ooch janz mit Rauchen uffhörn.

Emmy, dit kannst du nich verstehn und ooch nich nachvollziehn. Der Obama hat mein echtet Mitjefühl. Ick versuche schon seit Anfang Juni, mitn Rauchen nachzulassen … aber dit is einfach nich einfach … wenn de verstehst, wat ick meine.

Ick rauche doch ooch nich … und dit macht mir janüscht aus. Ick wees nich, wat dir dit bringt, dass du immer warme Luft einatmen musst. Lass dit doch einfach mal sein. Und eure Jardinen sind bestimmt janz jelb…

Hör uff mit die Jardinen und mit die Tapeten. Wat denkste, wat ick mir da jeden Tag von meine Olle anhörn kann. Lass uns noch wat trinken. Marlies, mach uns mal bitte noch zwee Pils.



Ick hab schon jedacht, dass ihr beede heute bloß quatschen wollt. Ick mach mir sofort anne Arbeit.

Dit is lieb von dir. Im Transportjewerbe, also bei Speditionen und so, wird ab Herbst mit massive Ausfälle jerechnet. Anjeblich stehn jede Menge Fuhrparks unmittelbar vor die Pleite.

Na, dit is doch logisch. Wenn kaum noch wat produziert wird, denn is ooch kaum noch wat zu transportieren. Inne Marktwirtschaft greift eben dit eene ins andere.

In Paris ham se jestern 22 Verdächtije festjenommen. Die solln Schzmuck im Wert von 85 Millionen Euro jeklaut haben … dit war im letzten Dezember.

Ick hätte hier noch mal schnell zwee Pils für euch. Ick kann nur sagen: Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Dit machen wir, Marlies. Prösterchen … uff meine Lieblingsfrauen. Dit Bundesverwaltungsjericht hat jestern bestätigt, dass Schüler ooch in Zukunft ihre Lehrer im Internet bewerten dürfen … also Zensuren verjeben umjekehrt … nich der Lehrer jibt dem Schüler ne Note … sondern der Schüler dem Lehrer.

Womit sich unsere Jerichte so allet rumschglagen müssen, dit is nich zufassen. Wenn ick dit richtig verstanden habe, denn hatte sich eene Lehrerin über schlechte Noten beschwert, die se von ihre Schüler jekriegt hatte. Und da isse denn vor Jericht jezogen. Stell dir mal vor, wat uff unsere Jerichte los wäre, wenn Schüler jejen ihre Zensuren klagen würden…

Tja, Emmy, In een Rechtsstaat hab eben jeder dit Recht, mit allet vor Jericht zu jehn. Aber ick muss jetzo och langsam jehn … und zwar nach Hause zu meine Olle. Marlies, mach mal bitte meine Rechnung.

Für mir gleich mit … ick jehe denn ooch langsam.





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Dienstag, 23. Juni 2009

121, Jörg Tauss jetzt Mitglied in Piratenpartei.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Ach, der liebe Peter schiebt heute mal wieder Dienst … ick grüße dir, mach mal bitte een Pils für mir.

Aber jerne doch. Soll ick für Emmy ooch schon mal eens anfangen?

Ja, mach mal, die wird schon kommen. Ick kann mir nich vorstelln, dasse dit verjisst, dass wir uns hier jeden Tag treffen.

Ick ooch nich, Emmy is doch ne janz pfiffige … da kommt se übrigens grade.

Hallo, alle zusammen. Ick hätte jerne een Pils.

Dit is schon in Arbeit, Emmy, Walther war so frei und hat für dir schon mal mit bestellt.

Dit is aber nett von dir, mein Lieber. Und … wie is der Strand der Dinge bei dir und inne Welt?

Bei mir is nüscht weiter passiert, aber im Iran ham se in die ersten Stimmbezirke mehr abjejebene Stimmzettel jefunden als überhaupt Wahlberechtigte da sind. Damit wäre der Wahlbetrug also bestätigt. Die Demonstrationen jehn weiter und die rejierungstreuen Truppen ham anjekündigt, jetz richtig dazwischen zu jehn.

Ja, dit hört sich allet nich jut an, wat man zur Zeit ausm Iran hört. Ick hoffe, dass die Ajathollas da doch noch zur Besinnung kommen und die Wahl wiederholn lassen. Vorher jibt dit da sowieso keene Ruhe.

Momentchen bitte, ick muss hier nur mal schnell zwee Pils abstelln. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Prösterchen … uff euch. Der Jörg Tauss, der vorjestern aus die SPD ausjetreten is, der is nu Mitglied inne Piratenpartei jeworden. Und der hat een Extra-Stuhl beantragt im Bundestag. Und ne Rede halten will der Tauss ooch. Ick könnte mir totlachen … die Piratenpartei entert den Bundestag.

Dit is wirklich een Ding … noch vor drei Wochen hat keen Mensch die Piratenpartei jekannt … und jetz sitzen se schon im Parlament. Also … zumindest eener von die. Für ne Fraktionsstärke reicht dit noch nich.

Bis zur Bundestagswahl is ja noch n bisschen Zeit … und in die andern sojenannten etablierten Parteien jibt dit ja ooch n paar Wackelkandidaten … dit würde mir nich wundern, wenn sich dem Tauss noch n paar andere anschließen. Möglich is allet.

Jedenfalls machen die jetz richtig uffmerksam uff sich. Ick werde mir dit Programm von die Piratenpartei ooch mal zu Jemüte führen … vielleicht jehe ick denn wieder mit Lust wählen…

Na, denn mach dir mal schlau … kannst mir ja denn erzähln, wat die Piratenpartei so in ihrn Programm drinnestehn hat. Aber ick denke mal, dass die mir ooch nich überzeujen können, von meine Wahlverdrossenheit abzulassen.

Bei Karmann sind jestern die Lichter endjültig ausjejangen.

Wer isn Karmann?

Die ham die Cabrios jebaut, quasi für alle Marken … für Mercedes, für Audi, für VW, für Opel … sojar für Porsche. Vorn paar Wochen hatten die schon Insolvenz anjemeldet … und jestern is dit letzte Cabrio vom Band jeloofen … dit war een Mercedes CLK. Und nu is endjültig Schluss.

Tja, Emmy, die Krise jeht an jakeen vorbei … da kannste nüscht machen … dit is eben so. Peter, lass mal die Luft aus zwee Gläser … wenn de weest, wat ick meine.




Ick gloobe, dass ick dir verstanden habe … du hast soeben noch ne Runde bestellt … jehe ick Recht in die Annahme?

Jenau so is dit, Peter. Aber mach janz in Ruhe … n bisschen ham wa ja noch in unsere Gläser. Een Polizist in Rattingen, dit is in Nordrheinwestfahlen, hat jestern mit een Maschinenjewehr uff een Bullen jeschossen.

Bringen die sich jetz schon jejenseitig um?

Quatsch. Der Polizist hat uff een richtijen Bullen jeschossen, also uff den Mann von eene Kuh sozusagen. Der war aus ne Koppel abjehaun und stürmte Richtung Autobahn. Und damit der da nich ankommt, hat der Polizist zu seine Waffe jegriffen. Warum der allerdings ne Maschinenpistole bei hatte, dit wees ick ooch nich.

Vielleicht is Rattingen in Nordrheinwestfahlen sone jefährliche Jejend … dit kann man ja so aus die Ferne janich beurteilen.

Momentchen … ick muss noch mal kurz störn. Eure zwee Pils. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prösterchen, meine Lieben. Der Steinmeier hat den Schröder reaktiviert. Der will den jetz mit in Wahlkampf einspannen.

Hoffentlich kommt der Schröder nich wieder komplett zurück. Ick bin heilfroh, dass der bei Gasprom zwischenjeparkt is … und da soll der mal ooch bleiben. Der hat jenug anjerichtet in unser Land.

Nee, inne aktive Politik holn se den nich zurück, aber die SPD hofft, dass der Schröder für sie dit Ruder noch rumreißen kann. Die greifen nach jedem Strohhalm, den se irjendwo finden können. Jestern isser zusammen mit Steinmeier auff ne Wahlkampfveranstaltung in Berlin uffjetreten.

In Berlin … ooch dit noch. Uns bleibt hier aber ooch janüscht erspart.

Der Schröder hat als Hauptjegner den zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…jenau den, den hat der Schröder als Hauptjegner ausjemacht. Dit is wirklich unglaublich, wie sich der Baron aus Bayern jemausert hat, dass vor dem plötzlich alle Respekt … man kann schon fast sagen Angst haben. Und janz jut sieht der ja ooch noch aus … finde ick.

Jewählt wird aber nich nach Aussehen, sondern nach Kompetenz. Und ick muss sagen, dass der zu Juttenberg ooch een janz kompetenten Eindruck macht. Aber ejal … ick wähle den trotzdem nich. Peter, mach mal mein Zettel fertig, ick muss los.

Denn zahle ick ooch gleich … mein Martin wird zu Hause schon warten.




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Montag, 22. Juni 2009

120, Gabriele Pauli gründet die Freie Union.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Hallo, Thorsten, schön, dass du ooch mal wieder da bist. Mach mir mal bitte een Pils.

Grüß dir, Walther. Ick freue mir ooch, dir mal wieder zu sehn. Is allet jut bei dir?

Ja, dit kann man so sagen. Ick setz mir mal schon hin … ick muss meinen Start in die neue Woche erst mal verarbeiten.

Mein Jott … is wat passiert?

Nee, nee … aber montags muss ick mir erst immer wieder dran jewöhnen, dass ick nu wieder für fünf Tage ran muss.

Hallöchen, meine Lieben. Ick hätte jerne een Pils.

Setz dit mal schon immer zu Walther … der braucht heute moralische Stärkung.

Warum denn ditte? Is dir wat passiert, mein Kleener?

Quatsch. Mir jeht dit wie immer, montags bin ick bloß immer n bisschen müde … wejen dit frühe Uffstehn … die andern Tage jeht dit denn so einijermaßen … und am Wochenende schlafe ick mir denn wieder aus … mit Mittagsschlaf.

Bei dit Wetter, wat wir zur Zeit haben, kannste aber ooch nur schlafen. Jestern war Sommeranfang … aber von Sommer kann ick keene Spur erkennen. Dit is arschkalt und regnet ewig. Wat soll dit bloß noch fürn Sommer werden?

Ick wees ooch nich. Mit jeht dit Wetter tierisch uffn Sack … ick hab zu janüscht mehr Lust … so kann dit jedenfalls nich weiter jehn.

Trinkt erst mal n Schluck, meine Lieben. Prösterchen.

Thorsten, du kommst wie immer im richtigen Moment. Zum Wohle denn. Der Parteitag vonne Linke is ja nu jestern zu Ende jejangen. Ick sage dir mal wat, Emmy: Die wolln janich mitrejiern.

Dit sehe ick jenauso, Walther. Wat die in ihr Wahlprogramm rinjeschrieben haben, dit is so absurd, da biste sprachlos. Die wolln die NATO abschaffen, die fordern 10 Euro Mindestlohn und wolln een 200-Milliarden-Programm ufflejen für 2 Millionen neue Arbeitsplätze … vor allem im Öffentlichen Dienst. Die kannste doch nich mehr ernst nehmen…

Die hab ick noch nie ernst jenommen. Aber mit ihrn neuen Wahlprogramm ham se sich nu endjültig vonne Realität verabschiedet. Natürlich kann ick mir hinsetzen und allet mögliche und unmögliche uffschreiben, aber vonne seriöse Partei erwarte ick, dasse Forderungen formuliert, die sich ooch mit Abstriche realisieren lassen…

Die Gabriele Pauli wurde ja vorjestern von die Freien Wähler ausjeschlossen und jestern hat se ne neue Partei jegründet … die Freie Union. Und mit die will se zur Bundestagswahl antreten.

Hör mir uff mit die Pauli. Die hat doch ooch nich alle Latten am Zaun. Die versucht doch mit alle Macht irjendwie inne Öffentlichkeit zu bleiben … um mehr jeht die dit nich. Die will uff Seite 1 zu sehn sein … mit Politik hat die nüscht am Hut. Dit is jedenfalls meine Meinung.

Die SPD is in die neuen Bundesländer, also im Osten, weiter uff Talfahrt … wie man so sagt. Die schwächelt bei 20 Prozent … und Besserung is nich in Sicht … heißt dit. So schlecht warn die Werte bei uns noch nie … absoluter Tiefststand.

Dit is mir so ejal, wie wenn in China een Reissack umfällt. Ick könnte ooch sagen, dass mir dit Null interessiert. Aber ick finde, wir sollten noch wat zu trinken bestelln. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils.


Ick bin schon dabei. Wenn ihr noch n Moment wat zum Quatschen habt, denn schaffe ick dit in allerkürzeste Zeit.

Der Iran hat jestern die Diplomaten der EU einbestellt. Die solln dafür sorjen, dass in Europa nich über dit berichtet wird, wat derzeit im Iran ablooft … also Wahlfälschung, Demonstrationen und so. Dit hat ja nich nur jede Menge Festnahmen jejeben sondern ooch schon die ersten Toten.

Der Ahmadineschad … oder wie der heißt … der hat jesagt, dass sich der Westen raushalten soll aus sein Land und aus allet, wat damit zusammenhängt. Na ja, ick denke mal, dass dit da so langsam zu Ende jeht … allerdings wird dit noch ne Menge Blutverjießen kosten.

Ick hätte hier noch mal zwee frische Kaltjetränke für euch. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prost, Thorsten, Prost, Walther. Die beeden entführten Frauen, die se im Jemen umjebracht haben, dit solln Bibel-Schülerinnen jewesen sein. Ick hab jehört, dass die beede da unten missionieren wollten.

Dit sollte man da lieber nich machen. Falls de mal in die arabischen Länder fährst, denn lass deine Bibel uff jeden Fall zu Hause.

Ick hab ja keene Bibel. Aber ick finde dit schon janz schön kühn, dass junge Fraun sich sowat zutraun, im Jemen Menschen vom Islam zum Lieben Jott zu bekehrn.

Also weeste, Emmy, sone Mädels klingeln bei mir zu Hause jede Woche eenmal und wolln mit mir über die Bibel reden. Bisher hab ick immer dankend abjelehnt, aber ick denke, dass ick die demnächst mal rinbitten werde. Vielleicht kann man ja ooch in die Jejenrichtung missionieren.

So siehst du schon aus. Du willst dir doch bloß an die jungschen Weiber ranmachen.

Uff keen Fall, Emmy. Die sind immer anjezogen wie Mormonen … mit Faltenrock, knöchellang und der Rollkragenpullover is bis obenhin jeschlossen. Unterm Arm ham se ne Bibel und die komm immer zu zweit. Also unsittlich oder sexy sieht völlig anders aus…

Is ja ooch ejal, Walther. Lass dir bekehren oder versuch dit umjekehrt … mir is dit ejal. Ick muss langsam los. Thorsten, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Mein ooch. Ick muss ja morjen wieder früh raus.



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Sonntag, 21. Juni 2009

119, Berlusconi zahlte 2.000 Euro pro Nacht.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Schon wieder een Sonnenschein inne S-Bahn … grüß dir, Susan, een Küsschen bitte und een Pils.

Hallo, Walther. Komm her, mein Kleener … so, und jetz setz dir hin, ick bin gleich bei dir.

Mach ick, Susan … aber beim Zapfen zukiecken darf ick doch … oder?

So lange du willst … da hab ick keen Problem mit.

Ick grüße euch beede. Susan, mach mir mal bitte een Pils…

Nüscht lieber als dit. Setz dir mal schon zu dein Walther … ick bringe die frischen Jetränke in een paar Minuten.

Na, mein Lieber, jehts dir jut heute?

Wie immer eijentlich. Hier isset ja schön ruhig … in Teheran sieht die Sache ja nu janz anders aus. Nachdem der Ober-Ajatollah vorjestern dit Wahlerjebnis bestätigt hat, is da die blanke Wut ausjebrochen … und die Rejierung will richtig zwischen kloppen, wenn sich dit Volk nich beruhigt.

Dit könnte der Anfang vom Ende sein … aber dit ham wir ja jestern schon ausführlich durchjearbeitet. Olle Lafontaine hat jestern uffn Parteitag vonne Linke in Berlin verkündet, dass die Banken verstaatlicht werden müssen und dit janze Finanzsystem drumrum staatlich kontrolliert jehört.

Ick störe euch beede mal janz kurz … ick hab nämlich zwee frische Jetränke bei … Prösterchen.

Prösterchen, meine Lieben. Weeste, Emmy, der Lafontaine redet ooch ville dummet Zeug, wenn der Tag lang is. Wir ham ja jenug staatliche Landesbanken, wo unsere sojenannten Politiker inne Uffsichtsräte sitzen … und dit warn die ersten, die nach staatliche Hilfen jeschrien haben. Und nu sage mir nich, dass die Linkspartei bessere Finanzpolitiker hätte als die andern.

Dit kann ick nich beurteilen, Walther … aber ick denke mal, dass wir den Linksparteitag morjen noch ausführlich würdigen werden.

So machen wir dit, Emmy. Jestern is der Jörg Tauss aus die SPD ausjetreten. Der kann dit seine Jenossen nich verzeihen, dass die dit Jesetz zur Internet-Sperre zujestimmt haben … und da isser eben jejangen. Und wenn der nu wirklich in die Piratenpartei eintritt, denn sitzen die dit erste Mal im Bundestag … mindestens bis September.

Die eene Edel-Nutte, die der Berlusconi anjeblich für seine Privatpartys einjekooft hat, die hat der Staatsanwaltschaft Film- und Fotomaterial überjeben, die dit beweisen soll, wat sie behauptet … also, dass Berlusconi Jeld jezahlt hat für reichlich leichte Mädchen … 2.000 Euro pro Nacht.

Der Rechtsanwalt von Berlusconi hat dit ja abjestritten. Der hat jesagt, dass Berlusconi jede ham kann … janz freiwillig … und umsonst. Schon alleene daran kannste sehen, dass der Berlusconi jeden Bezug zur Realität verloren hat … der alte Sack, der.

Da kursiert doch unter Autoverkäufer een Spruch … kennste den? Je teurer und glatter der Lack, desto faltijer der Sack.

Also, Emmy, jetz hör aber mal uff. In wat für Kreise verkehrst du denn? Uff den Schreck muss ick erst mal noch een trinken. Susan, mach mal bitte noch zwee Pils.



Dit mache ick doch sofort. Für meine Lieblingsjäste bin ick immer janz schnell bei die Sache … in zwee Minuten seid ihr versorgt.

Dit is lieb von dir, mein Engel. Haste jestern Boxen jekieckt, Emmy?

Na logisch. Die Klitschkos, also ejal, wer von die beede in Ring steigt, lasse ick mir nie entjehen. Die sehn immer vorm Kampf jut aus und danach ooch noch … wat de von ihre Jegner nich unbedingt sagen kannst. Dit war ja jestern ooch wieder so … Klitschko janz schön Gentlemen … und Chagajev janz schön zerbeult. Uffjabe vor Runde 10.

Mir jing jestern bei dem Kampf so durch n Kopp, dass der Klitschko een Vertrag mit RTL hat, dass er mindestens 9 Runden uff Sparflamme boxen muss, damit die ihre janze Werbung unterbringen können. Der hat sich doch sowat von zurück jehalten … dit war ja schon fast langweilig.

Moment noch mal … ick hab hier zwee frische Pils für euch … lasst dit euch schmecken … und Prösterchen.

Prost, meine Lieben. Weeste, Walther, diese Boxkämpfe uff RTL erinnern mir immer mehr an die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum in Rom. Jut, die hatten damals noch nich so ville Technik und Licht und Feuerwerk und so … aber ick denke mal, dass dit damals ähnlich zelebriert wurde, wenn die Gladiatoren ins große Rund jetreten sind.

Da kannste durchaus Recht haben, Emmy. Dit jeht ja ooch nich um den Boxkampf … dit jeht um teure Werbezeiten … aber man kieckt sich dit trotzdem immer wieder an. Und jenau darum sind die Werbezeiten bei Boxen so teuer … du kannst ja ooch in die eene Minute Rundenpause janich wegschalten … und dit bringt RTL eben richtig Kohle.

Weil wir grade von Jeld reden … der FDP droht ne millionenschwere Klage wejen dem Fallschirmspringer … Mensch, wie heißt der denn…

…meinste den Möllemann?...

Jenau den meine ick. Dit soll um rund 5 Millionen Euro Strafe jehn, weil der Möllemannn Großspenden in viele kleene zerlegt hat und denn über Parteifreunde einzahlen ließ. Sowat nennt man Parteispendenskandal.

Na jut, dit is ja nu nich der erste in unsere junge Jeschichte. Der Kohl weijert sich ja heute noch, die Namen der Spender zu nennen, weil er die sein Ehrenwort jejeben hat.

Und andre Politiker könn sich nich mehr erinnern … die ham Spender-Alzheimer … sowat soll dit ja jeben in jewisse Kreise. Aber, Walther, sei nich sauer … ick muss langsam los. Susan, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Für mir ooch … ick jehe denn gleich mit.




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Samstag, 20. Juni 2009

118, Der Anfang vom Ende im Iran?

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Ach, die schöne Chefin jibt sich heute die Ehre. Marlies, ick grüße dir … ick hätte jerne een Pils und een Küsschen.

Is die Reihefolge ejal … oder bestehste so druff?

Also, besser is, erst Küsschen … und denn Pils.

Na, denn machen wir dit ooch so. Komm her, mein Kleener … Pils dauert noch een Moment.

Keen Problem, Marlies. Die wichtigste hab ick ja schon weg … allet andere hat Zeit. Ick setz mir mal schon hin.

Mach dit, Walther … ick bin gleich bei dir.

Ick grüße euch, meine Lieben. Marlies, mach mir mal bitte een Pils.

Ick hab schon mal anjefangen, meine Kleene … irjendwie hab ick damit jerechnet, dass du ooch noch kommst. Und wenn nich, denn hätte ick dit Pils eben dein Walther anjedreht … der hätte dit bestimmt noch jetrunken.

Marlies, du kennst mir einfach zu jut. Wer ne Stammkneipe hat, dem jeht dit doch einfach richtig prima. Im Iran hat jestern der Ober-Ajatollah dit Wahlerjebnis von dem Amadineschad … oder wie der heißt … anerkannt und bestätigt und dit Volk uffjerufen, nu endlich Ruhe zu jeben … sinnjemäß hat der jesagt: Jewählt is jewählt.

So jing ja der Anfang vom Ende inne DDR ooch los … ick meine, mit Wahlfälschung. Als damals der Krenz, also eener von unsere Ober-Ajatollah, verkündet hatte, dass die Kandidaten der Nationalen Front haushoch jewonnen haben … da fing dit an zu brodeln … bisset im Oktober denn jekocht hat.

Momentchen, ick muss mal kurz dazwischen quatschen … ick hab hier nämlich zwee Pils für euch. Prösterchen.

Du störst nie, meine Liebe … zum Wohle … uff eure Jesundheit. Unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…der schmeißt sich jetz an die Grünen ran. Der hat wörtlich jesagt: Ökologie is keen Badeschlappenthema. Und denn noch, dasser sich langfristig Schwarz-Grün jut vorstellen kann.

Ja, der hat schnell jelernt. Ick gloobe, von dem zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…wern wir noch ne janze Menge hörn inne Politik. Hoffentlich fängt der nich ooch noch Weiberjeschichten an, so wie der Parteikumpel Seehofer.

Vorhin, inne S-Bahn, hat eene Frau zu ne andere jesagt, dass der Seehofer den Kredit für den Quelle-Katalog nur bewilligt hat, weil seine Jeliebte ihn darum jebeten hat … die soll bei Quelle nämlich Prämium-Kundin sein … ick könnt mir totlachen über den Witz.

Dit Lachen wird uns schon noch verjehn … spätestens denn, wenn wir die Rechnung bezahlen müssen … so wie immer.

Ja, Emmy, hast ja Recht. Man kann dit Leben hier im Lande nur noch im Suff ertragen. Marlies, mach mal bitte noch zwee Pils.


Für euch beede mache ick fast allet. Quatscht mal noch n Moment, ick bin denn gleich bei euch.

Wir könn dir kaum erwarten, Marlies. Der Jörg Tauss vonne SPD…

…is dit der, den se wejen anjebliche Kinder-Porno-Jeschichten da aus irjendeene Kommission im Bundestag rausjenommen haben?...

…jenau der, der will inne Piratenpartei eintreten … hatter jesagt.

Du willst mir doch verarschen, Walther, sone Partei jibs doch janich.

Mensch, Emmy, ick erzähle dir doch keen Scheiß. Die Piratenpartei is sojar inne EU einjezogen, die sitzen jetz mit in Brüssel … im Europäischen Parlament. Nu gloobe mir dit doch mal endlich, dass die Realität sind. Kannste ja im Internet mal googeln.

Momentchen bitte, ick will bloß mal die zwee Pils abstelln. Lasst dit euch schmecken.

Prösterchen. Die Anke Engelke hat jesagt, dass dit ZDF een Schnarchsender is … wörtlich hat se dit jesagt. Da dauert jede Entscheidung unendlich lange … und jute Sendungen bleiben uff die Strecke.

Schlechte wern jedenfalls ausjestrahlt. Ick hab vorjestern jekieckt: Ick kann Kanzler! … die Sendung heißt wirklich so. Erst hab ick jedacht, dass die SPD da ne Casting-Show veranstaltet … war aber janich, dit war in echt.

Dit hab ick ooch jesehn. Und die Kandidaten ham sich jenauso bescheuert benommen und jeschwollen rumjequatscht, wie unsere Politiker. Ick bin jetz fest davon überzeugt, dass Politiker schon so bekloppt jeborn werden.

Dit muss irjendeen mutiertet Gen jeben, wat die alle mitjekriegt haben … und dit mutiert denn im Laufe vonne Zeit immer mehr … dit übernimmt denn irjendwann die janze Persönlichkeit und zerstört gleichzeitig wichtije Zentren im Jehirn…

…dit Wahrheitszentrum, dit Unbestechlichkeitszentrum, dit Ehrlichkeitszentrum, dit Erinnerungszentrum … und eben die andern alle, die eenen juten Menschen ausmachen … bis der- oder diejenige denn Bundeskanzler oder -rin is. Denn is dit grausame Werk vollbracht … denn kann sich dit Gen janz entspannt zur Ruhe setzen…

Emmy, ick bin sprachlos … so schön haste dit erklärt … aber dass dit in so junge Jahre schon anfängt, dit is wirklich bedenklich … dit hab ick bisher jedenfalls noch nich jewusst. Der Jewinner is ja erst 18 Jahre alt ... dit is schon bedenklich...

Weeste, Walther, wer sich sone jequirlte Scheiße für ne Fernsehsendung ausdenkt, der muss aber ooch een jestörtet Gen in sich haben … also janz jesund is der ooch nich … kannste glooben.

Wir müssen dit ja nich kiecken, Emmy. Wat wir müssen is…

…sterben…

…nee, vorher noch wat anderet: Zahlen. Marlies, mach mal bitte meinen Zettel fertig.

Für mir ooch … ick jeh gleich mit.




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Freitag, 19. Juni 2009

117, Die Büchse der Pandora ist geöffnet.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Peter … mach mir mal bitte een Pils.

Hallo, Walther. Wenn de mir so nett bittest, denn kann ick deinen Wunsch janich ablehnen. Setz dir mal schon hin.

Mach ick jerne. So kurz vorm Wochenende kann ne kleene Pause nich schaden.

Tachchen meine Lieben. Ick hätte jerne een Pils, Peter.

Hallo, Emmy … für dir tue ick doch alles … und Pils zapfen is dit jeringste Problem, wat de mir überhelfen kannst…

Haste jehört, dass der Seehofer in Bayern nu doch Quelle mit een Kredit unter die Arme greifen will? Die ham nämlich keen Jeld mehr, den neuen Quelle-Katalog drucken zu lassen.

Ja, hab ick. Dit is ne absolute Sauerei. Unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…der hat dit in Berlin strikt abjelehnt, und der Seehofer schafft nu Fakten, die dit jenaue Jejenteil bedeuten. Die Eijentümer und Immobilienvermieter Schickedanz, Middelhoff und die Privatbank Sal. Oppenheimer lachen sich doch tot über unsre Politiker.

Die klatschen sich inne Hände vor Freude, dass se nich ihre eijene Kohle nehmen müssen. Der Steuerzahler wird dit schon machen … wenn wir bloß allet so ville hätten wie Jeld…

…denn bestellt doch mal n paar Jetränke mehr. Von euern Umsatz kann man ja nich leben und nich sterben. Bitteschön, eure zwee Pils. Prösterchen.

Prösterchen, meine Lieben. Emmy, ick sage dir, dit mit Quelle hat noch n Nachspiel. Dit kann sich doch der zu Juttenberg...

…mit die ville Vornamen…

…nich jefallen lassen, dass een Ministerpräsident großkotzig jejen den Wirtschaftsminister entscheidet. Ick gloobe, dit wird jetz richtig krachen inne CSU. Der Seehofer wird sich noch in Arsch beißen, dass er den zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…als Minister nach Berlin jeschickt hat. Der tanzt ihm jetz uff die Neese rum und is beliebter als der Bayern-Chef, der alte Bock.

Der Seehofer soll ja anjeblich wieder mit seine Mietze zusammen sein, mit der er ooch schon een Kind hat … heißt dit. Also, wenn sich dit als wahr rausstellt, denn verjagen die Bayern den aus ihrn Freistaat oder versenken ihn im Bodensee.

Der Bundestag hat jestern Abend dit Jesetz für die Internetsperre von Kinder-Porno-Seiten beschlossen. Mein Noch-Nich-Janz-Schwiejersohn hat jesagt: Jetz is die Büchse der Pandora jeöffnet … jetz is der Weg frei, dass der Staat munter dit Internet kontrollieren kann … und dit wird der denn wohl ooch tun.

Wenn dit so weiterjeht, denn wern wir hier wohl bald chinesische Zustände haben, wat die Presse- und Meinungsfreiheit betrifft. Na denn: Jute Nacht Walther! Denn brauchen wir beede uns hier ooch nich mehr jeden Tag treffen und über dit Elend uff die Welt zu diskutieren. Vielleicht wern wir ja ooch schon überwacht und abjehört...

Daruff trinken wir noch een. Peter, mach mal bitte noch zwee Pils.


Jeht sofort los, meine Lieben. Trinkt mal erst in Ruhe aus … ick bin denn gleich bei euch mit zwee frisch Jezapfte.

Die Pressefreiheit is sowieso in Jefahr. Bei ZAPP ham se jestern jebracht, wat Tom Buhrow, Klaus Kleber und Konsorten so allet nebenbei mit Vorträje verdienen, die se bei die halten, über die se eijentlich kritisch berichten solln. Bis zu 20.000 Euro für eene Stunde. Kieck mal in meine Link-Liste nebenan … da kannste dir den Beitrag noch mal ankiecken.

Mein Jott, is dit allet moralisch verkommen hier bei uns. Da jeht dit überall nur um Jeld. Und immer die, die sowieso schon dit meiste verdienen, wolln immer noch mehr. Zum Kotzen is dit.

Aber nich hier in Jastraum … du weest ja, wo dit Damenklo is. So, hier sind erst noch mal eure zwee Pils. Sehr zum Wohle.

Prösterchen. Ick hab jehört, dass bei Porsche nu ooch die Fetzen fliejen … und zwar zwischen dem Wiedeking und dem Piech. Der Wiedeking hat dem Piech im Mai een Brief jeschrieben, den der sich hintern Spiejel stecken kann. Da solln Sachen drinne stehn … da fehln dir die Worte.

Die Autohändler jammern rum, dass dit mit die Auszahlung von die Abwrackprämie nur janz schleppend läuft. Ville ham ja ihre Kunden dit Jeld praktisch vorjeschossen … und nu sitzen se uff Millionen Außenstände vom Staat und wissen nich mehr, wovon se ihre Unkosten bezahln solln.

Ick hab von een jelesen, der wartet uff 2,3 Millionen Euro vom Staat … der hat die Hose inzwischen jestrichen voll. Der hat jesagt, dass er bisher nur 25 Prozent von dit Jeld wieder jekriegt hat, wat er für seine Kunden ausjelegt hat.

In Brüssel brennen Strohballen. Bauern aus janz Europa, aber vor allem aus Deutschland, fordern höhere Milchpreise und nu endlich die Einführung vonne Milchquote. Die wolln 42 Cent fürn Liter … jetz kriejen se jenau die Hälfte. Und nu machen se die EU Feuer untern Arsch … und dit im wahrsten Sinne des Wortes.

Na ja, dit brennt zur Zeit überall … zwar noch nich richtig … aber zumindest im übertragenden Sinne. Ick bin mal jespannt, wer die Brände löschen wird … da jibs überall ne janze Menge zu tun.

Zu tun hab ick übrijens ooch noch, deshalb werde ick jetz zahlen. Peter, mach mal bitte meine Rechnung.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen, Peter … ick zahle ooch.




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Donnerstag, 18. Juni 2009

116, Zu viele Demos, aber noch immer nicht genug!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Grüß dir, Thorsten … und een Pils bitte … falls noch wat da is heute.

Grüß dir, Walther. Ja, von Pils hab ick noch jenug inne Leitung. Für heute reicht dit uff jeden Fall.

Ach, da isser ja wieder … grüß dir, Walther. Thorsten, mach mal bitte een Pils für mir.

Aber jerne doch, meine Liebe.

Und, Waltherchen, haste n paar schöne Tage jehabt?

Aber jewiss doch. Rheinländer an sich sind ja Frohnaturen, und die Monika, die wir da besucht haben, dit is ooch noch ne janz Liebe dazu. Die hat een Jarten, sage ick dir, da kannste dir drinne verloofen.

Een Irrjarten sozusagen?

Nee, da wächst allet dicht an dicht, also, nich durcheinander … und jepflegt is der wie een botanischer Jarten. Da steht sojar ne Banane drinne … und Hecken und Sträucher … und n Teich … und ne Bank … und wat wees ick noch allet … also richtig Klasse. Der Jarten is so groß, der würde ooch für drei Großfamilien reichen … wann die dit allet pflegt und macht und tut … dit wees ick ooch nich…

Lasst mir mal kurz hier an Tisch, eure Kaltjetränke sind nämlich fertig. Prösterchen.

Prösterchen. Und habt ihr ooch wat jesehn von Leverkusen? Oder wurdet ihr zur Jartenarbeit mit ranjezogen?

Uff keen Fall. Die Monika is ne perfekte Jastjeberin. Die hat uns da alle Sehenswürdigkeiten rundrum jezeigt, wir warn am Rhein, sind mitte Seilbahn drüber jefahrn … und sowat allet. Warn tolle Tage … ick freu mir richtig, dass wir die kennen jelernt haben. Die is sowat von herzlich, sage ick dir … und in Köln warn wir ooch … is ne tolle Stadt. Aber jut … is vorbei. Nu muss ick wieder die Realitäten ins Auge blicken.

Weeste Walther, eijentlich kann man janich wegfahrn bei dit allet, wat jeden Tag passiert. Jestern war ja nu schon wieder ne Großdemo vonne Schüler und Studenten. Bundesweit ham da rund 250.000 Leute dranne teiljenommen, alleene in Berlin 100.000. Die ham jejen den Bildungsnotstand mobil jemacht … die sind nich in Unterricht jejangen und nich inne Vorlesungen … sondern uff die Straße.

Im Moment jibt dit ja so ville Demos … mein Fast-Schwiejersohn, der hat Stress, weil er nächsten Sonnabend janich wees, wie er die Demo-Termine überhaupt noch schaffen soll … weil die sich wohl überlappen. Der überlegt schon, ob er sich aus Zeitgründe een mietet, den er denn für sich uff die Straße schickt … also in sein Ufftrag sozusagen.

In Italien ham se den Berlusconi wieder beim Wickel. Da behauptet eener, dasser Telefonjespräche abjehört haben will, wo der Herr Ministerpräsident junge hübsche Frauen jejen Jeld uff seine Partys einjeladen hat … also praktisch Nutten … wenn de weest, wat ick meine.

Ick versteh dir schon, Emmy. Mit mir kannste ooch über Weiber Klartext reden. Na ja, dit is eben een alter Bock und keen Ministerpräsident. Mir würde dit nich wundern, wenn der dit ooch im Parlament treibt. So jetz muss ick aber erst mal nachordern. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils … ick muss mir dit letzte Kölsch aus die Kehle spüln.




Keen, Problem, Walther. Hat dir denn dit Kölsch geschmeckt?

Ja, drei, vier Tage hälste dit schon mal durch … aber Pils bleibt eben Pils … da kannst sagen, watte willst. Die SPD versinkt ja immer weiter inne Wählerjunst. Bei die letzte Sonntagsfrage … also da, wo se immer fragen, watte wählen würdest, wenn nächsten Sonntag Wahl wäre…

…ick wees, wat die Sonntagsfrage is…

…wat lässte mir denn dit allet erklärn? … also die SPD is dabei jedenfalls schon wieder abjestürzt … jetzt sind se bei 21 Prozent.

Hoffentlich schaffen die Ende September überhaupt noch die 5-Prozent-Hürde … nich, dasse ne außerparlamentarische Opposition bilden müssen. Ick bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass uns der Steinmeier als Bundeskanzler erspart bleibt.

Ejal, wer dit wird … erspart bleiben wird uns janüscht.

Momentchen noch mal … verjesst euer Thema nich … ick will nur schnell die zwee Pils hier abstelln. Prösterchen.

Aber jerne doch … und Prösterchen. In Mexiko ham se 5 Tonnen Kokain jefunden. Dit Zeug war einjefrorn in Haifische. Der Zoll hatte een heißen Tipp jekriegt … und tatsächlich…

Da war also heiße Ware in kalte Fische.

Dit kann man so sagen. Dit Zeug kam aus Südafrika und sollte inne USA ausjeladen werden. Hat aber nich jeklappt … dit war also een echter Schlag jejen die Drogenmaffia.

Der Obama will jetz mit seine Banken uffräumen. Der hat die größte Revolution des Finanzmarktes inne USA seit 70 Jahren verkündet. Der will die janzen Casino-Spieler inne Banken jetz anne Leine lejen.

Na, erst mal sehn, ob dit so heiß jejessen wird wie der Obama dit kocht … uff jeden Fall is dit richtig, dass da endlich mal wat passieren muss. So kann dit ja nich weiter jehn uff die Finanzmärkte.

Ick würde mir jedenfalls wünschen, dass unsere Volkskanzlerin ooch endlich mal dazwischen haut in die janze Hochfinanz. Aber wenn die die Hand hochjenommen hat, denn is ja dit Schlimmste schon wieder vorbei.

Wie ooch immer, Walther … ick muss langsam los. Thorsten, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Ick zahle ooch, Thorsten, bring meine Rechnung gleich mit.




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Freitag, 12. Juni 2009

115, Walther reist 5 Tage nach Leverkusen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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So, ick bin denn mal weg bis nächsten Mittwoch, also bis 17. Ick bin in Leverkusen, bei Monika und Karl-Heinz. Karl-Heinz kenne ick noch nich … bloß vom Erzählen … aber von Monika kann ick euch maln Bild zeijen…


…so sieht die aus. Die ham wir, also meine Olle und icke, uff ne Flusskreuzfahrt kennen jelernt … von Passau nach Budapest … und nach Wien ham wir uns jejenseitig ins Herz jeschlossen … is ne janz nette. Übrijens ... so lange, wie wir weg sind, zieht meine Schwäjerin bei uns ein ... wejen die Katze, damit die nich verhungert ... und verdurschtet.

Na denn: Jute Reise, Walther, Prösterchen und n paar schöne Tage in Leverkusen. Aber denke dranne … da jibs die meisten Blitzer … fahr also schön langsam.


Da könn wir uns nur anschließen. Bis bald...




Und verjiss uns nich.


Ick freu mir schon uff Donnerstag. Machs jut, Walther, du alter Sack.


Und trink nich so ville Kölsch … du weest ja, bei uns inne S-Bahn jibs nur Pils. Kölsch könn wir hier ooch nich mehr anschließen … so ville Zapfhähne ham wir nämlich nich.


Die nächste aktuelle Ausgabe von "Emmy & Walther" erscheint am 18. Juni 2009.



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Donnerstag, 11. Juni 2009

114, USA übernehmen unsere Abwrackprämie.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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Hallöchen Peter, und … is allet jut inne S-Bahn? Ick hätte jerne een Pils.

Hallo Walther … wie immer also. Ja, bei uns is allet jut … jetz is ja mal n bisschen ruhiger, aber abends is die Hütte wieder voll. Da feiert eener Jeburtstag … mit 30 Jäste … da sind denn aber Susan und Thorsten ooch hier.

Mitten inne Woche?

Der feiert eben denn, wenn er Jeburtstag hat … is wohl n runder. Und außerdem, wenn der mitten inne Woche feiert, denn kann der davon ausjehn, dass die Jäste nich so lange bleiben wie Freitag oder Samstag. Dit Jeld wird doch immer knapper … ooch zu runde Jeburtstage.

Da haste Recht. Ick überleje ooch noch, wat wir machen, wenn meine Olle nächste Woche Jeburtstag hat … dit is Mittwoch, am 17.

Na, kommt doch einfach her … ick reserviere den Tisch hier für euch … oder ooch den Saal, je nachdem, wie ville Jäste ihr noch mitbringt. Is doch keene Problem.

Nee, nee, dit wird zu teuer. Ick werde mir mit ihr alleene n schönen Abend zu Hause machen … mit n Fläschchen Pils.

Trinkt denn deine Frau ooch Pils?

Nee, die macht sich denn ne Flasche Wein uff.

Tach, ihr beede. Und een Pils bitte … falls noch wat da is.

Mehr, als du schaffst Emmy. Setz dir mal schon hin … ick bin gleich bei euch.

Und, mein Lieber, wat brennt dir heute uff die Seele?

Frau Schickedanz, die 26 Prozent an Arcandor mit Quelle und Karstadt hält, fühlt sich unjerecht behandelt … also vonne Medien. Die sagt, dasse schon 2004 kräftig nachjeschossen hat … und nu hatse nur noch eene Milliarde … und von irjendwat musse schließlich ooch leben … also, sinnjemäß hat se dit so jesagt.

Momentchen bitte … ick muss hier an Tisch 1 mal kurz meine Arbeit machen … Prösterchen.

Prösterchen, meine Lieben. Und ick hab jehört, dass Kampa, wat die Fertighausbude is, die neulich Insolvenz anjemeldet hat, nu endjültig zerschlagen wird. Die ham keen Investor jefunden … und nu jeht dit Licht da endjültig aus. So is dit…

Die Verbraucherzentralen raten ja ooch, dass die Karstadt- und Quelle-Kunden, die noch Jutscheine haben, die schnell einlösen solln … man kann ja nie wissen. Und Anzahlungen sollste da überhaupt nich mehr leisten.

Also, sone Insolvenz kann een Unternehmen janz schön zu schaffen machen. Wer kooft sich denn heute bei Karstadt noch n Kühlschrank, wenn er nich wees, ob er in drei Monate noch Garantie druff hat? Jut, mit ne Bluse kannste nich ville verkehrt machen … aber mit technische Jeräte schon…

Der Obama übernimmt jetz für die USA die Abwrackprämie von uns … dit hat jestern der Kongress beschlossen. Na, da bin ick mal jespannt, ob die Amis denn ooch mehr Autos koofen als bisher. Aber der staffelt die Prämie … nach Schadstoffausstoß.

Denn is dit ja wirklich ne Umweltprämie. Bei uns heißt die ja bloß so. Da krsite die 2.500 Euro ooch, wenn de dir een Jeep koofst … oder wie die Dinger heißen.

Der Tiefensee hat jestern jesagt, dass der Osten von die Wirtschaftskrise schwächer betroffen is als der Westen.

Dit is ja keen Wunder. Hier, im Osten kann dit ja nich mehr ville weiter runter jehn … wir sind ja schon kurz vorm Tiefpunkt … da muss der Westen erst mal hinkomm. Aber ick würde sagen, wir bestelln noch zwee Pils. Peter … wir hätten jerne Nachschub…


Dit hatte ick mir schon jedacht und n bisschen vorjearbeitet. Moment noch, ick bin gleich bei euch.

Mach mal in Ruhe, Peter. Wir ham noch n Moment Zeit. Magna hat jestern erklärt, dasse, wenn se Opel übernehmen, die Motoren nich mehr in Deutschland baun lassen … sondern in Österreich … macht 3.600 Arbeitsplätze bei uns.

Na ja, so kommt eens zum andern. Jestern hat een höheret Jericht inne USA entschieden, dass Fiat nu doch bei Crysler einsteijen darf. Da jibs ooch jeden Tag ne andere Meldung … da sieht man ooch nich mehr durch.

Een Mitnütchen … ick muss mal kurz störn … ick bringe frische Jetränke. Sehr zum Wohle denn.

Prost Peter, Prost Emmy. Mach mal mein Zettel fertig, ick muss heute eher los.

Biste im Streß heute?

Nee, ick muss noch meine Reisetasche packen … für unsern Ausflug am Samstag. Und morjen kann ick ooch nich kommen … da muss ick noch Jastjeschenke besorgen.

Mein Jott, du bereitest dir ja uff dit verlängerte Wochenende vor wie uff ne Weltreise. Wat nimmste denn allet mit?

Meine Herztabletten, meine Blutdrucktabletten … und n paar Flaschen Pils. Ick packe nur die wichtijen Sachen ein … meine Olle kümmert sich um Klamotten und so.

Ja, dit is wie bei uns. Mein Martin nimmt ooch immer nur die Koffer und jeht los. Der hat nich die leiseste Ahnung davon, wat in sein Koffer drinne is … aber wehe, ick hab nich den richtijen Schlips einjepackt … Männer eben.

Ick krieje von jedem 3 Euro 40 … die Summe müsste ja inzwischen alljemein bekannt sein.




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Mittwoch, 10. Juni 2009

113, Vom König Kunde zum Trottel Steuerzahler.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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Ick grüße dir, Thorsten. Mach mir mal bitte een Pils.

Dit is ja mal wat neuet von dir … sowat interessantes haste bei mir ja lange nich mehr bestellt. Mit Blume oder ohne?

Ohne … mir reichen die Blumen uffn Tresen … aber mit viel Schaum druff.

Du bist und bleibst n Quatschkopp.

Na, na … nu mal nich sone Äußerungen hier über die Jäste … vor allem nich über die Stammjäste.

Ick grüße euch, ihr beeden. Een Pils hätte ick jerne, Peter.

Du darfst Thorsten zu mir sagn, Emmy.

Ach Jott, entschuldige. Aber mit eure tägliche Wechselei inne Bedienung kann man ja ooch mal durcheinanderkomm.

Macht nüscht, Annette … kann mir ja ooch mal passiern … weil hier immer wieder andere Jäste kommen.

Nu hol doch mal nich deine janzen Weiberjeschichten vor … bloß um mir zu ärjern.

Du hast doch damit anjefangen … aber ick hab gleich eure beeden Pils mitjebracht. Sehr zum Wohle.

Prösterchen. Und, Emmy, jibs wat neuet?

Der Arcandor-Chef hat jestern jesagt, dass in jedem Ende ooch een Anfang steckt. Quelle und Karstadt arbeiten erst mal weiter … aber die Jehälter übernimmt dit Arbeitsamt … Insolvenzausfalljeld, wie dit wohl heißt.

Dit is wirklich een Skandal, dass die Schickedanz und die andern Eijentümer von Arcandor sich da völlig raushalten. Die müssen doch sowat von arrogant und ignorant sein … da fehlen einem glatt die Worte.

Na, dir fehln se eijentlich nie. Du kannst dir immer so schön uffrejen über Sachen, mit die du janüscht zu tun hast.

Du, mit Arcandor, Karstadt und Quelle ham wir alle zu tun.

Ick denke, du jehst nich einkoofen? Und dass du bei Quelle schon mal wat bestellt hast, dit kann ick mir ooch nich verstelln.

Da haste Recht. Ick rede ja nich von mir als König Kunde, sondern von mir als Trottel Steuerzahler. Wat denkste denn, wo dit Insolvenzjeld herkommt … wer dit uffbringen muss?

Die Schickedanz wahrscheinlich nich.

Nee, uff keen Fall. Dit zahlen wir mal wieder, die Bürjer. Die Mittel vonne Bundesanstalt für Arbeit sind nämlich aus Beiträje ooch schon lange nich mehr zu finanzieren … da müssen Steuern fließen … denk doch ooch mal an die ville Kurzarbeiter, die wir im Moment haben.

Een Bundestagsabjeordneter vonne SPD hat vorjeschlagen, dass Nichtwähler künftig ne Strafe von 50 Euro zahl solln … um die Wahlbeteilijung anzukurbeln.

Denn jehe ick eben hin und schreibe uff den Wahlzettel: Ihr seid ja alle doof. Und denn mache ick so ville Ausrufezeichen dahinter, wie Platz is uff dem Zettel. Bei die Europawahl hätte dit allerdings janz schön lange jedauert … weil der so riesig war … wie du jesagt hast. Aber jetz hab ick erst mal Durscht. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils.


Ick bin schon dabei. Ick hatte nämlich jefürchtet, dass ihr beede heute nur zum Quatschen herjekommen seid. Und da habe ick schon mal wat vorbereitet.

Ach, Thorsten, du bist heute wieder so jut zu uns. Meine 60 Cent Trinkjeld kannste schon fest einplanen.

Wenn dit so weiterjeht mit euch, denn muss ick irjendwann noch Vermögenssteuer zahln…

Jestern ham se ja unserm Zoodirektor wieder den Zeijefinger anjenäht, den ihm een Affe abjebissen hat … aber heute musste der wieder amputiert werden … wejen ne Entzündung.

So … ick trete noch mal kurz zu euch an Tisch … um euch wat uffzutischen … nämlich zwee Pils. Prösterchen.

Prösterchen. Ja, ja, dit jibt schon Schicksale kann ick dir sagen. Jestern habe ick bei Frontal 21 im ZDF een Beitrag jesehn über Opel und den möglichen Käufer Magna. Da jehört noch ne russische Bank zu und der russische Autobauer Gas … Gas wiederum jehört eenem Oligarchen, der Riesen-Schulden bei der Bank hat. Ick denke mal, bei Opel sind noch lange nich alle Messen jesungen.

Ja, die Russen ham unheimlich schnell jelernt, wie Kapitalismus eijentlich funktioniert. Ick denke mal, die Russen wolln ooch bloß Staatsknete ham von uns … so, wie eijentlich alle. Mein Jott, wat ham wir mal ruhig jelebt … also früher.

Emmy, so kannste dit nu aber ooch nich sehn. Schließlich kannste jetz jeden Tag Bananen essen und dreimal im Jahr nach Mallorca fliejen. Und so laut und offen hätten wir uns früher nich unterhalten könn. Und so schöne bunte Zeitungen hatten wir damals ooch nich.

Na ja, wahrscheinlich jeht eben nich allet zusammen. Aber ick finde, jetz, wo der Kapitalismus praktisch alleene uff die Welt is … mal abjesehn von Nordkorea und Kuba … China kannste da ja ooch nich mehr zurechnen … also jetz macht der Kapitalismus dit, wat er am besten kann … ausbeuten.

Ja, aber der Kapitalismus hat sich ooch weiter entwickelt … früher hat der nur die Arbeiter ausjebeutet … und heute gleich den janzen Staat mit. Thorsten, ick zahle, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Mein ooch … ick jehe gleich mit.




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Dienstag, 9. Juni 2009

112, FDP holt 100 Prozent in Deutschendorf.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
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Ick grüße dir, Susan, ick hätte jerne een Pils und vorher noch n Küsschen … wenn ick dit so sagen darf … also wenn du so lieb wärst … meine ick.

Grüß dir, Walther … so, Küsschen haste, jetz setz dir hin … dit Pils dauert noch n Moment.

Tachchen, ihr beede … mach mal bitte een Pils, Susan.

Aber jerne doch. Ick bin in paar Minuten mit frische Jetränke bei euch. Quatscht mal bis dahin nochn bisschen.

Machen wir doch jerne. Unserm Berliner Zoodirektor Blaskewitz hat jestern een Affe den rechten Zeijefinger abjebissen, als der ihm ne Walnuss durch die Jitterstäbe jeben hat…

Der hätte mal seine eijenen Schilder lesen solln … da steht doch überall an die Käfije dranne: Füttern verboten. Und ausjerechnet der Chef vom Zoo verstößt dajejen.

Der hat denn noch seine Sekretärin anjerufen und ihr jebeten, dasse een Krankenwagen holt. Und denn ham se versucht, den Finger wieder anzunähn … ick wees aber nich, ob dit jeklappt hat.

Arcandor mit sein Karstadt is ja nu jestern erstmal beim Staat abjeblitzt … gleich zweemal. Die kriejen weder ne Staatsbürgschaft noch een Überbrückungskredit. Die Rejierung will, dass der Kreditantrag erst mal von die Eijentümer nachjebessert wird. Ick finde ja ooch, dass die sich um ihr Eijentum selber kümmern solln…

Momentchen, bitte … ick muss mal kurz störn mit zwee frischjezapfte Pils. Prösterchen.

Prösterchen, Susan, Prösterchen Walther. Ick muss dir sagen, ick würde dit ooch nich verstehn, wenn die da noch Jeld zujeben. Besonders der Middelhoff soll ja een janz schlimmer Finger sein. Der hat vorn paar Jahre schließlich die Karstadt-Häuser anne Immobilienfirma verkooft, wo er selber dranne beteiligt is … und die will jepfefferte Miete.

Ja, der Middelhoff hat die überteuerten Mieten damals, als der noch Karstadt-Chef war, durchjesetzt … aber ooch die Eijentümer müssen Jeld jeben … die ham doch davon mehr als jenug.

Dit is wirklich ne Frechheit, dass die Frau Schickedanz und die Privatbank Sal. Oppenheim nich tiefer inne Taschen greifen wolln. Aber dit Thema hatten wir ja schon jestern … ick will mir nich jeden Tag mit dieselben Arschlöscher den Abend verderben. Die änderste schon ja nich damit, dass de dir inne Kneipe über die Typen uffregst.

Haste völlig Recht mit, Emmy. Lass uns über Sylvana Koch-Mehrin reden.

Wer issn ditte?

Dit is die Europa-Spitzenkandidatin vonne FDP, die se jetz wieder jewählt haben … also die, die FDP jewählt haben.

Is dit die hübsche Blonde, die der Westerwelle immer anhimmelt?

Jenau die, aber die kann ihm nich jefährlich wern, der hat ja een festen Partner.

Dit jibt ooch Männer, die sind bi … also, die treiben dit mit Männer und Frauen.

Ja, ick wees. Ick bin ja nich blöd. Also, die Koch-Mehrin is jestern nich zur Pressekonferenz jejangen … weil se Magenprobleme hatte. Und die sind daher jekommen, dasse die inne Medien so anjegriffen haben, und da isse wejen die Hetzkampagne … wie der Westerwelle dit nannte … jestern zusammen jebrochen.

Walther, du sprichst in Rätsel. Susan, mal noch noch zwee Pils … ick gloobe, ick muss mir jetz konzentrieren.


Aber klar doch. Ick bin gleich bei euch … ihr habt ja bestimmt noch wat zu quatschen … wenn ihr schon nüscht mehr zu trinken habt.

So is dit, Susan. So, Walther, nu erklär mal.

Also inne FAZ ham se jeschrieben, dass die Koch-Mehrin nich allzu oft im Europa-Parlament anwesend war … dit hat se verbieten lassen … ach, am besten, du kieckst dir den Beitrag dazu bei ZAPP in meine Link-Leiste nebenan einfach mal an.

Ick hab jelesen, dass die FDP in Deutschendorf im Erzjebirge 100 Prozent der Wählerstimmen jekriegt hat. Dit is een sensationelles Erjebnis für die … dit schaffen die nich mal im Westen.

Emmy, da kann ick dir beruhigen … dit muss janüscht heißen. Wenn da nämlich bloos eener zur Wahl jejangen is und für die FDP seine Stimme abjeben hat, denn sind dit schließlich 100 Prozent der Wählerstimmen.

Momentchen noch mal … ick bringe die zweete Runde für euch. Lasst dit euch schmecken.

Bei dir schmeckt dit doch immer, Susan.

Jut, Walther, ick kiecke mir nachher den Beitrag bei Zapp im Internet mal an.

Die deutschen Exporte sind ooch dramatisch einjebrochen … um fast 29 Prozent. Ick bin mal jespannt, wie lange dit noch bergab jehn kann … irjendwann muss doch dit Tal mal erreicht sein.

Een amerikanisches Jericht hat jestern verboten, dass Fiat Crysler übernehmen darf. Die jehn nu inne Insolvenz … also, nich Fiat sondern Crysler.


Na, denn lass uns ooch jehn, Emmy … aber nach Hause. Ick muss langsam los. Susan, mach mal bitte meine Rechnung.

Für mir ooch, Susan … ick jehe denn gleich mit.


Macht für jeden 3 Euro 40. Und inne Nachrichten ham se grade jebracht, dass Arcandor mit Karstadt und Quelle soeben Insolvenz anjemeldet hat ... für sowat interessiert ihr beede euch doch immer...




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Montag, 8. Juni 2009

111, Wer wiegt schwerer, Emmy oder Walther?

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Oh, welche Freude … da spielt dit Wetter draußen ja keene Rolle mehr, wenn ick die schöne Chefin hier sehe. Marlies, mach mal bitte een Pils.

Für dir immer jerne, Walther. Krist ooch noch n Küsschen … so, und jetz setz dir hin.

Mach ick doch jerne … von hier aus kann ick dir doch noch besser sehen … wie de so mein Pilsglas inne Hände nimmst und drehst … wie dit Bier rinlooft … wie sich langsam der Schaum bildet … wie…

Haste jestern zu ville Rosamunde Pilcher jekieckt?

Rosamunde Pilcher hab ick noch nie jesehn … dit kenne ick nur vom Hörensagen. Meine Olle kieckt dit immer … aber zum Glück ham wir zwee Fernseher zu Hause. Na jut, meiner is nich so groß, aber zum Kiecken reicht dit … ick hab ja ne Brille.

Tachchen, ihr beede. Marlies, ick hätte jerne een Pils.

Is keen Problem, Emmy. Wir ham noch jenug im Hause.

Und … Walther … biste jut inne Woche jestartet?

So, wie jede Woche. Harte Arbeit … karger Lohn. Ick denke mal, jenau wie bei dir.
Bei die Europa-Wahl jestern ham ja wieder alle Parteien jewonnen … dit is doch zum Kotzen, wie sich die Politiker immer wieder rauswinden. Ejal, welchet Erjebnis die einfahrn … jewonnen ham se trotzdem. Nur die SPD is nich janz so zufrieden.

Die Wahlbeteilijung lag ja wieder weit unter 50 Prozent … ick gloobe, bei rund 42. Also dit Wahlerjebnis repräsentiert sozusagen uns beede … du warst nich wähln, ick war … und du bist ja n bisschen schwerer als icke … so 8 Prozent könnte hinkommen.

Momentchen, ick muss mal kurz störn. Eure zwee Pils hab ick hier … sehr zum Wohle.

Prösterchen, meine beeden Lieblinge. Über die 8 Prozent mehr Jewicht müssen wir noch mal reden. Vielleicht könn wir dit ja ooch mal messen … also, uff ne Waage.

Nee, nee … ick stelle mir nich vor dir uff ne Waage … ick fühle die 8 Prozent … dit muss reichen. Der Emir von Katar will bei Porsche einsteijen … also nich ins Auto, sondern mit ville Jeld in die Firma. Porsche is ja wohl uff ne janze Menge Kohle anjewiesen … entweder vom Staat oder von VW oder eben vom Emir.

Arcandor mit Karstadt und Quelle is ooch uff ville Jeld anjewiesen. Und wie ick hörte, is die Metro Ag mit Kaufhof janich mehr so richtig interessiert. Aber dit will ja nüscht heißen. Ick denke mal, die wolln noch schnell Staatshilfe mitnehm … damit sich dit Jeschäft denn erst richtig lohnt.

Jestern ham 20 evangelische Geistliche jejen die Ausstellung Körperwelten von dem von Hagens in Berlin protestiert. Die ham jesagt, dass Tote ihre Ruhe haben sollen. Und zwee Bestatter hatten Leichenwagen für den Protest zur Verfügung jestellt.

Dit kann ick verstehn … denn Leichen, die der von Hagens plastiniert, die wern ja nich bestattet. Und dit is schlecht fürs Jeschäft … wie man so sagt.

Im Atlanktik ham se jestern weitere Leichen von dem Flugzeugabsturz jefunden … und Wrackteile. Jetz ham se nu wohl die richtije Stelle jefunden, wo dit Ding runterjekommen is.

Da kannste von ausjehn. Aber ick bin mir immer noch nich sicher, ob se dit je uffklärn, wat da wirklich passiert is. Marlies. Lass mal bitte aus zwee Gläser die Luft raus … wir sitzen hier sonst gleich uffn Trocknen.


Dit wäre ja furchtbar … dit könnte ick nich verantworten. Ick mach mir sofort anne Arbeit … n kleen Moment Jeduld müsst ihr aber noch haben.

Is keen Problem, mein Engel. Een paar Minuten überleben wir noch. Is ja noch wat drinne in unsere Gläser.

Een Dorf in Montana inne USA bewirbt sich um Guantanamo. Die ham een leeret Jefängnis und ham anjeboten, dasse alle Jefangenen von da übernehmen.

So einfach is dit nich … dit is ja denn keen exterritoriales Jebiet. Der Bush hat ja dit Lager in Guantanamo einjerichtet, damit die Jefangenen da keene amerikanischen Rechte haben … und Obama will dit ja komplett ufflösen, aber der findet nich so richtig andere Staaten, die die Jefangenen uffnehmen wolln.

Dit wees ja ooch keener, ob dit nu wirklich Terroristen sind oder Unschuldige. Der Bush hat ja mit seine Folterei Aussagen erpresst, mit die keener wirklich wat anfangen kann. Dit war ja wie damals bei die Hexenprozesse, wo se die Anjeklagten so lange inne Streckbank auseinander jezogen haben, bis die allet zujaben.

Ick muss euch noch mal janz kurz störn. Ick hätte hier zwee Pils für euch. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prost Marlies, Prost Emmy.

In Leverkusen und in Wuppertal jibs die meisten Blitzer pro Quadratkilometer … von janz Deutschland … dit hab ick im Internet jelesen.

Is ja toll … nächstet Wochenende fahre ick nach Leverkusen. Aber ick mach mir lieber selber Foto von mir und meine Olle. Die sind nämlich in Farbe und ville billijer als die, die ick denn zujeschickt krieje.

Dit heißt, dass du denn ooch nich inne S-Bahn kommst?

Nee, Emmy, dit jeht nich. Leverkusen is zu weit weg … über 500 Kilometer. Aber ick kann dir denn ja mal ne Karte schreiben.

Wie lange bleibst du denn weg?

Bis Mittwoch. Und Ende Juni jehe ick mit meine Olle uff Kreuzfahrt. Denn bin ick noch mal unterwegs … für eene Woche. Da fahrn wir über dit östliche Mittelmeer. Mit Kroatien, Griechenland und Istanbul und so. War wieder een echtet Schnäppchen … 649 Euro mit Flug … is ne Innenkabine, also, nich im Fliejer sondern uffn Schiff. Aber nachts sitzte ja sowieso nich uffn Balkon vom Schiff … und wenn de willst, denn kannste ja ooch uffs Sonnendeck schlafen.

Jibs da ooch Piraten in die Jejend?

Noch nich … aber dit kann sich ja noch ändern bis Ende Juni. Aber ick muss jetz langsam los, Emmy. Marlies, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Mein gleich mit … ick jehe denn ooch.




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Sonntag, 7. Juni 2009

110, Thüringen hat die unsportlichsten Minister.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Ick grüße dir, Peter … ick wünsche dir een schönen Tag und mir wünsche ick een Pils.

Hallo, Walther … wir sind hier nich bei Wünsch dir wat … bei mir kannste nur bestelln. Und … bestellste?

Na logisch. Herr Ober, hiermit bestelle ick een Pils bei sie. War dit so in Ordnung?

Ja … bis uff dit bei sie. Du hättest ruhig sagen können bei dich … wir dutzen uns doch schon ewig.

Tachchen, meine Lieben … ick hätte jerne een Pils.

Wie dit Dame dit wünschen … und n juten Tag wünsche ick dir ooch noch.

Und, Walther, worüber hast du dir wieder uffjeregt?

Über die GEMA, wat unsere Jebühreneinzugszentrale is. Ick hab jestern im ARD-Ratjeber Recht jesehn, dass eene Frau, die da arbeitet und sich uffn Direktorenposten beworben hatte, nich jenommen wurde … denn wejen Benachteilijung vor Jericht jezogen is und jetz jeden Monat 1.400 Euro mehr Jehalt kriegt … ohne Posten.

Dit heißt, dass rund 70 Jebührenzahler jeden Monat nur für die Olle zahlen müssen. Dit kann doch allet nich wahr sein. Jeht dit denn nur noch um Jeld hier?

Momentchen … ick möchte hier nur mal zwee Pils abstelln. Prösterchen.

Prösterchen. Thüringens Verkehrminister hat sich die Nase und den Unterkiefer jebrochen … beim Fußballspiel im Team Althaus … zur Eröffnung von een Sportpaltz … der is mit een Jejenspieler zusammenjestoßen.

Ick hoffe, dass der andere überlebt hat. Bei Thüringer Ministern weeste ja nie, wie jefährlich die wirklich sind … vielleicht sollten die einfach keen Sport mehr treiben.

Der Jejenspieler is unverletzt jeblieben … na ja, ne Beule wird der schon haben. Aber sonst weiter nüscht.

Für den Transrapid soll dit anjeblich neue Interessenten jeben … viere … aus Asien, aus die Emirate und noch von woanders. Die sind schon uff dem Testjelände im Emsland und lassen sich da allet erklärn. Und die Firma, die die Strecken baut, is mitn Preis pro Kilometer mächtig runterjejangen.

Ick hab jestern inne Tagesschau jehört, dass da, wo der Airbus irjendwo abjestürzt is, ja keen schweret Unwetter jewesen sein soll. Aber ick verstehe nich, warum die eene Woche lang brauchen, um dit rauszukriejen. Ick finde … die janze Sache wird immer mysteriöser … also unheimlicher … will ick mal sagen. Aber nu ham se anjeblich die ersten Leichen aus dem Flugzeug jefunden … und Jepäckstücke.

Na, ick wees nich, ob dit jemals uffjeklärt wird, wat da wirklich passiert is. Een Anschlag ham se ja ooch ausjeschlossen, weil die Bordsysteme nach und nach ausjefalln sind … bei ne Explosion hätte ja uff een Schlag nüscht mehr funktioniert … würde ick sagen. Und Bekennerschreiben oder so jibt dit schließlich ooch nich … sowat würden sich die Terroristen doch nich entjehen lassen … wenn se damit wat zu tun jehabt hätten.

Peter, hier bei uns am Tisch is langsam janz schön trockene Luft … mach mal bitte noch zwee Pils trinkfertig.


Nüscht lieber als dit. Aber n paar Minuten Jeduld müsst ihr beede noch haben…

Is keen Problem. Der Andrè Brie vonne Linkspartei is jestern uff den Lafontain losjejangen. Der hat jesagt, dass Andersdenkende ausjegrenzt und bestraft werden … und dass die Partei ziemlich schnell in janz ville Zirkel zerfällt, die nich mehr mit eenander klar kommen. Da soll dit drunter und drüber jehen.

Ick gloobe, dass dit damals een Fehler war, dass sich die PDS mit die WASG vereinigt haben … ick bin der Meinung, dass der Lafontain dit allet nur einjefädelt hat, um politisch wieder ne Rolle zu spieln.

Ja, dit kann sein … aber ohne die Vereinijung wäre die PDS im Westen nie uff die Beene jekommen … aber eijentlich is mir dit allet ooch ejal … ick bin zwar links, aber mit die Linkspartei hab ick nüscht am Hut … dit kannste glooben.

Momentchen noch mal … ick bringe hier nämlich frische Jetränke … sehr zum Wohle, meine Lieben.

Prösterchen, Peter, Prösterchen Walther. Dit kann natürlich ooch sein, dass der Brie sauer darüber is, dass er nich mehr als Kandidat für die Europa-Wahl uffjestellt wurde. Möglich is doch allet … Warst du eijentlich nu wähln heute oder nich?

Nee, ick hab dir doch jesagt, dass ick da nich hinjehe.

Ick war. Und ick hatte mir heimlich een Zollstock mitjenommen und inne Wahlkabine den Wahlzettel abjemessen … der war 94 Zentimeter lang. Unjelogen. Fast een Meter mit lauter Parteien und Orjanisationen volljedruckt … aber ick durfte nur een Kreuz machen.

Und … war voll?

Also, als ick da war, da war ick alleene … mein Martin is ooch nich mitjekommen … weil dit Wetter so schlecht war … aber der wäre wahrscheinlich ooch nich bei Sonne jejangen … denn wäre ihm dit zu warm jewesen … der hat doch immer wat auszusetzen.

Und ick hab mir jedacht, dass ick ja heute sowieso noch ins Lokal jehe … dit muss ja nich dit Wahllokal sein … da jibs doch nüscht zu trinken … oder?

Du warst doch ooch schon wählen … also, nach die Wende meine ick. Oder nich?

Ick war immer wähln … aber jetz hab ick die Schnauze een für alle mal voll. Seit die Merkel nach die letzte Bundestagswahl jesagt hat, dass dit Wählerwille is, dass ne große Koalition jebildet wird … da hab ick mir jedacht: Die Olle hat doch n Schuss. Wählerwille war, dass wir weder die CDU haben wollten noch die SPD … und wat ham wir jekriegt? Beede zusammen. Schlimmer kann dit doch kaum noch kommen.

Soll ick für dir noch n Kräuter bestelln, Walther?

Nee, lass mal. Ick zahle. Peter, meine Rechnung bitte.

Denn jehe ick ooch … mach mal meinen Zettel gleich mit.




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Samstag, 6. Juni 2009

109, Merkel wechselt ständig das Kostüm.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Ach, heute kümmert sich Thorsten mal wieder um die Jäste. Ick hätte jerne een Pils.

Ick kümmer mir immer um die Jäste … schließlich bringe ick Essen und Jetränke an die Tische.

Du kassierst aber ooch ab ... dit haste noch verjessen.

Dit hab ick noch nie verjessen. An manche Tische lohnt sich dit abkassieren kaum … da wird mit dit Trinkjeld rumjegeizt wie verrückt.

Tachchen, meine Lieben, een Pils hätte ick jerne, Thorsten. Ick setz mir mal schon hin.

Mach dit, Emmy, ick bin gleich bei euch.

Wir könn uns unsere Jetränke ooch anne Theke abholn, wenn dir dit zu mühsam is, hier her zu kommen…

Zwischen euch beede knistert dit ja wohl heute wieder … hab ick dit Jefühl.

Thorsten hat sich beschwert, dass er bei uns zu wenig Trinkjeld kriegt.

Dit hab ick janich jesagt … ick sprach von manche Tische … nich von manche Jäste. Bitteschön … eure zwee Pils.

Tische jeben aber keen Trinkjeld. Is ooch ejal. Obama is nu wieder weg … der war janze 20 Stunden in Deutschland. Stell dir mal vor, wat se deshalb fürn Uffwand jetrieben haben. Dit is doch nich zu fassen…

Wat sagste denn dazu, dass dit ja keene Wrackteile von dem Flugzeug warn, die se da im Antlantik anjeblich jefunden haben?

Dit is wirklich unheimlich, dass son janzet Flugzeug mit über 200 Menschen an Bord einfach verschwinden kann. Und über die Hintergründe für dit Unglück wird ja ooch heftig spekuliert. Ick hab jelesen, dass die Maschine wahrscheinlich zu langsam in die Jewitterfront rinjeflogen is, weil die Jeschwindigkeitsmesser nich richtig funktioniert haben sollen.

Na, ick bin mal jespannt, ob die da überhaupt noch wat ermitteln können. General Motors will nu doch noch Milliarden von Opel … für die Patente. Und wer die Pensionsansprüche von die Opel-Mitarbeiter übernimmt, is ooch noch nich jeklärt.

Unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…hat schon abjewunken und erklärt, dass die Bundesrejierung dafür uff ja keen Fall uffkommen wird. Dit wird also langsam richtig teuer für den, der sich Opel anne Backe heftet. Also … n Schnäppchen is dit nu nich mehr.

Dit zieht aber ooch allet Kreise im Moment, dit is nich zu fassen. Wenn Arcandor mit Karstadt und Quelle insolvent jeht, denn will die Post bei DHL 4.000 Arbeitsplätze streichen, weil nich mehr so ville Paketzusteller jebraucht werden. Da greift eens ins andere … dit überblickt man janich allet so.

Wie ick dit überblicke, sind unsere Gläser gleich leer. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils.



Aber jerne doch. Ick nehme den Zapfhahn sofort wieder in Betrieb…

Nochmal zu Arcandor. Die ham jetz die Mietzahlungen für ihre Karstadt-Warenhäuser einjestellt. Die Jebäude, wo die drinne sitzen, jehörn eene Immobilienjesellschaft von Sal. Oppenheim … dit is ne Privatbank. Und die wiederum is an Arcandor beteiligt ... die zahln also ihre Miete, die ooch noch völlig überhöht sein soll, jenau jenommen an sich selbst.

Und dafür wolln se jetz ooch noch Staatsknete. Dit is doch ne absolute Frechheit. Die müssteste doch alle wegsperrn, die sich sowat ausdenken und denn durchziehn.

In England sind nu wejen die Spesenaffäre schon insjesamt 5 Minister zurückjetreten. Der Brown hat kaum noch welche in sein Kabinett und will dit nu umbilden … wie ick jehört habe.

Dit is aber ooch wat los überall uff die Welt … und eijentlich jeht dit immer um Jeld. Und immer die, die dit meiste haben oder kriejen, machen allet kaputt. Da kannste doch verzweifeln an die janze Menschheit.

Inne Niederlande ham se jestern schon jejen die Rejeln dit Wahlerbnis veröffentlicht. Da ham die Rechten mächtig zu jelegt … die sind als zweetstärkste Partei aus die Europawahl hervorjejangen.

Ick muss noch mal kurz störn … ick hab hier nämlich zwee Pils für euch. Sehr zum Wohle.

Prösterchen, ihr beede. Vertragt ihr euch wieder?

Wir ham uns doch janich jestritten … wir ham nur unterschiedliche Meinungen ausjetauscht … schließlich ham wir ja jetz Meinungsfreiheit.

Mir is jestern im Fernsehen uffjefalln, dass sich unsere Merkel ewig umjezogen hat. Beim Treffen mit Obama hatte se ne jelbe Jacke an, in Buchenwald ne schwarze und bei ne anschließende Wahlkampfveranstaltung ne graue … vom Schnitt her warn die aber alle gleich. Dit sieht sowieso immer gleich aus, wat die anhat. Ihre Frisur is ja ville besser jeworden, aber mit ihre Klamotten bräuchte se noch mal ne andere Beratung.

Karl Lagerfeld is wahrscheinlich zu teuer als Ausstatter … und in den seine Sachen würde se wohl ooch nich rinpassen … da isse zu kleen für und zu dick. So, Emmy, ick muss langsam los. Thorsten, mach mal bitte meine Rechnung.

Denn zahle ick ooch gleich, Thorsten.





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