Mittwoch, 25. Februar 2009
Emmy & Walther (7): 1,30 €
Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn, Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin, Fon: (030) 5627003
Mein Jott, die schöne Chefin selber is heute im Amt. Grüß dich Marlies, und mach mir mal bitte n Pils.
Tach, mein Schatz, ein Küsschen uff de Wange wirste doch wohl noch jestatten.
Soville Du willst, Marlies. Aba nich, dass de dir noch in mir vakieckst.
Keene Chance, Walther, ick bin mein Norbert treu. Kommt Emmy ooch?
Ick denke doch.
Tachchen alle zusammen. Da komm ick ja gerade richtich, um dit Schlimmste noch zu verhindern.
Nee, nee, Emmy, der Kuss war rein freundschaftlich. Zwischen uns beede looft nischt. Aba sach mal, warum bist n so rot im Jesicht. Biste den janzen Weg jerannt?
Nee. Ick bin stinksauer! Ick reje mir nur noch uff, seit ick dit jelesen habe.
Mein Jott, hab ick wat vapasst? Wat issn passiert, dass et dir so aus de Bahn wirft?
Na, dit mit die Vakäuferin, die se jekündicht haben wejen Eeneurodreizig Pfandbongs. Steht hier inne Bild gleich janz vorne.
Ach dit meinste. Ja, hab ick ooch von jehört, alladings inne Nachrichten. Bild lese ick nich.
Zwei Pils für meine Lieblingsgäste. Zahl ihr heute wieda zusammen oder jetrennt?
Jetrennt von Tisch und Bett.
Sach mal Walther, du weest doch imma allet, wie kann man denn eene Vakäuferin, die seit 31 Jahre in dem Laden arbeitet, wegen sone Pillepalle kündijen? Dit jeht doch janich.
Du siehst doch, dasset jeht. Und rechtens isset ooch, jedenfalls nach de Jesetzbücha. Mit klaren Menschenvastand hat dit nischt zu tun, da jeb ick dir Recht.
Nu hör doch mal uff, Walther, die Frau hat seit fast 20 Jahre bei Kaisers an de Kasse jesessen und vorher schon rund 11 Jahre im Osten, schließlich hatten wa ja damals ooch schon Kaufhallen. Die kann man doch nich wejen zwee Pfandbongs entlassen, und denn ooch noch Recht kriejen.
So steht dit aba im Jesetz, da spielt dit keene Rolle, ob et sich um Eeneurodreizig handelt oder um Eenskommadrei Millijarden.
Jetzt fängst de schon wieda mit die Bänker an. Bleib doch mal bei die kleene Vakäuferin.
Hast ja schon wieda Recht, Emmy. Die Bänker werden ja ooch nich entlassen, und wenn, denn mit reichlich Abfindung. Aber dit entscheidet eben der Arbeitjeber, und Kaisers wird dit wohl nich machen. Die sind froh, dasse die los sind.
Walther, du kannst mir doch nich erzählen, dass die froh sind, sone Fachkraft zu valieren. Ick kann dit janich fassen. Und vastehn tu ick dit ooch nich.
Marlies, mach mal noch zwee Pils, ick gloobe, heute rede ick mir mal wieder den Mund fusselig.
Schon in Arbeit.
Emmy, bewiesen is ja nischt. Aba et besteht der begründete Verdacht, dass die Kassiererin die beeden Pfandbongs unterschlagen hat, und dit reicht aus, um se zu kündijen. So steht dit im Jesetz, wat unsere Volksvatreter vor ville Jahre beschlossen haben. Und da kann sich die Richterin drehen und wenden, wie se will, die muss dit so urteilen.
Gloobst Du, dass die arme Frau ihren Job uffs Spiel setzt wejen Eeneurodreizig? Dit macht doch keen Mensch.
Ach Emmy, Du bist zu jut für diese Welt. Dit jibt noch janz ville ähnliche Beispiele. Da hamse zum Beispiel, kann ick mir erinnern, in irjend ne Partyplattenbude eene Mitarbeiterin jekündigt, die hat die Jurkenreste uffjejessen, die nich mehr uff die Platte jepasst haben. Ooch jekündigt, ooch rechtens. Is eben so. Klingt bekloppt, kann keen normaler Mensch vastehn, nich mal icke.
Die Pils für euch beede. Prost und uff ne bessere Welt. Aba ooch wir drei können mit Sicherheit nich jeden retten.
Schon richtig, aba reden kann man doch drüber, weil ick dit nämlich wirklich nich vastehe.
Also pass uff, Emmy. Wat ick denke und ville andere ooch: die Frau is inne Jewerkschaft, hat jestreikt und sorgt also eventuell für Unruhe im Unternehmen. Und denn musse eben weg. Ob dit mit die beeden Pfandbongs nu richtich is oder nich oder ob dit n abjekatertet Spiel war, dit kann ich nich beurteilen. Ick denke mir zwar wat, aber dit darf ick nicht öffentlich sagen, man wees ja heute schon wieda nich, wer am Nebentisch mithört…
Is doch ja keene weiter hier außer uns beede und die schöne Cheffin.
Und ick hab nischt jehört.
Schon klar, Marlies, bist wirklich ne ehrliche Haut. Tja, meine beeden, ick muss jetzt nach Hause, Hart aber Fair fängt gleich an.
Mit Plasberg?
Is immer mit Plasberg. Und ick vamute mal, die Jeschichte mit die Kassiererin wird demnächst ooch noch mal da uffjerollt. Marlies, mach mal die Rechnung, obwohl ick eijentlich janichmehr politische Sendungen ankiecken will. Man regt sich nur noch uff. Und denn ooch noch dit: jede Menge Wahlen in dieset Jahr. Marlies, sach mal Norbert, dassa die Bestellmenge an Bier verdoppeln soll für dieset Jahr, denn dit is allet nüchtern janich zu ertragen.
Macht Dreieurosechzig. Zahlste bar?
Mein Jott, die schöne Chefin selber is heute im Amt. Grüß dich Marlies, und mach mir mal bitte n Pils.
Tach, mein Schatz, ein Küsschen uff de Wange wirste doch wohl noch jestatten.
Soville Du willst, Marlies. Aba nich, dass de dir noch in mir vakieckst.
Keene Chance, Walther, ick bin mein Norbert treu. Kommt Emmy ooch?
Ick denke doch.
Tachchen alle zusammen. Da komm ick ja gerade richtich, um dit Schlimmste noch zu verhindern.
Nee, nee, Emmy, der Kuss war rein freundschaftlich. Zwischen uns beede looft nischt. Aba sach mal, warum bist n so rot im Jesicht. Biste den janzen Weg jerannt?
Nee. Ick bin stinksauer! Ick reje mir nur noch uff, seit ick dit jelesen habe.
Mein Jott, hab ick wat vapasst? Wat issn passiert, dass et dir so aus de Bahn wirft?
Na, dit mit die Vakäuferin, die se jekündicht haben wejen Eeneurodreizig Pfandbongs. Steht hier inne Bild gleich janz vorne.
Ach dit meinste. Ja, hab ick ooch von jehört, alladings inne Nachrichten. Bild lese ick nich.
Zwei Pils für meine Lieblingsgäste. Zahl ihr heute wieda zusammen oder jetrennt?
Jetrennt von Tisch und Bett.
Sach mal Walther, du weest doch imma allet, wie kann man denn eene Vakäuferin, die seit 31 Jahre in dem Laden arbeitet, wegen sone Pillepalle kündijen? Dit jeht doch janich.
Du siehst doch, dasset jeht. Und rechtens isset ooch, jedenfalls nach de Jesetzbücha. Mit klaren Menschenvastand hat dit nischt zu tun, da jeb ick dir Recht.
Nu hör doch mal uff, Walther, die Frau hat seit fast 20 Jahre bei Kaisers an de Kasse jesessen und vorher schon rund 11 Jahre im Osten, schließlich hatten wa ja damals ooch schon Kaufhallen. Die kann man doch nich wejen zwee Pfandbongs entlassen, und denn ooch noch Recht kriejen.
So steht dit aba im Jesetz, da spielt dit keene Rolle, ob et sich um Eeneurodreizig handelt oder um Eenskommadrei Millijarden.
Jetzt fängst de schon wieda mit die Bänker an. Bleib doch mal bei die kleene Vakäuferin.
Hast ja schon wieda Recht, Emmy. Die Bänker werden ja ooch nich entlassen, und wenn, denn mit reichlich Abfindung. Aber dit entscheidet eben der Arbeitjeber, und Kaisers wird dit wohl nich machen. Die sind froh, dasse die los sind.
Walther, du kannst mir doch nich erzählen, dass die froh sind, sone Fachkraft zu valieren. Ick kann dit janich fassen. Und vastehn tu ick dit ooch nich.
Marlies, mach mal noch zwee Pils, ick gloobe, heute rede ick mir mal wieder den Mund fusselig.
Schon in Arbeit.
Emmy, bewiesen is ja nischt. Aba et besteht der begründete Verdacht, dass die Kassiererin die beeden Pfandbongs unterschlagen hat, und dit reicht aus, um se zu kündijen. So steht dit im Jesetz, wat unsere Volksvatreter vor ville Jahre beschlossen haben. Und da kann sich die Richterin drehen und wenden, wie se will, die muss dit so urteilen.
Gloobst Du, dass die arme Frau ihren Job uffs Spiel setzt wejen Eeneurodreizig? Dit macht doch keen Mensch.
Ach Emmy, Du bist zu jut für diese Welt. Dit jibt noch janz ville ähnliche Beispiele. Da hamse zum Beispiel, kann ick mir erinnern, in irjend ne Partyplattenbude eene Mitarbeiterin jekündigt, die hat die Jurkenreste uffjejessen, die nich mehr uff die Platte jepasst haben. Ooch jekündigt, ooch rechtens. Is eben so. Klingt bekloppt, kann keen normaler Mensch vastehn, nich mal icke.
Die Pils für euch beede. Prost und uff ne bessere Welt. Aba ooch wir drei können mit Sicherheit nich jeden retten.
Schon richtig, aba reden kann man doch drüber, weil ick dit nämlich wirklich nich vastehe.
Also pass uff, Emmy. Wat ick denke und ville andere ooch: die Frau is inne Jewerkschaft, hat jestreikt und sorgt also eventuell für Unruhe im Unternehmen. Und denn musse eben weg. Ob dit mit die beeden Pfandbongs nu richtich is oder nich oder ob dit n abjekatertet Spiel war, dit kann ich nich beurteilen. Ick denke mir zwar wat, aber dit darf ick nicht öffentlich sagen, man wees ja heute schon wieda nich, wer am Nebentisch mithört…
Is doch ja keene weiter hier außer uns beede und die schöne Cheffin.
Und ick hab nischt jehört.
Schon klar, Marlies, bist wirklich ne ehrliche Haut. Tja, meine beeden, ick muss jetzt nach Hause, Hart aber Fair fängt gleich an.
Mit Plasberg?
Is immer mit Plasberg. Und ick vamute mal, die Jeschichte mit die Kassiererin wird demnächst ooch noch mal da uffjerollt. Marlies, mach mal die Rechnung, obwohl ick eijentlich janichmehr politische Sendungen ankiecken will. Man regt sich nur noch uff. Und denn ooch noch dit: jede Menge Wahlen in dieset Jahr. Marlies, sach mal Norbert, dassa die Bestellmenge an Bier verdoppeln soll für dieset Jahr, denn dit is allet nüchtern janich zu ertragen.
Macht Dreieurosechzig. Zahlste bar?
Eingestellt von
Frank Frenzel
am
Mittwoch, Februar 25, 2009
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Kommentare zum Post (Atom)
Sehr schön passt dazu diese Karrikatur von Karl Suttmann (via).
AntwortenLöschenDet Bild is aba von Klaus Stuttmann. Ehre wem Ehre jebührt.
AntwortenLöschenOoops, naja wahrscheinlich weil mir das Duo Karl & Walther nahe steht ...
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