Sonntag, 31. Mai 2009

Emmy & Walther (103), Streit unter Schwestern

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Hallo, schöne Chefin … een Pils bitte und vorher noch n Küsschen.

Tag, mein Lieber … aber nur eens. Pils kannste natürlich mehr kriejen.

Na, denn is ja jut, wenn noch wat da is.

Hallöchen, ihr beede. Een Pils hätte ick jerne.

Jeht sofort los, Emmy. Setz dir mal schon janz ruhig zu dein Walther … ick bin gleich bei euch.

Na, Walther, jibs wat neuet bei dir?

Bei mir nich direkt. Aber man muss ja damit rechnen, dass die große Koalition noch vor die Bundestagswahl uffjelöst werden muss. Dit wird ja immer verrückter mit die. Die ham sich ja sowat von inne Wolle wejen Opel, dit kann man sich janich vostelln.

Na, ick gloobe, von Opel wern wir noch ne janze Menge hören inne nächste Zeit … aber wahrscheinlich nüscht jutet. Dit is aber ooch ne verrückte Zeit, in die wir leben.

Mensch, Emmy, die Wiedervereinigung ham wir überlebt, denn wern wir die Opel-Rettung ooch irjendwie überstehen. Und ob der zu Juttenberg…

…der, mit die ville Vornamen?...

…jenau der, also ob der uns bis Herbst erhalten bleibt, da bin ick mir ooch noch nich janz sicher.

Ick muss mal kurz störn … ick hab hier zwee frische Pils für euch beede. Lasst dit euch schmecken. Prösterchen.

Prost Marlies, Prost Emmy. Weeste, ick bin mir nich sicher, dass der zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…sich dit bieten lässt, dass die Merkel ihn zurückjepfiffen hat wejen Opel. Der macht ja inne Presse wieder mobil jejen die Opel-Übernahme von Magna. Und der hat bekräftigt, dass ne Insolvenz und n Neustart danach ville billijer jewesen wäre für uns alle.

Also, eens muss man dem zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…ja zujestehn … der traut sich wat inne Rejierung. Sich öffentlich jejen Merkel zu stelln, dit will schon wat heißen. Da brauchste schon een bisschen Mut zu.

Du darfst nich verjessen, Emmy, dass der zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…nich inne CDU is, sondern inne CSU. Und als der Seehofer, der ja ooch inne CSU is, noch Minister war, da hat der schließlich ooch keene Jelegenheit ausjelassen, sich mit die Merkel anzulejen.

CDU und CSU sind eben echte Schwesterparteien … Freunde kannste dir aussuchen … Jeschwister nich … die hast einfach und musst damit klar kommen … oder eben ooch nich.

Marlies, mach uns mal bitte noch zwee Pils.



Aber jerne doch. Und weil heute Pfingstsonntag is, jebe ick euch noch zwee Kräuter aus … falls ihr die haben wollt…

Na logisch, schöne Chefin. Kräuter nehm wir immer wieder jerne … noch dazu, wenn se umsonst sind.

Inne Sex-Shops jibs nu ooch große Umsatzeinbrüche ... zum eenen wejen die Wirtschaftskrise und zum andern wejen Internet. Die Leute unter 40 bestelln online, die über 40 ham keene Arbeit mehr. Ick gloobe, dit jibt noch Umbrüche, die könn wir uns im Moment noch janich vorstelln.

Dit is wie mit die Zeitungen. Sone richtige Idee ham die da ooch noch nich. Über Internet und Videotext biste eijentlich schon immer über dit informiert, wat am nächste Tag inne Zeitung steht. Und Jugendliche … also die unter 40, die koofen schon ja keene Tageszeitungen mehr.

Höchstens ne Welt oder ne Frankfurter Rundschau, aber nich zum drinne lesen sondern nur, umse untern Arm zu klemmen … damit die andern denken, dasse die lesen.

Moment noch mal, hier … die zwee Pils für euch und die beeden Kräuter. Na denn: Prösterchen.

Prösterchen. Der neue Bahnchef Grube…

…an den Namen muss ick mir erst noch jewöhnen, ick hab den Mehdorn noch nich verjessen…

…ja, dit jeht mir ähnlich … also der Grube jedenfalls hat jesagt, dass Manager, ejal welche, Vorbilder sein sollen. An die muss man sich orientieren können.

Wen könnte der denn da meinen? Der Chef vonne HRE, also von die Hypo Real Bank aus München, kann dit nich sein. Der braucht schon wieder Jeld vom Staat und hat drüber nachjedacht, die Bank umzubenennen, weil se son schlechten Ruf hat … als wenn een neuer Name daran irjendwat ändern würde…


Ach, Emmy, dit kannste doch allet nich mehr ernst nehmen, wat die Politiker und Manager so von sich jeben. Ick bin schon froh, dass zu Pfingsten dit Laber-TV nich stattfindet … dass sich Anne Will und Co. ooch mal drei Tage frei jenommen haben. Ick muss langsam los, Marlies, mach mal bitte die Rechnung.

Meine ooch … ick jehe denn gleich mit.





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Samstag, 30. Mai 2009

Emmy & Walther (102), Guttenberg wollte hinschmeißen

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Hallo Peter, mein Lieber, mach mir mal bitte een Pils. Aber nich hetzen … ick hab n bisschen Zeit.

Na, denn is ja jut. Setz dir mal schon hin, Walther … ick bin in paar Minuten bei dir.

Ick grüße euch, ihr beede. Mach mal wat zu trinken, Peter.

Vielleicht een Pils?

Ja, dit wäre nich schlecht. Und … Walther, haste dit mit Opel jehört … wie dit nu weiter jeht?

Na, logisch. Da müssen ja heute Nacht im Kanzlerinnenamt die Fetzen nur so jeflogen sein. Merkel hat mit Obama telefoniert, unser zu Juttenberg…

…der mit die ville Vornamen?...

…jenau der, der hat mit Rücktritt jedroht, wenn Opel nich inne jeordnete Insolvenz jeht und denn erst jerettet wird…

Dit wäre aber schade jewesen, wenn der zu Juttenberg wirklich hinjeschmissen hätte. Jetz, wo wir uns so schön an den jewöhnt haben.

Momentchen, ick bringe kurz zwee Pils. Sehr zum Wohle, meine Lieben … Prösterchen.

Prösterchen, Walther, Prösterchen, Walther. Aber die Merkel hat ja dem zu Juttenberg verboten, einfach nach Hause zu jehn. Jewählt is jewählt … und denn muss man durch.

Weeste, Emmy … dit mit Opel is noch lange nich ausjestanden. Und richtig teuer kann dit ooch werden. Unsere Rejierung hat erst mal 1,5 Milliarden bewilligt … Magna, also der neue Eijentümer, jeht Null Risiko ein und will 5.000 bis 8.000 Arbeitsplätze abbaun … in janz Europa. Aber dit wird ooch ne janze Menge in Deutschland treffen, da bin ick mir sicher.

Ja, Walther, dit sehe ick jenauso. Von Opel wern wir noch ne janze Menge hörn … und nich nur Jutet. Für Berlusconi kommt dit ja nu ooch immer dicker. Der hat 700 Fotos beschlagnahmen lassen, wo janz ville halbnackte und nackte Weiber in seine Villa druff sind … und die Begründung von dem war, dass die Fotos uff Privatjelände jemacht wurden und deshalb keen öffentlichet Interesse dran besteht…

Ick denke mal, da irrt der alte Schwerenöter. Und für seine Olle, die sich von ihm sowieso scheiden lassen will, is dit ja n jefundenet Fressen. Dit wird wohl die Scheidungssumme für sie erhöhen und den Trennungsschmerz noch leichter machen.

Mir is dit nach wie vor een Rätsel, warum die Italiener den Berlusconi immer wieder wähln. Der is Multimilliardär, der biegt sich die Jesetze so hin, dass er selber nich betroffen is von Strafverfolgung, der beherrscht die Medien, die ihm fast alle höchstpersönlich jehörn … da fehln einem doch die Worte…

Tja, der soll ja anjeblich ooch mit die Maffia janz eng verbunden sein … also, wundern würde mir dit nich … ick traue dem Berlusconi inzwischen allet zu. Peter, mach uns mal bitte noch zwee Pils.


Nüscht lieber als ditte. Ick bin gleich bei euch.

Dit Wetter zu Pfingsten is ja nu ooch janz schön beschissen. Eijentlich fehlt bloß noch Schneesturm … allet andere hatten wir ja heute schon.

Ja, ick wees ooch nich, wie dit mit dem Wetter noch weiterjehn wird. Im Moment kann ick von Klimaerwärmung nüscht feststellen. Olle Müntefering hat übrijens jefordert, dass der Staat nu ooch Karstadt helfen soll…

…und denn wahrscheinlich noch Porsche und VW, Schaeffler und Continental, natürlich alle Banken … mein Jott, wo soll denn dit bloß noch hinführn? Ick kann nich unbegrenzt Steuern zahln, blos, weil die Manager zu blöd sind, ihre Arbeit zu machen. Ick finde, so kann dit nich weiterjehn in unsere Wirtschaft.

Hier inne Wirtschaft jehts aber erst mal weiter … mit zwee Pils. Prösterchen, meine Lieben.

Ick jebe dir mal gleich Jeld, Peter, ick habs heute n bisschen eilig … 4 Euro, der Rest is für dir.

Denn zahle ick ooch gleich, Peter. Warte mal kurz, ick habe dito och passend. Stimmt so.

Denn danke ick euch … aber trinkt mal noch in Ruhe aus.

Ick mach jetz mal uff ex … Prösterchen ………………. so, dit wars für heute.





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Freitag, 29. Mai 2009

Emmy & Walther (101), Mixa mahnt Manager

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Hallo, Thorsten, schön, dass du ooch mal wieder da bist. Mach mal bitte een Pils für mir. Ick setz mir schon mal hin.

Mach dit, Walther … du kommst ja nu ooch schon langsam inne Jahre…

Nu hör aber uff, ick bin topfit. Ick jehe glatt für 10 Jahre jünger durch.

Wie rasierst du dir eijentlich jeden Morjen, wenn du nich mehr in Spiegel kieckst?

Ick wünsche euch beede eenen wunderschönen Tag, meine Lieben. Thorsten, ick hätte jerne een Pils.

Aber jerne doch. Und, wie fühlst du dir heute?

Ick fühle mir jut … so, wie immer. Und du?

Jeht so … inne halbe Stunde werde ick mir wohl wieder besser fühlen.

Verstehe … wenn wir weg sind. Heute zahle ick übrijens passend, ick hab meine 3 Euro 40 schon inne Tasche.

Walther, nu mach mal nich gleich wieder son Jewese … nimm dit locker, du kennst doch Thorsten schon ne janze Weil.

Ja doch, Emmy, wir beede machen doch nur Spaß.

Kommt, meine Lieben … vertragen wir uns wieder … Prösterchen. Ihr beede seit doch meine liebsten Jäste, obwohl an euch wirklich nüscht zu verdienen is. Und euer Trinkjeld hält sich ooch in Grenzen … aber ihr kommt eben jeden Tag … und da kann man die paar Cent denn doch fest einplanen.

Prösterchen, ihr beede. Fiat hat ja nu die Schnauze voll von Opel, die sind heute früh aus die Verhandlungen ausjeschieden.

Und Magna is ooch nich mehr so richtig lustvoll dabei. Die ham zwar noch nich uffjejeben, aber sind noch im Jespräch mit Rejierung und Jenerel Motors. Na, ick bin jespannt, wat dadraus noch wird. Ville Hoffnung hab ick ja nich mehr, dass unser zu Juttenberg…

…der mit die ville Vornamen?...

...jenau der, dass der da wat zustande bingt. Von Merkel und Steinbrück will ick schon janich mehr reden … unsere Repräsentanten ham sich ja uffjeregt, dass die Amis nur ne dritte Garnitur zu den Verhandlungen jeschickt haben, also Leute, die immer erst zu Hause anrufen mussten, wenn wat zu entscheiden war.

Meinste, dass Magna ooch noch hinschmeißt? Und wat wirdn denn?

Denn wird Opel inne jeordnete Insolvenz jehn, wie dit so schön heißt. Trevira jeht übrijens nächste Woche ooch in Insolvenz. Die ham schon die Löhne und Jehälter für Mai nich mehr überwiesen, weil se keen Jeld mehr haben.

Aber ick hab noch wat … nämlich Durscht. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils.


Jerne, meine Lieben. Ick bin gleich da, ick hab den Nachschub schon anjefangen … ihr wisst doch, dass ich beede noch aus die Augen lasse…

Der berühmte Bischof Mixa hat die Manager uffjefordert, sich ehrenamtlich in soziale Organisationen zu engagieren.

Da wern sich die Vereine vor Anfragen bestimmt nich mehr retten können … Ackermann verteilt Essenstüten inne Tafel … und nebenan schenkt der Obermann vonne Telcom Suppe in Schüsseln ein … und Maybrit Illner lächelt dazu … dit kann ick mir allet jut vorstelln.

So, ihr beede … ick bin schon da. Prösterchen.

Prösterchen … ick hab jehört, dass drei Millionen Rentner wahrscheinlich Steuern nachzahlen müssen. Die ersten Bescheide sind schon raus … na, die wern sich freun.

Denn is ja die anjekündigte Rentenerhöhung gleich wieder weg.

Ick denke mal, die wird wohl kaum ausreichen. Die meisten Rentner ham ja janich jewusst, dasse seit drei Jahren überhaupt ne Steuererklärung machen müssen. Die falln jetz aus alle Wolken, wenn se vom Finanzamt Post kriejen…

Walther, sei nich sauer, aber ick muss vor Pfingsten noch schnell wat einkoofen. Mein Martin wird zu Hause schon warten. Thorsten, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Ick zahle ooch, Thorsten. Aber morjen kommste doch trotz Pfingsten ooch … oder?

Da kannste dir aber druff verlassen… Pfingsten is doch erst am Sonntag und Montag … aber uff zwee Pils könn wir uns trotzdem treffen.

Ick krieje von jedem 3 Euro 40 … von der Summe träume ick fast jede Nacht … inne Nachrichten ham se übrijens grade jemeldet, dass Magna und die Opel-Mutter GM wieder mitnander reden ... ihr interessiert euch doch für sone Nachrichten...



Ja, dit is richtig ... aber wenn die Nachrichten vorbei sind, denn kann dit schon wieder janz anders sein ... na, wir werden dit ja bald janz jenau wissen...










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Donnerstag, 28. Mai 2009

Emmy & Walther (100), Alles geht aufs Haus!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Grüß dir, Susan. Ick hätte jerne een Küsschen, een Pils und zwee Blumenvasen.

Hallo, Walther, Küsschen kommt sofort … mein Jott, wat schleppst du denn da an Blumensträuße mit dir rum? Wen willst du denn beglücken?

Die Sträuße sind für dir und für Emmy.

Und womit ham wir die verdient?

Ick grüße euch beede. Susan, een Pils bitte und zwee Blumenvasen brauche ick.

Mein Jott, wat is denn heute hier los? Jibt dit wat zu feiern?

Na logisch, wir treffen uns heute hier dit 100ste Mal … ohne Unterbrechung. Und dit muss doch jefeiert werden. Susan, mach mal bitte noch zwee Kräuter mit fertig. Ick zahle heute alles.

Nee, nee, wenn ihr heute dit 100ste Mal hier seid, denn jeht alles uffs Haus. Ihr seid von mir einjeladen.

Dit is aber lieb von dir … daruff stoßen wir an, sowie wir wat zu trinken haben. Jetz verteile ick erst mal Blumen. Der Strauß is für dir, Emmy…



…und der für dir, Susan.



Denn schließe ick mir gleich an … een Strauß für dir, Walther…



…und der hier für Susan.



Danke, dass ihr uns hier inne S-Bahn so lange ertragen habt … und dit ohne Monatskarte.

Und janz toll wäre dit, wenn die andern Stammjäste sich in unser Jästebuch eintragen … einfach oben unsere Adresse anklicken … und hinten rechts inne Leiste dit Jästebuch öffnen, dit wäre großartig … jeder, der sich da heute rinschreibt, der kriegt von mir een virtuellet Küsschen … mehr jeht leider nich … so, hier sind erstmal vier Blumenvasen und eure Pils sowie zwee Kräuter.

Prösterchen, Susan, Prösterchen Emmy. So, nu nach diese Gratuliererei wolln wir aber mal zu die eijentlichen Themen überjehn. Unsere Fußball-Nationalmannschaft wurde jestern nach ihre Landung in China noch im Flugzeug uff Schweinegrippe jetestet.

Dit is ja keen Wunder, wenn eener Schweinsteiger heißt …da sind doch bei die Chinesen alle Alarmglocken anjejangen … da reist eener mit, der uff Schweine steigt … da muss man doch untersuchen … dit kann ick verstehen.

Und Opel wurde jestern von Jenerel Motors praktisch entlassen … die ham ihre Patente zurückjekriegt und die Freiheit, mit alle Opel-Werke in Europa zu machen, wat se wolln. Die Amis bleiben zwar noch beteiligt, aber Opel kann nu frei agieren.

Dit hat sich aber über Nach schon wieder grundlejend jeändert. Der Opel-Krisen-Jipfel inne Nach im Kanzlerinnenamt is praktisch jescheitert. Jenerel Motors will nu noch 300 Millionen Euro vonne Rejierung. Also, ick sehe da zur Zeit überhauptnich mehr durch. Unser zu Juttenberg…

…der mit die ville Vornamen?...

…jenau der, der hat heute früh im Fernsehen jesagt, dasser sehr enttäuscht is, und dasser jetz erst mal zwee Stunden schlafen jeht. Mehr is nich drinne. Susan, mach mal bitte noch zwee Pils und zwee Kräuter … dit jeht ja heute allet uffs Haus.



So is dit, Emmy. Aber dit jeht nich unendlich … dit is jetz die letzte Runde, die ick übernehmen. Mehr kann ick nich verantworten. Wir müssen ja ooch von irjendwat leben.

Ick war jestern mit meine Olle im Admiralspalast anne Friedrichstraße, da is Volker Pispers uffjetreten, der Kabarettist. Meine Olle hatte een feuchten Zwickel und ick hab mir ewig die Augen trocken jerieben. Mensch, war der wieder jut.

Macht der nich politischet Kabarrett?

Jenau so is dit. Und dit Schlimme is ja, dass allet, wat der da erzählt, wirklich wahr is. Und dit is eijentlich janich zum Lachen … aber so, wie der die grausige Wahrheit schildert und zusammenfasst … da kannste dir nur noch ausschütten und wegschmeißen vor Lachen gleichzeitig. Der müsste eenmal im Monat im Bundestag ufftreten, bei Anwesenheitspflicht aller Abjeordneten, damit die sich anhörn müssen, wat se da eijentlich Tag für Tag anrichten…

Momentchen … ick bringe nur kurz eure Bestellung. Prösterchen … und lasst dit euch schmecken.

Machen wir, Prost Susan, Prost Walther. Stiftung Warentest hat ermittelt, dass im meisten Vanilleeis ja keene Vanille drin is. Dit is wie mit dem Käse, wo ooch keen Käse drinne is. Allet Beschiss … wat de isst oder trinkst … is fast immer wat anderes als de denkst…

Und Ökotest hat ermittelt, dass unsere Nudossi-Chreme der beste Nougat-Uffstrich is. Frei nach dem Slogan köstlich ohne k…

Komm, Walther, lass uns noch mal anstoßen … und denn muss ick aber langsam los. Und verjesse deine Blumen nich, wenn de jehst.

Nee, uff keen Fall. Hoffentlich gloobt mir mein Olle, dass ick die von dir jeschenkt jekriegt habe … also, dass dit meine Blumen sind.

Und heute Abend kiecken wir mal ins Jästebuch vonne S-Bahn, ob sich da noch irjendeener vonne Nebentische einjetragen hat. Sonst könn wir dit nämlich ooch sein lassen, mit die täglichen Treffen. Dit kostet ja schließlich ooch ne janze Menge Jeld…

Emmy, jetz hör aber uff. Ick komme doch nich wejen Jeld hierher … sondern, weil ick mir mit dir immer so schön unterhalten kann. Übrijens: Meine Katze Mietzi von Fleischer hat heute Jeburtstag … die is 13 Jahre alt jeworden. Der werde ick erst mal die Blumen hinstellen … die kaut immer so jerne an dit Grünzeug…





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Mittwoch, 27. Mai 2009

Emmy & Walther (99), Sixt erhöht Preise

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
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Ach, die schöne Chefin jibt sich die Ehre. Grüß dir, Marlies, ick hätte jerne een Pils … und een Küsschen … wenn’s recht is.

Is recht, komm her, Walther … Pils dauert aber noch n Moment.

Mach dir keen Stress, Marlies, ick hab noch n bisschen Zeit…

Na, denn is ja jut. Soll ick für Emmy ooch schon een Pils vorbereiten?

Ja, mach mal, ick übernehme die volle Verantwortung … wat dit Finanzielle betrifft.

Da hält sich ja dein Risiko in Grenzen.

Dit denke ick mal ooch.

Und … hatteste een schönen Tag heute?

Wie immer, dit jab nüscht besonderet. Dit is jeden Tag dit selbe … und wat ick nich schaffe, bleibt eben liejen bis morjen.

Ick grüße euch, meinen Lieben. Een Pils bitte, Marlies.

Is schon fertig. Walther hat für dir schon mitbestellt. So … denn serviere ick dit ooch mal gleich. Prösterchen.

Zum Wohl, Marlies, zum Wohl, Emmy. Heute soll ja nu die Entscheidung über Opel fallen … also, wer da einsteijen soll.

Na ja, unsere Rejierung will entscheiden, wen se jerne hätte und mit Staatsknete uff die Beene hilft. Aber soweit ick wees, fällt die eijentliche Entscheidung inne USA, denn Opel is ja nu noch immer ne Tochter von Jenerel Motors.

Und die Opel-Betriebsräte sind jejen Fiat, die hätten lieber Magna … wenn se sich een aussuchen könnten. Ick denke mal, dass wir dit heute noch inne Nachrichten hören, wie sich unsere Rejierung die Zukunft von Opel wünscht und vorstellt. Der zu Juttenberg…

…der mit die ville Vornamen?...

…jenau der, der wird sich dit nich nehmen lassen, dit Erjebnis über die Opelentscheidung höchstpersönlich zu verkünden.

Meinste nich, dass sich die Merkel dit vorbehält?

Wees ick nich … wir werns ja sehen und hören…

Mietwagen werden übrijens ooch teurer. Sixt will die Preise kräftig anheben.

Hör mir uff mit Sixt. Da hatten wir eenmal in Italien jemietet … nie wieder. Die ham mir ne Abrechnung uff italienisch jeschickt, die hatte aber ooch nich dit jeringste mit dem Anjebot zu tun. Und die ham weder uff Briefe noch uff E-Mails reagiert … die ham sich praktisch tot jestellt. Ick hab dreimal so ville bezahlt wie jedacht.

Und warum haste dit jemacht?

Na, du bist jut. Die wolln deine Kartennummer haben und buchen dit gleich ab … die Rechnung kriste anschließend präsentiert … und denn hörste von die nüscht mehr. Marlies, mach mal bitte noch zwee Pils.


Aber jerne doch … für dir mache ick doch fast allet…

Dit hört sich ja jut an. Aber im Moment reichen erst mal zwee Pils. Über janz Deutschland hat dit ja jestern richtig jekracht. Dit warn janz schöne Unwetter überall. Selbst hier über Berlin-Kaulsdorf hat dit sich richtig aujeschüttet.

Ja, dit hat riesengroße Hagelkörner jejeben, Sturm ohne Ende … een Zug ist entgleist … zig Büme hat dit aus die Erde jehaun … war janz schön schlimm überall. Aber janz so dicke ham wir ja zum Glüch nich abjekriegt.

Janz dicke kriegt dit jetz aber die CDU ab … ausjerechnet von ihrn Koalitionspartner SPD. Der Steinmeier hat jestern öffentlich jeäußert, dass jejen die CDU een uffjeschäuchter Hühnerhaufen ne jeschlossene Formation is. Dit hat der wörtlich jesagt.

Der Peter Struck vonne SPD hat erklärt, dass er die Neese voll hat vonne Große Koalition … dit is nur noch ne Quälerei … hatter jesagt.

Momentchen bitte, ick muss mal kurz mit zwee Pils störn. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prösterchen, uff dir, Marlies. Weeste, Emmy, wenn unsere Wahl im September keen klaret Erjebnis bringt … und die beede wieder ne Große Koalition bilden müssen, um überhaupt rejieren zu können, denn jeht dit janze Theater ooch noch weiter. Na, denn Prost … quatsch, wir ham ja schon anjestoßen.

Von Obama is jestern dit erste Jepäck in Dresden anjekommen … für sein Besuch am 4. Juni. Da is ne Transportmaschine mit zwee Riesen-Container jelandet … und keener wees, wat drinne is. Wahrscheinlich nich die Abendkleider von Michelle.

Die Sicherheitsdienste schleichen da ooch schon seit letzten Montag durch die Stadt. Die Anwohner von da, wo Obama mit seine Frau vorbei looft, sind schon jetz relativ jenervt.

Und Norkorea hat Südkorea jetz mit Krieg jedroht. Die spieln da völlig verrückt. Aber, wie ooch immer, Walther, ick muss langsam los. Marlies, mach mal bitte meine Rechnung.

Ick zahle denn ooch gleich mein Schatz, mach mal meinen Zettel bitte mit fertig.




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Dienstag, 26. Mai 2009

Emmy & Walther (98), Unwetter über Deutschland

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Ach, heute sorgt Peter mal wieder für frische Jetränke. Denn mach mir mal gleich een Pils, mein Lieber.

Aber jerne doch. Wie kommt dit denn, dass du heute vor Walther hier bist?

Dit musste ihn fragen und nich mir. Vielleicht is er noch wat einkoofen … oder so.

Ach, da kommt Walther grade anjedackelt. Denn mach ick mal gleich noch een Pils mit fertig…

Ick grüße euch, ihr beede. Mach mir mal n Pils, Peter. Wie kommt dit denn, dass du heute schon da bist, Emmy?

Ick hab eene Bahn eher jeschafft. Also, besser jesagt, die Bahn hatte Verspätung.

Dein Pils is schon in Arbeit, Walther.

Na, denn is ja jut, denn hätten wir dit ja ooch jeklärt. Die Bauern jestern ham ja in Berlin doch mehr Stau anjerichtet, als jedacht. Rund um die Siegessäule jing janüscht mehr. Überall ham Trecker jeparkt … ohne Parkschein, versteht sich.

Und die Aigner, wat unsere Landwirtschaftsministerin is, die hat da verkündet, dass die Steuer uff landwirtschaftlichen Diesel jesenkt wird. Aber dit reicht die Bauern nich … die ham jesagt, dasse jejenüber die Nachbarländer noch immer strak benachteilgt sind.

Ick muss mal kurz störn … ick hätte zwee Pils für euch. Lasst dit euch schmecken.

Dit machen wir. Prösterchen. Nordkorea hat jestern wieder een Atombombentest jemacht. Die müssen da doch wat am Kopp haben … dit Volk leidet Hunger, lebt in Armut, muss Jubelfeiern veranstalten … und die Rejierung macht een uff dicke Hose.

Da ham sich ja jestern alle Länder drüber uffjeregt. Obama will die Atomwaffen abschaffen, und Nordkorea rüstet uff. Da kannste doch nur mitn Kopp schütteln. Und heute hat Nordkorea gleich noch zwee Raketentests hinterherjeschickt … mit schöne Grüße an die Welt…

Unsere Merkel hat jestern ooch wieder ne große Rede jehalten. Die hat uff ne Wahlveranstaltung in Bremerhaven verkündet, dass die Rejierung nich die Banken jerettet hat, sondern den Zusammenbruch der jesamten deutschen Wirtschaft verhinderte.

Dit sind ja wirklich große Worte, und darüber wern sich vor allem die freuen, die arbeitslos sind oder wejen Kurzarbeit zu Hause sitzen. Weeste, die Merkel soll doch mal die beim Namen nennen, die uns dit allet einjebrockt haben.

Dit kannste nu aber wirklich nich verlangen, dass eener für sein Versagen und seine Jeldjier denn ooch noch Verantwortung übernimmt. Wenn ick mir überleje, wie hoch Porsche mit seine VW-Übernahme trotz Wirtschaftskrise jepokert hat … und wie der Wedekind uff die Schnauze jefalln is … und jetz wees er kaum noch, wie er die Kredite bedienen soll, die Porsche uffjenommen hat … denn müsste da doch endlich mal eener dazwischen haun.

Die sind doch alle wie entfesselt und von Sinnen, wenn die irjendwo Jeld riechen. Denk doch mal an die Schaeffler und ihre Übernahme von Continental … dit is doch allet ja nich mehr zum Lachen. Peter, mach mal noch zwee Pils für uns.



Jeht klar … ick bin schon dabei. Wenn ihr mir drei Minuten jebt, denn bin ick gleich bei euch.

Mach janz in Ruhe, Peter, n bisschen Zeit ham wir noch.

Die Kita-Streiks sind jetz ooch vom Westen im Osten anjekommen. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen warn heute viele Kitas dicht. Die Leute wolln bessere Arbeitsbedingungen und mehr Jeld … is bestimmt ooch berechtigt.

Die Unwetter ziehn ja ooch von West nach Ost. Wo jetz noch die Sonne scheint, kann dit in Kürze krachen, blitzen, donnern und jießen wie aus Kannen.

Ick muss noch mal störn, weil ick zwee frische Jetränke für euch habe. Prösterchen.

Prösterchen. In der Nähe von Celle ham se een 14-jährigen jefunden, der hatte 4,9 Promille Alkohol im Blut … der hat drei Flaschen Schnaps uff ex jetrunken … und seine Mutter war überrascht…

Dit kann ick mir vorstelln, dass die überrascht war. Dit wird immer schlimmer mit die Sauferei von die Jugendlichen. Dit verjeht ja keen Wochenende mehr, wo nich welche inne Klinik einjeliefert werden, die hackevoll sind … und mit 14 war der ja schon relativ alt … ick hab schon von 12-jährige jelesen, die se komplett besoffen inne Klinik einjeliefert ham. Unsere Jugend is unsere Zukunft … heißt dit ja immer.

Ick hab inne Nachrichten jehört, dass bei dem Chip-Hersteller Qimonda, dit is wohl ne Tochter von Infineon, nu wahrscheinlich ooch die Lichter ausjehn … zumindest in Dresden. Een chinesischer Investor, der da einsteijen wollte, hat sich nämlich zurückjezogen … warum ooch immer.

Ja, dit stimmt. Ick werde mir jetz ooch langsam zurückziehen. Peter, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Ick zahle denn ooch gleich, Peter.

Mein Jott, könnte ihr beede nich ooch mal wat jetrennt machen…? Ick krieje von jedem 3 Euro 40.




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Montag, 25. Mai 2009

Emmy & Walther (97), Trecker parken Berlin zu

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Ach, Thorsten … schön, dir zu sehen … een Pils hätte ick jerne.

Grüß dir Walther … schade, dass de mir gleich mit ne Lüge begrüßt.

Wie meinste denn ditte?

Du hast jesagt: Schön, dir zu sehen. Du würdest hier doch ville lieber Marlies oder Susan sehn.

Quatsch … mir is dit ejal, wer mein Bier zappt … Hauptsache dit Glas is übern Eichstrich jefüllt … oder mindestens bis dahin.

Ick grüße euch beede … Thorsten, mach mal bitte een Pils.

Aber jerne doch.

Und, Walther, wie war dein Start in die Woche?

Wie immer. Keener hat übert Wochenende meine Akten vom Schreibtisch abjearbeitet. Da musste ick also wieder selber ran.

Um meine Aktenberje hat sich ooch wieder keener jekümmert. Dit is jeden Montag dit selbe … wat am Freitag noch nich fertig war, liegt Montag immer noch da.

Momentchen bitte. Ick hab hier zwee Jetränke für euch. Sehr zum Wohle.

Prösterchen Thorsten, Prösterchen Walther. Arcandor hat jetz ooch Staatshilfe beantragt. Sonst machen se Karstadt dicht … also die Warenhäuser … ham se jesagt.

Ick denke, die wollten sich mit Kaufhof vereinigen? … Weeste, die Konzerne wolln jetz alle Kohle vom Staat. Für mir hört sich dit langsam an wie Geiselnahme mit Lösejelderpressung. Dit jeht doch durch alle Branchen und Bereiche. Und wir müssen dit allet bezahln.

So is dit, Walther. Nächsten Freitag wolln die Karstadt-Mitarbeiter uff die Straße jehn … und ville Kunden ooch. Und der Karstadt-Chef hat jesagt, dass die Innenstädte im janzen Land veröden, wenn Karstadt verschwindet. Dit Zusammenjehn mit Kaufhof bringt ooch nüscht … ohne Jeld vom Staat, also von uns, klappt dit nich.

Emmy, dit is wirklich wien Witz. Wenn der Staat überall mit einsteigt, denn ham wir bald wieder Sozialismus. Denn jehörn alle Unternehmen wieder dem Volk. Ick hab dit ja schon immer vermutet, dass die Merkel een Parteiuftrag hat … also von früher … und den erfüllt se jetz…

Die Karriere von Bauer Heinrich is am Ende.

Wer issn ditte?

Na, der von Bauer sucht Frau, der dit Schäferlied jesungen hat und damit in alle Diskos uffjetreten is. Jut, der issn bisschen doof, aber der wurde trotzdem zum Star uffjebaut. Und die Weiber ham jekreischt, wenn der irjendwo hinkam.

Na jut, dit hat nüscht zu sagen. Die Weiber kreischen ooch, wenn dit Sandmännchen irjendwo ufftaucht. Dit is ja heute schon so, dass jeder, der eenmal im Fernsehn zu sehn war, een Star is. Dit jibt ja nur noch Stars.

Thorsten, bereite mal noch zwee kühle Jetränke für uns beede vor.



Aber jerne doch. Und wie ick euch kenne, zahlt ihr denn aber ooch gleich.

Dit könnte sein, dass dit so kommt. Heute demonstrieren ja nu die Bauern in Berlin. Die wolln den Verkehr mit ihre Trecker lahm lejen.

Na, ob dit überhaupt eener merkt? In Berlin is doch immer Stau … den janzen Tag über … nachts jehts ja, da kommt man janz jut durch.

Der berühmte Professor Sinn…

…der immer Un-Sinn redet und schreibt…

…ja, der Chef vom Ifo-Institut für Wirtschaft, der hat verkündet, dass sich die Wirtschaft langsam stabilisiert. Sein Jeschäftsklimaindex steigt jedenfalls.

Na, denn hatter bei Opel und Karstadt aber nich nachjefragt. Über Opel fällt diesen Mittwoch nu rejierungsseitig die Entscheidung. Ick bin mal jespannt, wie die Sache ausjeht.

Momentchen bitte … ick bringe zwee Pils für euch. Zum Wohle.

Prösterchen. VW erhöht mitten inne Krise die Preise … dit is natürlich ooch ne Möglichkeit, den Umsatz zu steijern. Na, mal sehn, wie dit bei die Kunden ankommt. Die entscheiden ja schließlich, wat se sich fürn Auto koofen…

Und die Arcandor-Aktie, wo wir vorhin schon von jesprochen haben, die is um 20 Prozent einjebrochen. Aber wichtig is, dass Professor Un-Sinn vermeldet, dass dit wieder uffwärts jeht mit die Wirtschaft.

Wie ooch immer, Walther, ick muss langsam los. Thorsten, mein Zettel bitte.

Ick zahle denn gleich mit, Thorsten.

Dit is jenau so, wie ick mir dit jedacht habe. Jeder trinkt zwee Pils, ihr blockiert den größten Tisch, den wir haben, und quatscht euch den Mund fusselig. Sone Jäste ham wir jerne … dit sind für jeden 3 Euro 40.





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Sonntag, 24. Mai 2009

Emmy & Walther (96), Onkel Dittmeyer gestorben

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Hallöchen Susan. Schön, dass de da bist. Een Pils hätte ick jerne.

Grüß dir, Walther. Weiter nüscht … nur Pils?

Na ja, wenn noch n Küsschen da is, denn nehme ick dit natürlich ooch.

Komm her, mein Kleener … und jetz setz dir hin.

Ick grüße euch … machste mir gleich een Pils mit, Susan?

Aber sicher doch, Emmy. Is keen Problem, für euch beede ham wir immer jenug uff Lager.

Na, da bin ick ja froh. Mit die Wiederwahl von dem Köhler ham se sich ja jestern kaum noch einjekriegt.

Is nu seine zweete Amtszeit … und die letzte. Mehr jeht nich, es sei denn, die ändern dafür dit Grundjesetz. Also 2014 hat Gesine Schwan nu ne echte Chance.

Meinste, dass die Frisur bis dahin hält? Is ja ooch ejal … jedenfalls lief dit ja mit Köhler in alle Programme ruff und runter. Und seine Frau hat der noch im Plenarsaal im Bundestag ne Liebeserklärung jemacht. Der hat wörtlich jesagt: Eva-Luise … jede Stunde mit dir is een Jeschenk.

Und jedacht hat er: Jede Stunde ohne dir is een Jewinn…

Mein Jott … bist du unromantisch.

Momentchen bitte, ick hätte hier zwee Pils für euch. Sehr zum Wohle.

Prösterchen. Und denn ham se jezeigt, dass Köhler mit Eva-Luise zum Bürjerfest vom Reichstag zum Brandenburger Tor jeloofen is … dit sind mindesten 500 Meter.

Mensch, Emmy, wat kieckst du denn für Sender?

Na, janz normale…

Also, inne Tagesschau hab ick nich jesehn, dass Köhler seine Olle im Bundestag ne Liebeserklärung jemacht hat und ooch nich, dasser zum Volksfest jeloofen is.

Fiat hat jestern sein Anjebot für Opel nachjebessert. Die wolln jetz n höheret finanziellet Risiko übernehmen … mit Eigenkapital.

So, wie Porsche bei seine anjebliche VW-Übernahme. Die Wahrheit is, dass Porsche im März dieses Jahres praktisch Pleite war … die standen kurz vor die Insolvenz … die ham sich jerettet mit een Kredit von VW über 700 Millionen. Wenn de dit allet hörst, denn biste doch fassungslos. Die janze Wirtschaft is sowat von verkommen, dit is nich mehr zum Aushalten.

Aber der Bundespräsident liebt seine Frau … da jeht einem doch dit Herz uff. Präsidiale Liebe in sone Zeiten … dit is doch wie im Märchen, Walther. Komm, lass uns noch een Pils trinken. Susan, wir nehm noch mal zwee Kaltjetränke.


Du denkst an zwee frische Pils, Emmy?

Na logisch. Bring uns bloß nich zwee Glas Milch. Unser zu Juttenberg…

…der, mit die ville Vornamen?...

…jenau der, der hat alle Übernahmenkonzepte für Opel abjelehnt und um Nachbesserung jebeten. Außerdem hat er jesagt, dass ne jeordnete Insolvenz für Opel dit beste wäre.

Der Opel-Betriebsrat warnt vor Unterbietungswettbewerbe bei die Anjebote. Die ham jesagt, dass ne Job-Garantie für zwee Tage nich weiterhilft, die muss schon für zwee Jahre jejeben werden … oder für länger.

Momentchen bitte, ick muss kurz servieren. Zwee Pils für euch … und Prösterchen.

Prösterchen. Onkel Dittmeyer is jestorben … der Saftfritze.

Is dit der, der immer jesagt hat, dasser mit sein juten Namen dafür steht?

Nee, dit is der Chef von Hipp, also der mit dem juten Namen. Der Dittmeyer hat Valensina erfunden, denn hatter die Marke verkooft, denn hatter se zurückjekooft … und denn isser Pleite jejangen. Und nu isser tot.

Na jut, tot wäre der ooch, wenn er nich Pleite jejangen wäre … wir müssen ja alle irjendwann mal abtreten … dit is eben so…

Haste jehört, wat der Struck vonne SPD von sich jejeben hat? Der hat jesagt, dass unser Bundespräsident Köhler jetz frei Schnauze … also, so unjefähr jedenfalls hat der Struck dit jesagt … agieren kann, weil er nich mehr uff die Stimmen vonne CDU und FDP anjewiesen is … der kann ja nich mehr wiederjewählt werden, wie du vorhin richtig anjemerkt hast.

Weeste, Emmy, der Struck und alle andern reden ooch viel, wenn der Tag lang is. Und die reden ooch viel Scheiße … so is dit. Beim Presseclub inne ARD saßen heute ooch keene Journalisten, sondern der Schönenborn…

…ach, der sieht so jut aus…

…ja, dit is son Schwiejermuttertyp, der Schönenborn saß da also mit die Spitzenkandidaten für die Europa-Wahl … und die ham sich da wieder richtig ausjelebt … die Koch-Mehrin…

…dit is die, die immer schwanger is und zwischendurch in Europa mitrejiert … sone Blonde, die aussieht, als wenn se sich hochjeschlafen hätte inne FDP…

…dit kann und will ick nich beurteilen … ick wees nur, dass die zurzeit uff alle Sender rumsitzt, denn war der Byski da vonne Linke … der Schulz vonne SPD …

…hör uff, die interessieren mir alle nich. Und außerdem muss ick langsam los. Susan, mach mal bitte meine Rechnung.

Ick zahle ooch, mein Engel … mach bitte mein Zettel gleich mit.






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Samstag, 23. Mai 2009

Emmy & Walther (95), Köhler bleibt Bundespräsident

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Ach, die schöne Chefin schiebt heute höchst persönlich Dienst. Ick hätte jerne een Küsschen und een Pils.

Dit kann ick beedet einrichten … so, dit war die Begrüßung, jetz mach ick dein Pils.

Ick grüße euch beede. Mach mal n Pils, Marlies, ick hab Durscht.

Aber jerne doch, Emmy. Setz dir zu dein Walther … ick bin gleich mit frische Jetränke bei euch.

Mach janz in Ruhe, Marlies, nich, dass de Schweißflecke unter die Arme hast in deine schicke Klamotten…

Walther, sowat sagt man doch nich zu jestandene Frau…

Lass mal, Emmy, ick wees schon, wie Walther dit meint … also ick als jestandene Frau … wie de dit so nett formuliert hast.

Ick meine dit janz lieb, Marlies. Der US-Senat hat am Donnerstag 91 Milliarden für Kriegseinsätze beschlossen, vor allem im Irak und in Afghanistan.

Und die 80 Millionen, die Obama für die Schließung von Guantanamo jefordert hat, die wurden abjelehnt.

Ob sich an die US-Politik wirklich wat ändern wird, da bin ick mir janich mehr so sicher. Na ja, die Zeit wird dit ja zeijen…

Ick muss mal kurz störn mit frische Jetränke. Prösterchen für euch beede.

Prösterchen, Marlies, Prösterchen, Walther. Weeste, von Krieg im Irak und in Afghanistan kann man eijentlich janich sprechen. Da jibt dit keene Bataillone oder Armeen, die sich jejenüberstehn, keene Fronten, keene Stoßverbände und keene rückwärtijen Dienste … da fehlt eijentlich allet, wat die Offiziere uff ihre Schulen jelernt haben. Die Feinde tragen nich mal Uniform … die könnse also janich erkennen.

Jenau dit is dit Problem von die Amis und die andern Soldaten, die da überall stationiert sind. Die sehn ihrn Feind nich. Und wenn se ihn sehn, denn isset zu spät, weil se zusammen mit ihm inne Luft fliejen. Und ick sage dir, die kriejen dit da ooch in hundert Jahre nich in Griff, also nich in den Griff, den se jerne hätten…

Die USA wolln ihre Präsenz in Afghanistan sogar verdoppeln, also vonne Personalseite her.

Dit ändert nüscht daran, dasse da uff verlorenem Posten stehen. Irjendwie erinnert mir dit allet an Vietnam. Mit ihre Art Kriegsführung sind se damals ooch jämmerlich jescheitert … trotz Napalm, Entlaubungsmittel und so. Keene Armee der Welt is inne Lage, da wat auszurichten. Die Sowjets ham sich ja ooch völlig entnervt und mit schwere Verluste aus Afghanistan zurückjezogen … und die jehn da ooch nich mehr hin.

Die Bundespräsidentenwahl wirft jetz richtig ihre Schatten voraus. Vier Wahlmänner vonne NPD und DVU ham beantragt, dass ihr Kandidat Frank Rennicke öffentlich vorjestellt und jewürdigt wird. Dit is keen Witz, dit stimmt wirklich.

Ick wees, über meine Link-Liste Extra 3 anklicken … dit erste Fenster uffmachen, denn kannste dir den Typen ankiecken … und anhörn … und da erfährste ooch, wat der Führer höchstpersönlich von dem hält. Du lachst dir tot!

Die Bundespräsidentenwahl looft ja jetz noch, dit wird wohln paar Wahljänge jeben. Marlies, wenn de wat inne Nachrichten hörst, wer die Wahl jewonnen hat, denn sag mal Bescheid. Und mach uns bitte gleich noch zwee Pils.


Aber jerne doch. Und wejen die Wahl sage ick euch ooch Bescheid, obwohl mir dit schnurzpiepe is, wer da jewinnt…

Uns jeht dit ooch am Arsch vorbei … wir wolln dit ja nur interessehalber mal wissen, wer unser anjeblichet Staatsoberhaupt jeworden is. Man wees ja nie, wann man hier irjendwo een Fragebogen ausfüllen muss … nich, dass wir noch ausjebürget werden wejen Nichtwissen … drei deutsche Mitteljebirge würde ick ja noch zusammenkriejen.

Ick bediene dir ooch, wenn de staatenlos bist, Walther.

Du bist eben een echter Schatz, Marlies. Haste sonst noch wat neuet uff Lager, Emmy?

Dit Wetter soll ab morjen wieder bessern wern, vor allem ville wärmer. Na, ick bin mal jespannt.

Momentchen bitte, mitn neuen oder alten Bundespräsidenten kann ick noch nich dienen … aber mit zwee Pils.

Dit is uns ooch ville lieber … Prösterchen. Ick hab jelesen, dass uns een Sommer der Extreme bevorsteht. Also unglaubliche Hitze und gigantische Unwetter. Allet soll möglich sein dieset Jahr.

Weeste, Walther, die Meteorologen wissen ja nich mal jenau, wie dit Wetter morjen wird … die solln sich mal mit sone langfristigen Voraussagen zurückhalten.

Da haste ooch wieder Recht, Emmy, dit is ja unjefähr so, als würden se uns heute mitteilen, ob wir in Berlin weiße Weihnachten haben oder nich. Wir verlassen uns nur uff dit, wat wir sehen.

So is dit, Walther. Olle Dieter Bohlen hat die ARD anjeboten, nächstet Jahr den Grand-Prix-Sieg für Deutschland klarzumachen.

Mit Thomas Anders?

Dit wees ick nich. Vielleicht denkt der ja ooch an Kübelböck oder son andern Superstar. Und wenn nich jewonnen wird … denn jeht dit ab ins Dschungelcamp … Straflager mit Dirk Bach und die Zietlow … absolute Höchststrafe in Deutschland.

Wie ooch immer, Emmy, ick muss los. Marlies, mach mal bitte meine Rechnung.

Ick jeh gleich mit, Marlies … ick zahle ooch.

Dit macht für jeden 3 Euro 40. Bundespräsident is übrijens wieder Horst Köhler jeworden ... im ersten Wahljang.






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Freitag, 22. Mai 2009

Emmy & Walther (94), 60 Jahre Grundgesetz

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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Grüß dir, Peter. Mach mal bitte een Pils. Und … wie is der Herrentag jestern vorbei jejangen? War noch ne Schläjerei?

Sowat wirste hier nich erleben, Walther. Wir hatten richtig jute Stimmung bis zum Schluss. Nachts um einse hatten wir alle raus. Und … wie hast du jestern noch den Abend verbracht?

Von meine Olle jetrennt. War ja Herrentag. Sie hat die Topp-Models jekieckt und ick Phoenix. Die Jeschichte der Medici.

Mein Jott, für wat du dir allet interessierst…

Interessiert hat mir dit nich wirklich … aber letztlich mehr als diese Model-Kacke…

Tachchen, alle zusammen. Een Pils bitte … aber heute zahln wir wieder jetrennt.

Allet klar Emmy, setz dir mal schon zu Walther.

War noch allet jut jestern?

Normal … so wie immer … keene besonderen Vorkommnisse.

Haste jehört, dass der Westberliner Polizist, der den Benno Ohnesorg erschossen hat, Mitglied inne SED war und für die Stasi jearbeitet hat?

Ja, dit soll wohl erwiesen sein … wie ick hörte. Aber die ham, zumindest bisher, keene Beweise jefunden, dass dit een Ufftragsmord war. Dit bleibt also erst mal die offizielle Version, dass dit sone Art tragischer Arbeitsunfall war…

Momentchen, ick hätte hier erst mal zwee frisch jezapfte Pils für euch beede.

Prösterchen, heute noch een letztet Mal für dieset Jahr uff die Männer. Unsere Politiker feiern heute 60 Jahre Grundjesetz. Morjen is ja der eijentliche Tag, dass dit Grundjesetz vor 60 Jahre in Kraft trat. Und in Berlin machen se die halbe Stadt dicht, weil da jefeiert wird ... rund ums Brandenburger Tor.

Und morjen wähln se ooch den Bundespräsidenten. Die ham janz schön zu tun zwischen Herrentag und Wochenende.

Ick hab jelesen, dass von die entlassenen Guantanamo-Häftlinge jeder siebente wieder inne Terrororjanisation tätig is.

Dafür hab ick, rein menschlich, absolutet Verständnis. Die wurden da jahrelang jefoltert und jedemütigt … dit trägt ja nu nich grade zur Völkerverständijung bei. Ick kann mir absolut vorstelln, dass die uff die Amis ne Scheißwut ham. Also ick fasse dit mal so zusammen: Dit ham se dem Bush zu verdanken, dass die heute wieder oder vielleicht sojar erstmals inne Terrororjanisation aktiv sind.

Der Obama hat dit ja abjelehnt, Folterfotos und Verhörfotos von Guantanamo und ausm Irak und Afghanistan zu veröffentlichen, weil er Angst hat, dass dit zu antiamerikanische Jefühle und Reaktionen inne janze Welt führen könnte.

Wenn der dit schon so sagt, denn kannste dir ja vorstelln, wat uff die Fotos zu sehen is. Vielleicht isset wirklich besser so, wenn die keener zu sehen kriegt … aber eijentlich is mit seine Äußerung ja sowieso schon allet jesagt.

Peter, mach mal bitte noch zwee Pils für uns.



Aber jerne doch. Heute isset ja hier ville ruhiger als jestern, da jeht dit ooch schneller…

Mach janz in Ruhe, Peter, nich, dass de noch ins Schwitzen kommst. Anjeblich jibt dit jetz ooch een Interessenten aus China für Opel … hab ick jedenfalls jelesen…

Na, da hätten se denn ja een praktisch grenzenlosen Markt für ihre Autos. Aber als Favorit wird wohl zurzeit Magna jehandelt. Und die ham russische Finanzinvestoren inne Hinterhand. Aber ejal, wer Opel übernimmt … Arbeitsplätze kostet dit uff jeden Fall … dit ham alle Interessenten verkündet.

Ick muss noch mal kurz störn … wejen Lieferung von Nachschub. Bitteschön, zwee Pils für euch.

Prösterchen. Die Bauern planen für Montag ne Groß-Demo in Berlin. Die wollen Subventionen haben.

Na, wenn die mit ihre Trecker durch die Stadt ziehn, denn wird ja wieder mächtig wat los sein. An sone Tage wünsche ick mir immer, dass die Rejierung in Bonn jeblieben wäre…

Isse aber nich. Soviel steht nu schon mal fest. Kaufhof und Karstadt wolln fusionieren … ick bin mal jespannt, wat dabei rauskommt.

Wahrscheinlich Kaufstadt.

Und Arbeitsplätze soll dit ooch kosten. Janze Warenhäuser solln jeschlossen werden, wenn dit dazu kommt. Ob wir irjendwann wieder jute Nachrichten hörn?

Is mir relativ ejal, Hauptsache, unsere Kneipe bleibt jeöffnet. Aber ick muss langsam los, Emmy. Peter, mach mal bitte mein Zettel fertig.

Jeht klar, Walther … für dir ooch gleich, Emmy? Ihr jeht ja meist zusammen.

Ja, Peter. Ick muss los, is ja morjen wieder Wochenende, und da muss ick mit mein Martin noch kurz einkoofen jehn…

Ick bin sofort bei euch.




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Donnerstag, 21. Mai 2009

Emmy & Walther (93), Herrentag total

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

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Fon: (030) 5627003






Tatsächlich … dit komplette Team is heute vor Ort. Ick wees janich, bei wem ick bestelln soll …



Küsschen bestellste bei die Mädels und Pils bei uns … is doch janz einfach.




Komm erst mal her, mein Kleener … Glückwunsch zum Herrentag.








Von mir kriste ooch gleich n Küsschen. Und n Freibier … weil Herrentag is.

Mein Jott, ick gloobe, heute bleibe ick länger. Dit is ja ne Stimmung hier, dit macht ja richtig Spaß.

Tachchen alle zusammen, een Pils bitte und zwee Kräuter … jeht heute allet uff mein Zettel, ooch dit, wat Walther trinkt … weil Herrentag is, Glückwunsch, mein Lieber.

Danke dir, meine Liebe. Da kommst heute aber jut bei weg, die schöne Chefin hat mir grade zum Freibier einjeladen.

Na, wie ick dir kenne, trinkste doch noch eens … oder heute ooch mal zwee. Und die zahl icke denn.

Moment mal bitte, ick möchte servieren … zwee Pils und zwee Kräuter … Prösterchen.

Prösterchen Susan, Prösterchen Emmy … Prösterchen an alle.

Sagt mal, wenn hier richtig voll is, kann ick euch denn noch zwee Fremde mit an Tisch setzen?

Keen Problem, Susan … aber denn such mal bitte zwee junge, knackige aus, die noch nich hackevoll sind.

Haste jehört, dass die Nasa een Deutschen ausjesucht hat, den se 2013 uffn Mond schießen wolln?

Een bloß? Da könnte ick noch n paar A-4-Seiten mit Namen druff nachliefern … wat denkste, wer mir da allet einfällt…

Jeht aber nich, jeht nur eener … der heißt Alexander Gerst und is Physiker.

Also, eene Physikerin könnte der aber ruhig mitnehm … Hertie macht ja nu bis zum Sommer alle 54 Kaufhäuser in Deutschland dicht. Aus, Ende, Feierabend … nach über 100 Jahre. Die ham zwee Weltkrieje überlebt, die Weltwirtschaftskrise inne 20er Jahre … aber die jetzije nich.

Früher warn se ja ooch een Familienunternehmen … und heute jehört Hertie eenem britischen Finanzinvestor.

Irjendeener hat jestern im Fernsehen jesagt, dass Kaufhäuser nich mehr inne heutige Zeit passen. Der Trend jeht zu Centern. Davon ham wa ja in Berlin nu langsam jenug.

Mir is dit ejal, ick jehe weder in Kaufhäuser noch in Center, meine Sachen bringt mir meine Olle mit. Macht mal irjend jemand von euch noch zwee Pils? Und zwee Kräuter nehm wir ooch noch … jeht allet uff Emmys Zettel.


Keen Problem. Aber jetz wird’s voll, jetz muss ick mal zwee Fremde mit bei euch an Tisch setzen ... Die beeden Herrschaften nehmen bitte ausnahmsweise am Stammtisch Platz.

Oh wat für ne Ehre … und denn sitzt da ooch noch ne Olle mit am Tisch … und dit zu Herrentag … Wenn im Mai die Blumen blühn, und die Weiber Fressen ziehn … denn is Herrentag, ja denn is Herrentag im Mai. Chef, mach mal zwee große Pil und zwee Doppelte Korn.

Nu passt mal uff, ihr zwee Kasperköppe, ihr könnt jerne hier sitzen und eure Jetränke hinterschütten … aber die Köppe bleiben zu … jedenfalls in unsere Richtung.

Ja, ja, is ja schon jut … flörte mit deine Olle … wir feiern lieber Herrentag.

Zwee Pils noch mal und zwee Kräuter. Prösterchen, ihr beede, sehr zum Wohle.

Prösterchen, Susan. Prösterchen, Walther. Der Chef von Shell hat jestern verkündet, dass die hohen Spritpreise vor die lange Wochenende reiner Zufall sind.

Dass die Spritbosse sich mit sone Scheiße ooch noch inne Öffentlichkeit traun, dit is ne Frechheit, ne absolute Frechheit. Die Rohölpreise sind letzten Montag grade wieder jefalln … und Mittwoch wird der Sprit teurer … die jehörn einjesperrt … in eene Zelle zusammen mit die Bankenbosse und die Politiker … die lüjen alle, dass sich die Balken biegen. Und wir müssen dit alles ausbaden…

Reg dir nich so uff, Walther … heute, an dein Ehrentag. Unsere Merkel is heute nach Bayern jereist, die trifft sich da mit Milchbauern, um mit die über die Milchpreise und andere Sorjen zu sprechen.

Na, denn kann ja der Professor Sauer, wat ihr Mann is, heute janz in Ruhe uff Tour jehn.

Ick hab jesagt, der Kopp von euch beede bleibt zu. Redet ihr über euer Zeug und wir klären hier unsere Probleme alleene. Außerdem könnt ihr mir nich einfach meine Gags wegnehmen … wo kommen wir denn da hin?

Nimmste noch n Pils, Walther?

Jut, weil Herrentag is, aber nur noch eens.

Nee, nee, ick will ja ooch noch eens trinken. Macht ihr für uns bitte noch zwee Pils?



Aber jerne doch. Dit dauert abern Moment, ick muss erst mal Gläser spüln. Dass dit heute voll wird, war klar … aber mit so ville Jäste ham wir alle nich jerechnet.

Mach mal janz in Ruhe, Marlies. Inne Ruhe liegt die Kraft. Der Westerwelle hat jestern bei ne Wahlkampfveranstaltung in Rostock n Ei an Kopp jekriegt … Absender unbekannt.

Dit hab ick schon immer jesagt, dass der n Ei uffn Kopp hat. Dit kann janich anders sein bei den sein Rumjeplapper vor jede Wahl. Unser zu Juttenberg…

…der mit die ville Vornamen?...

…jenau der, der war jestern 100 Tage im Amt. Und inne Presse stand, dass sich seine Bilanz sehen lassen kann. Ick möchte mal wissen, wat der eijentlich bisher wirklich jeleistet hat? Mir fällt da einfach nüscht ein. Jut, der hat in ville Talk-Runden jesessen, klug jeredet, jelächelt und sich politisch korrekt jejeben. Abern konkretet Erjebnis hat der doch wirklich nich vorzuweisen … oder?

Eure zwee Pils … entschuldigt, dass wir euch n bisschen ham warten lassen. Prösterchen.

Dit macht nüscht, Peter. Mach mal mein Zettel fertig, ick zahle mal schon vorab.

Jeht klar, meine Kleene. Ick komme sofort.

Für Opel jibt dit nu drei Interessenten … Fiat, Magna und n Finanzinvestor … den Namen kann ick mir aber nich merken. Jestern um Mitternacht war Anjebotsende bei unsere Rejierung … ick bin mal jespannt, wie die Sache ausjeht.

Der Besuch von Obama in Dresden am 4. Juni wird rund 40 Millionen Euro kosten … für een Tag. Der US-Jeheimdienst baut die jesamte Altstadt als Modell nach, um alle Sicherheitslagen durchzuspielen … in die Dresdner Krankenhäuser müssen jeweils 4 Liter Blutkonserven für Obama und seine Frau bereit liejen und in alle OP-Bereiche wartet jeweils een achtköpfiges Ärzte-Team druff, dass nüscht passiert.

Tja, Emmy, lade dir den Obama lieber nich nach Hause ein … dit stehste finanziell und organisatorisch nich durch. So … denn lass uns langsam jehn … trotz Herrentag.

Ick jeh mal an Tresen bezahln … die loofen sich ja heute hier n Wolf.




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Mittwoch, 20. Mai 2009

Emmy & Walther (92), Knut vor Gericht

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Grüß dir, Thorsten. Ick hätte jerne een Pils, falls noch wat da is.

Hallo Walther, is noch jede Menge da. Du kannst jerne ne Kneipenrunde schmeißen.

Nee, lass mal. Een Pils reicht. Ick setz mir mal schon hin.

Mach dit, Walther. Wenn hier mitten inne Kneipe n alter Mann rumsteht, denn sieht dit für andere Jäste nich grade einladend aus…

Jetz hör aber uff, Thorsten. In paar Jahre bist du ooch in mein Alter.

Dit stimmt. Aber denn musst du im Jarten sitzen bleiben, weil de nich mehr die Treppen hochkommst … und ick gloobe nich, dass unser Chef Norbert für dir een Treppenlift installiern wird … bei dem bisschen Umsatz, den du hier machst.

Hallöchen, ihr beede. Mach mir mal n Pils, Thorsten, ick hab Durscht. Ihr beede scheint ja schon wieder intensiv im Jespräch zu sein…

Du weest doch, Emmy, dass ick mir mit Walther immer wieder jerne unterhalte. Dit bringt zwar keen von uns beede wat, aber Spaß macht dit trotzdem.

So möchte ick mein Jeld ooch mal verdienen … mit rumquatschen, dabei Spaß haben und mit Bier zappen.

Ick muss ja ooch manchmal Essen rausbringen…

Haste jehört, Walther, wat im Moment für een Theater um unsern Eisbärn Knut jemacht wird?

Nee. Is da wieder sone verrückte Besucherin in sein Schwimmbecken jesprungen?

Kleen Moment, ick muss hier mal schnell zwee Pils abstelln. Prösterchen.

Prösterchen. Knut steht praktisch vor Jericht. Da jeht dit um Millionen. Der Zoo Neumünster, der den Vater von Knut nach Berlin ausjeliehen hat, der will 2 Millionen Provision sozusagen. Berlin hat abjelehnt und bietet stattdessen 4 Pinguine.

Haste die Merkel jestern bei Maischberger jesehn?

Nee, jestern war doch Deutschlands nächstet Topp-Model. Und danach bin ick ins Bett jejangen … du weest doch, dass ick früh raus muss.

Ick hab mir die Sendung mal anjetan … wäre aber besser jewesen, ick hätte mir ooch hinjelegt.

Jabs nüscht neuet aus ihrem berufenen Munde?

Nu drück dir doch nich so jeschwolln aus. Die Merkel hat jestern unter anderem über ihr Leben inne DDR jesprochen. Vonne Stasi wurde se versucht anzuwerben, aber wejen Jeschwätzigkeit abjelehnt…

…dit kann ick glatt verstehn…

…und inne Kneipen hat se immer erst jejen die Lampen jekloppt und jesagt, dasse die Mikrofone jetz einschalten könn. Flucht- und Ausreisejedanken hatte se ooch … aber nich umjesetzt. Na ja, und sowat allet eben. Die is durch und durch Politikerin … aus die kriegt keen Moderator die Wahrheit raus. Thorsten, mach mal bitte noch zwee Pils.


Jerne doch. Du weest doch, dass ick mir für euch beede förmlich uffopfere und mindestens een Been ausreiße…

Quatsch nich … zappe.

In England is dit erste Mal seit 300 Jahre een Parlamentspräsident zurückjetreten. Wejen abjenickte Spesenabrechnungen von Abjeordneten für privatet Tierfutter, doppelt abjerechnete Zweitwohnungen und von Kredite uff Häuser, die längst bezahlt warn.

Warum solln die Politiker in England besser sein als woanders? Du weest doch, wer anne Quelle sitzt, der kann als erster und am meisten draus trinken…

Momentchen mal, ick muss kurz störn … ick hätte hier zwee frische Jetränke für euch. Prösterchen.

Prösterchen. Zwischen die Familien Porsche und Piech fliejen ja die Fetzen nur so hin und her.

Also, ick muss dir ehrlich sagen, dass ick da zurzeit überhaupt nich mehr durchsehe. Mal heißt dit, die reden nich mehr mitnander, denn reden se doch wieder, denn sucht Porsche anjeblich nachn Investor, denn fusioniern se wieder … die Nachrichtenlage ändert sich da ja stündlich.

Dit is wie bei Opel. Da ändert sich die Lage ooch alle fünf Minuten. Jetstern hab ick jelesen, dass der Staat nu ne Überbrückung jibt. Aber dit kann jetz schon wieder janz anders sein.

Und dit Kurzarbeiterjeld hat unsere Rejierung heute uff 24 Monate verlängert. Dit kann aber für Betroffene zu erhebliche Steuernachzahlungen führen. Frag mir nich, wieso dit so is … aber dit is so.

Denn will ick ooch nich weiter nachfragen. Die japanische Wirtschaft is ooch abjestürzt … um über 15 Prozent … wejen nich zustande jekommene Exporte. Na ja, die jeht überall inne Welt den Berg runter. Mal sehen, wann dit Tal endlich durchschritten wird.

Ick hab jelesen, dass Continental jetz Schaeffler übernehmen will … dabei hatte ick jedacht, dass Schaeffler Continental übernommen hat…

Dit is wie bei Porsche und VW. Die übernehmen sich ja ooch ständig jejenseitig. Mein Jott, in wat für ne Zeit leben wir bloß? Keene Sau sieht mehr durch. Aber, Walther, sei nich sauer, ick muss los. Thorsten, meine Rechnung bitte.

Ick zahle ooch. Morjen sehn wir ja dit janze Personal uff een Haufen, hab ick jehört … da freue ick mir schon druff.

Du freust dir doch bloß uff Susan und die schöne Chefin … Peter und mir nimmste doch janich zur Kenntnis. Jeder von euch schuldet mir 3 Euro 40.



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Dienstag, 19. Mai 2009

Emmy & Walther (91), Der Osten endlich weit vorn!

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003






Ick werde verrückt … Susan persönlich … een Küsschen bitte.

Nur Küsschen is nich, jibt dit bloß, wenn ooch wat verzehrt wird.

Is Pils trinken ooch verzehrn?

Dit kann ick grade noch durchjehn lassen. Komm her…

…so, nu kann ick mir erst mal hinsetzen. Emmy wird ja ooch gleich kommen. Na, sage ick doch, da isse ja schon.

Hallöchen alle zusammen. Een Pils bitte. Ick nehme mal schon Platz.

Is in Ordnung, Emmy, Ruh dir aus … dit reicht, wenn zwee hier inner Kneipe arbeiten müssen.

Wer issn noch da heute? Marlies?

Nee, unser Koch.

Ach ja, bei euch jibt dit ja nich nur kalte Jetränke, sondern ooch warmet Essen. Stimmt ja, konnte ick mir vorije Woche von überzeugen, als ick mit mein alten Kumpel Herbi hier war.

Endlich liegt der Osten bei ne Statistik mal uff Platz 1, 2 und 3 … erst Meck-Pom, den Sachsen-Anhalt und denn Sachsen. Und janz hinten komm Bayern und Hessen und uffn letzten Platz Baden-Württemberg.

Bei watn für ne Statistik?

Beim Armutsatlas von Deutschland.

Darf ick mal kurz störn? Ick hätte hier zwee Pils für euch. Prösterchen denne.

Prösterchen. Ja, dit hat der paritätische Wohlfahrtsverband ermittelt und veröffentlicht. Nach seine Worte jeht immer noch een tiefer Riss durch Deutschland ... und dit jeht immer weiter auseinander. Dit is praktisch so, als würden die alten und die neuen Bundesländer uff zwee jetrennte tektonische Platten von eenander wegdriften…

Denn wird dit aber langsam Zeit, dass wir ausm Westen wieder Pakete jeschickt kriejen.

Nee, dit wird bestimmt mit Suppenküchen und Kleiderkammern jelöst … also, ehrenamtlich. Haste jehört, wat die ARD vorije Woche für ne Pleite einjefahren hat?

Fang nich wieder mit dem Sängerwettstreit in Moskau an.

Den meine ick ja nich. Die ARD hatte doch vorije Woche ne sojenannte Themenwoche, wo dit ums Ehrenamt jing. Die ham Shows damit jemacht, Diskussionen, Reportagen und Filme jezeigt über Ehrenämter. Und keene Sau hat zujekieckt…

Die Zielgruppe hatte eben keene Zeit … die warn beim Jutet-Tun … und die andern interessiert dit sowieso nich … sonst würden se sich ja selber mit einbringen. Is ja ooch ejal, ick hab davon nüscht mitjekriegt. Susan, mach doch mal bitte zwee Pils für uns.


Jerne, meine Lieben. Ihr beede habt doch bestimmt noch n paar Minütchen Zeit.

Klar doch … und wenn de mir ab und zu een Lächeln schenkst, denn kann dit janich lange jenug dauern.

Ick beeile mir ja schon…

Siehste, dit haste nu davon, also von deine ewije Anmache bei Susan. Die is eben schlagfertig…

Hier sind alle schlagfertig. Die wern ja von uns beede schließlich täglich hervorragend trainiert. In meine Berliner Zeitung wern immer die TV-Quoten von vor zwee Tage veröffentlicht, also heute die von Sonntag. Quatsch-TV mit Anne Will is uff Platz 6 von 10 … die Sendung mit unsere Merkel bei RTL taucht da janich uff. Dit ham also nich ville jekieckt.

Die Merkel sitzt heute Abend bei Frau Maischberger inne ARD … dit wird ja denn ooch son Quoten-Kracher.

Ick muss mal kurz störn … ick hab zwee frische Pils für euch. Prösterchen.

Prost Susan, Prost Emmy. Na ja, die Merkel quatscht sich jetz bis zur Wahl durch alle Sender. Und den Steinmeier und die andern wern wir ooch bald überall zu Jesicht kriejen ... ob wir wolln oder nich.

Jetz loofen ja erstmal die janzen Filmchen für die Europa-Wahl … und alle versprechen dit Blaue vom Himmel runter.

Am Sonnabend ham wir ja erst mal die Wahl, wo keener hindarf, außer son paar Ausjewählte. Dit anjeblich höchste Amt des Staates, der Bundespräsident, is neu zu besetzen.

Oder dit bleibt, wie es is. Mir is dit sowat von ejal, wer unsere nächste Bundesjartenschau eröffnet, dit kannste dir janich vorstelln. Aber ick muss langsam los, Walther. Susan, mach mal bitte meine Rechnung.

Ick zahle denn ooch, Susan. Sag mal, wer von euch isn eijentlich am Donnerstag hier, also zu Herrentag?

Da ham wir alle Dienst. Zu Herrentag brennt hier immer die Luft … ick hoffe, dass ihr beede ooch kommt.

Da kannst aber wat druff nehm…

Dit kann aber sein, dass ick euch denn n paar Fremde mit an Stammtisch setzen muss … aus Platzgründe.

Keen Problem, Susan. Emmy darf aber ooch rin … trotz Herrentag … oder?

Klar doch. Ick krieje heute von jedem von euch 3 Euro 40.




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Sonntag, 17. Mai 2009

Emmy & Walther (90), Bild zitiert ND

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Na, die Woche fängt ja jut an … gleich ne hübsche Frau hinterm Tresen … grüß dir, Marlies … een Pils bitte und een Küsschen hätte ick jerne.

Alter Jenießer … komm her, Küsschen kriste gleich … Pils dauert noch n Moment.

Ick setz mir mal schon hin. War wieder een stressiger Tag heute … is Montag eijentlich immer so … übert Wochenende macht einfach keener meine Arbeit … ick wees ooch nich, woran dit liegt…

Hallo Marlies, schön, dir zu sehen, mach mal bitte n Pils, grüß dir, Walther.

Hallo Emmy, jeht sofort los.

Tachchen, meine Kleene. Und … wie war dein Start in die Woche?

Na ja, wie immer eijentlich. Ick bin froh, dass endlich Feierabend is. Im Bahnvorstand sind ja nu drei Vorstände zurückjetreten worden … unter anderem ooch die Sukkale, die damals mit die Lokführerjewerkschaft verhandelt hat. Die Olle war mir von Anfang an unsympathisch. Und jetz isse also ooch noch in die Spitzelaffäre verwickelt…

Und der Hansen, der kürzlich erst vonne Bahnjewerkschaft in den Bahnvorstand jewechselt hat, der tritt ooch zurück … aus jesundheitliche Gründe anjeblich.

Und du beug dir mal n Stück zurück, damit ick eure zwee Pils hinstellen kann. Prösterchen.

Prösterchen, ihr beede hübschen Weiber. Porsche hat jestern verkündet, dass die Jespräche mit VW doch weiterjehn … also, ick sehe da nich mehr durch.

Du weest doch, dass sich zwee Krähen nich jejenseitig die Augen aushacken … also, ick meine die Familien Porsche und Piech. Übrijens hab ick jelesen, dass die Dita von Teese, also die Stripperin von Moskau, noch viel Spaß hatte nach dit Desaster mit dem Lied. Die hat kräftig jefeiert und kam nachts halbvier mitn Bentley am Hotel vorjefahrn.

Die wees eben, wie man mit Fernsehjebühren richtig umjeht. Bei Schlecker sind anjeblich 12.000 Jobs in Jefahr. Die wolln durch Verlagerung von Filialen dit Personal drastisch reduzieren … und die, die bleiben dürfen, kriejen neue Arbeitsverträje mit deutlich schlechtere Konditionen … heißt dit bei verdi.

Na ja, der Kapitalismus jerät eben insjesamt langsam außer Kontrolle. Stell dir mal vor, der Schäuble hat in een Interview mitn Neuen Deutschland …

…meinst du etwa dit ND? Wat is denn mit dir passieret? Haste dit ND inne S-Bahn jefunden?

Ja, ick meine dit ND, also der Schäuble hat da wörtlich jesagt, als er nachm jesellschaftlichen Umjang mit SED-Mitglieder jefragt wurde: In einer Diktatur macht jeder Fehler und Dinge, die nicht in Ordnung sind. Man muss die Kraft haben, Vergangenheit zu überwinden und Gräben zuzuschütten.

Dit heißt ja im Umkehrschluss, dass in keene Diktatur, also inne Demokratie, wie wir se anjeblich haben, keener Fehler macht oder Dinge, die nich in Ordnung sind. Da haste doch keene Worte mehr, wenn de son Schwachsinn hörst ... aber, sag mal Emmy, seit wann liest du denn dit ND.

Dit stand in meine Bild-Zeitung, dass dit im ND steht.

Bild zitiert dit ND … mein Jott, wo sind wir bloß hinjekommen. Marlies, dringend zwee Pils und zwee Kräuter … irjendwat is mir uffn Magen jeschlagen.


Ja, ick komme gleich. Sag mal, liegt dit an mir, dass dir immer schlecht wird, wenn ick hier bin?

Nee, dit liegt am System. Mit dir hat dit rein janüscht zu tun. Im Jejenteil … du jibst mir mit deine bloße Anwesenheit und mit dein Lächeln Kraft in dem janzen Chaos.

Dit haste aber schön jesagt, Walther.

Marlies, gloob dem Kerl bloß nich allet, wat der so daherredet. Haste die Merkel jestern bei RTL jesehn und jehört?

Nee, ick hab entspannt und mir uff die neue Woche mit dir vorbereitet.

Du wirst mir unheimlich … du kannst Jedanken lesen. Die Merkel hat nämlich erzählt, wie sie entspannt. Dit macht se beim Kochen, bei Jartenarbeit und beim Wäschezusammenlejen. Und dit wird keene Mehrwertsteuererhöhung jeben und keene Reichensteuer nach die Bundestagswahl.

Zwee Pils und zwee Kräuter. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Dit machen wir doch jerne, Marlies. Prösterchen. Hat die Merkel also jestern wieder ne Plattform jefunden, wo se die Leute die Taschen voll haun konnte. Na ja, Sonntag is ja immer Laber-TV. Anne Will hat sich jestern ooch wieder durch irjendeen anjesagtet Thema durchjearbeitet.

Da jing dit um mehr Praxisjebühr für wenijer Leistung … dit hab ick in meine Fernsehzeitung jelesen.

Weeste, über sowat brauchen se doch janich zu diskutiern … von wejen Zweeklassen-Medizin und so. Dit erlebste doch leife, wenn de inne Praxis kommst. Da kriste doch überall gleich Zettel inne Hand jedrückt, da sind mehr kostenpflichtige Sonderanjebote druff, als im Supermarkt.

Da haste leider Recht mit, Walther. Ick wees ooch nich, wo dit noch allet hinführt. Und die Merkel legt jerne Wäsche zusammen, wenn se frei hat….

Dit Schlimme is ja, dass sich derzeit selbst seriöse Medien komplett widersprechen. Inne Berliner Abendschau ham se jestern jemeldet, dass die Milchbäuerinnen den Streik abjebrochen haben … zehn Minuten später, inne Tagesschau, wurde jesagt, dass der Streik fortjesetzt wird.

Und ick habe in een und die selbe Zeitung inne selbe Ausjabe jelesen, dass VW und Porsche nich mehr miteenander reden und dasse die Jespräche fortsetzen. Dit hatten wir ja vorhin schon...

Dit passt doch wunderbar zu dem Slogan von die: Bild dir deine Meinung! Ick muss jehn, Emmy. Marlies, mach mal bitte meine Rechnung.

Ick hau denn ooch ab, Marlies, jib mal mein Zettel gleich mit her.



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