Dienstag, 8. September 2009

187, Merkel wird zutiefst bedauern.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.


Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Ick grüße dir, Susan, mein Engelchen … ick hätte jerne een Küsschen von dir und denn noch een Pils.

Dit lässt sich allet einrichten, Walther … und nu setz dir hin … ick werde mal für Emmy gleich mitzappen, die kommt bestimmt ooch jeden Moment … na, wat sage ick?

Tach, meine Lieben. Susan, een Pils bitte … ick hab mächtig Durscht heute.

Ick hab schon anjefangen, Emmy … legt mal schon langsam mit quatschen los … ick bin in Kürze bei euch.

Walther, falln die denn noch Worte ein, wenn du den Namen Afghanistan hörst? Also, ick bin langsam sprachlos.

Unsere Merkel muss doch een kompletten Schuß haben. Nachdem Kriegsminister Jung nu endlich erklärt hat, dass eventuell ooch zivile Opfer bei dem Luftangriff uff die beeden Tanklaster zu beklagen sind, hat sich die Merkel doch hinjestellt und wörtlich jesagt: Wenn es zivile Opfer gegeben hat, dann werde ich das natürlich zutiefst bedauern. Sag mal, kriegt die denn überhaupt noch mit, wat die fürne Scheiße erzählt?

Da wern die Anjehörijen von die Toten und Verletzten aber sehr, sehr dankbar sein, wenn unsere Kanzlerin dit zutiefst bedauert, dass die Verwandten nu tot oder schwer verletzt sind. Ick gloobe, Walther, dit wird Zeit, dass dit Volk mal wieder uff die Straße jeht … so wie früher, als der jenau so verbrecherische Vietnam-Krieg tobte. Die Leute in alle Welt müssen doch sonst noch denken, dass wir Deutsche diese Kriegsverbrechen mittragen.

Die Linkspartei hat für heute Nachmittag ne Demo jenau zu dem Thema vorm Brandenburger Tor anjemeldet. Trotzdem … du weest ja, ick wähle zwar links, aber nich Linkspartei … aber keene Angst, SPD ooch nich ... die is ja schon lange nich mehr links.

Lasst euch mal kurz störn … ick hätte hier zwee frische Jetränke für euch … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prost, uff die schönen Frauen hier inne S-Bahn. Vor Somalia hat die Deutsche Kriegsmarine een Piraten erschossen … aus Versehen natürlich.

Walther, ick muss noch mal uff Afghanistan zurückkommen. Man muss sich dit mal vorstellen: die NATO und damit ooch die Bundeswehr stützt da een völlig korruptet Regime mit Karsai anne Spitze, wo alle bestechlich sind, die die Wahlen nachweislich jefälscht haben, die dit eijene Volk unterdrücken und wat wees ick noch allet. Und wir nennen dit zivile Aufbauhilfe und Entwicklung der Infrastruktur. Kannste dit noch irjendwem erklären?

Dit jeht nich, Emmy … also zumindest keenem Menschen, der mit normaln Verstand an die Problem ranjeht. Ick sage schon immer: du kannst keenem fremden Land und schon ja keener fremden Kultur dit uffdrücken, wat du für demokratisch und jerecht hälst. Nich mal mit Jewalt. Dit jing damals noch bei die Kreuzzüje, als die Kirche ihren Glauben überall uff de Welt verteilt hat … aber die Zeiten sind endjültig vorbei.

Ick muss dir übriejns zwee Freibier, die de neulich ausjejeben hast, zurück zahln.

Warum denn ditte?

Du hattest doch vorije Woche ne Runde jeschmissen, weil der Althaus zurückjetreten is.

Dabei bleibt dit ooch, Emmy … jesagt is jesagt. Wenn Althaus jeht, denn hast du Anspruch uff Freibier … und ick hab Wort jehalten.

Aber der Althaus nich. Der is heute wieder in seine Staatskanzlei in Thüringen zurückjekehrt und hat sich als Ministerpräsident zurück jemeldet … weil er so „pflichtbewusst“ is ... wie dit offiziell vonne Thüringer CDU heißt.

Emmy … ick brauche noch wat zu trinken. Susan, mach mal bitte dringend noch zwee Pilsgläser voll.

Nüscht lieber als dit. Ick hab schon mal vorjearbeitet, damit ihr beede nich so lange warten müsst … wenn’s recht is.

Is recht, mein Engelchen. Sag mal, Emmy, dit mit dem Althaus is doch een Scherz … oder?

Nee, Walther, dit is ernst. Laut Paragraph soundso der Thüringischen Landesverfassung bleibt derjenije, der grade Ministerpräsident is, so lange im Amt, bis een anderer jewählt wurde.

Aber der Althaus hat doch allet hinjeschmissen … der is doch aus seine Staatskanzlei förmlich jeflüchtet nach dem Wahldebakel. Dit kann doch nich wahr sein, dass der nu wieder in Amt und Würden is…

Is aber so … Walther. Ick denke mal, da wern se heute Abend inne Nachrichten näher druff einjehn.

Nachrichten sind noch nich … jetz jibs erst mal wieder wat zu trinken für euch beede. Prösterchen … lasst dit euch schmecken.

Noch mal uff die schönen Frauen hier im Raume. Die Berliner S-Bahn hat seit heute morjen schon wieder een neuen Notfahrplan … wejen technische Störungen an jede Menge Wagen.

Ick hab mir heute früh schon jewundert, warum die Züje wieder so voll sind … dit is ja jenauso wenig zu fassen wie dit mit dem Althaus. Mein Jott … wo sind wir bloß hinjekommen. Die Notfahrpläne sollten doch mit Bejinn der Schule nu endlich vom Tisch sein.

Dit schon, aber nu hamse festjestellt, dass an sone S-Bahn-Wagen doch ne janze Menge mehr Technik dranne is, als man dachte, und die eben nich ewig hält. Die S-Bahnführung spricht von een Schwarzen Tag für dit Unternehmen … und die Fahrjäste.

Und die Fahrjäste sprechen vonne Riesen-Sauerei. Aber ejal jetz … ick finde, dass wir uns für heute jenug uffjeregt haben … ick zahle … Susan, mach mal bitte meinen Zettel fertig.

Denn kannste mein gleich mitbringen … ick jehe denn och langsam. Ach, übrijens hab ick den besten Wahluffruf, den ick je jehört habe ... den musste dir unbedingt noch anhörn ... der is wieder von dem Schmickler aus die Mitternachtsspitzen.



www.alberei.blogspot.com




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen