Mittwoch, 16. September 2009

195, Hauptsache, wir kommen über die Wahlen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Peter … mach mir mal een Pils, falls de een Moment Zeit hast … ick setz mir mal schon hin.

Mach dit, Walther … ick hab ja jetz zu tun … ach, Emmy kommt ooch grade … denn werde ick mal gleich noch een Glas zur Hand nehmen.

Ick grüße euch, meine Lieben … Peter … ick bin völlig ausjebrannt … schließlich is heute Mittwoch … und da wird ja bekanntlich die Woche jeteilt.

Und wat heißt dit jetz für dein Pils? Willste dit heute mit Walther teiln?

Nee, uff keenen Fall … ick will mit Walther daruff anstoßen, dass die halbe Woche wieder rum is. Mensch, Walther, im Fernsehen is ja nur noch Wahl. Ick mache drei Kreuze, wenn der 27. endlich vorbei is.

Ja, aber vorher, also direkt am 27., machste erstmal zwee Kreuze … einverstanden?

Dit musst du mir grade sagen … du wolltest doch bis vorn paar Tage janich hinjehn, weil dein Wahllokal inne Kirche is … und nich inne Kneipe.

Quatsch, ick wollte nich hinjehn, weil ick keene Parte gloobe, dasse nach die Wahl dit macht, watse vorher verspricht. Und ooch nich, weil ick wees, dass uns alle Parteien, aber wirklich alle von die großen, die Taschen vollhaun bis zum Jehtnichmehr. Die fangen schon anzu lüjen, wenn se Luft holn für die Antwort uff ne Frage, die sie jestellt wurde.

Ick muss mal kurz stören … hier sind eure beeden Jetränke … lasst dit euch schmecken. Prösterchen.

Prost, meine Herren. Ick kann dit jedenfalls allet nich mehr hörn und sehn … dieset Rumjequatsche uff alle Kanäle … und die erzähln ooch immer wieder dit selbe … dit hängt mir allet komplett zum Hals raus.

Ick muss noch mal uff die Lüjerei zurückkomm. Die ham jestern über den Segen der Abwrackprämie schwadroniert, und die von den Laien hat jesagt, dass dadurch gerade die Existenz und der Wohlstand von viele Familien und Kinder jerettet wurden.

Na, ick finde, da könnte se sojar recht haben.

Nu sage ick dir mal wat: die Abwrackprämie wurde von Auto-Lobbyist Wissmann, der mal Verkehrsmiminister war und die janzen Heinis inne Rejierung kennt und die meisten davon duzt, uffjeschrieben und durch ne Hintertür im Kanzleramt zu die Merkel hinjetragen … dit is Fakt. Dit jing nie um die ach so armen und jefährdeten Familien mit Kindern … dit jing um die Konzerne … und da hamse ihrn Wissmann also losjeschickt. Wat denkste denn, warum se dem Millionen im Jahr zahlen … weil der so jut Auto fahrn kann?

Ach, Walther, dit hört sich allet nich jut an. Ick hab jestern jelesen, dass die Abjeordneten vonne Linkspartei im Bundestag vonne Jeheimdienste uffjeklärt werden … oder wie dit heißt. Sind wir denn schon wieder so weit jekommen, dass die Opposition … oder zumindest eene Fraktion … vonne Jeheimdienste kontrolliert wird. Sind wir nich mal dafür uff die Straße jejangen, damit dit endlich uffhört?

Wir im Osten schon … aber die im Westen nich. Und wo steht der Bundestag? Na, also … muss ick dazu noch irjendwat sagen?

Nee, brauchste nich, Walther. Ick bestelle mal lieber noch zwee Pils … davon verstehn wir beede mehr, als von Politik. Peter, mach uns doch bitte noch zwee Pils.

Sind schon in Arbeit … quatscht mal noch een bisschen … denn verjeht die Zeit schneller.

Machen wir. Der Zirkus mit Magna und Opel wird ja immer undurchsichtijer … und die Rejierung hat hinter vorjehaltene Hand jesagt: Hauptsache, wir kommen erst mal über die Wahlen. Dit sagt doch allet … da is aber ooch noch janüscht in trockene Tücher … und ick vermute, dass uns nach die Wahl als Land een Schlag trifft, von dem wir uns in die nächsten vier Jahre kaum erholen werden.

Da kannste aber wat druff nehmen …ach, Peter kommt mit unsere Pils … denn könn wir gleich druff anstoßen … solange, wie wir uns dit noch leisten können.

Bitteschön … meine Lieben … noch mal frische Jetränke für euch beede … Prösterchen.

Prösterchen. Die Jeburtenrate is im 1. Halbjahr 2009 wieder runter jejangen … um 6,6 Prozent … dit macht in Babys umjerechnet rund 22.000 Stück. Und die von den Laien stellt sich überall hin und verteigt die großen Erfolge von Ihrn Elternjeld und vom Erziehungsurlaub.

Sowat können eben nur Politiker … da kann passiern, wat will … ihre Politik war trotzdem erfolgreich … und die Wahln ham ooch immer alle jewonnen … ejal, mit wie viel Verluste die klar kommen müssen. Als Politiker musste irjend so een Gen haben, wat die Realität einfach verwischt oder umdreht.

Die Mafia soll im Mittelmeer rund 30 Schiffe mit Jiftmüll und Atomschrott versenkt haben. Also, die ham se nich etwa anjegriffen … und denn abjeschossen … nee die hamse mit jefährliche Jifte und Atommüll beladen, een Schweinijeld für die Entsorjung kassiert … denn sind se uffs Meer jefahren und dam die Flotte unterjehn lassen … nach dem Motto: weg is weg.

Mein Jott, jibt dit denn überhaupt keene juten Nachrichten mehr? In Afghanistan solln bis zu 1,5 Millionen Stimmen gefälscht worden sein von Karsai und Konsorten. Und ausjerechnet uff so een setzten die Politiker, wenn dit um den Uffbau eener Demokratie in Afghanistan jeht. Da glooben die doch selber nich mehr dran.

Dit is mir jetz langsam ejal … ick muss los. Peter, mach doch bitte mel meine Rechnung fertig.

Denn jehe ick ooch gleich … bring mal meinen Zettelk gleich mit.




Warum ihr am 27. wählen gehen solltet? Darum!


www.alberei.blogspot.com






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