Hallo, ick grüße die schöne Chefin … Marlies, ick nehme heute een Küsschen und een Pils … wenns Recht is.
Is Recht … so, Küsschen hätten wir erledigt … Pils kommt sofort. Emmy kommt übrijens ooch grade.
Tachchen, meine Lieben. Wie ick sehe, Marlies, bist du schon beim Zappen … mach mal für mir gleich een Pils mit.
Aber jerne doch, Emmy. Setz dir mal schon hin … ick bin gleich bei euch.
Ach, Walther, ick kann mir janich mehr beruhigen … ick könnte mir schon den janzen Tag totlachen…
Mach dit lieber nich, Emmy … mit wem soll ick mir denn jeden Tag treffen, wenn du nich mehr da bist?
Ick meine dit ja nur im übertragenden Sinne … du brauchst also keene Angst haben, dass ick dir so bald verloren jehe.
Na, denn is ja jut. Worüber könntest du dir denn totlachen?
Über den Steinmeier. Der hat doch in een Zeitungsinterview tatsächlich jesagt, dass er sich derzeit voll uff den Wahlsieg im September konzentriert. Stell dir dit mal vor, der Steinmeier gloobt im Ernst noch dran, dass er Bundeskanzler wird. Da kannste dir doch nur totlachen.
So, meine Lieben … ick bringe euch jetz erstmal zwee frische Pils. Lasst dit euch schmecken … sehr zum Wohle.
Prösterchen, Marlies, Prost, Emmy. Weeste, der Steinmeier kann einem eijentlich schon wieder Leid tun. Der is ja zum Zweckoptimismus verpflichtet. Der kann sich ja nich öffentlich hinstellen und sagen, dit wird im September nüscht mit die SPD … und ob dit überhaupt mal wieder wat wird mit die frühere Arbeiterpartei … dit kann ick ooch nich sagen … oder so.
Aber dit wäre doch ehrlicher.
Emmy, wir sprechen von Politik. Und da passt Ehrlichkeit nu wirklich nich dazu.
Na jut, denn wechseln wir eben dit Thema. Die Verbraucherzentralen finden in unsere Lebensmittel immer mehr sojenannte Analog-Produkte … also Käse, der ja keen Käse is, und Schinken, der richtijen Schinken noch nie jesehn hat, und Schokolade, in die überhaupt keen Kakao is und sowat allet. Dit is allet Chemie.
Erstmal die jute Nachricht dazu: Dit is allet nich jesundheitsschädlich … so ville steht fest. Wenn de allerdings siehst, aus wat für Fleischreste son Analog-Schinken zusammenjepresst wird, denn kann dir allet verjehn.
Hör uff, Walther … ick esse doch so jerne Schinkenpizza mit Käse … bisher jedenfalls. Aber ick denke mal, ick werde meine Ernährung jelejentlich umstelln. Also … nich jelejentlich sondern sofort. Wie is denn dit mit son Suppenhuhn, wat tiefjefroren is … ob se dit ooch irjendwie zusammenjebastelt ham … und denn nur Haut drüberjezogen?
Dit gloobe ick nich … Suppenhühner wern schon echt sein … da is bloß die Uffzucht, Haltung und Tötung fraglich … n schönet Leben hatten die jedenfalls nich, wenn se dir irjendwann ausn Suppentopp ankiecken.
Mensch, Walther, du kannst einem aber ooch alle meine Lieblingsjerichte verderben. Ob dit Bier hier inne S-Bahn wenigstens een schönet Leben hatte, bevor sich dit durch den Zapfhahn durchpressen muss?
Dit wern wir beede jetz gleich noch mal testen. Marlies, mach mal bitte noch zwee Pils für uns … handjezapft und janz vorsichtig ... wenn’s jeht.
Also, wie immer. Aber wenn de mir so bittest, denn werde ick mir jetz janz besonders viel Mühe jeben. Für euch beede mache ick doch fast allet.
Dit is lieb von dir, Marlies. Und uff dit Erjebnis freuen wir beede uns schon jetz. Deutsche Reeder verhandeln neuerdings mit die Bundeswehr, ob nich Soldaten mit an Bord von Handels- und Kreuzfahrtschiffe jehn solln, wenn die durch den Golf von Aden fahren … also da, wo die somalischen Piraten uff fette Beute lauern.
Dit würde ick jedenfalls sinnvoller finden als unsere sojenannte Friedensmission am Hindukusch. Und Armeedienst … also Wehrpflicht uff son Kreuzfahrtschiff stelle ick mir ooch janz anjenehm vor.
Unser Verteijungsministerium hat die Jespräche jedenfalls bestätigt, aber noch keene Erjebnisse bekannt jejeben. Aber … wenn dit wirklich so kommt, denn werde ick mir mal erkundijen, ob ick mir noch uff zehn oder zwölf Jahre verpflichten kann.
Und wat wird denn so lange aus mir? Du kannst mir doch hier inne S-Bahn nich jahrelang sitzen lassen. Mal eene Woche, dit kann ick grade noch verkraften … aber ob ick zehn oder zwölf Jahre uff dir warten würde, dit kann ick nich versprechen.
So, zwee janz vorsichtig handjezapfte Pils für meine Lieblingsjäste … lasst dit euch schmecken … Prost denn.
Prost, Marlies, Prost, Emmy. Von unsere Banker jibt dit übrijens jute Nachrichten … die Damen und Herren zocken wieder … die machen weiter, als wäre nüscht jewesen … die drehn schon wieder am große Rad … die müsste man alle einsperrn, mit jute Worte kriste die nich von ihre anjeborenen Verhaltensweisen weg … nur mit Jewalt … zur Not musste da een finalen Rettungsschuss ansetzen … ne andere Sprache verstehn die doch nich.
Nu hör aber uff, Walther … Jewalt is doch keene Lösung … nich mal für Banker.
Emmy, die verstehn keene andere Sprache. Sonst würden die ja nich weiter machen, als wäre nüscht jewesen. Die sind nich lernfähig, wenn dit um persönliche Vorteile jeht … also um ihre eijene Kohle. Die sind beratungsresistent.
Bevor de dir um Kopp und Kragen redest … lass uns über Marianne und Michael nachdenken und mit die beede mitfühln.
Wat sind denn dit für Typen?
Die beede moderieren fürs ZDF Volksmusiksendungen … grade jestern erst. Und der Michael hat sich furchtbar darüber uffjeregt, dass er nich mehr mitentscheiden kann, welche Künstler mit welche Musik in seine Sendung einjeladen werden. Und der kann ooch nich verstehn, dass dit ZDF een Titel von Frank Zander aus die Uffzeichnung rausjeschnitten hat, ohne dit mit ihm abzusprechen.
Na ja, Emmy … dit jibt eben ooch solche Sorjen und Probleme. Aber weil mir persönlich dit allet scheißejal is, werde ick jetz erst mal nach Hause jehn. Marlies, mach mal bitte meine Rechnung fertig…
…mein Jott, dit is ja heute schon so spät. Ick zahle ooch, Marlies, bring mal mein Zettel gleich mit.
Wat ick noch kurz sagen wollte … Dieter Althaus in Thüringen fühlt sich fürt Rejieren wieder fit. Er brauch nich mehr zum Arzt und nimmt ooch keene Tabletten mehr.
www.alberei.blogspot.com
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen