Dienstag, 17. November 2009

257, Kai Dieckmann ziert taz-Fassade.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003



Hallo, Susan, mein Engel … schön, dir zu sehn … ick hätte jerne erstmal een Entspannungsküsschen und denn nochn Pils.

Entspannungsküsschen jibs hier nich … höchstens een Begrüßungsküsschen … so, und nu setz dir hin.

Aber jerne doch … der Tag war wieder janz schön anstrengend … die Arbeit wird einfach nich wenijer … ooch, wenn ick jeden Tag janz schön wat wegschaffe … am nächsten Morjen is der Schreibtisch wieder voll … so jeht dit bestimmt noch bis zur Rente … ick darf janich dran denken…

Die zwee Jahre schaffste doch locker, Walther…

Nu werd mal nich frech … dit dauert ville länger, als de denkst.

Ick grüße euch, meine Lieben … Susan, ick nehme heute maln Pils.

Haste dir dit ooch jut überlegt? Nich, dass de mir noch uffn Jeschmack kommst ... und denn willste jeden Tag Pils.

Dit könnte passiern, Susan. Na, Walther … jibs wat neuet inne Welt?

So richtig wat fällt mir im Moment janich ein … aber dit kann ja noch kommen.

Denn erzähle ick dir mal wat … ick hab jelesen, dass der Lafontaine und die Wagenknecht vonne Linkspartei nich nur een sehr jutet Verhältnis haben … sondern ooch een richtijet … wennde verstehst, wat ick meine.

Nu hör doch uff mit deine Gruseljeschichten aus die Bild-Zeitung … Lafontaine und Wagenknecht … dass ick nich lache … der is doch verheiratet.

Na und? … Dit is doch keen Grund, nich noch nebenbei wat am Loofen zu haben … da wäre der ja nich der erste. Und außerdem hab ick dit nich inne Bild jelesen … sondern inne taz … und die ham dit ausm Spiejel … aus deinem Leib- und Magenblatt. Wat sagste nu?

Ick sage Prost … hier sind eure beeden Pils … lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prost … uff den Schreck muss ick erst mal wat trinken … wat alkoholisches. Ick meine, wenn ick mir die Olle von dem Lafontaine ankiecke und vor allem anhöre, denn tut der mir sowieso immer leid, und ick frage mir, wat die an sich hat, dass der sich an die ranjemacht hat. Bei Anne Will am Sonntag hat die wieder een Scheiß jeredet, da stehn einem die Haare zu Berje. Und denn dieset uffjesetzte Lächeln immer von die.

Na ja, also vom Aussehn und vonne Intellijenz her hätte sich der Lafontaine denn uff jeden Fall verbessert … da muss ick dir recht jeben. Und dass der Lafontaine mit die Wagenknecht nächtelang dit kommunistische Manifest diskutiert, dit kann ich mir ooch nich vorstelln. Na, ick denke mal, von die Jeschichte wern wir noch wat hörn.

Bleib mal dranne an die Sache, Emmy … dit interessiert mir, wat da draus wird.

Mach ick, Walther. Und denn hab ick noch inne taz jelesen, dass een Künstler an dit Jebäude, wo die drinne sitzen, den Kai Dieckmann, wat der Chefredakteur vonne Bild is, janz in nackt an die Fassade ranmodelliert hat … mit een sechs Meter langen Penis. Stell dir dit mal vor.

Lieber nich … Kai Dieckmann in nackt, da is doch der janze Tag schon jeloofen, wenn de früh zur Arbeit musst und untern sein Hoden durchjehst … da bleiben dir doch alle juten Jedanken und Ideen sofort im Halse stecken. Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils … Emmy haut heute Dinger raus … da fehln dir die Worte … wer wees, wat ick mir hier noch anhörn muss.

Soll ick euch zwee Kräuter mitbringen, wenn die Pils fertig sind?

Nee, uff keen Fall, Emmy redet mir heute schon jenug besoffen … und ick will ooch nich übertreiben. Wat ham die sich denn dabei jedacht? Der Dieckmann is doch sojar eener von die Jenossenschafter vonne taz … also, ob der dit jut findet?

Wees ick nich … villeicht findet der dit ja ooch lustig. Kannste ja mal selber lesen, wie der Künstler dit begründet … ick jeb dir die Zeitung nachher mit … ick habse nämlich schon durch … ick hab die inne S-Bahn ausjelesen … da is ja nu langsam wiedern bisschen mehr Platz.

So, meine Lieben … ick hab hier noch mal frische Jetränke für euch … sehr zum Wohle denn.

Prost … uff die schönen Frauen. Ick bin janz entsetzt über die taz … ick lese die ja nur jelejentlich ... wat is denn da bloß in die Redaktion rinjefahrn?

Na ja, die ham ja ooch andere Themen drinne in ihrn Blatt. Zum Beispiel schreiben se, dass bei die nächste Klausurtagung vom Kabinett uff Schloss Meseberg wohl keene Kuschelstimmung uffkommen wird, obwohl dit da eijentlich sehr jemütlich is … wat man so ausn Fernsehn kennt.

Ja, die drei Koalitions-Parteien sind sich ja nich mehr so richtig grün … die CSU is jejen die Jesundheitsprämie, die die FDP unbedingt ham will, die FDP is jejen die Erika Steinbach, die die CDU jerne im Stiftungsrat für die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ sehen würde, wat die polnische Seite strikt ablehnt … und inne Steuerpolitik sind se alle untereenander zerstritten, die CDU sojar mit sich selbst … Merkel will Steuerleichterungen durchsetzen und Schäuble sagt: Dit is mit mir nich zu machen … und der hat als einziger Minister Vetorecht. Und dit Theater schon nach vier Wochen … kannste dir vostelln, wat da noch uff uns zukommt?

Aber sicher doch. Unser Jesprächsstoff is für die nächsten vier Jahre jesichert … falls die Traumpartner dit überhaupt so lange mitnander aushalten … und dit sehe ick noch nich so richtig.

Da kann ick dir nur zustimmen, Emmy. Jetz muss ick aber langsam los … Susan, mach doch bitte meine Rechnung fertig. Dit war ooch mal janz nett, Emmy, dass wir heute nich nur die Weltpolitik durchjearbeitet haben … hoffentlich träume ick heute Nacht nich von Lafontaine und seine neue Liebe…

Träume mal lieber von mir, Walther … dit mit Lafontaine und Wagenknecht is ja noch nich offiziell … und ick bin schließlich real. Susan … mein Zettel kannste gleich mitbringen … ick jehe denn ooch.

Ach, Emmy … wat ick noch sagen wollte: Falls de jestern um 21 Uhr inne ARD die Reportage über die Bahn verpasst hast … die musste dir unbedingt noch ankiecken … du loofst lieber zur Arbeit, als dass de inne S-Bahn einsteigst … kannste glooben … der Mehdorn warn Jängster … dit kann ick nich anders sagen, nach dem Beitrag … ick hoffe, den sperrn se noch weg … und wir zahln dem noch drei Millionen Abfindung … dit is mal wieder een Skandal janz nach mein Jerschmack … kann ick dir sagen. Jetz muss ick aber endjültig los.




Es gibt nicht nur Kreuzworträtsel und Kreuzgitter und Schwedenrätsel und so … sondern auch die Alber(ei) … und diese Weltneuheit finden Sie ganz genau hier!

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