Donnerstag, 4. Juni 2009

107, Obama landet abends in Dresden.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Grüß dir, Marlies. Dass der Tag heute so schön ausklingt, damit hab ick nich in meine kühnsten Träume jerechnet.

Du immer mit deine Sprüche … nimmste n Pils?

Na, immer doch, und wenn dit so schön jezapft wird, denn schmeckt dit doch gleich noch mal so jut.

Jetz hör uff, Walther … heb dir noch n paar Komplimente für Emmy uff.

Wenn ick allet so ville hätte wie Komplimente für schöne Frauen, denn würde mir dit noch besser jehn…

Tachchen ihr beede, Marlies, een Pils hätte ick jerne.

Mach ick, Emmy, und nimm dir vor Walther in Acht, der trägt heute besonders dicke uff…

Haste Marlies wieder mit Komplimente überschüttet?

Dit kann man so nich sagen. Ick hab mir jestern wirklich mal Boris-Becker-TV im Internet anjekieckt … dit is ja nich zu fassen, wat dit fürn Schwachsinn is … dajejen is ja Big Brother ne echte Action-Serie … also, sone Scheiße hab ick überhaupt noch nich jesehn.

Wie haste denn dit überhaupt jefunden?

Na, über bild.de … so, wie du mir dit vor die Türe noch jesagt hattest.

Momentchen … ick hab hier zwee Pils für euch. Prösterchen, meine Lieben…

Prösterchen. Du jehst uff bild.de? Jetz bin ick aber sprachlos.

Eenmal und nie wieder … aber ick bereue dit nich, dit Becker-TV hat sich wirklich jelohnt … jetz wees ick hundertprozentig, dass mit dem Becker wat nich stimmt … oder wie du jestern so schön jesagt hast, dass der zu ville Schmetterbälle an Kopp jekriegt haben muss … wie kann een einzelner Becker so bescheuert sein?

In dem Absturzjebiet von dem Französischen Airbus sind ja jetz die ersten Schiffe anjekommen. Die wolln da mit Tauchrobotern den Meeresgrund nach die Flugschreiber absuchen.

Ja, aber dit soll janz schön schwierig sein, weil der Boden da sehr zerklüftet is. Na, wir wern ja hörn und sehn, ob se wat finden. Jetz is bekannt jeworden, dass in dem Opel-Vertrag mit Magna drinne steht, dass Opel keene Autos in China und inne USA verkoofen darf. Dit sind zwee Riesen-Märkte, die da plötzlich weg sind … na, dit kann noch wat werden.

Und Porsche hat bei die KfW, also wat die Kreditanstalt für Wiederaufbau is…

…ick wees, wat dit KfW is…

…na, du schon, aber vielleicht nich alle anne Nebentische … also Porsche will een Kredit haben über 1,7 Milliarden Euro. Die ham sich derart verschluckt an dem Brocken VW … die wissen nich, wie se den wieder ausm Hals kriejen solln und drohn jeden Moment zu ersticken. Ick könnte mir beölen. Der Manager des Jahres rutscht uff Knien zu ne Staatsbank und bittet um Hilfe.

Fang nich schon wieder mit die Manager an … dit hatten wir grade jestern ausführlich. Marlies, mach mal bitte noch zwee Pils.



Aber jerne doch. Ick muss bloß mal schnell hinten in Saal Jetränke bringen … denn jeht dit sofort los.

Nich hetzen, Marlies, wir sind noch n Moment da. Ick hab jestern im Fernsehen jesehn, wat in die 10 Transportflugzeuge drinne war, die in Dresden im Vorfeld von Obama jelandet sind. Zum Beispiel die Präsidenten-Limousine, sein Hubschrauber und sowat allet.

Son Uffwand für 24 Stunden Staatsbesuch … ick finde, man kann dit ooch übertreiben. Wahrscheinlich ham se ooch noch neue Möbel für dit Hotel mitjebracht, wo olle Obama drinne wohnen wird … dit Taschenberg-Palais … oder wie dit heißt.

Der kommt ja heute Abend … und die Frauenkirche will er nu doch besuchen … aber Weimar is wohl jestrichern, nach Buchenwald fliegt er aber trotzdem … und direkt neben dem früheren KZ ham se een provisorischen Landeplatz für den Hubschrauber jebaut … den ham se im Fernsehen ooch jezeigt, aber unter provisorisch hatte ick mir bisher immer wat janz anderet vorjestellt.

Heute vor 20 Jahren ham se n China die Studentenunruhen uff dem Platz des Himmlischen Friedens niederjeschlagen … mit Panzer sind se über die Studenten rüberjerollt, wenn de dir erinnerst. Und unser Ejon Krenz fand dit damals richtig, jedenfalls öffentlich … wat der jedacht hat, wees ja keener.

So, meine Lieben … jetz bin ick mit frische Jetränke wieder bei euch. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prösterchen … in China ham se ja aus dem Anlass janz ville Internet-Seiten jesperrt … und ne Umfrage unter junge Chinesen hat erjeben, dass die aber ooch rein janüscht über dit Ereignis wissen … dit Massaker wurde in China komplett aus die Jeschichte jestrichen. Na ja, is eben so.

Für Arcandor, wat der Eijentümer von die Karstadt-Warenhäuser is, war jestern ooch n schlechter Tag. Die EU-Kommission hat entschieden, dass der Konzern schon vor die Wirtschaftskrise inne Schieflage war … und deshalb darf der Staat nich helfen.

Na, da hat die EU-Kommission wohl mal ausnahmsweise mal Recht. Unser zu Juttenberg…

…mit die ville Vornamen…

…hat jestern jesagt, dass sich die Eijentümer darum mal bitte persönlich kümmern solln und in die eijenen Taschen greifen müssen … da sind schließlich n paar Milliarden drinne. Eene von die Eijentümerinnen is ja die Schickedanz ... aber ick hab so meine Zweifel, dass die bei Karstadt ooch einkoofen jeht...

Langsam wird mir der Mann noch sympathisch, wenn der so weitermacht, denn wird aus dem nie een richtijer Politiker. Der kann doch nich öffentlich die Wahrheit sagen … dit machen die andern Politiker schließlich ooch nich.

Haste noch wat Dringendet, Walther? Ick müsste nämlich langsam los. Marlies, ick würde jerne zahln.

Denn bring mal meinen Zettel gleich mit, schöne Chefin … ick jehe denn ooch, sonst heißt dit nachher wieder, ick würde versuchen, mir an dir ranzumachen.

An mir kommt nur Wasser und mein Norbert ran … ick krieje von jedem 3 Euro 40.



www.alberei.blogspot.com


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen