Freitag, 3. April 2009
Emmy & Walther, Folge 45, Der Staat sind wir!
Hallöchen, Susan … wie immer.
Wat heißtn dit?
Na, een Pils.
Weiter nüscht?
Wenn de mir so fragst, denn darfste mir ooch noch n Küsschen jeben … aber nur uff die Wange … mehr is nich.
Also, Walther, nu dreh mal nich ab. Ick biete dir hier Sonderbehandlung, und du tust so, als wenn du mir een Jefallen tust.
Nu sei mal nich sauer, na klar freue ick mir, wenn ick von dir herzlich begrüßt werde…
Mein Jott, is dit wieder ne Knutscherei heute. Darf man trotzdem rinkommen?
Grüß dir, Emmy. Is schon allet vorbei. Nimmste ooch n Pils?
Wenn noch wat da is, denn mach mal.
Der G-20-Gipfel is ja nu vorbei. Die wolln 1.100 Milliarden in die Weltwirtschaft pumpen. Dit wird een echter Großufftrag für die Druckereien überall inne Welt.
Meinste, die drucken dit Jeld bloß?
Na, wo soll dit denn sonst herkommen? Ick sage dir, dit wird allet noch een schlimmet Ende nehmen … dit kann nich jut jehen können. Entweder bricht allet zusammen oder wir müssen alle so ville Steuern zahlen, dass wir nich mehr aus die Augen kiecken können.
Bitteschön, zwee Pils für meine Lieben.
Prösterchen. Haste jehört, dass die Michelle Obama die Königin umarmt hat?
Wat issn dabei?
Dit hat sich bisher noch keener jetraut. Ne Königin darfste eijentlich nich umarmen.
Dit merke ick mir, falls ick mal nach London fliege und da uff die Queen treffe: Bloß nich umarmen … aber ick gloobe, ick könnte mir ooch so zurückhalten…
In meine Bild hab ick jelesen, dass die Abwrackprämie ab Juni halbiert werden soll … dit wird sonst zu teuer … also fürn Staat.
Emmy, der Staat sind wir. Inne DDR hieß dit bloß so … aber heute sind wir dit wirklich … dit is ja dit Schlimme.
Die NPD is ja nu wohl endjültig Pleite, die solln 2,5 Millionen an den Bundestag zurückzahlen, und dit können se wohl nich.
Ach, lassen wir dit mit die NPD … ob die nu Pleite jehn oder nich … Hauptsache, die verschwinden, wie und wodurch is doch völlig Piepe.
Dit Schlimme is bloß, dass ja mit die Partei nich ooch dit Denken von die verschwindet. Diese kranken Hirne tauchen denn eben irjendwo anders wieder uff … also los werden wir die nich … jedenfalls nich kurzfristig…
Mach mal noch zwee Pils, Susan.
Aber jerne doch. Ick bin schon dabei.
Heute fängt ja nu der nächste Gipfel an, der vonne NATO ... in Straßburg und in Baden-Baden. Mein Jott, die hetzen ja von eene Party zur nächsten.
Die Demonstranten ooch, die komm ja kaum noch hinterher. Dit is also purer Stress für alle Beteiligten … ick möchte weder Staatschef noch Demonstrant sein in diese Zeiten … biste ja nur uff Achse…
Haste jestern Abend Phönix jekieckt?
Nee, den schalten wir nur janz selten an.
Dit solltet ihr aber öfter mal machen, da komm immer janz interessante Reportagen und Berichte.
Zwee Pils noch mal, sehr zum Wohle.
Prösterchen. Na, nu erzähl schon, Walther, du hälst dit ja kaum noch aus…
Also, da ham se een Bänker aus London portraitiert … son Börsenhändler…
Walther, du musst aber unterscheiden zwischen unsere Leute, die inne Bank arbeiten, also inne Sparkasse oder so, und die, die am großen Rad in die Börsen drehen. Und ick denke mal, du meinst die mit dit janz viele Jeld.
Jenau. Ick fasse den Beitrag mal janz kurz zusammen: Vater englischer Lord, Mutter Hausfrau, Sohn Hippie, lebt in Indien und jeht denn nach London zurück. Von nüscht Ahnung, aber handelt Axien von Energiekonzerne, hat sich seine Freunde strategisch jesucht, denn Frauen, Kokain…
…is ja ne Karriere wie der…
…keene Namen, Emmy, denn jearbeitet für die Commerzbank und denn für die Dresdner Kleinword … falls dir dit wat sagt…
…dit sind die Investment-Banker von die Dresdner Bank…
…jenau, und denn jing dit richtig los, Papiere hin- und herschieben, Jerüchte streuen, Kohle machen … ohne Rücksicht uff Verluste … und Millionen verdienen, ohne wat zu leisten … also jedenfalls nüscht Vernünftijet … mit heiße Luft dit dicke Jeld verdienen … dit is Börse, mal einfach jesagt.
Und für die zahln wir nu die Zeche … wenn ick mir dit so überleje. Na ja, is eben so, uns ham se immer am Arsch … und die Verursacher von die janze Scheiße machen sich n schönet Leben…
Der Jackpot im Lotto wurde übrijens wieder jeknackt … eener hat fünf Millionen jewonnen.
Ick war dit nich, Walther, großet Ehrenwort … sonst würde ick dir nämlich jeden Tag zum Pils einladen … so ville, wie du willst.
Aber da dit bisher noch nich passiert is, zahle ick jetz eben alleene.
Ick ooch. Susan, mach mal die Rechnungen für uns beede.
Eingestellt von
Frank Frenzel
am
Freitag, April 03, 2009
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