Sonntag, 5. April 2009

Emmy & Walther, Folge 47, NATO-Krawalle

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Hallo, Peter. Mach mal n Pils, bitte.

Grüß dir, Walther. Und … allet jut?

Na, jeht so. Ick setze mir mal schon hin.

Tachchen, alle zusammen. Peter, wie ick sehe, biste schon beit Zapfen, denn mach mir mal ooch gleich een Pils mit.

Aber jerne doch, Emmy. In drei Minuten bin ick bei euch … so lange müsst ihr noch Jeduld haben.

Dit halten wir grade noch aus. Der Rasmussen, also wat der dänische Ministerpräsident is, der wird ja nu doch Jenerelsekretär vonne NATO. Die Türkei hat jestern einjelenkt, anjeblich, weil der Berlusconi noch mal mit die Türkei telefoniert hat.

Ja, aber die entscheidende Wende in die verfahrene Kiste hat natürlich Obama jeschafft, der hat noch mal intensiv mit die türkische Rejierung jesprochen. Und unsere Merkel war janz glücklich über dit positive Erejebnis … ach ja ... der Obama wieder…

Mensch, Emmy, du schmachtest ja förmlich hin, wenn du den Namen nur in Mund nimmst…

Ach, dit is aber ooch een toller Mann … und een toller Präsident…
Haste jesehn, wat die Demonstranten in Straßburg anjerichtet ham? Die ham da sojar een Hotel in Brand jesetzt.

Emmy, dit sind keene Demonstranten, dit sit blanke Chaoten. Die haben keene politische Meinung, denen is dit scheiß ejal, jejen wen oder für wat demonstriert wird … die suchen nur Krawall, und denn aber richtig.

Bitte schön, zwee Pils für euch und Prösterchen.

Prösterchen. Dit sehe ick übrijens jenauso, Walther, also dit mit die Krawallbrüder. Wat die allet kaputt haun und anstecken, dit jeht ja uff keene Kuhhaut … wie man so schön sagt. Und ville schlimmer is noch, dass die een moralischen Schaden anrichten, weil ville Leute die mit die richtijen Demonstranten gleichsetzen.

Ick hab dir doch jestern von dit Jesetz erzählt, wat der Karsai, also der afghanische Präsident, unterschrieben hat.

Ja, dit Sex-Jesetz, wat alle verheiraten Frauen verpflichtet, sich ihre Männer mindestens alle vier Tage hinzujeben.

Jenau, dit will der Karsai noch mal überdenken und uff seine Rechtmäßigkeit überprüfen lassen. Hatter zumindest jesagt, dass er dit machen will.

Dit is und bleibt ne Schande, über son Jesetz ooch bloß nachzudenken. Die Madonna ham se ja in Malawi ooch scheitern lassen mit ihre jeplante Adoption. Een Richter hat entschieden, dass dit entschieden zu weit jeht, wenn son Popstar durch die Waisenhäuser zieht wie durch Kinderkaufhäuser.

Dit is richtig. Man kann die Kinder ooch nich, bloß weil man ville Kohle hat, aus ihre jewohnte Umjebung und aus ihre Kultur holn. So sehe ick dit.

Der Richter hat dit fast jenau mit deine Worte begründet, dit Urteil. Apropo Kohle: Jenerel Motors hat anjeblich dit jesamte Opelvermöjen, also ooch die Werke in Deutschland samt Grundstücke, an die Banken verpfändet.

Na, denn steht Opel ja wirklich mit leere Hände da … Patente weg, keene Grundstücke und Jebäude mehr … ick liebe die Weltwirtschaft. Peter, mach mal noch zwee Pils für uns.


Jeht gleich los, ick muss nur noch schnell Essen in Saal bringen. Wir haben da heute ne Beerdijung drinne … also nich direkt, die Beeerdijung war schon und jetz wird jejessen.

Mach mal in Ruhe, Peter. Die Abwrackprämie wird übrijens doch nich jekürzt, Die wolln se wohl bei vier Milliarden deckeln, denn reicht dit unjefähr bis zur Bundestagswahl ... denke ick mal.

Also die Stimmen von die Jebrauchtwagenhändler kriejen se sowieso nich mehr. Die ham schon so ville Tränen in die Augen, die könn die Wahlzettel janich mehr lesen.

Dit hab ick jestern im Fernsehen jesehen. Die werden überhaupt keene Autos mehr los.

Und alte billije Autos kriejen se ooch noch mehr rin, wo noch ne jewisse Nachfrage besteht … zum Beispiel bei Fahranfänger.

Tja, Walther, wie de dit ooch machst als Rejierung … verkehrt isset immer…

Nu krieg mal nich etwa Mitleid mit unsere Helden in Amt und Würden.

So, eure zwee Pils, jing doch schneller, als ick dachte. Prösterchen.

Zum Wohl, Peter. Stell dir mal vor, Walther, jestern hab ick in Brisant jesehen, dasset ne neue Aktion jibt, die heißt: Deutschland sucht den Grauen Star.

Fangen jetz die Augenärzte ooch noch mit sone Karsting-Shows an?

Quatsch, da wern Rentner ab 66 Jahre jesucht, die jut singen können, und mit die besten wolln se denn een jemischten Chor bilden … also mit Ufftritte, CD-Uffnahmen und Konzertreisen ... da ham sich janz ville beworben. Ick gloobe, den Chor wolln se denn Silver-Singers nennen … also wejen die silbernen Haare von die Künstler.

Wie dit aussieht, hat ja nu Lidl den nächsten Datenskandal am Hals.

Wat ham se denn nu schon wieder jemacht? Jefilmt ham se die Mitarbeiter doch schon alle…

Ja, und jetz hat sich rausjestellt, dass die Mitarbeiter, wenn se krank waren, eenen Zettel ausfüllen mussten, wo denn die Krankheit einjetragen wurde. Und warum een Arbeitnehmer krank is, dit jeht den Arbeitjeber nüscht an.

Mein Jott, die lernen aber ooch alle einfach nüscht dazu ... und wie is dit nu wieder rausjekommen?

In irjendeen Müllcontainer hamse een janzen Sack mit sone ausjefüllten Zettel jefunden … steht heut in mein SPIEGEL. Aber ick muss jetzt los, mach mal die Rechnung, Peter.

Meine ooch.

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