Grüß dir, Peter … ick würde jerne wat trinken … habt ihr ooch Pils hier inne S-Bahn?
Da muss ick mal kurz nachkiecken … ja, der Zapphahn hier sieht nach Pils aus.
Denn mach mir mal eens, Peter. Aber nur een kleenet.
Jeht in Ordnung, Walther … setz dir mal schon hin … ick bin in Kürze bei dir.
Dit is nett.
Hallöchen, alle zusammen … een Pils hätte ick jerne … een schönet frischet bitte.
Is keen Problem, Emmy, ick hab grade jesehn, dass aus den een Hahn hier wirklich Pils rauskommt. Setz dit mal zu Walther.
Da habe ick ooch heute überhaupt keen Problem mit. Na, mein Kleener, wat jeht dir heute wieder so durchn Kopp?
Dit mit die Schmidten, dit lässt mir einfach keene Ruhe.
Aber warum denn nich? Dit is doch nu jeklärt mit ihrn Dienstwagen, der Rechnungshof hat doch erklärt, dass die Reisekostenabrechnung korrekt is. Wat stört dir denn nu noch da dranne?
Die Abrechnung entbehrt doch jeder Logik. Da heißt dit, die hat 2.900 Kilometer privat bezahlt und 30 Kilometer warn dienstlich. Die is ja mit ihrn Dienstwagen ooch nich nach Spanien jefahren, sondern jeflogen … also die will uns vertickern, dasse 2.900 Kilometer privat bezahlt um denn 30 Kilometer dienstlich zu fahren. Für wie blöd hält die uns denn?
Momentchen bitte, ick will nur mal schnell eure Jetränke abstelln … so, denn lasst dit euch schmecken.
Prösterchen. Tja, Walther, da muss ick dir Recht jeben. Aber der Rechnungshof hat dit ja jeprüft … wat willste denn nu noch dajejen machen?
Also, dit jibt zwee Möglichkeiten. Die erste is, dass irjendeener im Nachhinein dit so ins Fahrtenbuch rinjeschrieben hat, und die zweete is, dass dit wirklich stimmt, wie die Schmidten dit nu verkündet hat. Denn allerdings muss ick dir sagen, dass die als Ministerin völlig unjeeignet is. Wer so bekloppt is, für 30 Dienstkilometer 2.900 Kilometer selbst zu bezahln … der kann doch keen Ministerium leiten…
Walther, dit stimmt … da muss ick dir mal wieder Recht jeben. Irjendwat haut da einfach nich hin. Dit Bundesinnenministerium schafft übrijens neue Dienstwagen an … für 8,6 Millionen. Een Auto kostet im Schnitt 250.000 Euro. Dit wird bezahlt aus dem Konjunkturpaket 2.
Ja, und dit Jeld wird ooch jut verteilt zwischen Audi, BMW und Mercedes. Alle Limousinen sind natürlich jepanzert … da is jedet Auto ne Einzelanfertigung.
Die SPD-Rebellen aus Hessen, die die Ypsilanti jestürzt haben, wolln übrijens ne neue Partei gründen.
Dit hab ick ooch jelesen. Hoffentlich verjessen se nich, dit Gründungsprogramm zu unterschreiben. Dit hat doch die Pauli glatt verjessen, als se die Freie Union, die se jegründet hat, zur Bundestagswahl anmelden wollte. Die hat die Anmeldung nich unterschrieben … und schwupps, kann se nich jewählt werden.
Weeste, Walther, wir ham sowat von fähige Leute inne Politik … da kannste nur mitn Kopp schütteln. Aber wat die janzen Partei-Neugründungen betrifft, mache ick mir langsam Sorjen, dass wir am Bundestag anbauen müssen. Wo willste die denn da alle hinsetzen?
Tja, da hätten wir im Moment also die Freie Union, die nich zujelassen wurde, denn haben wir die Piratenpartei, die sich nur um Internet kümmert, und denn vielleicht demnächst noch ne neue Linke.
Dit kann man ja in Farben allet kaum noch ausdrücken. Welche Farbe hat denn eijentlich die Piratenpartei?
Na schwarz … mit Totenkopp. Aber jetz bestelle ick erst mal noch ne Runde. Peter, mach uns mal bitte noch zwee Pils.
Nüscht lieber als ditte. Ick hoffe, euch fällt noch wat zum Quatschen ein…
Na klar doch. Hertie verschwindet zum 15. August endgültig. Am Samstag, also jestern, ham se schon die Hälfte der Hertie-Filialen dicht jemacht. Insjesamt bleiben rund 2.600 Beschäftigte uff die Strecke.
Und dit wird weiterjehn … wie dit nu mit Quelle und Karstadt wird, dit wees ja ooch noch keener so jenau. Ick sage dir, Emmy, die Krise is noch lange nich vorbei…
Tja, wir wern dit sehn und täglich auswerten … da jehen uns wenigstens nie die Themen aus. Olle Verteijungsminister Jung hat sich ja ooch mal wieder aus sein Unterstand im Bunker jemeldet.
Jetz melde ick mir erst mal wieder bei euch … ick hätte hier eene Bestellung abzuliefern. Lasst dit euch schmecken.
Prösterchen. Also, der Jung hat jesagt, dass die Bundeswehr voraussichtlich noch 5 bis 10 Jahre in Afghanistan bleiben wird. Und wie ville Tote dit noch jibt, dit wees er nich … aber er hofft, dass dit möglichst wenige sind.
Da schwingt ville Hoffnung mit … aber ooch ville Unjewissheit. Der Jung will ja ooch, dass die Bundeswehr weltweit zur Geiselbefreiung einjesetzt wird. Denn brauchen wir uns keene Sorjen mehr zu machen, weil die Armee mit Panzern, die nich fahren, und mit Flugzeugen, die nich fliejen, überall die Geiseln befreien … jedenfalls in Computeranimationen. Die zukünftigen Geiselnehmer schlottern schon jetz mit alle Knochen…
Lass uns daruff noch een letztet Mal für heute anstoßen. Ick muss langsam los, Walther. Peter, mach mal bitte meine Rechnung.
Denn zahle ick ooch, bring mal meinen Zettel gleich mit.
www.alberei.blogspot.com
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