Donnerstag, 27. August 2009

175, Alle drei Affären sind gar keine.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.


Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003









Ick grüße dir, Susan … ick freue mir, dir zu sehn…

Ick freue mir ooch, Walther. Wie immer … een Küsschen und een Pils?

Jenau, mein Engelchen … so, ick setz mir mal schon hin … ick bin heute wieder völlig jeschafft von die Hitze.

Mach dit, Walther … dein Jetränk kommt in Kürze … aber een paar Minuten musste schon noch warten.

Keene Hektik, Susan … ick hab nochn bisschen Zeit.

Hallöchen, meine Lieben … ick grüße euch und hätte jerne een Pils … zum Hiertrinken.

Dit hab ick mir fast jedacht, Emmy … Walther wartet schon uff dir … ick hab nämlich keene Zeit zum Quatschen.

Brauchste ooch nich, Susan, dafür bin ick ja da. Die Pauli is ja nu mit ihre neue Partei, der Freien Union, endjültig mit die Zulassung für die Bundestagswahl jescheitert. Dit wurde vorjestern in Karlsruhe entschieden.

Dit schadet die janüscht … wer zu blöd is, den Antrag uff Zulassung zu unterschreiben, der hat inne Politik schon janüscht zu suchen. Noch mehr Flachzangen brauchen wir nich … davon ham wir schon jenug … quer durch alle Parteien … denn brauchen wir nich ooch noch ne neue.

So … meine Lieben, ick bringe die erste Runde für euch … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prösterchen, Walther. In Bukarest in Rumänien ham se een Händlerring mit Eizellen von Frauen zur künstlichen Befruchtung von andre Frauen hochjenommen. Die Eizellenspender ham rund 200 Euro jekriegt … und weiter verkooft hamse die für 10.000 bis 15.000 Euro … inklusive Implantation. Dit is een jutet Jeschäft … oder?

Ja, dit rechnet sich … da kann richtig Freude uffkommen bei die Arbeit … einschließlich jute Laune.

Die Eizellen hamse vor allem von Roma-Frauen entnommen und bei israelische Jebärfreudije wieder einjesetzt … aber ooch bei andere Frauen aus Europa.

In China wern den Hinjerichteten Organe entnommen, die se denn bei andere Chinesen und reiche Ausländer für ville Jeld wieder einsetzen … dit is ooch een jutet Jeschäft … und Nachschub jibs in China ne janze Menge … also an Hinjerichtete. Aber der chinesische Jesundheitsminister will dit jetz ändern … Orjane solln nur noch entnommen werden dürfen, wenn die Betroffenen ihre Zustimmung jeben.

Dit is schon überall wat los inne Welt. In Afghanistan sind bis jestern 295 ausländische Soldaten jestorben … dit is mit Stichtag 26. Aujust schon eener mehr als im janzen Jahr 2008.

Na ja, da wern schon noch een paar dazukommen … bis Silvester. Wie ooch immer … ick würde sagen, wir trinken jeder noch een Pils. Susan, mach doch bitte noch ne Runde Jetränke für uns fertig.

Jeht sofort los, meine Lieben … een paar Minuten müsste ihr noch warten … aber ick hoffe, ihr habt nochn bisschen wat zu quatschen.

Natürlich. Jestern hat ja nu der große Untersuchungsausschuss jetagt … die ham gleich alle drei Sachen uff eenmal abjearbeitet: Ulla Schmidts Dienstwagen-Affäre, zu Juttenbergs…

…mit die ville Vornamen…

…Jesetzesentwurf durch ne Anwaltskanzlei und dit Kanzlerinnenessen zu Ackermanns 60. Jeburtstag. Erjebnis: allet war rechtens. Und mit jefährlicher Nähe zur Wirtschaft oder gar Lobbyismus hat dit allet natürlich überhaupt nüscht zu tun. Dit sind normale Rejierungsabläufe und –tätigkeiten … da biste doch als Bürjer fassungslos, wenn de sowat hörst.

Momentchen bitte … ick bringe nur schnell eure Jetränke … Prösterchen, meine Lieben.

Prösterchen, Susan, Prösterchen Emmy. Sone Themen, wie die da jestern im Untersuchungsausschuss behandelt haben, wären in frühere Wahlkämpfe jenüsslich ausjeschlachtet worden. Da hätten die andern Partein druff rumjekloppt bis zum Jehtnichmehr. Und wat is heute? Alle ham sich lieb. Also weeste, son Wahlkampf hab ick noch nie erlebt … dit is doch nur eiapopeia … da kannste doch verzweifeln.

Dit is ja noch ville schlimmer, Walther. Jetz stärken Peer Steinbrück und Altkanzler Schröder … beede wohljemerkt vonne SPD … der Merkel den Rücken, wat dit Essen uff Staatskosten für Ackermann betrifft … sowat hat dit inne Verjangenheit noch nie jejeben … für mir steht fest: CDU/CSU und SPD wolln nach die Wahl weitermachen wie bisher … na denn: jute Nacht Deutschland.

Nächsten Sonntag wird ja nu jewählt … im Saarland, in Sachsen und in Thüringen. Ick denke mal, dit wird een kleener Vorjeschmack uff die Bundestagswahl … mal sehen, wat dabei rauskommt.

Ick muss jetz sehn, wie ick hier langsam rauskomme, Walther … ick muss los. Susan, mach mal bitte meine Rechnung fertig.

Denn kannste meinen Zettel gleich mitbringen … ick jehe denn ooch.




www.alberei.blogspot.com

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei!In meinem Urlaub haben mir Eure herrlichen Kommentare zum Weltgeschehen richtig gefehlt.Gestern habt Ihr mir mal wieder grosse Freude bereitet.
    Walther,noch ein Tipp von mir:Wähle am 27.9. nicht die Linkspartei,sondern einfach nur DIE LINKE und alles wird gut.
    Beste Grüsse! H.

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  2. Ick freue mir, dass mein Chef-Kommentator wieder da is ... da Du ja immer anonym schreibst, nenne ick dir jetz einfach mal K-E von ... soundso. Und noch wat muss ick loswerden ... ick wähle Die Linke nich und die Linkspartei ooch nich ... denn wird nämlich janüscht besser. Ja, dit Jerede hört sich allet jut an ... aber kieck dir doch mal an, wat se machen, wenn se mitrejiern ... zum Beispiel in Berlin. Ick kämpfe nach wie vor für die Partei der Nichtwähler ... so lange, bis die sojenannten etablierten Parteien merken, dass sich hier in Deutschland wat ändern muss.
    So, dit is gleich halbeins ... ick muss langsam ins Bett ... ick muss ja morjen früh wieder raus, damit ick nich so spät inne S-Bahn kommen und denn ooch noch Emmy verpasse. Jute Nacht oder juten Morgen ... oder wat wees ick.

    Schöne Grüße von Walther

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