Mittwoch, 26. August 2009

174, Unser Land ist verrottet und verkommen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.


Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003








Oh, welche Freude, endlich mal wieder die schöne Chefin zu sehn … ick grüße dir, Marlies … ick hätte jerne een Küsschen und denn ne jewisse Zeit später een Pils.

Tag, mein Lieber … Küsschen jibs sofort … Pils dauert noch.

Hab ick ja jesagt, Marlies … die Reihenfolje stimmt und die Zeitplanung ooch.

Hallo, ihr beede … Marlies, ick sehe, du bist grade beim Zappen … denn greif dir mal gleich noch een Glas…

Aber natürlich doch, Emmy … setz dir mal schon zu Walther, und fangt beede an zu quatschen.

Dit machen wir. Mensch, Walther, schon wieder die halbe Woche rum … ick werde jeden Monat 31 Tage älter … ick darf janich dran denken.

Denn freu dir doch einfach uff den nächsten Februar … da wirste nur 28 Tage älter … oder ham wir schon wieder Schaltjahr?

Dit wees ick nich … da müsste ick nachkiecken. Eene Entscheidung in Sachen Opel wird dit nach neueste Meldungen vor der Bundestagswahl nich mehr jeben. Jenerel Motors denkt über die Zukunft von Opel noch nach … heißt dit…

Dit is die größte Posse des Jahres. Ick könnte mir totlachen…

…denn werde ick mal lieber gleich akassiern … dit war nur Spaß, Walther … hier sind eure beeden Pils … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Prost, Marlies, Prost, Emmy. Die Opel-Mitarbeiter, die uff ihr Urlaubsjeld verzichtet haben, die wolln dit jetz nachfordern. Gloobst du, dass Opel dit bezahlt?

Quatsch. Dit bezahlen wir denn … also die Steuerzahler. Mein Jott … uff die paar Millionen kommt dit nu ooch nich mehr an. Wenn der Ackermann uff unsere Kosten sein 60. Jeburtstag im Kanzleramt jefeiert hat, denn lass doch die Opel-Mitarbeiter ooch uff unsere Kosten in Urlaub fahrn. Weeste, Walther, mir is dit langsam scheißejal, wat die da oben machen … wir sind jedenfalls immer die Doofen.

Dit Schlimme is ja, dass du heute noch ville machtloser bist, als früher inne DDR. Heute kannste dir uff die Straße stelln und janz laut rufen: Die Merkel is total bescheuert. Da klatschen een paar Leute oder lachen … aber ansonsten interessiert dit keene Sau.

Jenau, Walther. Und wenn de dir früher inne DDR uff die Straße jestellt hättest und jerufen, dass der Honecker völlig bescheuert is, da hätten dir schon ne janze Menge Leute sehr jenau zujehört … und die hätten dir da ooch nich stehen lassen.

Richtig. Die hätten dir nämlich in Sicherheit jebracht … sojar in Staatssicherheit. Aber heute haste zwar Meinungsfreiheit … bloß deine Meinung interessiert eben keenen … so ändern sich die Zeiten.

Ick wees ooch nich mehr weiter, Walther … du kannst doch machen watte willst … du kannst einfach nüscht ändern. Na jut, denn müssen wir eben damit leben.

Haste jestern Frontal 21 jekieckt, Emmy?

Nee … ick bin früh ins Bett jejangen … ick hab mir nich so richtig jefühlt…

Ick habe dit Jefühl, dass die Redakteure von die bei uns beede hier immer anne Nebentische sitzen. Die ham jestern jenau die Themen uffjegriffen, die wir hier in die letzten Tage ausjewertet und durchjesprochen haben. Da jing dit erst um die Schweinegrippe und den Verdacht, dass die nur für die Pharma-Industrie ausjebrochen is … denn jing dit um Elektro-Autos und dit Nachhinken der deutschen Industrie hinter die anderen Länder … und schließlich um Kurzarbeit statt Urlaub … also, die Betriebe zwingen die Mitarbeiter, in Kurzarbeit zu jehn und dafür uff eene Woche Urlaub zu verzichten.

Walther, ick bin sprachlos. Unser Land is verrottet und verkommen bis sonst wohin. Ick brauch wat zu trinken … Marlies, mach uns mal bitte noch zwee Pils.

Aber jerne doch, meine Lieben … ick mach mir sofort anne Arbeit … quatscht mal noch een bisschen … dit dauert so unjefähr 3 Minuten.

Keen Problem. Ick hab jelesen, dass die CIA bei Verhören von anjebliche Terroristen anjedroht hat, deren Kinder umzubringen. Da fehln dir doch die Worte…

Und Mister Bush hat dit allet abjesegnet. Ick hoffe, dasse den noch richtig an Arsch kriejen, bevor der aus Altersgründen sowieso sein Löffel abjibt. Und unsere Merkel hat mit dem rumjeschäkert und sich von ihm die Schulter massieren lassen ... von Fingern also, wo an jedem einzelnen mehrere Liter … quatsch, Hektoliter Blut kleben.

Der Obama hat ja der CIA die Verhöre von anjebliche Terroristen entzogen … dit soll jetz die FBI machen. Ob die allerdings humaner vorjehn, dit wird sich noch zeijen … ick bin mal jespannt.

Hier hätte ick noch mal zwee Pils für euch, meine Lieben. Lasst dit euch schmecken … sehr zum Wohle.

Nich Prösterchen? Denn sage ick dit eben … Prost Marlies, Prost Walther. Inne Zeitung hab ick jelesen, dass die Merkel ihrem Mann donnerstags immer een Einkaufszettel schreibt, uff dem druffsteht, wat er am Freitag einholn soll.

Ick hab ooch schon inne Zeitung jelesen, dass der Stern die Hitlertagebücher jefunden hat … mein Jott, nu gloob doch nich allet, wat du hörst oder liest oder siehst. Du wirst doch hier 24 Stunden lang, also rund um die Uhr, nur verarscht. Dit machen ja nich nur die Politiker … die Medien machen dit ja schließlich ooch. Sollte ick heute Abend im Lotto jewinnen, denn koofe ick mir ne unbewohnte Insel … und die nenne ick Walthers-Eiland … und mein Staatswappen wird een Hühnerei, wat ick zur Not ooch irjendwem an Kopp werfen kann, der mir und meine Ruhe stören will … ick will hier einfach nur noch weg…

Und denn kommste janich mehr her, Walther? Du lässt mir hier inne S-Bahn alleene sitzen?

Quatsch, Emmy … Wenn ick die Hütte für mir und meine Olle da fertig habe, denn baue ick ne S-Bahn, die rund um die Insel fährt … und nu rate mal, wie die einzije Station heißen wird?

Zur S-Bahn? … Walther, jetz kann ick janz beruhigt nach Hause jehn … Marlies, mach mal bitte meine Rechnung … ick muss los.

Denn jehe ick ooch, mein Schatz … bring mal meinen Zettel gleich mit.




www.alberei.blogspot.com








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