Montag, 9. August 2010

516, Luxus-Hotels in Höhlen.


Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße die schöne Chefin … Marlies, heute hätte ick Appetit uff een Pils.



Und … wat heißt dit? Hätteste Appetit uff Pils, würdest aber lieber een Eiskaffe trinken?



Quatsch … wenn ick sage, dass ick hätte, denn habe ick ooch.



Du redest totalen Scheiß heute. Du spielst doch Lotto. Und Montag sagste immer: Wenn ick die und die Zahlen jetippt hätte, denn würde ick heute im Hotel Adlon mein Pils trinken. Aber … ick hab die eben nich jetippt. Und jetzt sagste … wenn ick hätte, denn habe ick ooch. Und wo trinkste dein Bier heute? Nich im Adlon … sondern inne S-Bahn.



Mein Jott … manchmal sind Weiber aber wirklich schwer zu ertragen. Und da kommt grade noch eene von die Gattung.



Ick grüße euch, meine Lieben. Marlies … ick nehme een Pils heute.



Dit is ne klare Ansage. So hört sich eene richtige Bestellung an … da wees ick, wat ick zu tun habe. Und ihr beede fangt jetz endlich an zu quatschen.



Zu Befehl, schöne Chefin. Dit jibt Lehrer, für die is Kevin keen Name … sondern ne Diagnose. Die sagen dir, wat eener oder eene druff haben, die soundso heißen.



Wat issn Soundso fürn Name? Den hab ick ja noch nie jehört.



Wo bin ick bloß hinjeraten? Ick fühle mir heute intellektuell völlig anne falsche Adresse. Also … noch mal zum Mitschreiben: Dit jibt Lehrer, die behaupten, dasse anne Vornamen erkennen können, aus wat fürn Elternhaus Kinder kommen, die Kevin oder Sindy heißen … und wat se von die zu erwarten haben.



Die Kinder könn ja nüscht für ihre Namen … die kriejen se ja von ihrn Eltern … und mit die müssen se denn ihr Leben lang rumloofen … also nich mit die Eltern, sondern mit die Vornamen.



Du hast dit erfasst, Emmy. Und wenn zum Beispiel dit Mädel Sindy mit Nachnamen ooch noch „aus Marzahn“ heißt … denn siehste ja, wat dabei rauskommen kann.



Und ick muss jetz erst mal störn … eure zwee Pils sind fertig. Prösterchen, meine Lieben.


Prost … uff die schönen Frauen inne S-Bahn. Unser Kriegsministerium entschädigt jetz die Opfer von dem Luftangriff bei Kundus. Jede Familie, die Opfer zu beklagen hat, kriegt 5.000 Dollar.



Dit is ja nich ville. Wenn die zum Beispiel inne abjestürzte Concorde jesessen hätten, wat ja ooch een Flugzeug is … oder war, denn wären rund 300 Millionen drinne jewesen … also nich für jeden, sondern für alle. Und die Anzahl der Toten is ja relativ vergleichbar.



Nu hör doch mal uff, Emmy … du willst doch nich deutsche Urlauber mit afghanische Bauern vergleichen … dit jeht ja nu wirklich zu weit. Übrigens wird dit Jeld für die toten Afghanen uff Sonderkonten überwiesen … damit dit bloß nich in falsche Hände kommt.



Na, hoffentlich kriejen se ooch die Pin-Nummern inne Hand … nich, dass Präsident Karsai und seine Verwandten dit Jeld abheben … am Hindukusch musste doch mit alles rechnen.



Michelle Obama hat übrigens inne USA komplett verschissen … und dit nur, weil se mal mit ihre Tochter in Spanien Urlaub machen wollte.



Wat is denn dabei? Jetz machen doch alle Politiker-Familien Urlaub … zum Glück ooch unsere.



Ja … aber Michelle hat in een Luxus-Hotel 30 Zimmer jemietet … vor allem für Freunde … denn isse mit eener Rejierungsmaschine dahin jeflogen … mit reichlich Sicherheitspersonal … und mit großer Einkaufsliste. Die Zimmer bezahlt se anjeblich privat. Aber … wenn ihr Friedensnobelpreisträger die Mitbürjer grade zum Sparen uffordert … denn passt dit nich so richtig inne Landschaft. Jedenfalls klatscht sich die US-Presse grade inne Hände vor Freude.



Weil du grade von Luxus redest: In Italien und Frankreich jibt dit Hotels, die sind von außen Steinzeit und von innen 5 Sterne. Dit sind Höhlen-Hotels … unglaublich, aber wahr: Wenn de die von außen siehst, denn denkste, dass da maximal Bären … wenn überhaupt … drinne wohnen … und wenn de dir überwunden hast, da rin zu jehn … denn fühlste dir wie im Märchen.



Denn habe ick noch ne jute Nachricht: Ab Ende September wern uffn Flughafen in Hamburg die berüchtigten Körper-Scanner jetestet.



Und … wat is daran die jute Nachricht?



Dein Körper wird nich mehr eins zu eins abjebildet … sondern du siehst da aus wien Strichmännchen uff son Piktogramm … zum Beispiel für Notausgang. Bloß … dit Männchen rennt nich … dit hat die Beene breit und die Hände hoch.



Und alle sehn wirklich gleich aus?



So is dit. Bis uff die, die Sprengstoff am Körper anjeklebt haben … oder Waffen. Aber … ick muss langsam los, Emmy. Marlies, meine Rechnung bitte.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…




Und für Hardliner unter euch anne Nebentische jibs hier noch mehr schlechte Nachrichten. Ooch mein Korrespondent in Hoyerswerda hat noch wat für euch rausjesucht. Also denn … gruselt euch nochn bisschen.



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