Samstag, 7. März 2009
Emmy & Walther (18): Von Tauss zur Kanzlerfrage
Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn, Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin, Fon: (030) 5627003
Hallöchen, Thorsten. Mach mir maln Pils.
Keen Problem, Walther. Willste ooch n Kurzen?
Nee, lieba nich, Emmy quatscht imma so ville, da muss ick mir konzentrieren.
Die is doch noch janich da.
Wird aba gleich kommen, wie ick se kenne…
Tach, die Herren. Jenau mit euch beede hab ick heute hier inne S-Bahn jerechnet. Sind imma die selben, uff die ick hier treffe. Und gleich fühle ick mir wie zu Hause. Mach maln Pils, Thorsten.
Ick bin schon dabei. Setz dir mal hin, Emmy, damit hier nich so ville Leute rumstehn. Sonst denken die andern Jäste, dass alle Plätze voll sind.
Mein Jott, imma diese Drängelei. Ick komme hier her, um mal meine Ruhe zu haben, und denn machst du sone Hektik.
Emmy, jetz hör doch mal uff. Ick mach doch keene Hektik. Ick will bloß ne jewisse Grundordnung inne Kneipe. Hier, die beede Pils. Und Prost.
Danke, Thorsten. Vielleicht is Emmy so nervös, weil morjen Frauentach is. Und da hatse Angst, dass ihr Oller dit wieda vajißt…
Du imma mit deine Sprüche. Hast du denn wat vorbereitet für deine Sieglinde?
Ick übaleje noch … vielleicht koof ick für se Blumen…
Wieda son Strauß für drei Euro aus de Kaufhalle, wo schon alle Köppe vonne Blumen nach Wasser schreien…?
Da mach du dir mal keene Jedanken drüba. Für meine Sieglinde is mir nüscht zu teuer. Da kann der Strauß ooch jut und jerne mal fünf Euro kosten. Da kiecke ich nich uffs Jeld. Nich mal inne Finanzkrise.
Is die jetzt ooch schon bei dir anjekommen?
Emmy, dir wird dit ooch noch erwischen. Haste ürbijens jehört, dass der Tauss vonne Espehdeh wejen die Vorwürfe zurückjetreten is? Der hat sich anjeblich nur beruflich mit Kinderpornos beschäfticht.
Ja, hab ick jestern schon inne Bild jelesen.
Aba da haste bestimmt nich jelesen, dass der Tauss inne Espehdeh nich besonders beliebt ist. Der jilt nämlich als unbequemer Datenschutzexperte. Der hat zum Beispiel der Novelle von dit BKA-Gesetz nich zujestimmt, wejen datenschutzrechtlicha Bedenken. Und daruff hin ham sen ausjetauscht.
Du meinst also, dit mit dem Tauss könnte ooch sone Art Mobbing sein? … Na, dit wär jan Ding. Und bei Opel sieht et ja ooch janz schön düster aus.
Dit kannste wohl laut sagen. Also, jute Nachrichten klingen anders. Der Schäuble, wat unsa Innenminister is, der hat ja anjerecht, Opel inne Insolvenz zu schicken. Und ausde Insolvenzmasse soll Opel denn wieda ufferstehn wie Fönix aus de Asche. Kann jut jehn, muss aba nich. Dit jibt solche und solche Beispiele aus de Vajangenheit, wenn de vastehst, wat ick meine.
Ja, ja Walther, ick vasteh dir schon. Machste mal noch zwee Pils, Thorsten?
Jeht klar, Emmy. Ick mach mir sofort ans Zapfjerät.
Die Axie von Jenerel Motors, wat ja der Muttakonzern von Opel is, laach heute uff den niedrichsten Stand seit Neunzehnhundatdreiunddreißich.
Da liejen ja fünfundsiebzich Jahre dazwischen.
Sechsundsiebzich, wenn de dit janz jenau nimmst. Aba haste trotzdem sehr jut im Kopp jerechnet, Emmy.
Ick war doch ooch inne Schule, Walther. Und damals ham wa Kopprechen noch jelernt. Dit hilft mir heute noch beit Preisevagleichen im Supamarkt.
Eure beeden Pils, meine Lieben. Lasst dit euch schmecken … und quatscht nich vo ville.
Prost, Thorsten, Prost Emmy. Haste übrijens ooch jehört, dass der Steinmeier inne Beliebtheitsskala die Merkel übaholt hat?
Wo hastn dit jelesen. In deine Berliner?
Nee, dit kam inne Tagesschau, im Politbarometa, da, wo se die Leute imma fragen, wen se wählen würden, wenn am nächsten Sonntach Bundestachswahl wäre.
Is dit nich ditte, wo imma dieser janz adrette und jutaussehende Moderator die Zahlen vakündet? Wie heißt der denn bloß…?
Dit is der Jörg Schönenbohn … oda so. Jenau die Sendung meine ick. Also, da hatta vakündet, dass die Zehdehuh zwee Prozent valoren hat, die liejen jetz bei zweeunddreizich, und die Espehdeh hat um zwee Prozent zu jelecht und is jetz schon bei siebenundzwanzich.
Denn hat doch aba der Steinmeier die Merkel noch nich übaholt. Die sind sich ja bloß näher jekommen…
Schon richtich, aba die fragen ja ooch imma, wen die Leute lieba als Kanzler oder Kanzlerin hätten. Is ja inzwischen ooch ne Jeschlechterfage jeworden.
Und, wat ham die Leute jesacht?
Mehr Deutsche würden lieba den Steinmeier uff dem Posten sehen…
Na ja, der sieht ja ooch besser aus als die Merkel.
Dit jeht aba nich um die Schönheit, dit jeht um die Kompetenz. Die fragen ja die Leute nich, wer bessa aussieht, die wolln doch imma wissen, wem se mehr zutraun in Sachen Wirtschaft und so. Also ooch, wen se für glaubwürdijer halten. Wer eben insjesamt beliebter is im Volke.
Und dit is nu also der Steinmeier.
Du sachst dit Emmy. So, ick muss jetzt aba los, Blumen aus de Kaufhalle holn. Mach mal die Rechnung, Thorsten.
Du kannst ruhich noch bleiben, Walther, anne Tanke jibt dit ooch Sträuße, und da is rund um de Uhr jeöffnet.
Nee, da isset mir zu teuer. Ick muss mein Jeld für deine Kneipe zusammenhalten.
Mach mal meine Rechnung ooch, ick werd mit Walther gleich mitjehn. Ick koofe mir heute selban Strauß, mein Oller denkt da bestimmt wieda nich dran…
Wenn de jetz mitkommst, denn kann ick dir ja ooch untawegs noch schnell erzähln, dass der Dieter Hildebrandt, wat der Kabarettist is, der ARD verboten hat, den Namen Scheibenwischa weita zu verwenden … machs jut, Thorsten, also der Hildebrandt is deshalb dajejen, weil…
Na, dit hätt ick ja jerne noch jehört. Aba ick kann ja jetz nich ooch noch einkoofen jehen, ick hab ja noch drei andre Jäste…
Hallöchen, Thorsten. Mach mir maln Pils.
Keen Problem, Walther. Willste ooch n Kurzen?
Nee, lieba nich, Emmy quatscht imma so ville, da muss ick mir konzentrieren.
Die is doch noch janich da.
Wird aba gleich kommen, wie ick se kenne…
Tach, die Herren. Jenau mit euch beede hab ick heute hier inne S-Bahn jerechnet. Sind imma die selben, uff die ick hier treffe. Und gleich fühle ick mir wie zu Hause. Mach maln Pils, Thorsten.
Ick bin schon dabei. Setz dir mal hin, Emmy, damit hier nich so ville Leute rumstehn. Sonst denken die andern Jäste, dass alle Plätze voll sind.
Mein Jott, imma diese Drängelei. Ick komme hier her, um mal meine Ruhe zu haben, und denn machst du sone Hektik.
Emmy, jetz hör doch mal uff. Ick mach doch keene Hektik. Ick will bloß ne jewisse Grundordnung inne Kneipe. Hier, die beede Pils. Und Prost.
Danke, Thorsten. Vielleicht is Emmy so nervös, weil morjen Frauentach is. Und da hatse Angst, dass ihr Oller dit wieda vajißt…
Du imma mit deine Sprüche. Hast du denn wat vorbereitet für deine Sieglinde?
Ick übaleje noch … vielleicht koof ick für se Blumen…
Wieda son Strauß für drei Euro aus de Kaufhalle, wo schon alle Köppe vonne Blumen nach Wasser schreien…?
Da mach du dir mal keene Jedanken drüba. Für meine Sieglinde is mir nüscht zu teuer. Da kann der Strauß ooch jut und jerne mal fünf Euro kosten. Da kiecke ich nich uffs Jeld. Nich mal inne Finanzkrise.
Is die jetzt ooch schon bei dir anjekommen?
Emmy, dir wird dit ooch noch erwischen. Haste ürbijens jehört, dass der Tauss vonne Espehdeh wejen die Vorwürfe zurückjetreten is? Der hat sich anjeblich nur beruflich mit Kinderpornos beschäfticht.
Ja, hab ick jestern schon inne Bild jelesen.
Aba da haste bestimmt nich jelesen, dass der Tauss inne Espehdeh nich besonders beliebt ist. Der jilt nämlich als unbequemer Datenschutzexperte. Der hat zum Beispiel der Novelle von dit BKA-Gesetz nich zujestimmt, wejen datenschutzrechtlicha Bedenken. Und daruff hin ham sen ausjetauscht.
Du meinst also, dit mit dem Tauss könnte ooch sone Art Mobbing sein? … Na, dit wär jan Ding. Und bei Opel sieht et ja ooch janz schön düster aus.
Dit kannste wohl laut sagen. Also, jute Nachrichten klingen anders. Der Schäuble, wat unsa Innenminister is, der hat ja anjerecht, Opel inne Insolvenz zu schicken. Und ausde Insolvenzmasse soll Opel denn wieda ufferstehn wie Fönix aus de Asche. Kann jut jehn, muss aba nich. Dit jibt solche und solche Beispiele aus de Vajangenheit, wenn de vastehst, wat ick meine.
Ja, ja Walther, ick vasteh dir schon. Machste mal noch zwee Pils, Thorsten?
Jeht klar, Emmy. Ick mach mir sofort ans Zapfjerät.
Die Axie von Jenerel Motors, wat ja der Muttakonzern von Opel is, laach heute uff den niedrichsten Stand seit Neunzehnhundatdreiunddreißich.
Da liejen ja fünfundsiebzich Jahre dazwischen.
Sechsundsiebzich, wenn de dit janz jenau nimmst. Aba haste trotzdem sehr jut im Kopp jerechnet, Emmy.
Ick war doch ooch inne Schule, Walther. Und damals ham wa Kopprechen noch jelernt. Dit hilft mir heute noch beit Preisevagleichen im Supamarkt.
Eure beeden Pils, meine Lieben. Lasst dit euch schmecken … und quatscht nich vo ville.
Prost, Thorsten, Prost Emmy. Haste übrijens ooch jehört, dass der Steinmeier inne Beliebtheitsskala die Merkel übaholt hat?
Wo hastn dit jelesen. In deine Berliner?
Nee, dit kam inne Tagesschau, im Politbarometa, da, wo se die Leute imma fragen, wen se wählen würden, wenn am nächsten Sonntach Bundestachswahl wäre.
Is dit nich ditte, wo imma dieser janz adrette und jutaussehende Moderator die Zahlen vakündet? Wie heißt der denn bloß…?
Dit is der Jörg Schönenbohn … oda so. Jenau die Sendung meine ick. Also, da hatta vakündet, dass die Zehdehuh zwee Prozent valoren hat, die liejen jetz bei zweeunddreizich, und die Espehdeh hat um zwee Prozent zu jelecht und is jetz schon bei siebenundzwanzich.
Denn hat doch aba der Steinmeier die Merkel noch nich übaholt. Die sind sich ja bloß näher jekommen…
Schon richtich, aba die fragen ja ooch imma, wen die Leute lieba als Kanzler oder Kanzlerin hätten. Is ja inzwischen ooch ne Jeschlechterfage jeworden.
Und, wat ham die Leute jesacht?
Mehr Deutsche würden lieba den Steinmeier uff dem Posten sehen…
Na ja, der sieht ja ooch besser aus als die Merkel.
Dit jeht aba nich um die Schönheit, dit jeht um die Kompetenz. Die fragen ja die Leute nich, wer bessa aussieht, die wolln doch imma wissen, wem se mehr zutraun in Sachen Wirtschaft und so. Also ooch, wen se für glaubwürdijer halten. Wer eben insjesamt beliebter is im Volke.
Und dit is nu also der Steinmeier.
Du sachst dit Emmy. So, ick muss jetzt aba los, Blumen aus de Kaufhalle holn. Mach mal die Rechnung, Thorsten.
Du kannst ruhich noch bleiben, Walther, anne Tanke jibt dit ooch Sträuße, und da is rund um de Uhr jeöffnet.
Nee, da isset mir zu teuer. Ick muss mein Jeld für deine Kneipe zusammenhalten.
Mach mal meine Rechnung ooch, ick werd mit Walther gleich mitjehn. Ick koofe mir heute selban Strauß, mein Oller denkt da bestimmt wieda nich dran…
Wenn de jetz mitkommst, denn kann ick dir ja ooch untawegs noch schnell erzähln, dass der Dieter Hildebrandt, wat der Kabarettist is, der ARD verboten hat, den Namen Scheibenwischa weita zu verwenden … machs jut, Thorsten, also der Hildebrandt is deshalb dajejen, weil…
Na, dit hätt ick ja jerne noch jehört. Aba ick kann ja jetz nich ooch noch einkoofen jehen, ick hab ja noch drei andre Jäste…
Eingestellt von
Frank Frenzel
am
Samstag, März 07, 2009
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