Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden) für weitere Informationen verknüpft.
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
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Ick grüße die schöne Chefin … Marlies, mach mir mal bitte een Pils … und vorher hätte ick jerne noch een Küsschen.
Komm her, mein Kleener … und nu setz dir hin … ick hab zu tun … heute jehts hier wieder voll zur Sache … vier Weihnachtsfeiern … nachher sind alle Tische reserviert … euer Tisch 1 ooch.
Aber in Ruhe austrinken könn wir doch noch? … Oder … solln wir uns gleich an Tresen stelln?
Quatsch. Die Stammtischzeit ham wir frei jehalten … dit is doch Ehrensache … wir wolln uns dit doch mit euch nich verderben … uff ja keen Fall. Von die Leute, die hier ihre Weihnachtsfeiern machen, sehn wir die meisten erst im Dezember 2010 wieder … aber ihr seid jeden Tag ne sichere Bank … und Kleenvieh macht eben ooch Mist.
Dit haste aber nett jesagt, Marlies…
Ick grüße euch alle … ick nehme heute zunächst een Pils, Marlies … mit schön ville Schaum druff.
Ick jeb mir Mühe, Emmy … aber dit dauert een paar Minuten … fangt mal schon an zu quatschen.
So machen wir dit, Marlies. Die USA wolln jetzt die Indianer entschädijen … für Landnahme, Raub, Mord und Totschlag an ihre Vor-Vor-Vor-Väter und –Großväter … dit isse 3,4 Milliarden Dollar Wert. Eene Schwarzfuß-Indianerin hatte 1996 die USA uff Entschädijung verklagt … und nu hatse jewonnen.
Ick sage dir, Emmy, dit is een Troppen uffn heißen Stein. Die USA … also die sojenannten Weißen … ham Billionen-Werte aus dem Indianerland rausjeholt … Erdöl … Jold und Diamanten, Kohle, Erz, Holz … die Uffzählung könnte ich bis morjen früh fortsetzen.
Dit is schon so … aber dit betrifft eijentlich ooch fast alle europäischen Nationen und Staaten, die sich vorn paar hundert Jahre uffn Seeweg in alle Welt jemacht haben, um da zu rauben, zu morden und zu plündern … und nebenbei ooch noch zu missionieren … also den christlichen Glauben als Jeschenk Jottes zu hinterlassen. Die janze Menschheitsjeschichte is ne Ansammlung von Krieg, Unterdrückung, Unterwerfung, Versklavung, Ausbeutung … oder kurz jesagt: Mord, Raub und Totschlag.
Und sowat allet hat ausjerechnet dit einzije intellijente Lebewesen anjerichtet, wat hier uff die Erde rumkrabbelt. Dit is schon erstaunlich, wat wir Menschen mit unsern anjeblichen Verstand überall fürn Chaos und fürn Elend hinterlassen haben … und die een könn janich so schnell wieder allet uffbaun, wat die andern kaputt kloppen. Mein Jott … bin ick stolz uff unsere ach so intellijente Rasse. Aber ick rede mir langsam den Mund fusselig … ick brauch noch wat zu trinken … hat Marlies etwa inzwischen jekündigt?
Nee, nee … ick bin schon da … ick hab nur noch hinten im Sall schnell einjedeckt … da komm gleich die ersten Jäste. Prösterchen, meine Lieben.
Heute sage ick mal Prost uff die schönen Frauen … also uff Marlies und mir … uff dir natürlich ooch, Walther. Unser zu Juttenberg…
…mit die ville Vornamen…
…jenau der, der hat sich nu seine ersten Beulen … oder wie man in die Kreise sagt: Blessuren jeholt. Der hat sich richtig rinjeritten mit seine überhastete Bewertung von dem Luftangriff in Afghanistan. Jestern hat dit internationale Rote Kreuz ihm vorjeworfen, dasser uff Grund von vorliegenden Berichten von Anfang an jewusst hat, dass da viele Zivil-Opfer zu beklagen waren und der Angriff an sich völlig überzogen und unbegründet. Nu is also sein Ruf vonne Unfehlbarkeit erst mal dahin.
Tja, Emmy, so funktioniert eben Politik, dit hatter nu erstmal jelernt. Nur zujeben, wat nich mehr abzustreiten is … und denn so rumeiern und taktieren, dass man hinterher nich druff festjenagelt werden kann … so funktioniert dit politische Tagesjeschaft … und nich anders.
Die CDU in Brandenburg verzögert doch tatsächlich, dass die Stasi-Überprüfung aller Landtagsabjeordneten schnell über die Bühne jehn kann … und dit mit janz fadenscheinije Begründungen. Dit is nich zu fassen … die wern doch nich etwa Angst haben … dass … ick darf janich dran denken.
Na klar jeht die der Arsch uff Grundeis … dit würde mir janich wundern, wenn bei die ehemalijen Blockflöten ooch nochn paar stramme IM mit anne gesamtdeutschen Fressnäppe sitzen … also ick meine uff die Jehaltslisten vom Landtag. Ick werde nie verjessen, wie Kohl damals, direkt nach die Wiedervereinijung, dit strikt abjelehnt hat, dass alle Bundestagsabjeordneten uff eventuelle Stasi-Verbindungen überprüft werden. Der hat doch Angst jehabt, dass dit Parlament danach halb leer is. Jut, so schlimm wird dit in Brandenburg nich kommen … aber der eene oder andre Stuhl könnte durchaus verwaisen…
Ick bestelle noch ne Runde Jetränke für uns … Marlies, wir nehm noch mal zwee Pils.
Die sind schon in Arbeit … ick bin gleich bei euch … diesmal jehts schneller als vorhin.
Nich hetzen, meine Kleene … wir ham ja noch wat inne Gläser. Der Buschkowsky, wat der Bürjermeister is, der warnt vor islamistische Jotteskriejer in Berlin-Neukölln. Sach mal, looft der noch janz rund? Ick traue mir ja kaum noch, in Berlin neben eenem stehen zu bleiben, der een dicken Jürtel umhat.
Der Buschkowsky greift jerne zu drastische Worte … so wie sein Kumpel Sarrazin. Der wollte damit sagen, dass keene Sau wees, wat die Imame in irjendwelche Hinterhofmoscheen oder Jebetsräume eijentlich predijen. Und da muss ick ihm recht jeben. Sicher, die meisten Muslime sind janz normale Bürjer und Mitmenschen … aber een paar Durchjeknallte sind bestimmt ooch darunter … jenau wie bei die Deutschen … die Russen, die Araber und all die andern Nationen, die ihre Abjesandten inne deutsche Hauptstadt und überall sonst wo inne Welt haben.
So … meine Lieben … ick bin schon bei euch … natürlich mit zwee frische Pils … Prösterchen.
Prösterchen noch mal. Ick hab jehört … wohl jemerkt inne Tagesschau jehört, dass der damalije britische Premierminister Tony Blair seien Informationen über anjebliche chemische Jeheimwaffen im Irak von een Taxi-Fahrer hatte. Kann sowat sein?
Vonne Jeheimdienste konnte er die Hinweise jedenfalls nich haben, denn die ham ja nie im Irak irjendwelche Jeheimwaffen jefunden … warum also nich vom Taxi-Fahrer … oder vonne Marktfrau. Sone Angriffs- oder Kriegsentscheidungen kann ick sowieso nich nachvollziehn … denn eijentlich jibt dit ja keen vernünftijen Grund, in een anderet Land einzumarschiern und da allet kurz und kleen zu schlagen … so lange man nich selber anjegriffen wird.
VW hat sich jestern an Suzuki ranjemacht … die sind da mit einjestiejen … mit 20 Prozent. Und jetz hoffense, dasse den Erzrivalen Toyota abschütteln können, wenn dit um Expansion, vor allem in Asien, jeht. Aber im eijenen Hause hamse ooch noch jenug Baustellen … hoffentlich hamse sich nich verhoben … erst kürzlich Porsche jeschluckt … und jetz die nächste Autobude.
Alle möglichen Fachleute warnen ja inzwischen rund um die Uhr, dass dit viel zu ville Autohersteller jibt … een Drittel der jebauten Pkws werden nie verkooft … da is dit nur ne Frage der Zeit, wann der erste inne Sackjasse stecken bleibt. Da hilft denn ooch keene Abwrackprämie mehr … und Staatsjelder schon janich.
Um dit Grippe-Mittel Tamiflu jibs nu ooch alljemeine Uffrejung. Ville Wissenschaftler bezweifeln die Wirksamkeit von dem Impfstoff, den se jejen Vogelgrippe und Schweinegrippe und wees ick wat allet für Grippesorten jespritzt haben. Die ham Wirksamkeitsstudien ausjewertet und dabei festjestellt, dass dit keene Hinweise jibt, dass Tamiflu schere Krankheitsverläufe unterbinden kann. Dit sieht die Firma Roche, die dit Zeug herstellt, natürlich janz anders.
Ja, aber letztlich is die dit ooch ejal … die ham 1,8 Milliarden Umsatz damit jemacht … und nu is jut. So, jetz will ick mal sehn, wie ville Umsatz Marlies hier an Tisch 1 bis jetz schon jemacht hat. Ick hätte jerne meine Rechnung, mein Engelchen.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen, Marlies … ick jehe denn ooch langsam nach Hause .
Zum Rätsel der etwas anderen Art geht es hier. Viel Spaß damit!
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