Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Ick grüße die schöne Chefin … hallo Marlies … ick nehme wie immer heute…
Verstehe … een Pils … und wat vorneweg…
Du sagst dit, Marlies … jenauso machen wir dit … so, und nu setze ick mir schon mal langsam hin und lasse die Woche ausklingen … mein Jott, war dit wiedern Streß die letzten fünf Tage … ick finde immer, dass die zwee Tage, die man denn frei hat, ville zu wenig sind … dit müsste umjekehrt sein … also zwee Tage arbeiten … und denn fünfe frei.
Träum weiter, Walther…
Stell dir mal vor, Marlies, man hätte denn ooch noch 30 Tage Urlaub … dit würde jenau für 15 Wochen reichen … mein Jott, wäre dit een Leben. Allerdings müsste man denn ooch mehr Jehalt kriejen … bei so ville Freizeit brauchste doch wesentlich mehr Jeld…
Du redest heute een bisschen irre, mein Lieber…
Ick träume doch nur mal, wie schön dit Leben sein könnte.
Ick grüße euch, meine Lieben … Marlies, ick würde een Pils nehmen … wie ick sehe, biste ja grade beim Zappen.
Ja, dit is für Walther … und an Tisch 7 gehen ooch zwee Pils. Fangt mal schon an zu quatschen … ick bin gleich bei euch.
Machen wir, Marlies. Jestern war ja nu inne Rejierung große Party anjesagt … da warn die jenau 100 Tage im Amt … jetz is die Schonzeit vorbei … wie man so sagt.
Die ham doch selber dafür jesorgt, dasse keene Schonzeit hatten… dit warn doch 100 Chaos-Tage, mit die Schwarz-Jelb jestartet sind. Kabinett umjebildet, Spendenskandal, Klientel-Politik, Afghanistan-Lüje wejen Luftangriff, raus ausn Atomausstieg, Opel verkoofen … denn wieder nich verkoofen, jescheiterter Klimajipfel in Kopenhagen, jescheiterte Afghanistan-Konferenz in London … die hetzen doch alle von eener Blamage zur nächsten … jut, für die Mäuseplage im Bundestag und für den sexuellen Missbrauch von kleene Jungs durch die Jesuiten könnse wahrscheinlich nüscht…
So … da bin ick schon … zwee Pils für euch, meine Lieben … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.
Prost … uff die schönen Frauen inne S-Bahn ... uff euch beede also! Und für die nächsten 100 Tage hamse sich ja ooch schon wieder ville vorjenommen … die wolln mehr als 1.000 neue Beamte einstellen, Hartz IV nich ändern aber umbenennen, die Jesundheitsreform inne Kopfpauschale umwandeln … also du siehst … für neuet Chaos is schon reichlich vorjesorgt.
Na ja, also ick finde, die 1.000 neuen Beamten könnse janz unbesorgt einstelln … anjeblich soll ja die CD mit die Steuersünder wesentlich mehr Jeld inne Staatskasse bringen, als jedacht … hoffentlich fällt die nich nach Überjabe irjendeen runter … und jeht kaputt. Möglich is allet … oder Schäuble schiebt die in sein Schreibtischfach … und findet die denn nich wieder … also den Westerwelle sollten se zur Überjabe der CD besser nich mitnehmen … der könnte bestimmt een paar neue Spenden für die FDP klarmachen , wenner den Schäuble mit sein Rollstuhl über dit Ding drüber rollt…
Der Ackermann vonne Deutsche Bank hat jestern een Jewinn von über 5 Milliarden für 2009 verkündet … wohl jemerkt nach Steuern … dit hochriskante Investmentbanking hat dit meiste einjebracht … man könnte ooch sagen: Die ham mit Glück am Roulett-Tisch een paar mal uff die richtije Zahl jesetzt … dit kann sich aber demnächst wieder janz schnell ändern…
Dafür hamse die HSH Nordbank und die Hypo Real Bank aus München schon wieder am Arsch. Die solln nich nur jede Menge Staatskohle verballert haben, sondern jemeinsam ooch Bilanzen jefälscht, um riskante und natürlich schief jejangene Jeschäfte zu verschleiern.
Also … du kannst sagen watte willst … von Bankjeschäfte verstehn die Schweizer uff jeden Fall mehr als unsere landeseijenen Bankvorstände. In Vancouver, also da, wo in paar Tage die olympischen Winterspiele stattfinden solln, da liegt keen Schnee ... und der is ja nu relativ wichtig für Ski fahrn und so. Die könn ja ooch keene Schwimmwettbewerbe veranstalten, wenn im Becken keen Wasser is … wenn de verstehst, wat ick meine…
Ja, ja … ick verstehe … vielleicht könnse Schnee aus Japan importieren. Da hamse so ville davon, dasse daraus janze Jebäude aus alle Welt nachbaun … zum Beispiel die Dresdener Frauenkirche … mit ne Höhe von 28 Metern. Sieht irre aus … Soldaten ham die ausn Schnee ausjegraben … mit Stuck und alle Einzelheiten überhaupt.
In Vancouver fahrn se den Schnee mit Trucks vonne Berje runter … aber die könn janich so schnell fahrn, wie der wieder weg schmilzt. Um noch mal kurz uff die Jesuiten und ihre katholischen Kinderschänder zurückzukommen … dit kann die mächtig teuer zu stehn kommen. Een Berliner Rechtsanwalt will inne USA ne Sammelklage einreichen … und wie man wees, kann dit da vor Jericht schon mal passiern, dass de zwee Millionen Dollar zujesprochen kriegst, wennde dir die Lippen anne heiße Tasse Kaffe bei McDonalds verbrannt hast.
Der Fairness halber musste aber ooch sagen, dass Missbrauch von Kindern ooch an andere und staatliche Schulen vorkommt … wobei dit bei Katholiken immer een janz besonderen Beijeschmack hat … wejen die anjeblich so besonders hohen Moralansprüche der Kirchen … und wat Sexualität betrifft, eben besonders bei Katholiken.
Ick bestelle erst mal noch wat zu trinken. Marlies, mach uns doch bitte noch ne Runde fertig.
Ick hab schon mal anjefangen … ick bin gleich bei euch … vielleicht habt ihr ja noch wat zu bequatschen…
Dit ham wir … mit Sicherheit. Die Dauerwelle hat Jeburstag … die erste wurde vor jenau 100 Jahre jedreht … een deutscher Friseur hat dit erstmals in Paris jemacht … allerdings hatte die Versuchsperson een paar Brandblasen und verschmorte Haare. Man kann also sagen, dass erst die Apparatur Angst und Schrecken verbreitete … und denn ooch die Träjerinnen von die Frisur. Die ersten Dauerwellen-Apparate sahn aus wie Melkmaschinen, wo de gleichzeitig zwanzig Kühe anschließen kannst. Du musst mal spaßhalber die Fotos durchklicken…
Dauerwellen haben sich ja denn später ooch ville Männer machen lassen … Rudi Völler … Wolfjang Petry … die Flippers … um nur maln paar zu nennen.
Mensch, Walther … du kennst dir ja richtig jut aus inne Szene…
So … da bin ick schon … hier sind eure zwee Pils … Prösterchen noch mal.
Prost … noch mal uff euch beede, meine Lieben. Der böse Jeist von Trullala Schmidt als Ex-Jesundheitsministerin weht übrijens immer noch durchs Parlament … wejen die Zusatzbeiträje, die jetz von viele Kassen erhoben werden. Die SPD tottert rum, weilse dit plötzlich als sozial unjerecht und völlig überzogen empfindet … und Schwarz-Jelb sagt … wat wollt ihr denn, die Kassen machen doch nur dit, wat eure Ministerin damals ins Jesetz rinjeschrieben hat…
Und Jesundheitsminister Rösler rät die Bürjer, die Kasse zu wechseln, wennse die Zusatzbeiträje einzieht oder erhöht … anstatt endlich mal vernünftige poltische Entscheidungen zu treffen oder uffn Tisch zu haun, jibt der jute Ratschläge … dit haut ein glatt aus die Socken.
Bei Maybritt Illner hamse dit Thema Jesundheit jestern ooch ausführlich diskutiert … da saß der Markus Söder vonne CSU und der Staatssekretär Daniel Bahr vonne FDP, sozusagen die rechte Hand von Rösler … beede aalglatt, arrogant und in sich selbst und ihre Macht verliebt … und denn ham die da eene Scheiße erzählt und diskutiert … unglaublich. Alleene der Streit zwischen die beede, wat nu eijentlich zum Thema Jesundheit im Koalitionsvertrag jeschrieben steht war sehens- und hörenswert.
Ick hab davon ja oochn Stücke jesehn … ick finde, der Jesundheitsjornalist vonne Süddeutsche Zeitung, der hat die einzijen vernünftijen Argumente da vorjebracht, nämlich dass unser Jesundheitssystem einfach zu teuer is … jede Untersuchung wird dreimal jemacht, Medikamente sind ville teurer als im Ausland … und ne Herzkatheder-Untersuchung wird mal schnell gleich mitjemacht, wennde wejen Schnuppen zum Arzt jehst … du könntest ja ooch wat am Herzen ham … sicher is sicher.
Sicher is ooch, dass ick jetz jehe. Marlies, ick hätte jerne meine Rechnung.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…
Dit macht für jeden von euch 3 Euro 40 … und ick wünsche euch een schönes Wochenende … so mit allet drum und dran … für die annne Nebentische natürlich ooch. Montag is Susan für euch wieder da … also … bis denne.
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