Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Hallo Thorsten, schön, dir zu sehen … ick hätte jerne een Pils … mit schön ville Schaum druff.
Dit lässt sich machen. Du nimmst schon mal platz und ick nehme een Pilsglas zur Hand … und nu wird jezappt nach alle Rejeln der Theken-Kunst.
Großartig … nu müssen deine Worte nur noch Taten folgen … ick bin mal jespannt, wat dabei rauskommt.
Na, dit müssteste doch langsam wissen … dit Pils wird een Erlebnis internationaler Gastronomie-Kunst. Hier sind doch Fachleute am Werk.
Wenn du so jut zappen könntest wie Reden schwingen, denn hätte ick jetz schon wat zu trinken.
Bei uns wird dit Pils nich jeschöpft … wir lassen dit im Glas wachsen.
Und mir wachsen in die Zeit graue Haare…
Ick grüße euch alle zusammen … Thorsten, ick hätte jerne een Pils … könnte dit sein, dass schon ne Bestellung vorliegt?
Emmy, du sagst dit … wenn ick mir recht erinnere, hatte der Herr an Tisch 1 schon een Pils bestellt … aber dit wächst im Moment noch.
Mach in Ruhe, Thorsten … ick setz mir mal schon hin … Walther hat bestimmt schon wieder een janzen Sack Probleme im Jepäck.
So is dit, Emmy. Wenn jetz schon Fußball-Weltmeisterschaft wäre, denn würde ick sagen, die jeben uns ja Tag und Nacht so ville Steilvorlagen … dit is ja kaum noch zu bewältigen.
Noch loofen ja die olympischen Pharma-Spiele … Spritzensport uff Weltniveau … und mit jepfefferte Preise in die Austragungsorte der Wettbewerbe. Wucherpreise im Bermuda-Dreieck … so hab ick dit im Focus jelesen.
Warum solln nich ooch andere da dranne verdienen? Dit olympische Komitee macht ja ooch richtig Kasse … dit jeht doch im Sport schon lange nich mehr um Sieg und Niederlage … dit jeht nur um Kohle. Und wenn die Olympia-Bosse mit dicke Brieftaschen nach Hause fahren, denn kann Kanada seine Schulden zählen. Denn lass doch wenigsten die Händler oochn bisschen mitverdienen.
Momentchen … hier sind erstmal zwee Pils für euch … frisch jezappt und handserviert … Prost, meine Lieben.
Uff die netten Herrn inne S-Bahn … uff euch beede … Prost. Jetz hat ja ooch die evangelische Kirche ihrn Skandal. Die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Käßmann hat zu ville Messwein jetrunken … und denn isse mit 1,54 Promille im Blut aus ihrn Auto jeholt worden. Die Katholiken missbrauchen kleene Jungs … und die Bischöfin jefährdet den Verkehr … also den Straßenverkehr. Da kannste doch den Galuben an die Kirchen restlos verlieren.
Ick staune, wat die alle für Dienstwagen fahren. Käßmann war im VW Phaeton unterwegs. Dit is Luxus-Oberklasse … aber warum nich, die Treberhilfe in Berlin leistet sich ja oochn Maserati. Vornehm jeht der gläubige Sozialtsaat zu Grunde.
Die Treberhilfe hatte aber für ihr Luxusauto gleich zwee Fahrer einjestellt … und die Kirche spart wieder anne falsche Stelle. Dumm jeloofen eben. Die Treberhilfe hat sich übrijens von dem Maserati jetrennt.
Hier jeht alles den Bach runter. Die Commerzbank hat jestern wieder Milliarden-Verluste für 2009 jemeldet. Die stammen allerdings noch aus Altjeschäfte … mit dem operativen Erjebnis sind se janz zufrieden … aktuell is also alles im Lot. Dafür warnen die Klimaforscher davor, dass zum Ende des Jahrhunderts die Wirbelstürme zwar noch mehr werden … aber wesentlich heftiger.
Dit is mir relativ ejal, Ende des Jahrhunderts werden wir beede hier kaum noch rumloofen. Aber jut … man muss ja schließlich ooch an die Enkel denken … und die ham schließlich alle Chancen, mal hundert Jahre alt zu werden. Und die soll dit ja denn im Alter ooch nich durch die Luft wirbeln.
Jestern wurde bekannt, dass der neue Hubschrauber, den die Bundeswehr anjeschafft hat, überhaupt nich zu jebrauchen is … jedenfalls nich beim Militär … Rundflüje könnse damit machen.
Dit is doch wie mit dem Transportflugzeug A 400 M … dit is doch ebenfalls nich zu jebrauchen. Mein Jott, wat is bloß aus unsere Rüstungsindustrie jeworden…?
Stell dir mal vor, die Bundeswehr will von die Hubschrauber 122 Stück anschaffen (!) für insjesamt 4,6 Milliarden Euro. Anjeblich is der jetestete Hubschrauber nur ne Vorfürversion. Immerhin … fliejen kanner schon.
Eene junge Frau aus Kiel wollte sich einbürjern lassen. Die wurde in Deutschland jeboren, ihr Vater is Engländer und ihre Mutter Italienerin … und die beeden Staatsbürjerschaften hatte se schon. Die hat in Deutschland studiert und jeht eener ordentlichen Arbeit nach. Weil die nu aber een Deutschen heiraten wollte, hatse den Antrag uff Einbürjerung jestellt … abjelehnt.
Und warum ditte? Die hat doch beste Voraussetzungen für die Deutsche Staatsbürjerschaft … und den bescheuerten Einbürjerungstest hätte se bestimmt ooch mit Bravour bestanden.
Eijentlich schon … aber die is inne falsche Partei. Die war mal inne SPD und da sojar die Landes-Vorsitzende der Jusos, da isse aber aus Protest jejen Hartz IV und den Afghanistan-Krieg ausjetreten … und nu isse inne Linkspartei.
Aha, die is also zu links, um deutsch zu sein.
Momentchen … ihr habt mal wieder dit Bestelln verjessen … und weil ihr hier nich inne Wärmehalle seid sondern in een Restaurant mit jutbürgerlicher deutscher Küche, müsst ihr wenigstens Jetränke verzehrn. Prösterchen.
Prost. Jenauso is dit, Walther, der Verfassungsschutz sieht dit jefalls so. Demnächst könn die Linken froh sein, wennse nich ausjebürgert werden … die könn ja denn die kubanische Staatsbürjerschaft annehm.
Also … Zustände sind die hier. Dit is ja nich zu fassen. Jestern is übrijens rausjekommen, dass olle Westerwelle bezahlte Vorträje inne Bank jehalten hat. Die Einnahmen hatter zwar ordentlich beim Bundestag jemeldet, aber die Bank war ausjerechnet in Liechtenstein … und denn ooch noch eene, wo deutsche Steuerbetrüjer ihre Kohle jebunkert hatten. Und in sein Vortrag jing dit um Chancen der Globalisierung aus liberaler Sicht … jewettert hatter übrijens jejen Staaten mit staatsbürokratischer Bevormundung.
Vielleicht hatter bei die Jelejenheit ooch gleich noch die Kontoauszüje für seine Spender mitjebracht. Bei unsere Politiker kann man ja nie wissen.
Jestern wurde bekannt, dass ooch beim U-Bahn-Bau in Düsseldorf jepfuscht wurde. Da hat die U-Bahn dit selbe Unternehmen jebaut wie in Köln, nämlich der Baukonzern Bilfinger Berger. Und die ham ooch in Düsseldorf Bauprotokolle jefälscht. Und … stell dir mal vor: Bilfinger Berger baut ooch Atomkraftwerke … und uff sone Baustellen jibs noch viel mehr Material zu verscheuern als beim U-Bahnbau.
Die ham ja da nich nur irjendwelche Metallteile an Schrotthändler verklickert, da wurde ooch nich der Beton verwendet, der uff den Rechnungen stand. Zustände sind dit … schlimmer als im Osten. Manchmal frage ick mir, warum der Sozialismus jescheitert is … und der Kapitalismus immer noch rumwurschtelt. Der muss doch ooch mal kleenzukriejen sein. Stell dir mal vor … die DDR hat mit een Kredit von 5 Milliarden D- Mark, also rund 2,5 Milliarden Euro, noch 5 Jahre lang existiert. Sone Summe reicht bei die Hypo-Real-Bank nich mal von 12 bis Mittag.
Hier passiern sowieso Sachen, da fehln sogar mir die Worte. Ick hab jestern bei Frontal 21 jesehn, wie bei een Fortbildungsunternehmen, mit Millionen jefördert durch die Arbeitsagentur, Lokführer ausjebildet werden. Die lernen an Computerspiele und fahrn für 30 Euro Schmierjeld heimlich uff Loks quer durch Deutschland mit. Und unterwegs lässt der Lokführer die denn ooch mal ans Pult. Wennse allerdings durch Bahnhöfe fahrn, müssen se sich verstecken. Sojar die Prüfungen wern heimlich abjenommen (!!!) … und der Prüfer muss bei Durchfahrten ebenfalls abtauchen.
Ick tauche jetz ooch ab. Thorsten … ick hätte jerne meine Rechnung.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick jehe ebenfalls langsam nach Hause. Und falls eener anne Nebentische jestern die "Anstalt" im ZDF verpasst haben sollte .... unbedingt hier (!) ankiecken.
"... Manchmal frage ick mir, warum der Sozialismus jescheitert is … und der Kapitalismus immer noch rumwurschtelt. ..."
AntwortenLöschenMoin Emmy,
töv man aff. Ick glöv, de Kapitalismus löpt den Schlamassel bloß noch 'n beten länger hinnerher as de Sozialismus. De Sozialismus heff dat all meist hinner sick. Und wenn de all so wieter moken deit mit ihre Banken und all den annern Kroms, denn kömt wi dor ok bald noch hin.
Beste Gröte vunne Waterkant,
juwi
Da bin ick ja platt, wie jelassen du dit allet siehst. Hoffentlich wern wir nich mal irjendwann von die Chinesen übernommen ... denn kann ick meine Katze nämlich nich mehr rauslassen ... und dit chinesische Bier is ooch nich so mein Ding.
AntwortenLöschenDeine juwi-Spazierjänge in deine Heimat jefalln mir übrijens sehr jut ... vor allem die schönen Fotos. Musst du immer mitn Hund raus ... oder loofst du da freiwillig rum?
Ick hol mir jetz maln Pils ausn Kühlschrank ... und denn stoße ick mit dir an. Prost juwi!
Und schöne Grüße in Norden von Walther ... du weest schon ... dit is der, der jeden Tag mit sone Olle inne Kneipe sitzt und sich Deutschland und die Welt schön säuft ... wat willste sonst machen...