Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Ick grüße die schöne Chefin, hallo Marlies … du strahlt ja heute mitte Sonne um die Wette … und du hast jewonnen … du strahlst zwar nich wärmer aber herzlicher.
Grüß dir, Walther … du bereitest die Frage nach dem Begrüßungsküsschen aber sowat von gründlich vor … da kann man ja janich mehr nee sagen.
Denn red nich rum … handle endlich.
Mein Jott … du bist ja heute sowat von stürmisch … steijen bei dir schon die Säfte uff?
Keene Angst, noch hab ick alles im Griff.
Na, denn komm her … und nu setz dir hin. Nimmste oochn Pils?
Da kannste aber wat druff nehmen. Bereite mal für Emmy dit Pils gleich mit vor. Die wird ja jeden Moment gleich kommen. Da isse schon…
Ick grüße euch, meine Lieben … schön, euch zu sehen. Een Pils würde ick heute nehmen.
Is in Arbeit … Walther hat für dir schon mitbestellt. Setz dir erstmal hin … und denn fangt an zu quatschen.
So machen wir dit. Ick muss erst mal mit dir den letzten Mittwoch verarbeiten, sonst reißt mir dit ausnander.
Bloss nich … ick brauche dir noch. Wat is denn Mittwoch passiert?
Ick hatte Bluthochdruck von 21.45 Uhr bis nachts um eins. Du kannst von Glück reden, dass mein schwaches Herz und mein jeschundener Körper dit relativ schadlos überstanden haben.
So richtig kann ick deine Uffjeregtheit nich verstehen … dit war doch een janz normaler Fernsehabend … fand ick.
Also jut … ick fange mal mit „hart aber fair“ an. Dit Thema war „Die Priester und der Sex – Wie viel Wahrheit verträgt die Kirche?“ Jesprächspartner warn Weihbischof Jaschke, Andreas Englisch…
…der Name sagt mir janüscht…
…dit is seit 20 Jahre quasi der Stellvertreter vonne Bild-Zeitung beim Stellvertreter Jottes … die Dienstadressen sind identisch … Erde … Rom … Vatikan … denn war noch der CDU-Medienbeufftragte für Talkshows bei ARD und ZDF, Heiner Geißler, anwesend, die taz-Chefin Bascha Mika und dit Missbrauchsopfer Norbert Denef.
Dit hört sich doch nach ne interessante Jesprächsrunde an.
Ick muss trotzdem mal störn … eure zwee Pils sind fertig. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen, meine Lieben.
Uff die schönen Frauen inne S-Bahn. Prost. Erst war dit ja noch wie erwartet. Der Würdenträjer hat erklärt, wie Sexualität funktioniert, der Bild-Fritze von die Wohltaten der katholischen Kirche inne Welt referiert … so nach dem Motto … wenn ich und der Papst unterwegs sind … der jottesfürchtige Geisler hat Meinungen jeteilt oder bewertet … Frau Mika dit Rollenverständnis der katholischen Kirche über Frauen erklärt … dit war also allet wie vorausjesehn. Bis dit Opfer jesprochen hat.
Da kam denn endlich Bewejung in die Runde?
Jenau. Der hat jeschildert wat ihm als Kind im wahrsten Sinne des Wortes im Schoße der Kirche an Schrecklichkeiten und Perversitäten passiert is … und wie der da dranne zerbrochen is und jezeichnet fürs janze Leben. Und für mir der Höhepunkt war, als der denn erzählte, dasser sich viele Jahre später an den Papst jewandt hat und seine Erlebnisse schilderte.
Da hatter aber bestimmt nie ne Antwort druff jekriegt…
Doch hatter … von een Mitarbeiter. Und der hat jeschrieben, dass der Papst für ihn beten wird. Amen.
Und nu wurde die Runde munter.
Jenau. Aber dit kann ick nich alles erzählen … dit musste selber sehn (!) … dit lohnt wirklich. Nur eens noch. In die Sendung jibs doch immer sone Zuschauerrunde, wo Meinungen vorjelesen wurden.
Ja, dit wees ick … ick kiecke ja die Sendung eijentlich ooch immer … aber Mittwoch war irjendwat anderes. Is ja ooch ejal.
Also pass uff: Een Zuschauer hatte jesagt, dass, wenn man alle Verbrechen der katholischen Kirche uffschreiben würde, dit Buch dicker wäre als die Bibel. Und nu drohte der Papst-Bild-Stellvertreter Englisch zu explodiern wie der Vesuv seiner Zeit. Der schraubte sich ooch körperlich hoch und tobte rum, dass er dit nich zulässt, dass alle Kirchenmänner zu Sexualtätern jemacht werden … und denn hatter uffjezählt, wat die katholische Kirche und der Papst in alle Welt Jutet tut für Arme, Unterdrückte, Vernachlässigte und Verstoßene. Der war durch nüscht zu beruhigen. Marlies … ick brauche zwee Pils und zwee Kräuter … mein Blutdruck steigt wieder.
Sind schon in Arbeit … quatscht mal nochn bisschen.
Der Englisch hatte aber nich richtig zujehört. Der Zuschauer sprach nich nur von Sexualstraftaten sondern von Verbrechen aller Art. Der hatte bestimmt verjessen, dass die Katholiken dit Elend erst in alle Welt verteilt haben … mit Seefahrer, Kreuzritter, Missionare … die ham deren Kultur zerstört, ihnen notfalls mit Waffenjewalt den Glauben uffjezwungen, dit Land beschlagnahmt und kolonialisiert, alle Reichtümer jeraubt … und die Menschen versklavt … die warn also schon immer große Wohltäter … im Namen des Herrn.
Emmy … ick bin sprachlos … du sprichst mit meine Worte. Ick hätte nüscht anderes jesagt. Manchmal denke ick, wir ham den selben Vater…
So … da bin ick noch mal … zwee Pils und zwee Kräuter … Prösterchen, meine Lieben.
Uff die schönen Frauen mal wieder. Denn kam dit Medienmagazin ZAPP mit een janz tollen Beitrag über die mediale Inszenierung von Westerwelle und denn die Knaller-Reportage über die Karstadt-Pleite … und wie dit dazu kam. Grandios und erschreckend. Großkriminelle ham sich noch reicher jemacht und tausende Mitarbeiter arbeitslos.
Die hab ick ooch jesehn … und der Middelhoff kann nur beten, dass dit keen verzweifelter entlassener Mitarbeiter jesehn hat. Ick hätte absolutes Verständnis dafür, wenn der dem die Eier abschneidet oder sich ne Knarre besorgt... Ick frage mir immer, ob unsere Politiker, Finanzfahnder, Ermittler und Staatsanwälte schon schlafen, wenn sone Beiträje kommen. Dit is nich zu fassen, dass der nich lebenslänglich wegjesperrt wurde … und wenn dit rechtlich nich jeht, denn müssen die Jesetze so jeändert werden, dasset eben doch jeht. Aber leider is die Sendung inne Mediathek nich zu finden.
Wat unsere Rejierungskasper für Jesetze zusammenpfuschen, dit haste ja jestern erlebt. Nu hat der Köhler grade dit Jesetz unterzeichnet über die Netzsperren von kinderpornografische Seiten im Internet, wat die Koalition vorn paar Monate jebastelt und dem Volk als Riesenerfolg verkündet hatte … und die Tinte war noch janich trocken, da hamse dit Jesetz außer Kraft jesetzt. Wat willste denn zu sone Chaoten-Truppe noch sagen? Dit sind doch jespaltene Persönlichkeiten…
Die müsste der Köhler einbestellen übers Knie lejen … und ordentlich den Hintern versohln. Und denn müsste der sagen: So … ihr unjezogenen Kinder … und jetz stellt ihr euch da inne Ecke und schämt euch … und zwar bis 2013. Ick lasse euch erst zum nächsten Wahlkampf wieder uff die Straße … ihr habt eure Chance jehabt … und ne zweete kriegt ihr sowieso nich. Und denn müsste der von außen die Tür zuknalln, zweemal abschließen und den Schlüssel inne Spree schmeißen.
Emmy … ick bin janz jerührt von deine Worte. Aber ick leje noch mal nach. Wenn dem Köhler dit Wohl des Deutschen Volkes wirklich am Herzen liegt, und der dit ernst meint mit sein Schwur, Schaden vom Deutschen Volke abzuwenden, denn beendet der Schwarz-Jelb und schickt die Trottel alle nach Hause.
Wenn Merkel een Arsch in die Hose hätte wie die zurückjetretene EKD-Vorsitzende Käßmann, die damit Verantwortung übernommen hat, für een Fehler, der nich hätte passiern dürfen, denn würde Mutti ooch hinschmeißen. Denn der Fehler, mit sone Pappnasen een Kabinett zu bilden, der hätte schon janich passiern dürfen.
Hattse aber nich … ihr Hintern is bloß fett und durchjesessen. Ick empfehle dir mal een Ausflug in Juwis Welt … dit issn neuer Internet-Kumpel von mir. Der hat über die Käßmann zwee Artikel jeschrieben … die sind sowat von lesenswert … kann ick dir sagen. Die Käßmann hat leider in een einzijen Moment moralisch versagt … und weil se dazu steht und dit mit ihre hohen moralischen Ansprüche nich vereinbaren kann, hatse ihrn Hut jenommen. Ick kann nur sagen: Hut ab … von mir aus ooch zum Jebet…
Dit Krisen-Essen der drei großen Fragezeichen is dem Westerwelle jedenfalls nich bekommen … der musste sich jestern im Bundestag auskotzen. Der hat sich da überraschen zu Wort jemeldet und denn sein janzet Hartz-IV-Jesülze noch mal uffjekocht. Da hätte Mutti sofort uffn Tisch haun solln … und zwar so, dass dit janze Jebäude wackelt. Und wat machtse? Hört sich den janzen Schwachsinn völlig ruhig an.
Ick sage dit mal mit Heine: Denk ich an Deutschland in der Nacht … dann bin ich um den Schlaf gebracht. Marlies, meine Rechnung bitte.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen.
Und alle anne Nebentische wünsche ick een schönes Wochende. Für Stammjäste jibs natürlich ooch am Wochenende wat zu lachen. Herr Mahn … lassense mir bloß nich hängen …Sie wissen schon…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen