Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Grüß dir, Thorsten … mir treibt heute wieder mal der Durscht her … ick hätte jerne een Pils.
Hallo Walther, ick grüße dir … wie war der erste Tag der Woche?
Ach, hör uff … dit is immer dit selbe … Montag freuste dir uff Freitag … Freitag denn uff Sonnabend und Sonntag … Sonntag graust dir dit vor Montag … dit is doch keen Leben … und bis zur Rente jeht dit noch so weiter.
Na, die paar Wochen schaffste doch ooch noch.
Nu werde mal nich frech … da verjehn nochn paar Jahre, bis dit soweit is … und wenn ick in Spiejel kiecke, denn sehe ick, dass ick eijentlich noch Jahrzehnte davon entfernt bin.
Nu hör doch mal uff … sone schlechten Spiejel kann dit doch janich jeben …
Hallöchen, alle zusammen … Thorsten, ick würde jerne een Pils nehmen … falls sich dit einrichten lässt.
Dit is keen Problem … dit trifft sich jut … ick hab hier grade noch ne andere Bestellung vorliejen, die ick derzeit abarbeite … denn kann ick dein Pils gleich mitzappen … fangt mal schon beede an zu quatschen.
Dit machen wir. Übers Wochenende is ja wieder so ville passiert … eijentlich is dit unverantwortlich, dass wir beede uns nich ooch Sonnabend und Sonntag treffen. Dit is ja kaum noch zu schaffen, dit allet uffzuarbeiten.
Wat is denn los, Walther? Ick hab janüscht mitjekriegt … außer, dass die Olympischen Winterspiele eröffnet wurden … dit war aber mitten inne Nacht … da hab ick schon jeschlafen.
Also, pass uff, Emmy: Die erste Meldung am Sonnabend war … Legt die Schweiz deutsche Politiker-Kontodaten offen? Und dit stand nich inne Bild-Zeitung … dit hat die Tagesschau jefragt. Een Schweizer Abjeordneter hat anjedroht, Kontodaten Deutscher Amtsträjer zu veröffentlichen … der scheint mehr zu wissen als wir ... und ville mehr, als dit die Politiker (!!!) lieb sein kann.
Dit is jan Hammer. Ick fasse dit nich. Na jut, denn könnte dit Finanzministerium im Bundestag sone Meldestelle einrichten, wo die alle hinjehn könn, damit se nich so lange von ihre Abjeordneten-Sitze wegmüssen. Dit hat doch die Arbeitsagentur bei Quelle ooch jemacht, als die Pleite jejangen sind … denn is dit inne Ämter nich so voll.
So … Momentchen bitte … lasst mir mal schnell servieren … die zwee Pils für euch … Prösterchen.
Sehr zum Wohle, meine Lieben. Emmy, und wenn der Staat nich bereit is, für die besagten Daten über unsere Amtsträjer Jeld auszujeben, denn jehe ick eben sammeln. Een Hunni wäre mir dit wert … notfalls ooch mehr. Mir interessiert dit brennend, welche Volksvertreter ihr Jeld inne Schweiz jebunkert haben … wat sage ick Volksvertreter … Volksverarscher sind dit doch … im Spiejel hamse schon mal erklärt, wie man sone Selbstanzeije beim Finanzamt machen sollte.
Übrijens … nich, dass de denkst, die Merkel hätte schon wieder ihr Kabinett umjebildet … Familienministerin Köhler hat am Sonnabend jeheiratet … die heißt jetz Schröder.
Die wollte nich mehr, dass alle Leute denken, dasse die Tochter vom Bundespräsidenten is. Na jut, für Mutti wird dit ne janz schöne Umstellung, wennse jetz Frau Schröder zu die sagen muss … bei dem Namen kriegt die doch immer Pickel am Hintern.
Also Walther … nu reiß dir doch mal zusammen. Die Merkel hat dit doch nu wirklich nich leicht in ihre politische Traumehe … ihre Bälger zicken alle rum wie pubertierende Teenager. Vizekanzler Westerwelle macht sich jeden Tag zum Affen … Rösler richtet die Finanzen mit seine jeplante Kopfpauschale restlos zugrunde … Umweltminister Röttgen plant nu doch den Atomausstieg, wat die CDU-Landesfürsten mit Kernkraftwerke im Ländle zur Raserei treibt … Brüderle war noch zu keener Kabinettssitzung nüchtern … Niebel wirtschaftet die Entwicklungshilfe in Grund und Boden … Schäuble verliert langsam die Kontrolle über seine Staatsschatulle … die von den Laien will Hartz IV nich ändern, aber umbenennen … und Geisler nennt Westerwelle Esel…
Geisler is aber nich mehr im Kabinett.
Der tut aber so. Und dit schärfste is, dass sich Mutti von ihrn Adoptivsohn Guido distanziert … mein Jott is dit ne Chaos-Truppe … mit dem Kabinett kannste doch wirklich keen Staat machen ... und rejiern schon janich.
Die FDP zerlegt sich ja selber … da brauch sich eijentlich ja keen anderer mehr drum zu kümmern. Der stellvertretende Vorsitzende Pinkwart hat Westerwelle uffjefordert, die Macht als Parteivorsitzender uff mehrere Schultern zu verteilen. Der hat wörtlich jesagt: Die FDP muss mehr Gesichter in den Vordergrund stellen … sag jetz nüscht … ick wees jenau, wat du denkst … aber dit Wort Ärsche will ick hier nich hören…
Also … Walther … wat denkst du denn von mir?
Ick denke, wir sollten jetzt erst mal noch wat zu trinken bestellen … Thorsten, mach uns doch bitte noch ne Runde Jetränke ferig.
Ick bin gleich bei euch … ick hab nämlich schon vorjearbeitet.Ihr beede verjesst doch vor lauter Jequatsche immer die Bestellung … und ick werde schließlich nach Umsatz bezahlt … und nich nach jute Worte.
Ja … is jut … komm wieder runter. Ick muss noch mal uff den Atomstreit zwischen CDU und CSU zurückkommen. Dit is derart pervers und hinterfotzig … dit is einfach nich zu fassen. Umweltminister Röttgen vonne CDU will ja nu doch nich die Laufzeit von Kernkraftwerke verlängern. Und warum schlägt der nu sone Töne an? Der will sich an die Grünen ranmachen … wejen die Wahl in NRW. Da is abzusehn, dass die FDP als Koalitionspartner nich mehr zur Verfüjung steht…
…falls die dit überhaupt noch in Landtag rin schaffen…
…so is dit. Also hat Röttgen den Ufftrag von Mutti, bei die Grünen schon mal um Jutwetter zu bitten … sicher is sicher.
Momentchen … ick hab hier Nachschub für euch … zwee frischjezappte Pils … lasst dit euch schmecken, meine Lieben.
Ick erhebe mein Glas uff die netten Herrn hier inne S-Bahn … Prösterchen. Ick hab dir verstanden, Walther. In Baden-Württemberg, Hessen und Bayern stehn die Atomkraftwerke, die der Röttgen abschalten will … und da ham die Landesfürsten wat dejejen.
Jenau … und deshalb wolln die lieber den Röttgen abschalten. Dit hat natürlich nüscht mit Klientel-Politik zu tun … sondern mit Umweltschutz. Schließlich verursachen Kernkraftwerke keen CO zwei.
Die ISAF-Truppen ham am Sonnabend ihre Großoffensive jejen die Taliban anjefangen … die sind ins „Herz der Finsternis“ vorjestoßen … und die treffen kaum uff Widerstand. Mit 15.000 Soldaten sind die da losjezogen.
Und vorher ham die Streitkräfte Flugblätter abjeworfen, um die Zivilbevölkerung vorzuwarnen. Aber die ham wahrscheinlich nich damit jerechnet, dass die Taliban ooch lesen können. Ick denke mal, die ham sich janz einfach ooch zurückjezogen. Die sitzen jetz jemütlich inne Berje und lassen sich die Nato-Truppen da austoben. Und wenn die denn denken, dasse die Lage da im Griff haben, denn sind se wieder da … und die janze Kacke jeht von vorne los.
Weeste, Walther … Jeschichte wiederholt sich eben doch. Die Sowjets ham doch die selbe Taktik vor über 20 Jahre ooch verfolgt … dit Erjebnis is bekannt … die sind jeschunden und jedemütigt abmarschiert … mit jede Menge Tote und Krüppel im Marsch-Jepäck. Und du wirst sehn … dit passiert jetz ooch wieder.
Tja, Krieg kennt eben immer nur Verlierer. Und bei die Bundewehr jibs den nächsten Skandal mit skandalöse Rituale … der Wehrbeufftragte Robbe wittert übermäßigen Alkoholkonsum inne Truppe.
Unmenschliche Uffnahmerituale soll dit übrijens ooch im Bundeskabinett jejeben haben. So steht dit inne taz … musste unbedingt mal lesen … aber uffpassen … dit is anjeblich ne Glosse (!) … muss aber nich sein, finde ick.
Dit mach ick denn … aber jetz muss ick erst mal los. Thorsten … ick hätte jerne meine Rechnung.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick jehe ebenfalls…
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