Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
…Marlies, mach uns doch bitte noch zwee Pils. Mann, hab ick dit satt hier … ick kann janich so ville essen, wie ick kotzen könnte. Du wirst hier nur verarscht … von unsere ach so sach- und fachkundigen Politiker mit Mutti anne Spitze und natürlich vonne Konzerne, Banken, Lobbyisten und die janzen andern Verbrecher in Nadelstreifen. Mir steht dit bis obenhin … jenauer jesagt schon drüber weg. Ick bin ooch für Revolution, wie in Ägypten … schließlich ham wir ja schon Revolutions-Erfahrung … so kann doch dit nich weiterjehn.
Mein Jott, Walther, nu beruhige dir doch mal … ick mach mir Sorjen um dir. Marlies, bring doch bitte noch zwee Kräuter mit … ick muss Walther irjendwie runterkühln. Wat is denn heute bloß in dir jefahrn … wenn ick mal fragen darf?
Ick will mir aber nich beruhigen. Unsere bekloppten und ach so besorgten Umweltpolitiker beschließen, dass die Mineralölwirtschaft den Anteil von Bio-Äthanol uff 10 Prozent erhöhen muss … der Umwelt zuliebe. Keen Problem … nurn paar olle Autos vertragen dit nich. Und nu pass uff … mein Chevrolet Nubira ist knapp vier Jahre alt … und wat soll ick sagen? Ick musste jestern in meine Werkstatt quittieren, dass mir dit mitjeteilt wurde.
Na und? Denn tankste eben dit normale Super weiter … und denn is jut.
Isses eben nich!!! Die Konzerne schaffen dit normal Super ab … jetz darf ick Super plus tanken(!!!) … 10 Cent mehr pro Liter. Und denn lese ick dit: Der US-Mineralölkonzern Exxon verdient 84 Millionen Dollar … pro Tag. Haste jehört? PROOOO TAG!!!
Ach du Scheiße … denn muss ick nachher mal in unsere Werkstatt anrufen … wie dit mit unsern Auto is? Aber dit kann doch nich wahr sein … dass die einfach dit normale Super nich mehr anbieten…
Wer will denn dit verhindern? Doch nich Ramsauer oder Brüderle. Die beede wern doch nich mal beim Pförtner durchjelassen, wennse bei Aral oder Esso oder die janzen andern Verbrecher im Vorraum stehn.
Momentchen … zwee Pils, zwee Kräuter. Prost meine Lieben.
Ihr seid so lieb zu mir. Prost, uff die schönen Frauen inne S-Bahn … die Rechnung übernehme ick heute komplett. Am liebsten würde ick auswandern.
Wo willste denn hin? Uff Politiker und Mineralölkonzerne wirste überall treffen. Und unsere verstehste wenigstens noch … weil die Deutsch sprechen.
Stimmt nich … die Quatschköppe verstehe ick schon lange nich mehr … ick kann die nich mal mehr hören. Und een Ziel hab ick ooch schon ausjemacht: Im brasilianischen Urwald leben Indianerstämme, die hatten noch nie Kontakt zur sojenannten Zivilisation. Wenn da een Flugzeug drüber fliegt, denn werfen die sich uff die Erde und beten zu ihre Jötter, dass die bloß nich runterkomm solln…
Und da willst du hin? Die könn bestimmt nich mal Bier braun. Nee, blieb mal lieber hier … ick brauch dir zum Quatschen. Een sexmüder Mann hat jetz die Polizei jerufen, als seine Olle sich wieder mit eindeutige Absichten an ihn ranjemacht hat.
Denn kann ick dir sagen, wer dit nich war: Berlusconi. Nu jeht ja inne Koalition der nächste Streit los … um die Frauen-Quote in Chefetagen.
Mein Jott … dit is doch pillepalle, wat die da wieder machen. Unsere Rejierung löst keene Probleme, die schafft sich laufend neue … Bio-Sprit … Frauenquote … und wat wees ick noch. Und nu noch dit: Die Lokführer wolln in Kürze wieder streiken. Dit heißt also, dass dit Winterchaos direkt vom Streikchaos abjelöst wird. Hör mir uff mit die janzen schlechten Meldungen … ick hab ooch langsam keene Lust mehr.
Lass uns Schluss machen für heute. Marlies … ick zahle.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…
Für die janz Harten unter euch, die einfach nich jenug von schlechte Nachrichten kriejen können, jibs hier noch mehr davon. Also denn … gruselt euch nochn bisschen…
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