Freitag, 7. Mai 2010

422, In Frankreich gilt Hosenverbot für Frauen.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Peter … Emmy hat jestern Grog jetrunken … dit mache ick heute ooch. Also, een Grog bitte.



Mein Jott, wat seid ihr denn für Schlappschwänze und Frostbeulen. Wir ham fast Mitte Mai … quasi Frühsommer. Die Natur steht in voller Blüte, die Säfte steijen…



…inne Bäume…



…ja, da ooch … und ihr bestellt alkoholhaltiges, süßes, heißes Wasser … ick fasse dit nich.



Hallöchen, meine Lieben … endlich Freitag … und trotzdem keen Schnee in Sicht. Ick nehme noch mal Grog heute.



Dit darf nich wahr sein … na, mir is dit ejal … is je een Preis. So, denn macht euch warme Jedanken … ick hab jetz Stress.



So machen wir dit. Ick hab een Bericht jelesen, dass inne DDR rund 20 Prozent der Kleidungsstücke selbstjenäht warn. Kannste dir dit vorstelln?



Ick kann mir noch erinnern an vietnamesische Jastarbeiter, die nach Feierabend Jeans jenäht haben. Die sahn richtig schick aus, also die Hosen … dit war Maßarbeit … die sind abends zu uns inne Wohnung jekommen, ham uns vermessen … und ne Woche später hamse jeliefert.



Ja, dit kenne ick ooch. Aber dit wurde ja ville mehr jenäht und jestaltet, als du denkst. Ville Leute ham sich schicke Schnitte besorgt und Material … und uff Wochenmärkte wurden sie Sachen denn an Mann jebracht … vorwiegend aber an die Frau.



Ohne so ville handwerklich jeschickte Bürjer hätte die DDR wahrscheinlich bloß 30 Jahre überlebt. In jede Familie wurde doch jebastelt … wir warn quasi Heimwerker ohne Baumärkte, Dit is doch phänomenal.



Die Türkei will dit erste FKK-Hotel wieder schließen, wat erst am 1. Mai eröffnet wurde. Kannste dir erinnern, da ham wir vor rund zwee Wochen erst drüber jesprochen…



Na klar, ick hab doch noch keene Alzheimer.



So … da bin ick schon … verbrennt euch nich die Pfoten … und stürzt dit nich so hinter wie Pils … dit könnte bleibende Schäden im Hals verursachen. Prost.



Uff die netten Herrn inne S-Bahn … und uffn schönes Wochenende. Jestern wurde nu endlich die Steuerschätzung veröffentlicht … inne Staatskasse wern voraussichtlich 39 Milliarden fehln.



Na, denn kann Mutti nu endlich losrejiern. Die hatte ja bisher immer alle anstehenden Entscheidungen mit die fehlende Steuerschätzung begründet. Na jut, jetz wartet se noch die Wahl in NRW ab … und denn wirdse der Mut wohl endjültig verlassen haben. Armes Deutschland.



Jestern hat ihr die SPD ooch een Korb jejeben. Die wolln sich heute im Bundestag bei die Abstimmung zur Griechenland-Hilfe enthalten … jeschlossen. Aber die Grünen ham wohl Zustimmung signalisiert.



In Griechenland herrscht blanke Angst, weilse fürchten, dass der Tourismus so jut wie zusammenbrechen wird. Und wenn die Urlauber wegbleiben, denn kommt noch wenijer Jeld inne Staatskassen.



Also, mal ehrlich, Walther … hättest du Lust druff, dir bei dem Theater in een Straßenkaffe in Athen zu setzen? Dit is doch nur wat für Abenteurer oder Extrem-Urlauber … und nich für Familien.



Die Rating-Agenturen machen übrijens munter weiter mit ihr grausames Spiel in Sachen Staatsbankrotte voraussagen. Jetz hamse sich gleich fünf europäische Länder sturmreif jeschossen … Portugal, Spanien, Italien, Irland und Großbritannien. Dit is praktisch een Großangriff uff Europa.



Alle machen Bombenjeschäfte mit die Krise, Waffenhersteller, natürlich Banken … und wir müssen dit alles bezahlen ... Deutschland geht natürlich voran. Mann, kotzt mir dit an. Jetz brauche ick een Pils … und een Kräuter. Peter … zwee Pils, zwee Kräuter bitte.



Endlich seid ihr zur Besinnung jekommen … ick hatte schon befürchtet, dass ihr jetz heiße Milch mit Honig bestellt.



Nee, soweit isset noch nich. Die Taliban in Afghanistan ham dit Handy-Telefonieren von nachmittags bis morjens in Kundus verboten. Und um dit durchzusetzen, hamse son paar Sendemasten hochjehn lassen. Und denn wurde verkündet, dasse damit so lange weitermachen, bis die Netzbetreiber dit Verbot umsetzen.



Nu stell dir mal vor, wat die Nato in Afghanistan in acht Jahre schon alles erreicht hat. Die Taliban bestimm, wer wann und wohin telefonieren darf. Da kannste doch nur verzweifeln über soviel politischen Schwachsinn. Zigtausende Soldaten und Zivilisten sind jestorben … und dit Sagen ham die Uffständischen.



So … da hätte ick wat Leckeres für euch … zwee Pils, zwee Kräuter. Prösterchen, lasst dit euch schmecken.



Prost. Durch Zufall hamse in Frankreich een Jesetz von1801 jefunden, wat heute noch jültig is. Da wird Frauen untersagt, inne Öffentlichkeit Hosen zu tragen … und wenn doch, denn nur mit Ausnahmejenehmijung.



Ick hab manchmal dit Jefühl, das wir noch ville ältere Jesetze ham … son Schwachsinn wie bei uns kann man sich doch inne heutije Zeit janich mehr ausdenken … sollte man meinen…



Kieck dir doch unsere Politiker an … wat willste denn da erwarten? Den Vogel hat ja Mittwochabend die Koch-Mehrin vonne FDP bei Plasberg in „hart aber fair“ abjeschossen. Der Plasberg fragte in seine Schlussrunde alle Jäste, um wie viele Euro sich die Staatsschulden in den 75 Minuten Sendezeit erhöht hätten. Und die Tusse vonne FDP schätzte 6.000 Euro. Richtig wäre jewesen: 20 Millionen Euro.



Na,dit spricht doch nu wirklich für die Wirtschaftskompetenz der FDP. Mann muss sich wirklich schämen für die Pappnasen und Flachköppe, die sich anjeblich um unsere Landeswohl kümmern.



Ick muss mir jetz mal um mein Wohl kümmern. Peter, ick hätte jerne die Rechnung.



Denn bring mal mein Zettel gleich mit. So, Emmy, denn wünsche ick dir und alle anne Nebentische een schönes Wochenende … bis Montag. Und die Stammjäste lade ick herzlich, mir mal am Wochenende janz privat zu besuchen. Zutrinken is da, also Pils … und bei schönes Wetter könn wir uns ooch mal uff meine Terrasse setzen. Hoffentlich liefert mein Korrespondent aus Hoyerswerda noch…





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen