Dienstag, 6. Oktober 2009

215, HRE gegen Willen der Aktionäre verstaatlicht.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003




Hallo, Thorsten … ick grüße dir … falls ick heute zu euern Umsatz beitragen soll, müssteste mal bitte so nett sein, mir een Pils zu machen.

Dein Umsatz hier inne S-Bahn reicht nich mal für den Strom, den die Lampe über euern Tisch verbraucht … wenn ick dit mal so sagen darf.

Darfste, Thorsten … wir ham doch Meinungsfreiheit seit fast 20 Jahre … und wenn dit deine Meinung is … denn … immer raus damit.

Ick grüße euch, meine Lieben … Thorsten, ick hätte jerne een Pils … da hab ick heute richtig Appetit druff.

Also … wie immer … fangt mal schon an zu quatschen … ihr beede … damit euch die Zeit nich so lang wird.

Dit machen wir. So, Walther, nu ham ja jestern in Berlin die Koalitionsjespräche zwischen Union und FDP anjefangen … in großer Harmonie, wie ick jelesen habe.

Erinner dir mal vier Jahre zurück … da war dit zwischen Union und SPD ooch allet janz harmonisch…

Die woll ja erstmal nich über Posten und Ämter reden … sondern die sojenannten Sachfragen klärn … also Kernkraft, Jesundheitsfond, Kündijungsschutz, Steuern ruff oder runter … und sowat allet. Na ja, da hamse erst mal ne janze Menge zu besprechen … denke ick. Mal sehn, ob dit nach die Jespräche ooch noch so harmonisch is zwischen die alle.

Dit Postenjeschacher hat doch im Hintergrund schon lange anjefangen. Alleene für dit Finanzministerium jibt dit schon drei Interessenten … een aus die CDU … een andern aus die CSU … und natürlich ooch een aus die FDP.

So … eenen kleenen Moment bitte … ick hätte hier nämlich die erste Runde Jetränke für euch beede … Prösterchen.

Prost … uff die Herren denn. Olle Eisbär Knut macht sich nu langsam an seine Eisbärin ran … aber so richtig jeschnackelt hat dit zwischen die beeden noch nich … und dreckig is der ooch ewig … wer wees, ob der überhaupt een Bärinnen-Typ is?

Mit wat du dir so allet beschäftigst, dit is nich zu fassen … jestern hab ick inne Nachrichten jehört, dass unsere jeliebte Hypo-Real-Bank in München mal wieder Jeld von uns braucht … läppische 7 Milliarden … so schnell kann keener neuet Jeld drucken, wie die dit wieder raushaun.

Jestern war ja in die Bank Aktionärsversammlung … da soll dit Tumulte jejeben haben … weil die Rejierung dit Jeld-Vernichtungs-Institut nu komplett verstaatlicht. Aber mir is dit allet ejal, ick hab weder Aktien von die HRE … noch von andere. Nich mal vonne Telekom…

Ick ooch nich … ick investiere mein Vermöjen in Pils … da komme ick jederzeit ran … dit unterliegt keene Kursschwankungen … und Totalverlust is praktisch nich möglich … jut, Dividende jibs nich … höchstens mal een Freibier, wenn die schöne Chefin oder Susan besonders jute Laune haben … aber ick wees eben immer, wo mein Jeld grade is.

Dit jibt een UN-Bericht über die Lebensqualität in insjesamt über 180 Lander. Uff Platz 1 is Norwejen … jefolgt von Australien und Island … old Germany is uff Platz 22.

Jut, wenn de da lebst und Arbeit hast, denn mag dit zutreffen … aber als Tourist fühlste dir in Norwejen wie unter Freibeuter … die ham ja Preise … also da kann ick nich mithalten. Een Pils kostet inne Kneipe 6 … 7 Euro … von Benzin und Zijaretten will ick erst janich reden … dit is eijentlich allet unerschwinglich da. Ick möchte mal wissen, wat die Norwejer so verdienen … uff jeden Fall mehr als wir.

Na, denn lass uns mal noch zwee preiswerte Pils bestellen … bevor hier inne Kneipe norwegische Verhältnisse einziehen. Thorsten … mach uns doch bitte noch ne Runde Jetränke fertig.

Ick bin schon dabei … die zwee Pils sind gleich fertig.

Die Frauenzeitschrift Brijitte will keene professionellen Models mehr für ihre Modefotos beschäftijen … weil die alle so dürre sind.

Dit sollten die Versandhäuser mit ihre janzen Kataloge ooch mal langsam anfangen … meine Olle wundert sich immer, wennse zu Hause Kleider, Mäntel, Jacken oder Hosen anprobiert, dass die bei ihr janz anders sitzen und aussehen, als abjebildet. Und wenn ick denn sage, sie soll sich doch mal die Mädels ankiecken, die die Sachen da anhaben und denn in ihrn Spiejel, denn is für den Rest des Abends dicke Luft.

So … meine Lieben … hier sind denn wieder eure Jetränke … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.

Noch mal uff die Herrn heute. Unser von uns zwar nich jewählte aber jeschätzte und verehrte Bundespräsident Köhler hat jestern uff eene Jubiläumsveranstaltung vonne Jewerkschaften mal wieder kräftig uff dit Krisenmanagement der Finanzmärkte rumjehackt … da sind sone schlimmen Worte jefalln, wie unjezügelte Gier … und dass dit Monster noch lange nich jezähmt is … und so.

Na ja, der Köhler kennt sich da ja aus … der is ooch Banker im Hauptberuf. Der hat die Börsen- und Finanzfritzen sojar Hütchenspieler jenannt, also mit Kriminelle verglichen, die die Leute inne Fußjängerzonen dit Jeld aus die Tasche ziehn.

Wenner Recht hat, hatter Recht. Aber ob dit wat hilft, wenn sich unser Bundespräsident Köhler über dit janze Finanzjesoxe uffregt, dit kann ick nich beurteilen … aber wahrscheinlich nich.

Die machen alle weiter wie jehabt … dit kannste glooben. Die lassen sich von keen Rejierungschef rinreden … und von een Staatsoberhaupt schon janich. Und olle Sarazin hamse jetz ooch jeden Tag am Wickel … ick bin mal jespannt, wie lange der dit noch durchhält.

Interessant is, dass die Meinungen über seine umstrittenen Äußerungen total jespalten sind … die stehn bei unjefähr fifty fifty … also halb und halb.

Sei nich sauer, aber ick muss langsam los. Thorsten, mach mal bitte meine Rechnung fertig.

Denn kannste meinen Zettel gleich mitbringen ... ick haue denn ooch ab.







Noch Lust auf ein völlig durchgeknalltes Rätsel?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen