Mittwoch, 7. Oktober 2009

216, Feldhamster ist vom Aussterben bedroht.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003








Ick grüße dir, Peter … lass uns die Woche heute mit een Pils teilen … sozusagen. Mach mir mal bitte eens.

Is keen Problem, Walther … du krist dein Pils … aber ick bleibe bei mein Kaffe. Du weest doch, dass ick Alkohol nur janz, janz selten mal trinke.

Dit is ooch besser so … wenn ick hier inne Kneipe arbeiten würde … denn würde ick dit Zeug ooch nich anrührn … aber als Jast kann ick mir dit eben leisten … dit is ja nu ooch nich ville, wat ick hier jeden Tag trinke.

Dit stimmt … von mir aus könnte dit ruhig mehr sein … aber du lässt dir ja zu nüscht weiter hinreißen … oder willste heute noch een Kräuter?

Nee, uff keen Fall … ick bleibe bei Pils … Kräuter jibs nur zu Jubiläen oder in janz spezielle Ausnahmen.

Na siehste … ick hab doch jewusst, dass mit dir keene juten Jeschäfte zu machen sind … also, wat Umsatz betrifft.

Hallöchen, alle zusammen … ick grüße euch beede janz herzlich … und von Peter hätte ick jerne een Pils.

Dit lässt sich machen, Emmy … setz dir mal schon zu dein Quatschkopp … und fangt an, euch die Welt schönzureden.

Dit is janich so einfach … Bahn fahren wir wieder teurer … um 1,8 Prozent ... wejen jestiegene Personalkosten … dit hat zumindest der Vorstand so verkündet.

Irjendeene Begründung für Preiserhöhungen fällt die immer ein … dit kannste glooben. Die solln sich lieber mal drum kümmern, dass in Berlin wieder die S-Bahn richtig in Fahrt kommt. Dit sind doch hier schon seit Juni keene Zustände mehr.

Inne SPD von Thüringen jeht dit jetz ooch drüber und drunter. Die meisten Mitglieder wolln nich, dass die SPD mit die CDU ne Koalition bildet … dit könnte durchaus passiern, dass dit nu SPD-Chef Matschie an Kragen jeht.

Tja, die SPD is insjesamt nich so richtig jut druff zur Zeit … inne Bundes-SPD in Berlin kracht dit ooch an alle Ecken und Kanten. Und da sind sone zusätzlichen Konflikte in Thüringen nich grade hilfreich.

So … een kleen Moment bitte, ick will nur mal schnell eure zwee Pils hier abstelln. Prösterchen, meine Lieben.

Prösterchen die Herren. Die zwee Aldi-Brüder sind übrijens immer noch die beeden reichsten Deutschen … der Besitzer von Aldi-Süd hat über 17 Milliarden uff sein Konto … der von Aldi-Nord nur jut 16 Milliarden. Die Porsches haben kräftig verloren … und Frau Schaeffler und Frau Schickedanz mussten sich sojar aus dem Club der Milliardäre verabschieden … wejen die alljemeine Wirtschaftskrise.

Tja, Emmy … dit is nich unser Club … in den komm wir beede im janzen Leben nich mehr rin … und draußen sind wir da ja schon lange ... also … jenau jenommen schon immer. Und der Feldhamster is sojar schon vom Aussterben bedroht. Stell dir dit mal vor … der überall jefürchtete Feldhamster is dabei, sich endjültig vom Acker zu machen.

Die Zeiten sind eben härter jeworden … ooch für Hamster aller Art. Außer für Joldhamster. Jold is zur Zeit nämlich uffn aktuellen Höchststand. Zwischen Union und FDP jeht dit ooch janz schön zur Sache … die FDP will den Jesundheitsfond kippen und Hartz IV abschaffen … mindestens. Na, die beede … oder besser jesagt … die dreie … wern noch ne Weile verhandeln müssen, bis die neue Koalition steht.

Dit interessiert mir im Moment noch nich … da mache ick mir jetz noch nich heiß drüber … ick bestelle erst mal noch wat zu trinken. Peter … wir hätten jerne noch zwee Pils.

Ick bin gleich bei euch … ick hab doch jesehn, dass eure Gläser fast leer sind … und schon mal vorjearbeitet.

Ach, Peter … du bist wieder so jut zu uns. Bei unsere Berliner Verkehrsbetriebe is nu die Kacke ooch am Dampfen. Bei 200 Linienbusse müssen die Vorderachsen ausjetauscht werden … wahrscheinlich warn die zu ville im Schienenersatzverkehr für die kaputten S-Bahnen unterwegs … in son Verkehrsverbund greift eben dit eene ins andere.

Tja, ick wees ooch nich, wie die den Nahverkehr in Berlin wieder in Schwung bringen wollen … mit kaputte S-Bahnen und Busse jedenfalls nich. In Berlin steht jetz een Bundespolizist vor Jericht, der am 1. Mai Steine in Kreuzberg uff seine Kollejen jeschmissen haben soll … da fehlen einem doch glatt die Worte. Allerdings schweigt der Typ vor Jericht. Also … Zustände sind dit, wenn jetz schon die Polizei untereenander uffnander losjeht … da biste doch sprachlos. Allerdings is dit in seine Freizeit passiert … also der war nich im Dienst … aber Polizisten sind eijentlich immer im Dienst … hab ick mal jehört.

Eenen kleenen Moment noch mal … ick will bloß eure Bestellung vorbeibringen. Lasst dit euch schmecken, meine Lieben.

Prost, Peter, Prost, Emmy. Die Stromkonzerne zocken uns ooch schon wieder ab. Obwohl an die Strombörse in Leipzig die Preise jefalln sind, zahlen wir private Kunden immer mehr für dit, wat sowieso aus die Steckdose kommt.

Der Betrug fängt doch schon mit die Strombörse an sich an. Die Kraftwerke verkoofen ihren Strom dahin und die Enerjiekonzerne koofen den eijenen Strom wieder zurück. Da biste doch fassungslos, wenn de sowat hörst. Na ja, irjendwie müssen die ja zu ihre Milliardenjewinne kommen.

Die Krankenkassen ham jestern ooch Alarm jeschlagen … denen fehlen rund 7 Milliarden in ihre Kassen.

Dit kann janich sein … durch den Jesundheitsfond von Trullala Schmidt sollten doch die Finanzprobleme im Jesundheitswesen für so jut wie alle Zeit jelöst sein … aber die Schmidten is ja nu weg…

…aber dit Loch, watse hinterlässt, könnte uns noch ne janze Weile beschäftijen. Lass uns langsam zahlen … bevor unsere Leberwerte noch schlechter wern … dit wäre blöd, jetz, wo die Kassen aber ooch sowat von leer sind. Peter, bring doch bitte mal meine Rechnung.

Und meinen Zettel kannste dazu lejen … ick mache mir denn nämlich ooch uff die Socken.





Ein Rätselspaß für Ausgeflippte!



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