Montag, 26. Oktober 2009

235, Ist jeder für alles geeignet?

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003







Hallo, Thorsten … ick grüße dir … mach mir doch bitte maln Pils … ick muss versuchen, mir unsere neue Rejierung schön zu saufen.

Denn empfehle ick dir nochn paar harte Sachen zum Pils … Kognak … Korn … oder sowat.

Nee, uff keenen Fall, Thorsten … man muss jan klaren Kopp behalten … jetz, wo die neuen Laienspieler ans Werk jehn … da bleibe ick janz klassisch bei Pils.

War ja nur ne Idee … ick muss ja oochn bisschen an unsern Umsatz denken … wir müssen ja die Zeit irjendwie überbrücken zwischen Bierjartenjeschäft und Weihnachtsfeiern … und die jehn erst Anfang Dezember wieder los.

Hallo, ihr beede … ick grüße euch … und bei Thorsten würde ick jerne een Pils bestellen.

Ick bin schon dabei, Emmy … fangt mal schon an zu quatschen … Jesprächsstoff jibs ja heute mehr als jenug.

Da kannste aber wat druff nehmen … so, Walther … nu mach mal ne Wochenendanalyse … wat steht uns bevor? Haste een jutet Jefühl für die nächsten vier Jahre?

Uff keen Fall, Emmy … jetz stehn uns harte Zeiten bevor … ick denke mal, jetz ham wir nich nur den Klimawandel inne Natur … sondern ooch noch een inne Jesellschaft … ick fürchte, während dit uff die Welt immer wärmer wird, müssen wir in Deutschland mit Abkühlung rechnen.

Ick hab unsere Königin Merkel vorjestern mit ihre beeden Kronprinzen Seehofer und Westerwelle vor die Bundespressekonferenz jesehn … Westerwelle saß inne Mitte und hat da rumjegackert wien Huhn, wat sein allererstet Ei jelegt hat. Der haut jetz uff die Kacke, dass dit bis zur Decke spritzt.

Also, Emmy … nu reiß dir aber maln bisschen zusammen … aber du hast natürlich nich Unrecht … bei dem Westerwelle könnteste wirklich denken, der is über Nacht zwee Meter größer jeworden … und der bringt dit dummerweise ooch noch richtig unsympathisch rüber.

Momentchen bitte … ick hab hier nämlich zwee Pils für euch … lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.

Prösterchen … uff die Herren. Ick staune immer, dass unsere Minister für alle Ressorts jeeignet sind. Nimm mal den Jung, wat unser Kriegsminister is, der wird nu Arbeitsminister … der is in Afghanistan jescheitert … und nu wird der in Nürnberg scheitern.

In Nürnberg … wie kommste denn da druff?

Na, Mensch … weil da der Sitz der Bundesagentur für Arbeit is. Der hat sich ja unentwegt jeweigert, von een Krieg in Afghanistan zu sprechen … und wenn der sich nu als Arbeitsminister weijert, von Arbeitslosigkeit zu sprechen, denn ham wir dit Problem ruckzuck jelöst … wirste sehn.

Dit haste clever formuliert, Emmy … uff die Idee bin ick noch janich jekommen. Am so mühsam ausjehandelten Jesundheitsfond wird ab 2011 ooch wieder rumjedoktert … da hatten sich CDU und SPD weinend inne Arme jelejen … als se die Kuh damals vom Eis hatten … und nu schickt sich die FDP unter Jungminister Rösler an, dit allet uff unsere Kosten wieder umzumodeln. Inne Zeitung hamse jetitelt: Die Jesundheit wird privatisiert! Du kannst dir in Deutschland nur noch da druff verlassen, dass de dir uff nüscht mehr verlassen kannst.

Die ham aber ooch wat jutet ausjehandelt, zum Beispiel, dass die Hartz-4-Empfänger jetz dreimal so ville Jeld als Schonvermögen ham dürfen, wie vor die Wahl.

Da wern sich die meisten freuen … dit is unjefähr so, als würde mir dit Finanzamt mitteilen, dass meine ersten vier Millionen steuerfrei bleiben … also, die Arbeitslosen, die ick kenne, die ham ja keen Schonvermögen und die nutzt dit überhaupt nüscht, dasse davon nu dreimal so ville haben können.

So … meine Lieben … da ihr beede mir scheinbar völlig ignoriert, hab ick mal noch zwee Pils für euch fertig jemacht … nur quatschen is hier nämlich nich … wir sind schließlich keene Wärmestube, sondern een Speiserestaurant mit klassisch deutsche Küche … und frische Jetränke. Prösterchen.

Prösterchen, du alter Drängler … aber unsere Gläser warn ja zufällig ooch grade leer. Die Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke schlägt janz schön hohe Wellen überall … die andern Parteien loofen Sturm dajejen. Dit wird muntere Debatten im Bundestag jeben. Und sittenwidrige Löhne solln verboten werden.

Dit wird ja ooch mal Zeit, dasse an die Banker und Manager ranjehn … dit kann ja so nich weiter jehn, dass die sich die Taschen vollstoppen.

Dit haste jetz völlig falsch verstanden … dit jeht nich um Managerjehälter … dit jeht um sittenwidrige Löhne für Reinijungskräfte, Friseurinnen, Wachschutz und sone Leute, die mit zwee, drei Euro die Stunde nach Haus jehn … und davon nich leben können und nich sterben … da wolln se wat jejen machen … na, da bin ick mal jespannt druff.

Een Witz is ja ooch, dass der Dirk Niebel vonne FDP ausjerechnet dit Entwicklungshilfeministerium übernimmt … dit wollte die FDP vor die Wahl nämlich noch abschaffen.

Wenn een Posten zu erjattern is, denn verjessen die Typen janz schnell, watse vor vier Wochen noch großkotzig jefordert haben … son Ministersessel hat nämlich wat richtig schön kuschelijet … und der is ooch so groß, dass jeder Arsch da druff passt.

Bei die HSH-Nordbank sind schon wieder 20 Millionen Euro verschwunden … einfach so … dit war im Herbst 2008 … also in der Zeit erfolgreicher Arbeit, für die sich der Nonnenmacher grade vor eene Woche bei seine Mitarbeiter bedankt hat.

Na ja, da hatter janich mal Unrecht … dit jab ja Zeiten, da sind Milliarden in die Bank verschwunden … dajejen is doch een Verlust von nur 20 Millionen een echter Fortschritt. Ick muss mir doch nachher unbedingt noch mal den Ufftritt von dem arroganten Arsch uff seine so jenannte Pressekonferenz ankiecken … da komme ick immer so richtig schön in Rage … da steigt Wut in mir uff, die reicht für alle Lebenslagen.

So … denn wolln wir mal sehn, wat die nächsten Tage noch bringen werden … ick jehe mal von so manche Überraschung aus. Aber jetz muss ick erst mal los. Thorsten, ick hätte jerne meine Rechnung.

Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … in Thüringen steht seit jestern Schwarz-Rot … Matschie bekam uff seinem SPD-Parteitag längst nich so ville Jejenwind wie jedacht … die Jenossen ham mal wieder mit Kanonen jedroht … und mit Schneebälle jeschossen.

So … ick krieje von jedem 3 Euro 40 … und wenn ihr mal herzhaft lachen wollt, denn hört euch mal dit Lied an: Kein Schwein steckt mich an … keine Sau infiziert sich bei mir. Schönen Feierabend denn.



Noch Lust auf ein kleines Rätsel? Versuchen Sie es mal hier!

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