Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Ick grüße die schöne Chefin … Marlies, mein Engel, mach mir doch mal bitte een Pils.
Willste ja keen Küsschen heute?
Aber jerne doch … ick traue mir bloß kaum noch, danach zu fragen … ick dachte immer, dass dir dit een Bedürfnis is, mir ordentlich zu begrüßen … also mit allet Drum und Dran eben.
Dit is ja interessant, wie du dit siehst … na ja, wat tut man nich allet für seine Lieblingsjäste … komm her, mein Kleener … und nu setz dir hin.
Ja, ja … ick halte ja schon die Klappe.
Aber ick denke mal, nich allzu lange … Emmy kommt nämlich grade die Treppe hoch.
Ick grüße euch, meine Lieben … mein Jott, dit is ja arschkalt heute … mach mir maln Pils, Marlies, hier drinne is ja jut jeheizt.
Wir könn ja unsere Jäste hier nich im Kalten sitzen lassen … bei dit Wetter … den Bierjarten ham wir ja schon zu jemacht. So … und nu fangt an zu quatschen, ick hab zutun.
Nu hat ja der Lafontaine mit sein Verzicht uff den Fraktionsvorsitz im Bundestag schon dit erste Chaos anjerichtet … die Grünen im Saarland wolln jetz mit Schwarz und Jelb koalieren … aus Angst vor Oscar. Also, ob dit strategisch ne jute Entscheidung war, ins Saarland zurückzujehn, dit wage ick zu bezweifeln. Und jetz schäumt Lafontaine vor Wut und redet von Wahlbetrug … tja, Oscar … dumm jeloofen die Sache…
Dafür sieht dit nu aber in Brandenburg nach Rot-Rot aus … heute entscheidet ja die SPD, mit wem se in die Koalitionsverhandlungen jeht … und wenn ick mir dit Foto von Platzeck und die rote Kaiserin ankiecke, denn jibs da eijentlich keene Fragen mehr … da siehste doch, dass dit Liebe uffn ersten Blick is … aber dit Thema hatten wir ja schon vorn paar Tage … ick hab damals bloß dit Foto nich mehr wiederjefunden … aber jetz kann ick dir dit endlichen zeijen.
Und die neueste Nachricht is, dass die Kaiser wejen ihre frühere IM-Tätigkeit uff een Ministerposten verzichtet … nu müsste also ooch die Hürde ausm Weg jeräumt sein.
Momentchen bitte, meine Lieben … hier sind erstmal eure Jetränke … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.
Prost, schöne Chefin, Prost, Emmy. In Berlin wird jetz die teuerste S-Bahn-Strecke der Welt jebaut … 1,6 Kilometer für 226,5 Millionen Euro … und dit sind die jeplanten Kosten … erfahrungsjemäß wern sone Projekte aus alle möglichen Gründe meist doppelt so teuer wie eijentlich jedacht. Da wäre dit wirklich billijer, die richten da een Taxi-Shuttle ein … noch dazu, wo ick jelesen habe, dass die neue Strecke die Fahrjäste eijentlich janüscht bringt. Ick verstehe unsere Verkehrsplaner nich, die sich sone Aktionen ausdenken.
Ick verstehe hier schon lange nüscht mehr … zum Beispiel ooch nich, dass bei die HSH-Nordbank, wo zig Milliarden Staatsknete jeflossen sind, schon wieder riesige Bonuszahlungen im Jespräch sind. Diese Bankheinis kriejen einfach den Hals nich voll … unbegreiflich, dass unsere Politik-Darsteller sich dit jefalln lassen.
Emmy, über die Banken-Fuzzis lohnt dit janich mehr, sich uffzurejen … dit bringt sowieso nüscht … die kriejen den Hals nich voll … und keener haut dazwischen … da wern ooch wir beede nüscht dran ändern … da könnse in Fernsehmagazine die Machenschaften uffdecken oder inne Zeitungen … dit jibt een, zwee Tage Uffrejung … und denn is ooch schon wieder allet vorbei und die Typen machen weiter wie jehabt.
Unsere Beamten und Politiker sind aber ooch nich besser. Aber jetz bestelle ick erst noch mal Jetränke … Marlies, wir hätten jerne noch zwee Pils.
Is keen Problem, meine Lieben … ick mache mir sofort anne Arbeit … een paar Minuten Jeduld bitte.
Die ham wir. In Berlin ham die Flitzpiepen vom Senat, also Politiker und Beamte, Millionen verballert, als se damals dit Spreedreieck am Bahnhof Friedrichstraße verkooft haben. Anjefangen hat die Schlamperei noch unter Diepgen vonne CDU, aber Rot-Rot hat dit Spiel munter weiter jetrieben … knappe 9 Millionen Verlust … einfach mal so ... und jede Menge Unjereimtheiten.
Dit wäre einfach nur jerecht, wenn jeder für den Schaden haften müsste, den er anrichtet … und nich nur Privatleute und private Unternehmer. Politiker, Beamte und Manager könn doch nur so mit Kohle rumwerfen … und wenn die Sache schief jeht, denn jibs ne dicke Abfindung und der Schaden jeht uff die Alljemeinheit über. Und jeht die Sache jut, denn jibs Boni oder ne Beförderung … schief jehn kann also so und so nüscht.
Moment, meine Lieben … ick will nur schnell eure Jetränke abstelln … und Prösterchen denn.
Prost … uff die schönen Frauen hier inne S-Bahn. Lotto-Spielen wird im nächsten Jahr teurer … um 33 Prozent ... die Zusatzzahl soll wegfalln, dafür wird die Superzahl uff jeden Jewinn zujeschlagen … und der 2-er mit Superzahl soll ooch einjeführt werden. Na ja, meine Lotto-Tante wird mir dit schon allet erklären.
Spielst du denn rejelmäßig, Walther?
Ick nehme an jede Ziehung teil … mittwochs und samstags … anders kann ick ja zu nüscht kommen … mit ehrliche Arebit krieje ick dit eben nich hin … und die Chancen sind höher, wat zu jewinnen, wenn de mitspielst … als wenn de nich tippen jehst … so ville steht fest.
Da hast Recht, Walther. Ick spiele nur selten … immer denn, wenn der Jackpot jut jefüllt is.
Dit is ja dit, wat mir so ankotzt … die über 30 Millionen vorn paar Wochen hat ooch son Jelejenheitsspieler jewonnen … ick zahle die Woche zweemal brav ein … und denn jeht eener mal zufällig in Lottoladen … und schnappt mir dit Jeld weg. Dit is eijentlich sowat von unjerecht … da fehln mir glatt die Worte. Ick finde, dit müsste ooch für treue Dauerspieler mal irjend ne Extra-Verjütung jeben … ne Sonderziehung oder wat wees ick.
Ach, Walther, du hast dit schon nich leicht. Aber ick muss trotzdem langsam los … Marlies, mach doch bitte mal meine Rechnung fertig.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick haue denn ooch ab.
Dit macht für jeden 3 Euro 40 .... und inne Nachrichten hamse grade jemeldet, dass in Brandenburg der Platzeck nu mit die Linken in Koalitionsjespräche jeht ... dit is entschieden.
Noch Lust auf ein völlig durchgeknalltes Rätsel? Bitteschön!
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