Donnerstag, 29. Oktober 2009

238, Merkel und Minister gewählt und vereidigt.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog zwischen Emmy & Walther sind belastbar, sie entsprechen also den Tatsachen und können nachgeprüft werden.

Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003


Susan, mein Engelchen … schön, dir zu sehen. Ick würde jerne een Küsschen bestelln und een Pils … falls sich dit beedet machen lässt.

Ach, du immer mit deine Extra-Wünsche … na, komm her … und nu setz dir hin, ick muss mir um dein Pils kümmern.

Kannste dir nich nebenbei ooch nochn bisschen um mir kümmern?

Tut mir leid, Walther … aber dit Pils verlangt meine volle Konzentration … dit is nu mal so.

Hallöchen … ihr beede … ick grüße euch … und denn hätte ick für mir jerne noch een Pils bestellt. Dit müsste doch klappen … oder?

Dit is überhaupt keen Problem, Emmy … dafür bin ick ja schließlich hier, dass alle Wünsche von meine Jäste erfüllt werden. Fangt mal schon an zu quatschen … ick komme denn vorbei.

So, Walther, nu ham wir ja seit jestern ne neue Rejierung … nu jeht dit janze Theater also wieder los … so wie nach jede Wahl. Ick bin mal jespannt uff die nächsten Wochen und Monate, wat da so allet uff uns zukommt.

Jestern wurden die janzen Kasperköppe vereidigt … als erste unsere Volkskanzlerin Merkel … und die hat beim Schwur des Amtseids nich ihre rechte Hand erhoben. Dit is allerdings nich bekannt, ob se dit einfach nur verjessen hat … oder ob die Hand deshalb unten blieb, damit se später mal sagen kann: Wat denn fürn Amtseid … ick hab doch ja keen jeschworn…

Interessant finde ick ja ooch, dass ihr neun Abjeordnete vonne Koalition ihre Stimmer verweijert haben … na, dit fängt ja schon jut an. Schwurhändchen nich jehoben … nich alle möglichen Stimmen jekriegt … aber nu kann dit neue Kabinett jedenfalls losrejieren.

Kleen Moment, meine Lieben … ick will nur mal schnell die zwee Pils hier abstelln … Prösterchen.

Wenn ick euch beede so ankiecke, denn muss ick schon wieder sagen: Uff die schönen Frauen. Die Opposition hat jestern schon rumjemeckert, dass die Merkel Anfang nächste Woche zwee Tage inne USA fliegt, anstatt erstmal ihre Rejierungserklärung abzujeben. Jetz jeht dit Jezänk zwischen Rejierung und Opposition also wieder los … wie immer.

Dit is furchtbar, dass Rejierung und die Opposition nie konstruktiv streiten können … die een sind immer dafür und die andern immer dajejen … die könnten doch ooch mal sagen … ja, der Vorschlag is jut, wir müssten vielleicht da oder da nochn bisschen wat dran machen … denn würden wir ooch zustimmen. Aber sone Dikussion wirste nie erleben … die eenen schlagen wat vor … und die andern haun druff … dit hat mit Politik eijentlich überhaupt nüscht zu tun.

Die janzen Debatten im Bundestag könnten se sich komplett sparen … dit sind reine Scheinjefechte … die bringen überhaupt nüscht … die ringen da ja nich um bessere Lösungen, die beschimpfen sich jejenseitig und denn is jut.

Tja, ick hatte mir Demokratie ooch mal janz anders vorjerstellt … aber jetz wees ick, dass dit nur schmierijet Volkstheater is mit janz miese Schauspieler. Die würde dit Publikum ausbuhn und vonne Bühne jagen, wenn die ihre Ufftritte nich im Hochsicherheitstrakt Bundestag absolvieren würden. Und da passen ja nich mal halb so ville Zuschauer rin, wie die jämmerliche Vorstellung Darsteller hat … falls mal alle da sein sollten…

…wat nur selten vorkommt, weil die ooch noch jede Menge Nebentätigkeiten haben … wo se hinmüssen. Ejal … ick bestelle noch ne Runde Jetränke … Susan, wir nehmen noch mal zwee Pils.

Die sind gleich fertig … ick bin in eene Minute bei euch … ick hoffe, ihr habt noch wat zu bereden bis dahin.

Ham wir. Wer sich bei Daimler uff ne offene Stelle bewirbt, der muss sich erst mal Blut abnehmen lassen … wat denn grünlich untersucht wird … und dit machen se bestimmt nich, um festzstellen, ob du im Ernstfall deinem Chef als Blutspender zur Verfüjung stehen könntest.

Bestimmt nich … wennde ne Blutanalyse machst, denn liegt ja der Bewerber praktisch nackich vor dir … im Blut lassen sich Krankheiten nachweisen, Lebensjewohnheiten … und wat wees ick noch allet.

So … ick störe noch mal janz kurz mit eure Jetränke, aber da habt ihr ja bestimmt nüscht dajejen.

Uff keen Fall … Prösterchen, noch mal uff die schönen Frauen. Jetz hamse den Bruder von dem Karsai, also von dem afghanischen Präsidenten, am Wickel. Der steht anjeblich uff die Jehaltsliste vonne CIA, is eener der größten Drogenbosse da unten … und dit jibt nich sehr ville Verbrechen, wo der Typ nich seine Finger mit im Spiel hat … den Wahlbetrug für sein Bruder hatter ooch organisiert … also, der is mit alle kriminellen Wasser jewaschen … und die Amis lassen den unjehindert agieren, weil er Kontakte zu Taliban, Stammesführer und andere Splittergruppen vermittelt.

Und für sone Muschpoke müssen die Soldaten da ihrn Kopp hinhalten und Jesundheit oder Leben uffs Spiel setzen … also wat sich die Nato-Staaten bloß dabei jedacht haben, da tausende Soldaten hinzukommandieren … dit wees ick ooch nich. Dit is unjefär so, als hätten die Europäer damals tausende Polizisten nach Chicago jeschickt, um dem Al Capone beizustehn.

In Afghanistan und Pakistan ham die Taliban jestern wieder schwere Anschläje verübt … zig Tote … zig Verletzte … und dit wird zunehmen … in anderthalb Wochen finden die sojenannten Stichwahlen statt … und dit wolln die Taliban verhindern.

Ick hab jestern ne jute Formulierung jelesen … da stand: In Pakistan und in Afghanistan geben die Taliban den Takt vor … und Obama schweigt … es ist ein Fiasko. Und ick finde, dem is wirklich nüscht mehr hinzuzufügen.

Denn lass uns austrinken und zahlen … Susan … ick hätte jerne meine Rechnung.

Bring mal mein Zettel gleich mit … ick mach mir denn ooch uff die Socken.



Und hier geht’s zum Rätselspaß für Durchgeknallte.





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