Ort des Geschehens: Gaststätte Zur S-Bahn
Fon: (030) 5627003
Ick grüße dir, Susan … ick hätte jerne een Pils und vorher nochn Küsschen von dir.
Pils is keene Problem, dit is ja jenug übrig jeblieben übert Wochenende … keen Wunder, wenn uns jetz ooch schon unsere Stammjäste wegbleiben … und dit mit dem Küsschen muss ick mir noch überlejen … vielleicht nachher.
Denn setze ick mir jetz eben schon mal unjeküsst hin … die Woche fängt ja jut an … dit kann ja noch wat werden … na, ick bin mal jespannt.
Dit mit dem Küsschen überleje ick mir ja noch … mal sehn … du bist ja noch ne Weile hier … jetz, wo de nu endlich mal wieder vorbeijekommen bist.
Mein Jott, nu mach doch mal nich son Jewese darum, dass wir am Wochenende nich mehr vorbei kommen … wir sind trotzdem noch fünfmal die Woche hier … und jeder von euch nur zweemal … Maximum. Son Leben möchte ick ooch mal haben. Zwee Tage die Woche arbeiten bei vollet Jehalt im Monat … dit is ja fast wie im Paradies.
Dit siehst du völlig falsch, Walther. Erstmal sind unsere Arbeitstage länger als deine … und wir sind pro Woche noch an ville Abende zusätzlich hier, nämlich denn, wenn die Kneipe voll is und du schon längst zu Hause mit deine Olle den Feierabend jenießt … denn tobt hier nämlich dit Leben erst richtig.
Ick grüße euch, meine Lieben … Susan, mach mal bitte een Pils für mir ... dit hat mir nämlich die letzten zwee Tage jefehlt.
Schön, dass die zweete treulose Tomate ooch wieder da is. Fangt mal schon an zu quatschen … ick bin gleich mit Jetränke bei euch.
Na, Waltherchen … allet klar bei dir?
Na ja, jeht so. Die Koalitionsverhandlungen zwischen Schwarz und Jelb bringen nu endlich erste Erfolje … die wolln in Flensburg die Punkte eher löschen … außer für Serientäter. Dit is dit erste Vernünftije, wat ick aus die Jespräche da bisher jehört habe.
Über die Finanz- und Steuerpolitik konnten se sich ja noch nich einijen … jedenfalls bis jestern nich. Und heute hab ick noch keene Nachrichten jehört … ick wees also nich, ob die weiter jekommen sind. Bis Ende der Woche wollnse jedenfalls mit ihre Verhandlungen fertig sein … denn soll unsere Zukunft für die nächsten vier Jahre in Sack und Tüten sein.
So … meine Lieben … hier sind erst mal eure zwee Pils … und dit Küsschen für dir, Walther … ick habs mir überlegt.
Ach, Susan … du bist und bleibst eben mein Schatz…
…bis Marlies hier wieder Dienst schiebt.
Ihr seid eben beede meine Schätze … ick kann mir einfach nich zwischen euch entscheiden. Haste jehört, Emmy, dasse für unsere Rejierung und für höhere Beamte een besseret Impfmittel jejen Schweinegrippe bestellt haben als für uns, also dit normale Volk?
Dit wundert mir überhaupt nich. Vielleicht brauchen die aber ooch ne andere Dosis als wir … ick will dit mal so umschreiben … dit jibt eben kleenere und größere Schweine … wennde verstehst, wat ick meine.
Also Emmy, du bist aber janz schön kühn mit dem, watte sagst … aber so kann man dit natürlich ooch sehen. Wir sind und bleiben eben een jeteiltet Volk … jeteilt in Ost und West … in Aldi Nord und Aldi Süd … in jesetzlich krankenversichert und privat … und nu ooch noch in jeimpft … Rejierung oder Volk.
Ick hab jelesen, dass sich sowieso nur 17 Prozent der Deutschen jejen die Schweinegrippe impfen lassen wolln … und für rund 50 Prozent hat die Rejierung Impfstoff jeordert … also bestellt und bezahlt. Die Pharma-Bosse sind schon beim Koma-Saufen.
Dit Stichwort war jut … Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils … so lecker wie vorhin.
Dit krieje ick hin … ick komme gleich noch mal bei euch vorbei … quatscht mal nochn bisschen.
Dit machen wir … mein Engel. ThyssenKrupp jeht dit ooch janich mehr jut … die wolln 15.000 bis 20.000 Mitarbeiter entlassen … innerhalb eenes Jahres … wejen die alljemeine Wirtschaftskrise. Dit is ooch wieder een Schlag ins Kontor vonne Arbeitsajentur.
Und der Opel-Kaufvertrag zwischen Magna und Jenerell Motors wurde letzten Freitag ooch nich unterschrieben … inzwischen hat die EU-Kommission Bedenken jejen den Deal anjemeldet und anjedroht, dit janze Ding noch platzen zu lassen. Da is ooch noch lange keen Land in Sicht, bis der Vertrag in trockene Tücher is.
Ick habe hier noch mal zwee Pils für euch … lasst dit euch schmecken, meine Lieben … Prösterchen.
Prost … uff die schönen Frauen mal wieder … uff euch trinke ick am liebsten. In Berlin steigt die Nachfrage nach 2- und 3-Sterne Hotels in Größenordnungen … sowohl bei Jeschäftsreisende als ooch bei Touristen.
Na ja, in die Betriebe und Konzerne sitzt die Kohle ooch nich mehr so locker … abjesehn von die Banker … die wohnen bestimmt noch immer im Kempinski oder im Hilton … quasi uff Staatskosten … wennde dit jenau nimmst.
Is ja eijentlich ooch Quatsch, son Haufen Jeld für 4 oder 5 Sterne auszujeben … da liegste nachts ooch bloß im Dunkeln und schläfts. Und für die janze Wellness-Kacke ham die Manager sowieso keene Zeit … die renn ja von früh bis spät nur von een Termin zum andern … sagen se. Und die Touristen wolln sich die Stadt ankiecken … und nich dit Hotel.
Die Zimmerpreise in die Luxus-Hotels sind ja schon janz schön runter jejangen. Um rund 20 Prozent … Tendenz weiter fallend.
Na, dit is doch logisch, schließlich bringt dit wenijer, wennde een Zimmer für 250 Euro leer stehn lässt, als wennde dit für 180 Euro vermietest. Kannste mir noch folgen?
Ja, jeht so. Aber bevor deine Ausführungen noch komplizierter werden … lass uns Schluss machen für heute. Susan … mach doch mal bitte meine Rechnung fertig…
…und bring meinen Zettel gleich mit … ick muss ooch langsam los.
Ein Rätselspaß gefällig? Bitteschön!
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