Donnerstag, 1. April 2010

386, Endlich kann Mutti richtig durchstarten.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Im Gespräch: natürlich Emmy & Walther … und Susan serviert.



Na dit is aber schön, dass ick schon heute een Osterhäschen sehe … ick grüße dir, Susan … ick würde een Pils nehmen … und eventuell vorher nochn Küsschen … wenn de noch eens für mir hättest.



Ja, dit hab ick mir extra uffjehoben für dir. So … und nu setz dir hin … ick hab jetz zu tun.



Wat hast du denn da fürn Fleck uff deine Stirn?



Hör uff mit deine plumpen April-Scherze … bis de mir rinlegst, musste aber früher uffstehn … mit son Kinderkram kannste mir nich erwischen.



Schade … ick hab mir sone Mühe jejeben.



Ick grüße euch, meine Lieben. Susan, mach mir doch bitte een Pils … und denn nehme ick heute noch zwee Kräuter … sozusagen als Osterwasser. Die jehn uff mein Zettel.



So lasse ick mir dit mit euch jefallen … Ostern könnte dies Jahr also noch jeschäftlich erfolgreich werden … jedenfalls für unsere Kneipe.



Wir tun wat wir können. Mein Jott, Walther … wat hast du denn da fürn Fleck uff deine Stirn? Haste dir jestoßen?



Ach, Emmy … hör doch uff … mit son Kinderkram lasse ick mir von dir nich in April schicken … da musste dir schon mehr Mühe jeben. Die Meldungen und Nachrichten, die mir heute so durchn Kopp jehn, hörn sich alle an wie April-Scherze … aber dit sind keene.



Na, da bin ick aber jespannt … denn fang mal an…



Also jut … uff deine Verantwortung. Der Rüttgers aus NRW hat sich uff die Fahnen jeschrieben, nach sein Wahlsieg im Mai dit deutsche Volksliedgut zu retten. Der will denn dafür sorjen, dass überall im Lande mehr jesungen wird … inne Schulen, in Vereine, bei Volksfeste und in Familien. Die kleen Verlage solln mehr Liederbücher rausbringen und mehr CDs mit Volksmusik.



So … hier sind erst mal eure Jetränke … zwee Pils und zwee Osterwasser. Die beeden Kräuter jehn uffs Haus … wejen die Feiertage. Lasst dit euch schmecken, mein Lieben … Prösterchen.



Unter die Umstände besonders jerne, liebe Susan. Uff uns dreie … und uff besseres Wetter zu Ostern. Prost. Um wat sich aber son Ministerpräsident ooch alles kümmern muss … dabei is nich mal sicher, dass der Rüttgers überhaupt wieder jewählt wird. Nach aktuelle Umfragen könnten in NRW nämlich SPD, Grüne und Linke ne Rejierung bilden … und denn is nüscht mit Volksmusike … denn sind Kampflieder anjesagt.



Da kannste recht haben … allerdings solln die Linken in NRW ne ziemliche Chaotentruppe sein … ob die wirklich rejierungsfähig sind … da hab ick noch so meine Bedenken. Dit Allensbach-Institut hat übrijens ne Umfrage jemacht in Deutschland jemacht, wo dit um die Föderalismusreform jing, um Unterrichtsausfall inne Schulen und die Bildungspolitik an sich.



Na, uff dit Erjebnis bin ick aber mal jespannt. Und ick gloobe dir dit uffs Wort, weil du mit son heikles Thema bestimmt keene April-Scherze machst.



So is dit, Emmy. Die Musterschüler sitzen natürlich im Süden … also in Bayern und in Sachsen.



Dit hab ick mir jedacht … die ham ja schon seit Jahre die besten Erjebnisse … ooch bei PISA.



Ja … aber dit eiejntlich Interessante bei die Umfrage war, dass die Mehrheit der Bundesbürger zu die Erkenntnis jekommen is, dass Bildungspolitik Bundesanjelegenheit werden sollte … also weg mit die 16 Kultusminister und endlich Schluss mit die Kleenstaaterei uff Kosten der Schulen und Kinder.



Meine Meinung … dit kotzt mir ja schon seit Jahre an, dass jedes Bundesland seine eijene Schul- und Bildungspolitik macht … und dit Wichtigste dabei sind nämlich nich die Kinder und Jugendlichen, sondern dass uff jeden Fall andere Lehrpläne und andere Schulformen existieren als im Nachbarbundesland. Ick gloobe, son Bildungsschwachsinn jibs in keen andern Staat.



Dit is jenau dit selbe, wie mit die ewige Wählerei in Deutschland. Die Bundespolitik wird ständig durch irjendwelche Landtagswahlen blockiert, weil die Pappnasen inne Bundesrejierung nur Angst um Mehrheiten und Stimmverluste uff Landesebene haben. Dit wäre een Segen für Deutschland, wenn an een Tag alle vier- oder fünf Jahre sämtliche Wahlen stattfinden würden.



Watte da alleene an Plakatkosten sparen könntest … dit jeht inne Millionen. Aber scheinbar wolln die Parteien dit ja nich … sonst wäre son Jesetz ruckzuck beschlossen.



NASA-Experten solln jetz die Techniker von Toyota helfen, dit Phänomen mit dem unjewollten Jasjeben bei die japanischen Autos uffzuklärn.



Ick gloobe, dit is keen Thema für Weltraumforscher … sondern mehr für Fahrlehrer. Dit is doch wirklich unjewöhnlich, dass dit ausjerechnet und fast ausschließlich inne USA passiert, dass die Toyotas von selber Jas jeben und wie von Jeisterhand jetrieben durch die Jejend rasen.



Ick bestelle mal noch ne Runde Jetränke. Willste nochn Kräuter, Emmy?



Nee, uff keen Fall … ick muss mit mein Martin noch einkoofen jehn … und da muss man ja inne heutije Zeit een klaren Kopp haben … von wejen Preise und Sonderanjebote und so.



Na, denn nich. Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils.



Aber jerne … ick bin in paar Minuten bei euch … quatscht mal nochn bisschen … ihr habt doch bestimmt noch wat uff die Pfanne.



Aber sicher doch … komm wir also zu mein Lieblingsthema … Banken. Die Bayern LB hat dit Jeschäftsjahr 2009 mit 2,6 Milliarden Verlust abjeschlossen. Dit is dochn schönes Erjebnis … da kann man doch stolz druff sein … und schon mal die Boni ausrechnen. Und … wenn der Steuerzahler sowieso wieder tief inne Tasche greifen muss, denn kommt dit schließlich uffn paar Millionen mehr ooch nich an.



Denn könn wir doch gleich noch über dein zweetes Lieblingsthema sprechen … über die katholische Kirche. Jejen den Bischof Mixa … ick muss immer uffpassen, dass ick den Namen richtig ausspreche … also jejen den Mixa jibs Prüjel-Vorwürfe von ehemalige Heimkinder. Damals war der Mixa noch Stadtpfarrer … und nich grade fein in seine Umjangsformen mit Kinder … also nich nur mit Jungs … ooch mit Mädchen. Da sind wohl mehrere Rohrstöcke zu Bruch jejangen … damals. Dit Bistum Augsburg schreit Zeter und Mordio ... von wejen alles Lüje ... plumpe Diffamierung ... der Mixa doch nich...



So, meine Lieben … ick hab hier noch mal frische Jetränke für euch … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen inne S-Bahn … und uff Ostern … schöne Feiertage denn. Die ICE-Züje mit Neijetechnik müssen öfter inne Werkstätten zur Durchsicht als jeplant … da jibs wieder Ärjer mitte Achsen. Die Fahrjastverbände rechnen mit Verkehrsbehinderungen wie um Weihnachten rum … du weest ja noch, wat da vorn paar Monate die Bahnreisenden mitjemacht haben.



Dafür können Mutti und ihre Kabinettskasper jetz komfortabler und sicherer reisen. Die Luftflotte wird mit nagelneue Maschinen ausjestattet … die erste Maschine kriegt die Kanzlerin.



Da werden sich ja besonders Familie Westerwelle nebst Jeschäftspartner drüber freuen … denn macht doch son Betriebsausflug künftig noch mehr Spaß.



Dit schon … aber der neue Komfort hat nich nur Vorteile … in die neuen Flugzeuje passen nämlich nich mehr so ville Passajiere rin wie in die alten Maschinen. Also … der eene oder andere wird wohl demnächst zu Hause bleiben müssen.


Denn muss Westerwelle eben öfter uff Reisen jehn … dit is bestimmt lösbar … Mutti macht doch immer drei Kreuze, wenn der jelbe Rambo in Berlin Richtung Ausland abjehoben hat.



Unsere Rejierung hat übrijens ne Krisenabjabe für Banken einjeführt. Rund 1,2 Milliarden Euro solln die Jeldinstitute für schlechte Zeiten uff die hohe Kante lejen.



Jede Bank?



Quatsch … alle zusammen. Die könn sich also die nächste Finanz-Krise frühestens in 380 Jahre wieder leisten. Schließlich ham wir doch über 400 Milliarden Euro Steuerjelder rinjeballert.



Stimmt. Ick muss trotzdem langsam nach Hause, Emmy. Susan, mach doch bitte meine Rechnung fertig.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen.



Und schöne Ostern wünsche ick euch alle … ooch meine Kumpels anne Nebentische. Kommt alle jut und trockenen Fußes über die Feiertage … und wenn ihr weiter nüscht vorhabt, denn könnt ihr mir doch einfach mal besuchen … den een oder andern Spaß hab ick für unsere Stammjäste vorbereitet … und Pils hab ick ebenfalls reichlich da … also … wenn ihr Lust habt … ihr seid herzlich einjeladen. Ansonsten bis nächsten Dienstag. Und nich verjessen … heute is immer noch der 1. April…







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