Dienstag, 6. April 2010

391, Ostern vorbei ... eine Nachlese.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße die schöne Chefin … na, Marlies, habt ihr Ostern jeschäftlich jut überstanden? Mach mir mal gleich een Pils … falls noch wat da is … und een Küsschen hätte ick jerne.



Dir war ja so ville uff een mal, hoffentlich kann ick mir dit alles merken. Also … Küsschen … nu setz dir hin … ick fange jetz dein Pils an … und dit Osterjeschäft war wie dit Wetter … durchwachsen. Fürn Bierjarten wars noch zu kalt … aber nu soll ja dit Wetter anjeblich besser werden.



Kenn Wunder … Feiertage vorbei … schon is schönes Wetter. Wie Weihnachten … Schnee erst nach die Feiertage ab 27. Dezember … und denn aber gleich bis Mitte März.



Na, dass dit schöne Wetter so lange anhält wie der Schnee liejen jeblieben is, dit wage ick zu bezweifeln.



Ick grüße euch, meine Lieben. Marlies … ick nehme bitte een Pils … mit schön ville Schaum druff … wenns jeht.



Ick jebe mir Mühe … mal sehn, wat sich machen lässt. Fangt mal schon an zu quatschen … ihr habt euch ja ne halbe Ewigkeit nich jesehn…



So is dit. Und die letzten Tage is ja so ville passiert, dit is eijentlich inne normalen Öffnungszeiten janich uffzuarbeiten. Letzten Freitag jing dit ja schon jut los … die Christen ham um Jesus am Kreuz jetrauert … und in Afghanistan sind drei deutsche Soldaten jefallen. Da warn schon mal alle in richtig jute Osterlaune.



Walther … dit dürfen wir jetz nich alles vermischen. Lass uns mal Afghanistan von Ostern trennen … am Hindukusch glooben die nämlich nich an den lieben Jott … die Einheimischen sowieso nich … und unsere Soldaten wahrscheinlich ooch nich mehr so richtig...



Die drei toten Deutschen warn ja erst der Anfang. Denn ham unsere Soldaten aus Versehen sechs Verbündete afghanische Soldaten erschossen … wahrscheinlich im Eifer des sowieso sinnlosen Jefechts.



Und Mutti und unser Kriegsminister mit die ville Vornamen ham natürlich Worte des Bedauerns jefunden. Zitat: Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte bestürzt. Es handele sich um einen "verabscheuungswürdigen und hinterhältigen Angriff". Eijentlich hätte se aber noch sagen müssen: …wie bei dem Luftangriff uff die beeden Tanklaster. So is dit nu mal in een Krieg, der als Stabilisierungseinsatz anjefangen hat … und mit inzwischen „kriegsähnliche Zustände“ völlig außer Kontrolle jeraten is.



Lasst euch mal kurz störn … eure zwee Pils sind fertig. Prösterchen, meine Lieben.



Uff die schönen Frauen inne S-Bahn heute. Die Karre is da unten so tief in Dreck jefahrn, da wees keener mehr, wie man sich noch zurückziehen kann, ohne dit Jesicht völlig zu verlieren. Und die Politiker sagen uns ja ooch nich die janze Wahrheit.



So is dit. Ick hab jelesen von dem völlig sinnlosen Versuch, in Afghanistan Polizisten auszubilden. Die meisten sind Analphabeten, völlig unmotiviert … aber korrupt. Beste Vorsaussetzungen also, da für Recht und Ordnung zu sorjen. Die deutschen Ausbilder schlagen die Hände übern Kopp zusammen und raufen sich anschließend noch die Haare … verlorene Zeit und rausjeschmissenes Jeld.



Jetz is rausjekommen, dass US-Soldaten vorn paar Wochen anjeblich versehentlich schwangere Frauen erschossen haben … und denn hamse den Vorfall vertuscht … jedenfalls so lange, bis jetz private Ermittler dit Verbrechen uffjedeckt haben.



Na, dit jibt wieder jede Menge Sympathie-Punkte inne Zivilbevölkerung. Und wie ick jestern inne Tagesschau jehört habe, lehnt sich Präsident Karsai jetz jejen die Nato uff. Der will die jeplante Offensive jejen die Taliban boykottieren … der hat jesagt, dasser nich die Marionette der USA und der Verbündeten sein will.



Unsere und die andern Soldaten müssen sich da verheizen lassen … und nu will dit nich mal mehr der Präsident. Dit is doch nich zu fassen, wat da los is. Und Mutti mit ihre Kabinetts-Kasper salbadern über Frieden und Wiederuffbau … wenn dit nich so traurig wäre, denn müsste man sich totlachen…



Ick hab jelesen, dass sich nach dem Vietnam-Krieg inzwischen mehr als 60.000 US-Veteranen dit Leben jenommen haben … dit sind mehr Tote, als damals Amis jefallen sind. Dit is also wirklich ne tolle Lebensperspektive für unsere Soldaten mit ne rosige Zukunft…



Und wie Befreiung und Frieden uff amerikanische Art aussieht, dit kannste dir im Irak hautnah ankiecken. Aber Vorsicht … ooch da besteht absolute Lebensjefahr ... nich nur für Ausländer … selbst für Einheimische.



Ick finde, der Westen sollte sich endlich mal raushalten, andere Länder andere Sitten und Jebräuche uffzudrücken. Dit funktioniert einfach nich. Da kannste modernste Waffen haben und janz jefährlich unter dein Stahlhelm vorkiecken … damit kannste keen mehr erschrecken … es sei denn … du kieckst selber in Spiejel.



Spiejel war dit Stichwort überhaupt. Im neuen Spiejel jehts um unsern Papst. Uffn Titel heißt dit schon: Der (Un)fehlbare … und der Artikel an sich steht unter der Überschrift: Hilflos im Vatikan. Und damit sind wir bei unsern Osterrückblick.


Denn lass uns erst noch wat zu trinken bestelln. Marlies … wir hätten jerne noch zwee Pils.



Dit lässt sich einrichten. Ick hoffe, ihr habt nochn paar Themen uff Lager … dit dauert so drei, vier Minuten.



Jesprächsstoff ham wir noch für Stunden … du kannst dir also jede Menge Zeit lassen. Der starke Rejen zur Ostermesse war bestimmt een himmlisches Zeichen für den Zustand der katholischen Kirche mitn Papst anne Spitze.



Dit is wirklich unfassbar, wie die Spitzen-Jebetsbrüder dit Thema Missbrauch totschweijen und denn ooch noch die Medien die Schuld jeben an dit katholische Desaster.



Ick sage nur: Ostern is vorbei … die katholische Kirche wird uns trotzdem erhalten bleiben … und die warmen Brüder gleich mit. Ick hab wirklich nüscht jejen Schwule … dit is jeden seine Sache … aber wer dit mit kleene Jungs treibt, der isn Verbrecher … ejal ob Priester … Lehrer oder Polizist. Und besonders verwerflich is dit eben, wenn die höchsten Moralapostel überhaupt die schlimmsten Täter sind. So … und damit lass uns dit Thema beenden … wenigstens für heute.



Einverstanden. Dit jibt ja noch jenug anderen Irrsinn, über den dit sich lohnt uffzurejen. Eene Grünen-Politikerin aus Berlin is uff ne janz revolutionäre Idee jekommen. Die will Hartz-IV-Empfänger jejen Hundescheiße aktiviern. Die hat vorjeschlagen, dass Arbeitslose ohne jegliche Perspektive eijentlich ooch gleich richtig inne Kacke greifen können ... inne Hundekacke. Die solln erst mit Herrchen oder Frauchen diskutieren … und wenn dit nich hilft, denn solln se den Hundehaufen eben selber wegräumen.



Ick würde vorschlagen, dass alle Hartz-IV-Empfänger in Berlin mal vor dit Büro von die Tante jehn, da die Hosen runter lassen … sich hinhocken…



So … ick hätte hier noch mal frische Jetränke für euch … Prösterchen, meine Lieben … lasst dit euch schmecken.



Prost Marlies … du hättest keene Sekunde später komm dürfen … denn hätte dit hier an Tisch 1 nämlich ne Riesen-Sauerei jejeben … Prost, mein Engel. Die Zeitarbeit legt übrijens wieder kräftig zu. Dit warn ja die ersten, die bei Ausbruch der Krise entlassen wurden … und jetz, wo dit wieder leicht uffwärts jeht, sind dit die ersten, die wieder einjestellt werden.



Und die DAX-Unternehmen schütten mehr als 20 Milliarden an ihre Aktionäre aus … trotz schlechterer Abschlüsse und Wirtschaftskrise im letzten Jeschäftsjahr. Da fragste dir doch, wat hier in Deutschland überhaupt noch jerecht is. Eijentlich janüscht. Die eenen solln mangels Arbeit Hundekacke wegmachen … und die andern kriejen mangels Arbeit und Erfolg jede Menge Kohle überwiesen.



So is dit eben … der Teufel scheißt immer uff den größten Haufen … aber Hunde sind nu mal leider keene Teufel. Da musste mit leben. Wat wäre noch so zu sagen? Die 50. Ostermärsche sind vorbei, die niederländische Marine hat een deutschen Frachter aus Piratenhände vor Somalia befreit … und in Berlin machen sich die Chaoten schon mal für den 1. Mai warm. Dit is also eijentlich wie immer.



Jenau … und immer, wenns am schönsten is, soll man nach Hause jehn. Marlies … ick hätte jerne meine Rechnung.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen … ick mach mir ooch langsam uff die Socken…










2 Kommentare:

  1. Moin,

    laat jüm dat Beer man good schmecken.

    Ick glöv meist, de Politikers, de meent, dat sick dat allens inne Sandkist afspeelt. De glövt, dat weer'n Speel as inne Kinnertied, as se Cowboy un Indianers speeln hebbt. Wenn dor een dot blieven wör, denn wör de wedder opstaan, und dat Speel wör wedder vun vörn los gahn. Nu seggt se, dor wör dree Soldaten dot blieven: De wör "gefallen", un nu wunnert se sick, dat de nich wedder opstahn un wieter Krieg speelt, un denn wör se "bestürzt". In uns Nordsee-Zeitung schrift se denn ok: "Noch nie hat die Bundeswehr in einem Gefecht derart schwere Verluste hinnehmen müssen, wie am Karfreitag im Unruhedistrikt Char Darah." De weet gor nich, wat dat is: "Schwere Verluste". As de dütschen Soldaten över hunnertfortich Minschen, meestendeels Dorplüüd, bombardiert hebbt, dat weern "Schwere Verluste" ween. Ober dat wör ja man blot een paar Terroristen ween, hebt se uns wissmoken wolln.

    Ober schoin is dat, wenn de so markst, dat de nich de eentig Minsch büst unnere Sünn, de dat hohle Schnacken vun de politischen Döösköppe för dat hält, wat dat is: Dünnschiet. Dat ward Tied, dat wi de alltohop to'n Düvel schicken doon.

    Beste Gröte vunne Nordsee-Küst,
    juwi

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  2. Mensch juwi, ick bin ja mal wieder völlig platt von dein Kommentar. Ja, dit stimmt, unsere Politiker tun so, als würden se im Buddelkasten sitzen und Krieg spieln. Alle Soldaten und die Zivilbevölkerung tragen da ihre Haut zu Markte und die Dösköppe um Mutti diskutieren, ob dit nu een "Stabilisierungseinsatz" is oder "umjangssprachlich Krieg". Und "schwere Verluste" sind ... da jebe ick dir völlig recht ... ne Definitionsfrage. Du musst als Politik-Darsteller eben jedes Wort uff die Jolgwaage lejen ... dit is wirklich een Scheiß-Job, den die da machen müssen ... die da in Berlin. Also ick meine nich die Berliner an sich ... sondern die, die sich mal still und heimlich von Bonn anne Spree jeschlichen haben. Ick finde, die könnten ja mal ihrn Dienstsitz nach Kabul verlejen ... denn hätten se ihr Ohr endlich anne Masse ... und Merkel, zu Juttenberg und Westerwelle mit Stahlhelm ... daran könnte ick mir ooch jewöhnen.

    Schöne Grüße aus die Hauptstadt ... allerdings janz weit weg vom Rejierungsviertel

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