Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit verfügbar) für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Ick grüße dir, Susan … man, du siehst ja heute wiedern Hammer aus … ick würde mir jeehrt fühln mitn Küsschen von dir … und natürlich mitn Pils … also jejen Rechnung.
Du trägst ha heute wieder mächtig dick uff … so … und nu setz dir und jib Ruhe, ick hab zu tun.
Mein Jott, dit bisschen Pils is ja nu nich der Rede wert. Wenn die Kneipe voll wäre, denn könnte ick dit ja verstehn … aber bei die drei Hansel hier wirste dit doch wohl in Griff kriejen.
Dit kriege ick ooch, wenn der Laden rappelvoll is. Außerdem … kieck mal zur Saaltür nach hinten…
…die is zu.
Jenau, da hab ick nämlich grade einjedeckt … in Kürze kommt een runder Jeburtstag … 45 Leute … da kann ick mir denn wieder Blasen rennen nachher.
Ick grüße euch, meine Lieben. Dit Wetter wird wieder besser … nu kann von mir aus dit Wochenende komm. Mach mir maln Pils, Susan.
Aber jerne doch … setz dir mal schon hin, und denn macht beede die Welt besser mit eure Quatscherei … Walther kann dit doch kaum erwarten.
So machen wir dit. Sag mal, Emmy, haste du eijentlich mal wat von dem Kachelmann jehört? Der is irjendwie völlig vonne Bildfläche verschwunden.
Na, der sitzt weiter im Knast, also in Untersuchungshaft. Ick hab grade jestern inne Bild jelesen, dasse jetz DNA-Spuren von dem uff een Küchenmesser von die Olle jefunden haben, mit watter se anjeblich bedroht haben soll.
Ick denke, dit war mal seine Flamme … also seine Freundin eben, und da kann dit denn schon mal passiern, dasser da dit eene oder dit andere anjefasst hat. Allerdings hatter uff mir nie den Eindruck jemacht, als wenner sich besonders für Küchenarbeit interessieren würde.
Dit kann ick nich beurteilen. Aber ick könnte mir vorstelln, dass uns der Kachelmann dit mit die Vulkanasche spannender erklärt hatte als die Claudia Kleinert … du weest schon, die Blonde.
Ihr sollt keene andern Blonden haben neben mir. Eure zwee Pils sind fertig, bitteschön … Prösterchen, meine Lieben.
Uff die schönen Frauen inne S-Bahn … und uffs Wochenende. Jestern hat Mutti nu ihre Rejierungserklärung zum Afghanistan-Krieg abjeben. Die steht janz fest anne Seite von unsere Soldaten … unverrückbar … und die hat wieder ewig rumjelabert über die Notwenigkeit von dem Einsatz, vom UN-Mandat … ick kann diese janze Verlogenheit nich mehr hörn.
Diese sojenannten Kriegsgründe sind doch alle sowat von anne Haare herbeijezogen … eijentlich is dit lächerlich. Ick denke noch an den Irak, wo Bush und seine wildjewordenen Kumpels einmarschiert sind, weil der Saddam Hussein anjeblich Massenvernichtungswaffen hatte … die hamse ja bis heute nich jefunden.
Ja, dit stimmt. Ooch dit janze Afghanistan-Mandat steht meiner Meinung nach uff sehr wacklige Füße … so, wie die janze von Bush erfundene „Achse des Bösen“. Jedenfalls warn unsere Kriegserklärer jestern im Bundestag wieder in Höchstform, um dit Volk besoffen zu quatschen.
Und anschließend musste der Kriegsminister ooch noch in den Afghanistan-Untersuchungsausschuss … da jabs wieder jede Menge Antworten uff nichgestellte Fragen … und umjekehrt…
Ick bestelle mal gleich noch zwee Pils … ick muss mir heute maln bisschen beeilen … wir müssen noch einkoofen heute … am Wochenende kommt jede Menge Besuch. Susan, mach uns doch bitte noch zwee Pils … und bring denn mein Zettel gleich mit … ick kann heute nich so lange bleiben.
Jeht in Ordnung, Walther … und ick denke, dass Emmy denn gleich mit jehn wird.
So is dit, Susan. Nu hat ja der Mixa seinen Verzicht uff den Bischofsstuhl von Augsburg anjeboten … aber dit kann Monate dauern, bis dit dazu wirklich kommt. Dit entscheidet nämlich der Papst, ob er den Mixa vom Jottesacker ziehn lässt.
Und jeklärt is mit dem Rücktritt überhaupt nüscht. Wenn sich die katholische Kirche nich endlich mal reformiert und inne Wirklichkeit ankommt, denn wern se immer mehr Schäfchen verlieren.
Der Bischof is jedenfalls erst mal in Urlaub jefahrn … nach dem Stress der letzten Wochen. Und ick hab jelesen, dasser sich ernsthaft mit dem Jedanken trägt, anschließend für den Rest seiner Tage hinter Klostermauern zu verschwinden.
So … da bin ick schon. Zwee Pils … Prösterchen … und zwee Rechnungen. Dit Jeld könnt ihr ja denn uffn Tisch liejen lassen.
Jenau. Prost … uff die schönen Frauen noch mal. Und uff een schönes Wochenende, Emmy, dit gilt ooch für alle anne Nebentische. Dit Wetter soll ja janz jut werden. Und … ehe ick dit verjesse: Die janz Unverdrossenen könn mir natürlich am Wochenende mal kurz besuchen komm … Pils hab ick da … und denn kiecken wir zusammen noch mal uff die letzte Woche zurück … im Schnelldurchlauf. Ick hoffe, mein Korrespondent in Hoyerswerda is noch im Dienst heute.
Und wer keene Zeit hat, der kommt am Montag einfach wieder hier inne S-Bahn vorbei. Und, wat dit Wochenende betrifft, da schließe ick mir dit juten Wünsche von Walther an…
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