Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden) und mit (!) besonders empfehlenswert für weitere Informationen verknüpft.
Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“
Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin
Fon: (030) 5627003
Hallo Thorsten, mein Bester … ich wünsche dir ein schönes neues Jahr, Glück … Erfolg … Gesundheit … gutes Wetter…
Willste ooch wat trinken … oder biste unter die Sternsänger jejangen?
Aber natürlich hätte ich gern ein Pils … ich will ja mit dir auf das neue Jahr anstoßen … aber erst, wenn Emmy da ist.
Denn werde ick mal dit zweete Pils gleich mit anfangen … sonst mosert Emmy nachher rum, wennse noch warten muss.
Emmy ist doch ganz harmlos … die ist doch völlig pflegeleicht … eigentlich eine Traumfrau … aber ich hab ja schon eine zu Hause.
??????????????
Ich grüße dich, Thorsten … Prost Neujahr mein Lieber … ich würde gern ein Pils trinken … wenn’s recht is.
Is sehr recht, Emmy … aber sagt mal, ihr beede … wie jeschwollen redet ihr denn hier rum? Wurde euch zu Neujahr der Ehrendoktortitel verliehn?
Nein … keinesfalls … wir setzen nur unseren guten Vorsatz für das neue Jahr um.
Wir haben uns nämlich vorgenommen, ab sofort nur noch hochdeutsch zu sprechen … damit man uns an den Nebentischen besser versteht.
Ach, du Scheiße … denn is ja een normelet Jespräch mit euch beede janich mehr möglich … und hochdeutsch kann man doch ooch nich richtig fluchen, Walther. Du kannst doch janich mehr richtig aus dir rausjehn, wenn du so vornehm sprichst. Oder willste dir als Nachrichtensprecher inne Tagesschau bewerben?
Ach i wo … aber das stimmt schon, was du sagst … fluchen ist hochdeutsch gar nicht so einfach…
Walther, ich möchte nicht wissen, wie viele Leute ihre guten Vorsätze für 2010 schon über Bord geworfen haben … die rauchen schon längst wieder … oder trinken Alkohol … und wir quälen uns immer noch mit Hochdeutsch. Lass uns damit wieder Schluss machen, Walther … lass uns so sein … wie wir eigentlich sind: nämlich urjemütlich … uff Berliner Art und Weise.
Und daruff solltet ihr anstoßen … Jetränke hab ick vorsichtshalber schon mal mitjebracht. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen, meine Lieben … und seid wieder jut und ehrlich zu euch … und nich so jekünstelt.
Jut, Thorsten … du hast dit so jewollt. Beschwerden vonne Nebentische sind direkt an die Kneipe zu richten … wir beede, also Emmy und icke, ham damit nüscht zu tun.
So is dit, Walther … ick fühle mir gleich wieder ville entspannter. Und nu kannste losmeckern, mein Lieber. Immerhin ham wir ja fast sechs Tage durchjehalten … und ick fürchte, dit hat je keener jemerkt, wie wir uns rumjequält haben.
Jenau, Emmy … jedenfalls fühle ick mir jetz richtig befreit. Zwischen Westerwelle und Seehofer wird dit wohl in die nächsten Tage richtig Krache jeben … und Mutti steht relativ machtlos dazwischen. Wenn ick noch dran denke, wie der Westerwelle nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen rumjesülzt hatte … und seit 02.15 Uhr sagen wir Guido und Horst zueinander. So schnell verjeht die Zeit.
Wat haben denn die beeden schon wieder rumzustreiten?
Die CSU steckt inne schwere Krise … und die FDP kann mit ihre neue Stärke nich umjehn. Der Seehofer hat politische Macht verlorn, weil die CSU in Bayern inne Koalition mit die FDP jezwungen wurde, und is uff Jedeih und Verderb daruff anjewiesen, sein Volk wieder hinter sich zu versammeln … und die FDP motzt mit immer neue Forderungen nach Steuersenkungen jejen die eijenen Koalitionspartner … und Mutti zuckt mit die Schultern.
Also … wenn die Merkel nich mal bald uffn Tisch haut … denn rieselt ihr die Macht noch wie Sand durch die Finger. Jetz sollse sich ooch noch um dit Chaos bei die Berliner S-Bahn kümmern.
Soll Merkel uff die Bahnhöfe die Durchsagen machen, dass die und die S-Bahn soundso ville Verspätung hat? Denn erschrecke ick mir ja zu Tode, wenn ick noch mehr schlechte Nachrichten von die höre … nich nur inne Nachrichten … sondern ooch noch Ostkreuz oder Friedrichstraße.
Nee, Merkel soll sich quasi als Eijentümerin der Deutschen Bahn drum kümmern, dass der neue Bahn-Chef Grube nu durchgreift und sich drum kümmert, dass die Berliner S-Bahn als Tochterunternehmen endlich wieder in die Jänge kommt … also … uff die Schienen.
Die Erika Steinbach vom Bund der Vertriebenen jibt ja ooch keene Ruhe, die wird mit ihre Forderungen für den Verzicht uff ihrn Sitz im Stiftungsrat immer dreister … olle Thierse wirft ihr sojar schon Erpressung vor.
Die Olle is aber ooch unberechenbar … jetz willse durchsetzen, dass der Bund keen Vetorecht mehr hat, wenn dit um die Besetzung der Stühle im Stiftungsbeirat jeht … und mehr Sitze für ihrn Verband willse ooch durchsetzen … dit klingt wirklich nach Erpressung … da muss ick dem Thierse zustimmen. Hast du eijentlich Hintergrundwissen, wat dit mit dem Bund der Vertriebenen so richtig uff sich hat?
Zunächst mal jeht dit um CDU-Wähler, die Mutti nich ooch noch verprellen will … wejen die Wahl in NRW im Mai … aber, um ehrlich zu sein … so richtig will ick mir mit die janze Thematik nich mehr beschäftijen … aber du kannst dir jerne hier informieren, wennde da tiefer eindringen willst. Ick reje mir lieber mal wieder über die Banker uff.
Jibs wat neuet von dem Nonnenmacher vonne HSH Nordbank … oder vonne Hypo Real in München … oder vonne Bayerische Landesbank?
Nee, diesmal reje ick mir über die Commerzbank uff, die oochn paar Milliarden Steuerjelder jekriegt hat … mit die Ufflage, die Manager-Jehälter uff 500.00 Euro pro Jahr zu begrenzen.
Dit is ja in D-Mark eene Million … also ja nich so schlecht für ne schlechte Leistung. Und dit reicht die trotzdem nich?
So is dit, Emmy … der Vorstand hat Angst…
…dass ihr beede verdurschtet. Muss ick euch also ooch dieset Jahr zwangsversorjen, weil ihr dit Bestelln verjessen habt … ihr wisst doch … ihr seid hier nich inne Wärmehalle … sondern in een klassischet Speiserestaurant mit jute deutsche Küche … und da muss wat verzehrt werden … oder mindestens jetrunken. Prösterchen, mein Lieben.
Immer diese Drängelei … trotzdem Prost. Also, pass uff, Emmy. Uffsichtsratschef Klaus-Peter Müller hat schon im Dezember versucht, die Jahresjehälter von seine Vorstände ruff zu setzen … und zwar um 50 Prozent. Begründet hat der dit damit, dasser Angst hat, dass seine fähigsten Köppe sonst vonne Konkurrenz abjeworben werden könnten.
Na … so richtig fähig scheinen die ja nich zu sein … wennse Milliarden Steuerjelder kassiert haben, damitse nich Pleite jehn. Ick gloobe sowieso langsam, dass ville Manager der Jahreswechsel nich richtig jut bekommen is. Der Airbus-Chef hat jestern anjedroht, den neuen Militärtransporter A 400 M uff Eis zu lejen, wenn die Rejierungen nich bereits sind, für dit Ding mehr Jeld uffn Tisch zu lejen, als vertraglich vereinbart. Anjeblich sucht dit Personalbüro von Airbus schon nach neue Arbeitsplätze für die Kollejen.
Mit dem Verlust von Arbeitsplätzen machen die Konzerne besonders jerne Druck jejen die Rejierungen … wenns um mehr Jeld jeht. Mal sehn, obs diesmal ooch wieder klappt. Im Jemen hat jestern ne Großoffensive jejen Al Kiada bejonnen … anjeblich kämpft die eijene Armee alleene … dit jibt aber ooch Jerüchte, dass die Amis da mitn bisschen Luftunterstützung mitmischen.
Ick hab jelesen, dass der Präsident vom Jemen uff keen Fall ausländische Soldaten in sein Land haben will … die Rejierung hat aber um internationale Hilfe im Kampf jejen Al Kaida jebeten … besonders um Waffen, Jeld und Ausbilder für Spezialkommandos. Aber … Walther … lass mir mal noch wat Lustijet erzähln. Een verirrter Dackel hat sich in Schleswig-Holstein selber im Fundbüro jemeldet, nachdem er bei ne Treibjacht die Spur verloren hatte. Der saß zwee Tage später ziemlich müde und erschöpft da vor die Tür … inzwischen isser wieder bei sein Herrchen.
Na siehst … dit jibt eben ooch Jeschichten, die jehn jut aus. Aber … ick muss langsam los, Emmy. Thorsten, ick hätte jerne meine Rechnung.
Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen ... ick zahle ebenfalls.
Heute wieder im Angebot: Die Tagesaufgabe für harte Rätselfans der besonderen Art. Viel Spaß beim Lösen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen