Dienstag, 26. Januar 2010

321, Mäusejagd im Bundestag beendet.

Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Dit is ja ne Freude heute … die schöne Chefin jibt sich die Ehre … Marlies, ick grüße dir. Ick nehme wie immer … Küsschen und Pils.



Du alter Jenießer … komm her … so, und nu setz dir hin … Pils dauert nochn Moment.



Mach janz in Ruhe, Marlies … ick muss erst mal ufftaun, bevor ich dit kalte Pils trinken kann.



Dit wird mir uff ewig een Rätsel bleiben, wie Leute bei sone Kälte Bier trinken können … Tee is doch ville besser.



Uff keen Fall … Tee wird doch mit Wasser jemacht … und ick trinke doch nüscht, womit ick mit eijentlich wasche.



Bier wird doch ooch mit Wasser herjestellt.



Schon … aber dit Wasser is behandelt … mit Malz, Hefe und Hopfen … und so kann man dit ooch trinken … zum Waschen is dit denn nämlich ville zu schade.



Dir fällt ooch immer wieder ne Begründung ein … is mir aber ejal … so lange du zahlst, watte bestellst, is dit deine Sache.



Da kannste aber wat druff nehmen, Marlies … dit Jeld für meine zwee Pils stecke ick mir immer extra inne Tasche.



Ick grüße euch, meine Lieben … Marlies, ick nehme heute erst mal een Grog … mir is schon wieder arschkalt.



Een Grog und een Pils … kommt beedet sofort … fangt mal schon an zu quatschen.



Du keen Grog heute, Walther?



Nee, ick muss mir abhärten. Der Frost soll noch ne janze Weile bleiben … und da muss ick mir eben druff einstelln.



Na jut … du machst ja sowieso immer nur dit, watte denkst. Die Mäusejagd im Bundestag is übrijens beendet. Die ham da 17 Mäuse jefangen … aber artjerecht … in Lebendfallen. Und denn sind se mit die Viecher nach Brandenburg jefahrn und ham die da im Wald ausjesetzt.



Hätten die in dem Auto nich noch platz jehabt für unser Kabinett … denn wärn wir die Plage gleich mit losjeworden … jedenfalls fürn paar Tage.



Momentchen bitte … een Pils und een Grog … bitteschön, meine Lieben … lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen mal wieder. Nu ham die Krankenkassen verkündet, dasse ab sofort Zusatzbeiträje (!) erheben werden … bis zu acht Euro pro Monat … so wie dit im Jesetz drinne steht.



Die letzte Jesundheitsreform war wirklich der Bringer … da hatten SPD und CDU jahrelang dranne rumjebastelt mit dem Erjebnis, dass nüscht wirklich jeklärt is. Und ick sage dir, wenn unser neuer Jesundheitsminister Rösler die nächste Reform erst mal in Jang bringt, denn wern uns alle noch die Augen tränen. Erhöhn denn alle Kassen die Beiträge?



Die DAK und die KKH-Allianz fangen an … aber ick denke mal, die andern wern janz schnell nachziehn. Allerdings … meine Krankenkasse hat mir jeschrieben, dass mein Beitrag stabil bleibt.



In welche bist du denn?



Inne HEK … dit is die Hanseatische Ersatzkasse. Die sitzen in Hamburg, und da bin ick rinjekommen, weil meine Olle nach der Wende die für mir rausjesucht hat … also vor 20 Jahre jetz. Aber dit is ja ooch ejal … in Deutschland finden übrijens immer mehr Sozialbestattungen statt.



Wie kommste denn jetz daruff … fühlste dir nich richtig jut heute?



Quatsch … dit fiel mir eben grade ein. Die Leute ham keen Jeld mehr für teure Bestattungen … die verzichten uff teure Särje, uff Priester oder Grabredner und uffwändijen Grabschmuck. Die Bestatter sind natürlich sauer und reden von Entsorjung der Verstorbenen.



Na logisch … die sehn sich um ihr Jeld jebracht. Und die verdienen ja nich schlecht an sone normale Bestattung … also mit allet Drum und Dran. In son Grog-Glas is aber wirklich nich ville drinne. Ick bestelle mal gleich noch ne Runde. Marlies, wir hätten jerne noch ne Runde Pils … is dit möglich?



Aber sicher doch, Emmy. Wir ham noch jede Menge Fässer im Keller … ick gloobe, dit schafft ihr beede heute nich mehr. Quatscht mal nochn bisschen … ick bin in paar Minuten bei euch.



Dit machen wir. Nu packen ja langsam alle Diplomaten ihre Koffer für London, um da über Afghanistan zu beraten … und wie dit da weiterjehn soll. Hast du ne Idee, wat dabei rauskommen wird?



Also … um ehrlich zu sein … ick hab keene Vorstellung. Inne taz war een Beitrag von dem Todenhöfer, von dem Publizisten. Der hat wörtlich jesagt: Wir betreiben ein Terrorzuchtprogramm (!). Und ick muss sagen … ick sehe dit janz jenauso. Wir reden ja nu schon fast jeden Tag über Afghanistan … und ick muss dir sagen … die Lage da wird immer schlimmer … für unsere Soldaten und alle andern Soldaten ooch … und für die Leute, die in dem Land leben müssen, sowieso.



Jestern Abend jabs inne ARD ne Sondersendung zu dem Thema … ne Extra-Ausjabe von Fakt … da jing dit nur um Afghanistan. Dit war sehr sehenswert (!) … die kann ick nur empfehlen. Aber ick denke mal, da wern noch janz ville Sondersendungen kommen, bis die Soldaten da unten weg sind.



In Bagdad jeht dit Theater ooch wieder los … oder besser jesagt … weiter. Da sind jestern gleich drei Bomben explodiert … mitten inne Stadt … mindestens 20 Tote.



Lasst euch noch mal kurz stören, meine Lieben … hier sind eure zwee Pils … sehr zum Wohle.



Prost Marlies, Prost Walther. Der Irak is dit nächste Thema … da ham die Amis in Wirklichkeit ooch nur Chaos anjerichtet … erst hamse den Saddam Hussein groß und mächtig jemacht, als se den jejen den Iran uffjehetzt und uffjerüstet haben … und een paar Jahre später sind se in den Irak einmarschiert und ham ihrn ehemalijen Verbündeten uffjehangen. Dit is doch ne konsequente politische Linie. Und heute jehts da drunter und drüber…



In Afghanistan isset doch dit selbe. Als die Sowjets inne 80-er Jahre da einmarschiert sind, da ham die Amis die Taliban mit Waffen und andere Technik beliefert … und heute bekämpfen se die bis uffs Blut … und darüber hinaus.



Ick fasse dit mal so zusammen: Dit is langfristig nich unjefährlich, die Amis mal als Freunde oder Verbündete jehabt zu haben… Bundesarbeitsministerin von den Laien werkelt jetz an die Job-Center rum. Na, da wird wieder wat bei rauskommen. Die Zusammenarbeit von Kommunen und Bundesagentur für Arbeit soll wieder jetrennt werden … die solln künftig freiwillig zusammenarbeiten. Für die Hartz-IV-Empfänger soll sich aber nur wenig ändern.



Wenig is een relativer Begriff … den kann man so und so auslejen. Und wat für die von den Laien wenig is … dit kann für die Betroffenen janz schön viel sein … und uff keen Fall viel Jutet...



Walther … ick muss langsam los. Marlies, mach doch bitte meine Rechnung fertig.



Denn kannste mein Zettel gleich mitbringen…











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