Donnerstag, 21. Januar 2010

316, Mit Goldbarren ins Rathaus.


Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Susan … mein Engelchen … ick hätte jerne wie immer … also Pils und vorab een Küsschen … wenns jeht.



Klar jeht dit … und nu setz dir hin … aber zieh vorher noch die Jacke aus … bei uns is jut jeheizt.



Ja, dit mache ick … so, nu kann Emmy langsam kommen … ick hab jenug Neuigkeiten uff Lager.



Die wird schon gleich ufftauchen … Emmy is doch eijentlich immer pünktlich … außer, wenn die S-Bahn Verspätung hat oder ausfällt. Oder … sie is nich mehr rinjekommen, weil allet voll war.



Dit kann schon sein … aber Emmy nimmt ja nich ville Platz weg … die passt eijentlich überall noch mit rin.



Du kannst uffhörn, dir um Emmy Jedanken zu machen … die kommt grade die Treppe hoch.



Tachchen, meine Lieben … ick grüße euch … Susan, mach mir doch bitte een Pils … ick bin völlig durchjeschwitzt vonne S-Bahn … dit war wieder sowat von voll … ick hab kaum noch Luft jekriegt.



Denn setz dir mal zu Walther … und ruh dir aus … allet andere mach ick für dir … dein Pils is bereits in Arbeit.



Uff dir is eben Verlass, Susan … haste dit ooch jehört, Walther? In Fürth ham sich zwee Einwohner jemeldet und ham anjefragt, ob se der Stadt 11 Joldbarren schenken können … damit die Stadt wat jutet tun kann. Und denn sind die tatsächlich im Rathaus uffjetaucht und ham die Dinger da uffn Tisch jepackt. Der Wert von die Joldbarren liegt bei rund 100.000 Euro.



Da hofft ja der Schäuble ooch noch druff, dass da mal eener een paar Joldbarren vorbeibringt … allerdings kann so ville keener tragen. Zum Glück liegt dit Rejierungsviertel direkt anne Spree … da könnten denn die Lastkähne alle anlejen … allerdings wäre Rückstau bis Hamburg … oder wo die Spree ooch immer hinfließt.



Die Spree fließt in Berlin inne Havel … und die Havel denn inne Elbe … dit könnte also hinkomm.



Jetz komm ick erst mal … und zwar mit frische Pils … so, meine Lieben, lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Uff die schönen Frauen. Im Bundestag jings ja jestern ooch wieder hoch her … Mutti hat ihre Politik natürlich verteidigt … und die Opposition hat druffjehaun … also nüscht neuet … dit lief wie immer. Steinmeier sprach von Totalversagen der Rejierungskoalition ... und Merkel hat dit vehement zurückjewiesen.



Jestern wurde ja noch ne Großspende an die CDU bekannt … von Schoeller, die betreiben in Deutschland ooch Hotels … Luxushotels … aber die Spende hat natürlich nüscht mit die jesenkte Mehrwertsteuer zu tun … Jott bewahre.



Wie die Politiker uns ins Jesicht lüjen, dit is einfach unfassbar. Die halten uns doch für sowat von doof … dit is schon beleidijend. Jestern hat der Waffenlobbyist Schreiber vor Jericht ausjesagt … der is doch wejen Steuerhinterziehung von zig Millionen anjeklagt … aber der Schreiber erklärt, dasser unschuldig is, weil dit Jeld ja nich uff sein Konto jeblieben is … dit wurde nach seine Worte weiter jeleitet … anne CSU und anne CDU.



Dit gloobe ick dem uffs Wort … schon Schäuble musste ja zujeben, dasser 100.000 D-Mark von Schreiber im Schreibtisch jefunden hat … und der konnte sich nich erklärn, wie dit da rinjekommen is … dit hat der einfach verjessen … sagter.



Und Kohl hatte sich damals hinter sein anjeblichet Ehrenwort versteckt, watter die Spender jejeben hat, keene Namen zu nennen. Hör bloß uff damit. Mir kotzt dit so an … dit kannste dir janich verstelln. Wenn ick die Parteifritzen mir zwee Worte beschreiben müsste, denn würde ick sagen: geldgeil und machtgeil.



Dit sind aber drei Worte.



Denn lasse ick dit „und“ eben weg und denke mir dazwischen een Schrägstrich.



Einverstanden, dit lasse ick durchjehn. Ick bestelle mal noch wat zu trinken … Susan, wir nehm noch ne Runde.



Is recht … ick mach mir sofort anne Arbeit … quatscht mal nochn bisschen.



Jestern jabs übrijens inne ARD een sehr interessanten Bericht über Jeld … da wurde dit Thema von alle möglichen Seiten beleuchtet … dit lohnt sich, da mal rinzukiecken ... falls de den irjendwo findest. Der Bericht hieß "Geld für alle". Aber, um noch mal uff den Schreiber zurückzukommen, ick fürchte, dass da längst nich allet uffn Tisch kommt, wat damals jeloofen is. Der hat doch den Strauß und den Kohl nach seine Pfeife tanzen lassen, wenn dit um Waffenexporte, Panzer, Flugzeuje und Hubschrauber jing.



Und um U-Boote. Schreiber hat die Verbindung zwischen Industrie und Abnehmer herjestellt, denn isser mit die dicke Marie inne höchsten Rejierungskreise uffjetaucht … und denn wurde da allet abjenickt … Hauptsache, die Kasse stimmt … ooch wennet ne schwarze is.


Ick fürchte, dit is allet schon verjährt. Du musst dir mal vorstelln, die CSU hat Todesanzeijen aus der Zeitung abjeschrieben und denn die Namen der Verstorbenen als Spender anjejeben. Da musste erstmal druff kommen als gläugiger Katholik.



Dit is ja fast wie Ablasshandel im Mittelalter … und wenn dit Jeld im Kasten klingt, die Seele aus der Hölle springt.



Ick muss noch mal kurz störn … eure zwee Pils sind fertig … Prösterchen, meine Lieben.



Prost, mein Schatz … Prost, Emmy. Noch mal uff die schönen Frauen. Ick hab jelesen, dass die Hoteliers den einjesparten Steuernachlass inne Rejel für sich behalten. Die senken weder die Zimmerpreise noch erhöhn se die Jehälter für ihre Mitarbeiter … die machen sich uff unsere Kosten die Taschen voll … und denn is jut.



Dit war ja damals dit Hauptarjument, dass unsere Hotels jejenüber den Nachbarländern von wejen Steuern benachteiligt sind. Da kannste mal sehn, dass dit erlogen und erstunken war.



So is dit, Emmy. Die lüjen alle, dass sich die Balken biejen … und dit deutsche Volk fällt alle vier Jahre wieder druff rin und wählt die janze Muschpoke.



Inne USA war jestern Wahl … der Senator Kennedy in Massachusetts is verstorben, und da musste een Nachfoljer jewählt werden. Blöd bloß für Obama, dass nich die Demokraten jewonnen haben, sondern die Republikaner … und damit is seine Mehrheit im Senat weg.



Dit kann sich natürlich uff alle Jesetze auswirken, die Obama uffn Weg bringen will … einschließlich Jesundheitsversicherung für alle Amis.



Der Jejenkandidat is mit finanzielle Unterstützung vonne Pharmaindustrie anjetreten, und die Lobby will uff Biejen und Brechen verhindern, dass die Jesundheitsreform durchkommt. Dit hat ja nu jeklappt…



Na denn: Prost Mahlzeit, Obama. Und Prost Emmy, ick muss heute maln bisschen eher los. Susan, machste bitte meine Rechnung?



Denn bring mal meinen Zettel gleich mit…







Ein Hinweis für meine Rätselfreunde und Rätselfreundinnen: Unser Tagesrätsel muss heute und morgen leider entfallen … der Autor hat derart viel Stress, der schafft es im Moment leider nicht. Ich bitte um Ihr Verständnis und Ihre Nachsicht.















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