Dienstag, 19. Januar 2010

314, Die FDP fühlt sich ungerecht behandelt.


Alle Fakten im nachfolgenden Dialog von Emmy & Walther sind belastbar und per Link (soweit vorhanden und mit ! = besonders empfehlenswert) für weitere Informationen verknüpft.


Ort des Geschehens: Gaststätte „Zur S-Bahn“

Heinrich-Grüber-Straße 1, 12621 Berlin

Fon: (030) 5627003





Ick grüße dir, Peter … een Pils hätte ick jerne … ick setz mir mal schon hin … dit Wetter zurzeit macht mir fertig.



Jenau, Walther … setz dir hin und denn lass dir von mir verwöhnen … ick zappe heute besonders jefühlvoll.



Dit is mir ejal, wie du zappst … wichtig is, wat hinten bei rauskommt … so hat dit Altkanzler Kohl mal formuliert … der hat natürlich nich Bierzappen jemeint, sondern rejiern.



Von Politik verstehe ick nüscht, Walther … ick hab hier inne Kneipe jeden Tag jenug Probleme zu lösen, da kann ick mir nich ooch noch mit die Damen und Herren Politiker rumärjern … mach dit mal mit Emmy klar … die kommt bestimmt gleich.



Dit will ick doch hoffen … irjendwie fehlt se mir immer, wenn se nich da is.



Denn jebe ick mal Entwarnung … Emmy kommt grade die Treppe ruff.



Tachchen, meine Lieben … ick grüße euch … een Pils hätte ick jerne, Peter.



Dit is jenau mein Job heute hier inne Kneipe … die Jäste glücklich machen. Emmy, deine Bestellung wird bereits bearbeitet.



Na, denn is ja jut … denn kann ick mir ja mit Walther um die wirklich wichtijen Sachen kümmern.



Macht dit, ihr beede … ick mache zwee Pils … und ihr kümmert euch um den Rest.



Jenau. Mensch, Walther, die FDP wehrt sich ja jejen den Vorwurf der Bestechlichkeit wejen die 1,1 Millionen-Spende von dem Hotelier … dit is doch schon wieder verdächtig.



Emmy, Westerwelle und seine Parteifreunde wolln uns für doof verkoofen. Die könn reden watse wolln … in meine Augen sind dit allet Jangster … Al Capone mit jelbe Krawatte … natürlich machen die für Jeld die Jesetze so, wie dit jewünscht wird … mit dem Hotel-Baron von Finck is dit nu mal rausjekommen … die andern Lobbyisten vonne Pharma- und Autoindustrie jehn vielleicht een bisschen jeschickter vor … aber letztlich jenauso pervers.



Verjiss die Waffen-Lobby nich, Walther. Ick sage nur Schreiber. Der steht ja nu vor Jericht … und ick hoffe, dasser ooch auspackt … da is ja noch wat offen mit die Spenden an die CSU und die CDU … falls dit nich allet wieder verjährt is.



So … meine Lieben … hier wäre denn erst mal eure erste Runde Pils. Lasst dit euch schmecken … Prösterchen.



Prost … uff die Herren heute. Und die Banken dürfen wir ooch nich verjessen, wenn dit darum jeht, sich die Jesetze so hinzubiejen, wie se jewünscht sind. Mensch, is dit schlimm, wat die hier mit uns machen. Die Politiker verarschen uns doch rund um die Uhr … die nennen dit Demokratie und in Wirklichkeit is die janze Rejierung nur ne Außenstelle vonne Wirtschaft … sone Art Vorzimmer.



Du hastet uffn Punkt jebracht, Emmy … jenauso is dit. Und Mutti is die Chefsekretärin. Mit kotzt dit so an, dit kannste dir janich vorstelln. Und dit Schlimmste is ja, dass de komplett machtlos dajejen bist. Du kannst dir stundenlang darüber uffrejen … aber dit interessiert keene Sau.



Hör mir bloß uff mit die janze Politik. Die Linke is jetz ooch um Schadensbegrenzung bemüht. Die Parteiführung hat ne Stellungnahme veröffentlicht, die lässt dir sprachlos zurück. Und die Jenossen anne Basis sind stinksauer … die verstehn die linke Welt nich mehr.



Und trotzdem versucht dit die Parteispitze, die Sache schön zu reden. Der Ramelow hat jestern übrijens reagiert … der zieht sich ausn Parteivorstand zurück … hatter anjekündigt. Und … der will mehr weibliche Führungskompetenz bei die Linken.



Dit sage ick ja schon immer … obwohl … dit kann jut jehn … muss aber nich … siehe CDU. Jestern is übrijens een Foto von Mutti uffjetaucht, wat unmittelbar nach dit Treffen am letzten Sonntag im Kanzleramt jemacht wurde … also, als sich Merkel mit Westerwelle und Seehofer zum klärenden Jespräch(!) jetroffen hatte ... der Steuerstreit is anjeblich beijelegt.



Jestern wurde dit Schwarzbuch der Bahn veröffentlicht … besonders im Gleisbau und bei Reinijungsarbeiten werden Billig-Arbeitskräfte aus Osteuropa einjesetzt. Die billijen Gleisbauer sind oft ohne Ausbildung und müssen monatelang 7 Tage die Woche bis zu 11 Stunden den Hammer schwingen.



Janz früher nannte man sowat mal Sklaverei … denn Ausbeutung … und heute Wirtschaftsförderung vonne Nachbarstaaten. So ändern sich die Zeiten … also die Zeiten nich wirklich, aber zumindest der Sprachjebrauch.



In Kabul jing dit jestern ooch wieder zur Sache. Die Taliban ham dit Rejierungsviertel mitten inne Hauptstadt anjegriffen … 12 Tote, jede Menge Verletzte … und Chaos und Uffrejung ohne Ende.



Die kriejen da keene Ruhe rin in Afghanistan … jedenfalls nich mit Nato-Soldaten … und mit Karsai schon janich. Ick bin mal jespannt, wat uff die Afghanistan-Konferenz Ende Januar in London rauskommt … hoffentlich kommt da mal eener uff die Idee, mit die Taliban zu verhandeln…



Jetz komme ick erst mal uff ne Idee … ick bestelle noch zwee Pils. Peter … wir hätten jerne noch ne Runde.



Jeht in Ordnung … ick werde sofort in eure Anjelejenheit tätig … quatscht mal nochn bisschen.



Dit machen wir, Peter. In Haiti wird die Lage nach dit Erdbeben immer schlimmer. Der Flugplatz is völlig überlastet, Hilfstransporte müssen abdrehn, weil se nich landen können … und am Boden herrscht Chaos bei die Verteilung der Hilfsjüter.



Den Flughafen da ham ja inzwischen die Amis übernommen … und dit heißt, dass die die US-Flugzeuje bevorzugen. Dit betrifft ooch startende Maschinen mit Ausländer an Bord … als erstet können US-Bürjer dit Land verlassen … die andern denn, wenn mal grade keene US-Bürjer da sind.



Dit heißt ja sojar, dass Amis, Franzosen und Brasilianer da um die Vorherrschaft streiten … die wolln sich da alle dreie festsetzen … dit is sone neue Art von Kolonialisierung.



Mein Jott, anstatt die armen Menschen da schnell und umfassend zu helfen, jeht dit schon wieder um Machtansprüche … dit is doch zum Kotzen, wie pervers die janze Menschheit is … die nutzen quasi dit Elend, um sich da politisch festzusetzen. Unglaublich … aber wahr.



Ick störe noch mal kurz … eure zwee Pils sind fertig … lasst dit euch denn noch mal schmecken, meine Lieben … Prösterchen.



Prost, Peter … Prost, Emmy. Der Chef-Koch vonne Hessen-CDU jibt ooch keene Ruhe. Nachdem der von alle Seiten anjegriffen wurde wejen seine Hartz-IV-Vorschläje … also dass alle Empfänger arbeiten solln … hatter jestern gleich noch mal nachjelegt … der will, dass die Job-Center härtere Sanktionen verhängen.



Is doch klar, dass der Idiot sich an Hartz-IV-Empfänger rantraut … dit sind eben keene Banker oder Manager, die gleich janze Heerscharen von Anwälte uffmarschieren lassen. Ick kann den Koch nich ab … der is sowat von arrogant und unausstehlich … ick sage nur … Hessen-Berlusconi(!) … der soll sich mal an seine eijene Neese fassen … und denn den Schwanz einziehn und sich inne Ecke setzen … und die Schnauze halten.



Ick hab jestern ne tolle Überschrift inne taz jelesen: Netanjahu bricht das Eis! Da jeht dit aber nich um irjendeene politische Eiszeit … sondern um Schnee und Eis an sich. Der israelische Ministerpräsident war doch jestern in Berlin … und überall, wo der sich bei sein Staatsbesuch uffjehalten hat, musste die Stadtreinijung für absolute Schnee- und Eisfreiheit sorjen. Die ham jeschindert wie die Hafennutten … und den Schnee hamse uff Parkplätze inne Stadt abjekippt … wo sowieso schon kaum noch eener parken kann.



Is klar … die Bürjersteije und Nebenstraßen sehn aus wie Sau … du kannst kaum loofen oder Autofahrn … aber beim Staatsbesuch muss Ordnung herrschen. Woran erinnert mir dit denn bloß…?



Mir erinnert dit daran, dass ick langsam los muss, Emmy. Peter, mach doch bitte meine Rechnung fertig … ick muss abhaun.



Denn kanste mein Zettel gleich mitbringen.








Noch Lust auf ein Rätsel? Abhilfe gibt es hier.









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